News Google stoppt Speicherung von WLAN-Mitschnitten

Andy

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Google hat eingeräumt, bei der Datenaufzeichnung für das Street-View-Projekt neben dem Standort von drahtlosen Netzwerken auch persönliche Daten erfasst zu haben. In einem Blog-Eintrag erklärte das Unternehmen, es habe sich um einen bedauerlichen Fehler gehandelt und kündigte an, die gesammelten Daten wieder zu löschen.

Zur News: Google stoppt Speicherung von WLAN-Mitschnitten
 
Was kann man denn an persönlichen Daten anhand von WLAN Scans sammeln?
 
Das ganze Street View Thema wäre wesentlich erträglicher, wenn die ganzen Politiker die hier immer die verbale Keule auspacken wenigstens Ahnung von der Materie hätten und nicht einfach nur immer wieder die gleichen Totschlagargumente bringen würden.

Wenn man sich das so ansieht, ist das Verhalten von Google bei dieser Datenpanne doch total vorbildlich. Man hätte schließlich auch einfach heimlich still und leise die Daten löschen können ohne dass überhaupt etwas darüber an die Öffentlichkeit gelangt wäre.

Nebenbei sei auch wieder einmal bemerkt, dass an dem Streetview Projekt selber nach deutschem Recht nichts auszusetzen ist, da es völlig legal ist in der Öffentlichkeit Fotos zu machen. Google macht sämtliche Gesichter und Kennzeichen unkenntlich womit auch die Frage nach dem "Recht am eigenen Bild" hinfällig wird.

Wenn unsere lieben Politiker Angst haben, dass sie in der Öffentlichkeit abgelichtet werden, hätten sie sich vielleicht einen weniger öffentlichen Beruf suchen sollen. Aber eigentlich braucht man ja nur wieder einen Buh-Mann auf den man eindreschen kann um davon abzulenken, dass man in seiner eigenen Unfähigkeit das Land mit Vollgas gegen die Wand fährt. Armes Deutschland.
 
@ned
steht in der news ;) sie haben von unverschlüsselten traffic mitgeschnitten.
 
Mich würde mal interessieren, wie weit das Sammeln der Wlan-Daten inoffiziell ging und ob auch Wlans mit versteckter SSID erfasst wurden.
 
dgschrei schrieb:
Das ganze Street View Thema wäre wesentlich erträglicher, wenn die ganzen Politiker die hier immer die verbale Keule auspacken wenigstens Ahnung von der Materie hätten und nicht einfach nur immer wieder die gleichen Totschlagargumente bringen würden.

Wenn man sich das so ansieht, ist das Verhalten von Google bei dieser Datenpanne doch total vorbildlich. Man hätte schließlich auch einfach heimlich still und leise die Daten löschen können ohne dass überhaupt etwas darüber an die Öffentlichkeit gelangt wäre.

Ausnahmsweise liegen die Politiker mal richtig. Daß Google umschwenkt ist nicht vorbildlich, sondern notwendig. Sie versuchen nur ihren Ruf wieder gut zu machen. Deshalb machen sie es öffentlich. Hätten sie nur das gespeichert, was sie angaben, hätten sie deutlich weniger Daten haben müssen. Die Frage lautet eher, warum fällt es erst jetzt auf? Dadurch, daß sie Fragmente etc aufzeichneten, muß das Volumen der Speicherung deutlich größer gewesen sein. Es hätte also auffallen müssen, weil sie sich hätten fragen müssen, warum brauchen sie anstatt ein paar Bytes wie geplant nun kb bis Mb. Außerdem müssen die Daten aufgearbeitet werden. Denn sie wollten ja etwas mit den Daten machen. Bei der Aufarbeitung hätte auch auffallen müssen, daß zusätzliche Daten vorliegen.
Es ist also eine Farce, was Google abzieht.

Sicher ist es auch eine Farce was die Poliker machen, denn was google sein Streetview ist, ist des Staates Vorratsdatenspeicherung. Aber mal ehrlich, da darf man, außer Piraten und FDP, keinen ausnehmen, denn alle waren für die Vorratsdatenspeicherung, die von rotgrün schon angedacht und von schwarzrot umgesetzt wurde. Auch die Linke war oder ist auch noch für eine Überwachung (Teile der Linke sind für Wiedereinführung einer Art Stasi). Manche Politiker schwenkten zwar um, in allen Parteien, aber lediglich weil die Wähler ihre Stimme dagegen erhoben hatten und sie Angst davor hatten Stimmen zu verlieren.
 
@Ned
Thread lesen hilft. Sie haben Emails runtergeladen und abgerufene Webseiten gespeichert.


@dgschrei
Ist total vorbildlich von Google schon klar. Sie sind nicht in die Öffentlichkeit gegangen und haben rumposaunt, dass sie private Daten ausspioniert haben, sondern es kam raus, als das Verbraucherschutzministerium sich schlau machte, was Google eigentlich bei Streetview alles speichert. Google wurde also eher mit der sprichwörtlichen Tatze im Honigglas erwischt.
Klar hätte man die Daten löschen können, aber die Zusammenhänge, warum sie es nicht gemacht haben, kennen wir nicht. Vielleicht kam es einfach raus oder andere Datenschutzexpernten haben dem Ministerium Hinweise gegeben und sie konnte es nicht mehr leugnen. Ich glaube jedenfalls nicht an die Gutherzigkeit und Ehrlichkeit von Google.
"Versehentlich" wurden emails mitgeschnitten. Was wollen sie einem als nächstes auftischen? Wann passiert endlich mal was? Eine Panne nach der anderen und keinen interessierts. Wenn MS mal ein Ettikett schief auf die Verpackung klebt, bekommen sie gleich eine Millardenstrafe und google begeht eine Datenschutzverletzung/Straftat nach der anderen.

weiter @dgschrei
das hat nur bedingt was mit "Recht am eigenen Bild" zu tun. Das ist nur ein Teilbereich des verfassungsrechtlich geschützten "informationellen Selbstbestimmungsrechtes". Also am besten mal die Googlebrille absetzten und schlau machen und selbst nicht immer mit dem Totschlagargument kommen, die anderen bringen nur Totschlagagrumente. Denn der neuerliche Datenmissbrauch ist ein "neues Argument". Der nächste Schritt ist dann, dass wir einen CHip in den A.... llerwerttesten gepflanzt bekommen und Mutti dann in Echtzeit bei Googlestreetview ihren Sprößling tracken kann. Schöne neue Welt.
 
ma abgesehen davon, dass es absolut unvertretbar ist, dass google sowas passiert ists irgendwie lustig, das grade die leute mit ungesichertem wlan betroffen sind :D war doch erst vor n paar tagen ne news vom bundesgerichtshof, wie mit unterverschlüsselten wlans umzugehen ist... die betroffenen hören aber ma wieder nicht zu :/ oder lesen die news nichtmal online^^

aber immerhin hat google das ganze nun auch offiziell zugegeben... denke google is auf dem weg der besserung.... hoff ich^^
 
Smartin schrieb:
Ist total vorbildlich von Google schon klar. Sie sind nicht in die Öffentlichkeit gegangen und haben rumposaunt, dass sie private Daten ausspioniert haben, sondern es kam raus, als das Verbraucherschutzministerium sich schlau machte, was Google eigentlich bei Streetview alles speichert. Google wurde also eher mit der sprichwörtlichen Tatze im Honigglas erwischt.

Dieser Vorwurf würde aber voraussetzen, dass Google von den Mitschnitten wusste. Wenn sie wirklich nicht wussten, dass da was mitgeschnitten wurde, fällt es nunmal einem erst auf, wenn man genauer hinschaut. Hier stellt sich auch die Frage, welchen Nutzen die Daten für Google wirklich hätten? Fünf Sekunden aus unverschlüsselten W-LANs - in Relation zu den verschlüsselten ist das sicher sehr wenig (zumal idR auch nicht rund um die Uhr gesurft wird). Wozu wegen der paar Daten einen so negativen Imageschaden riskieren?
Mir fehlt einfach das Motiv für Google. Ein Nutzen ist per se nicht erkennbar, der zu erwartende Schaden groß. Wer hier gegen Google wettert, sollte sich vielmehr Gedanken darüber machen, warum unser Staat ständig Daten von uns haben will (und womöglich auch noch fröhlich in die USA weiterleitet).
endlich die Karten auf den Tisch legen, welche Daten [...] erfasst, gespeichert, vernetzt und vermarktet werden
Genau das würde ich mir von allen wünschen - inklusive unserer deutschen und europäischen Regierungen.
 
@ Straputsky

Google hat schon immer alles gesammelt was sie in die Hände bekommen haben (egal ob sie im Moment nutzen können oder nicht).
Und mir kann niemand erzählen, dass ein so professionell operierendes Unternehmen wie Google einfach mal so aus Versehen Daten sammelt und diese Daten erst durch ein drohendes Audit der Behörde beim betrachten der Daten gemerkt hätte.
Deutlich schlechter fürs Image wäre ein Finding bei dem entsprechendem Audit gewesen. Dann lieber noch selbst schnell zurückrudern...
Das hat aber nichts mit vorbildlich zu tun, sondern ist eine rein wirtschaftliche/Imageentscheidung.
Und aus Erfahrung kann ich sagen: Ein Unternehmen gibt nur im deutlich geringeren Maße nach außen das freiwillig zu, was man intern gefunden hat...


@ Andy

Vielleicht hätte man die Umstände, auf Grund derer der Fehler gefunden wurde, auch erwähnen sollen:
http://googleblog.blogspot.com/2010/05/wifi-data-collection-update.html schrieb:
Nine days ago the data protection authority (DPA) in Hamburg, Germany asked to audit the WiFi data that our Street View cars collect for use in location-based products like Google Maps for mobile, which enables people to find local restaurants or get directions. His request prompted us to re-examine everything we have been collecting, and during our review we discovered that a statement made in a blog post on April 27 was incorrect.
Die News suggeriert, dass es Google aus freien Stücken getan hätte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Google hat eingeräumt... - das heißt wohl soviel, dass Google sich darüber totgeschwiegen hätte, wenn es nicht Verdächtigungen/Leaks gegeben hätte. Ich kann mir partout nicht vorstellen, dass dieser Fehler "versehentlich" passiert ist. Nicht bei Google...
 
Oha! Das ist ja noch eine Portion heftiger als vermutet. Bislang standen als "persönliche Daten" ja "nur" die SIDs der WLANs zu Diskussion. (viele WLANs heissen ja "Familie Müller", "Schröder-WLAN" oder enthalten gar den ganzen Namen)

Googles Datenhunger kann zum größten Stolperstein für das Unternehmen werden. Das Image hat in den letzten zwei Jahren massiv gelitten.
 
@CB: Der Kanal wechselt fünf mal die Sekunde, nicht alle fünf Sekunden, bitte berichtigt das kurz.

Sie haben Emails runtergeladen und abgerufene Webseiten gespeichert.

Das klingt doch etwas übertrieben, als hätte man sich illegalen Zugang verschafft.

Es wurden lediglich Fragmente mitgeschnitten, die binnen 200ms (abzüglich einklinken und ausklinken) gesendet wurden. Das dürften meist wirklich stark fragmentiere Teile sein. Zusätzlich bleibt hier zu erwähnen, dass ich jetzt auch zu jedem hinrennen kann und das ungesicherte WLAN abhören kann. In diesem Fall kommt zwar nicht so viel zusammen wie bei zig Google-Autos, aber dafür könnte man dafür die Surfgewohnheit einer Einzelperson genau aufzeichnen, was bei Google nicht der Fall ist.
Traurig ist vor allem, dass es noch so viele unverschlüsselte WLANs gibt. Der BGH hat dazu zwar letztens erst etwas gesagt, aber dass man nicht haftet, heißt nicht, dass man auch vor Mithören geschützt werden müsste.
Wenn ich mein Fahrrad nicht abschließe bekomme ich auch keine Anklage, weil ein Mörder damit geflüchtet ist, aber ich krieg auch nichts von der Versicherung, weil ich es selbst schuld war.
Wäre vlt. mal an der Zeit, dass es so lustige Aufklärungs-Werbespots gibt, denn das Internet ist heute keine bloße Spielerei mehr um Grußkarten zu verschicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man sich vorstelle, welcher technische Aufwand dazu nötig wäre die WLans zu scannen und die Daten zu protokollieren, dann sollte einem klar werden das sowas ganz sicher nicht zufällig passiert.
Warum, wenn nicht absichtlich, sollte man sowas in die Fahrzeuge (ja, MEHRZAHL) einbauen, aufzeichnen und dann natürlich auch noch rein zufällig konservieren....

Ein solcher Vorfall sollte Folgen haben... das ist schon ne ganz andere Hausnummer als die gemachten Bildchen....
 
Für was erfassen sie überhaupt die WLans die keine öffentlichen Hotspots sind?
Gibts dann eine Karte wie "MITSURFEN für lau!" ?
 
dgschrei schrieb:
Nebenbei sei auch wieder einmal bemerkt, dass an dem Streetview Projekt selber nach deutschem Recht nichts auszusetzen ist, da es völlig legal ist in der Öffentlichkeit Fotos zu machen. Google macht sämtliche Gesichter und Kennzeichen unkenntlich womit auch die Frage nach dem "Recht am eigenen Bild" hinfällig wird.

Nein, wird sie nicht. Denn Google speichert die Bilder ohne die Gesichter und Kennzeichen unkenntlich zu machen. Erst das, was sie an Google Earth weitergeben, ist bearbeitet, das bedeutet die Original Fotos liegen bei Google völlig unberührt herum.

Ich weiß ja nicht wie das bei dir ist, aber ich will eigentlich nicht, dass eine Firma ohne mich zu fragen, Bilder von mir macht. Naja, muss jeder selber wissen.
 
@Marius:
WLAN Ortsbestimmung (GPS Alternative in Städten)
 
mal abgesehen von den ganzen Hintergedanken dieser Machenschaten die ns verborgen bleiben ist StreetView nicht entwickelt worden um eine Art "Wissensdurst" zu stillen, sondern um ganz einfach im knallharten Wettbewerb mit vorne zu bleiben.

Persönlich zeigt es wie sehr es nötig ist die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren. Wir sind hier alle vieleicht im Bilde, schliesslich lesen wir auch eine Fach-Seite, aber das geht ja nicht nur Internet/PC-Afine etwas an. Es fehlt indeutig an Aufklärung am besten doppelt undddreifach, damit es keine einseitige Version gibt.

Mal abgesehen vom Wissensdurst würde ichm mich als zahlender User darüber freuen meinen Wissenshunger damit gestillt zu sehen, wenn der qualitative Wert von Informationen im Internet steigen würde.
 
Oh nein, Google hat mitbekommen, dass ich von daheim und meinem wlan daheim aus auf YouPorn.com surfe (oh nein, jetzt wo ich es sage, wissens noch mehr!!)^^!!!
naja, mir ises wayne, immerhin haben die es zugegeben und löschen das zeugs etc., ich bin kein nachtragender Mensch...
 
Finde es klar nötig die Daten von offenen Wlans zu löschen, aber ich finde es schade, dass Google das Projekt abbricht.
Jetzt müssen sie wohl die Wlan-Daten einkaufen...

Denn Wlans zur Ortsbestimmung sind ne tolle Sache...
 
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