Homeserver vs. NAS + Raspberry

Glubschoge

Cadet 2nd Year
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Hallo Community,

ich brauche Entscheidungsunterstützung von euch :)

Ausgangssituation: Das Netzwerk besteht aus mehreren SmartPhones, einem Tablet, 2 Laptops, 2 TVs, meinem PC und eine PS4. 1 TV, die PS4 und die Soundanalage sind per Gigabit angebunden, der Rest per WLAN. Dazu eine externe 2,5" Festplatte, die als (tragbarer) Medienserver dient. Ich bin es allerdings leid, die Filme immer über meinen PC zu laden, alles auf die externe HDD zu laden und diese dann irgendwohin zu tragen. Ebenso sind Fotos über mehrere Geräte verteilt, so dass es keine Version gibt, die alle privaten Fotos beinhaltet. Weiterhin möchte ich meine Handyfotos etc nicht automatisch in die Dropbox laden, sondern gern in die eigene Cloud. Ebenso hätte ich gern, dass ein zentraler Service mit Newsfeeds zu neuen Veröffentlichungen von Serien gefüttert wird und diese automatisch besorgt. Als Internetanschluss steht ein 100MBit/s Leitung von KD mit 6Mbit/s an Upload, sowie ein VPN-Service zur Verfügung.

Ich möchte dem oben beschriebenen Zustand ein Ende setzen. Ich denke ich habe 3 Optionen, die ich kurz zusammenfassen möchte.

1. Option: Ich häng die externe Festplatte an meinen Asus Router und gebe die Filme und Serienordner über den Medienserver des Routers frei. Die Bilder könnten über die Fileserver-App des Routers gespeichert werden. Nachteil ist, dass es kein Raid1 für die Bilder und privaten Videos gibt. Es gibt dann allerdings keinen Zentral, die die Newsfeeds bearbeitet. Allerdings ist dies sicherlich die kostengünstigste Variante.

2. Option: Ich besorge mir ein NAS (DS215j o. Ä.), füttere es mit 2x4TB und mache ein Raid drauf um die Fotos und Videos auch wirklich zu sichern. Es gibt bei den NAS meistens auch Medienserver und Fileserver Apps, so dass ein Streaming über jenen möglich wäre. Als Zentrale Ladestation würde ich ein Raspberry bevorzugen, der die Newsfeeds bearbeitet und ständig im VPN ist. Den Raspberry würded ich auch als Medienserver zum Streamen nutzen wollen, da ich dann die Serverapps freier wählen kann und evtl. Zusatzfunktionen verfügbar sind (wann wurde die letzte Folge einer Serie geschaut etc.). Diese Option schlägt wohl mit 550€ zu Buche. Nachteil ist, dass der Raspberry nur 100MBit/s an Ethernet kann, was zum Problem werden könnte, wenn über diesen gestreamt wird.

3. Option: Ich nehme die 550€ und baue mir damit einen eigenen Homeserver in ein Barebone. Hier hätte ich die meisten Möglichkeiten was die Freiheit der Software betrifft und auch die Erweiterungen bei Ressourcenknappheit. Der Homeserver wäre die Zentrale, die für das Streaming und Laden, als auch für die Redundanz der Fotos zuständig ist. Der Homeserver ist wohl aber auch ie stromfressendste Variante. Ich hab allerdings keine Ahnung, was ich für Komponenten brauche, um auch genügend Performancereserven zu haben. Vorteil an diesem Setup ist die Freiheit bei der Software, die Erweiterbarkeit und die Gigabit Anbindung.

Ich benötige von euch ein paar Erfahrungen, wie ihr das bei euch zu Hause gelöst habt und welche Vor- und Nachteile ihr in den einzelnen Optionen seht bzw. selbst erfahren habt. Ebenso wäre eine Konfiguration für einen Homeserver schön, da ich keine Ahnung habe, welche Komponenten da sinnvoll sind. Gleichzeitiges Streaming wird es eher selten geben, allerdings Streaming und Download. Eine Entscheidungshilfe bei einem eventuellen NAS wäre auch hilfreich :).

Ich hoffe ich konnte euch meine Situation etwas näher bringen und hoffe nun auf Hilfestellung von euch. Falls noch weitere Infos nötig sind, liefer ich die gern nach.
 
Der RAID1 ist völlig und total nutzlos. RAID1 ist nur wichtig wenn du jeden Stunde auf deine Videos zugreifen können musst. 100MBit/s Fast Ethernet ist kein Hindernis fürs Streamen.
Ein Server kostet maximal ~230€ plus Festplatten.
 
2. Option: Ich besorge mir ein NAS (DS215j o. Ä.), füttere es mit 2x4TB und mache ein Raid drauf um die Fotos und Videos auch wirklich zu sichern.

Ein RAID egal welches ist nie eine Sicherung! RAID bringt Hochverfügbarkeit aber kein Backup!

Nen gutes NAS hat eigentlich schon alles was du möchtest da brauchst du nicht noch nen Raspberry extra.

@Nilson: das gilt für alle RAIDs nicht nur RAID1!
 
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RAID 1 ist kein Backup!
 
Nilson schrieb:
RAID 1 ist kein Backup!

Mir ging es auch eher um Redundanz falls eine Festplatte wirklich mal abschmiert. Ab du hast recht, da macht es evtl. mehr Sinn ein automatisches Backup auf eine externe Festplatte einmal im Monat zu fahren.

100MBit/s Fast Ethernet ist kein Hindernis fürs Streamen

Wie viel nimmt denn so ein HD-Film inkl. Sound? Es stehen beim Raspberry ja auch nicht wirklich 100MBit/s zur Verfügung, da die Daten ja vom NAS geladen und dann direkt weitergeschickt werden müssen. Im besten Fall also 50MBit/s fürs Streaming. Ich denke nicht, dass das noch lange reicht, gerade im Hinblick auf 4k, was aktuell noch kein Thema ist, aber noch werden kann.
 
Ich glaube nciht das der PI bei mehreren Streams spaß macht?
ich habe aus Spaß mir eine REv. B gekauft, kann auch full HD (hier zb 16GB MKV 2h Spielzeit) aber wenn man nebenbei mit der Maus im Menü ist, laggt es schon sehr gut, glaube bei 2-3 Streams würde er in die Knie gehen?


Habe hier aus älterer Hardware einen eigenen NAS/Streamingserver gebaut, einige HDD's rein, Backups auf externe HDD's und gut ist. Läuft über Gbit zu allen TV's / Pc's / Laptops und hier machen auch 3-4 Streams kein Problem.
 
Gutes FullHD hat ~15 MBit/s. Von Youtube komprimiertes 1080p passt sogar durch ne DSL 6k Leitung
 
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Vergess Router oder den RPi zum Streamen, wenn du nicht grad nur Bilder und Musik verteilen willst

100mbit "reichen" zum Streamen zwar aus fürs Endgerät, den Server/NAS würde ich aber dennoch mit Gbit anbinden falls eben mal mehrere gleichzeitig drauf zugreifen.

Gutes FullHD hat ~15 MBit/s
"Gut" ist doch ein sehr objektiver Begriff. Bluray 1080p hat meist so 30-35mbit teilweise bei 3D auch mal 50mbit und mehr.

Entweder richtiges NAS kaufen aber dann Marke Synology oder QNAP, die sind da schon am weitesten. WD hat noch net das Level von Synology erreicht. Irgendwelche "Medion" Geschichten würde ich perse nen Bogen drum machen.

Raid1:

Jaja wir wissen mittlerweile ALLE dass Raid1 kein Backup ist, das muss man nicht jedesmal wieder Stumpf wiederholen nur weil das Wort Raid1 fällt, außer man hat sonst nix anderes zu sagen, dann sagt man eben nur das.

Benutze bei mir selber auch nen Mirror zum einen der Verfügbarkeit wegen, zum anderen der Datensicherheit falls mal eine Platte ausfallen sollte. Bei einem NAS im Keller merkt man das unter Umständen net sofort wenn eine Platte "komische" Geräusche macht, daher kommt für MICH persönlich nen NAS ohne Redundanz nicht in Frage.

Beim Selbstbau mit x86 Hardware wie dem Microserver hat man nen höheren Stromverbrauch. In meinen Augen sollte man dann auch irgendnen Mehrwert bekommen dafür für die Datensicherheit im Vergleich zu einem der Linuxboxen mit ext4 Dateisystem.
Und genau aus dem Grund benutze ich da NAS4Free und OmniOS mit dem ZFS Dateisystem. ZFS kann deine Daten weitaus besser schützen als das überaltete ext4 oder NTFS. Kannst sogar Snapshots ganz einfach machen etc. Man muss sich aber definitv etwas einarbeiten.

Wie viel nimmt denn so ein HD-Film inkl. Sound? Es stehen beim Raspberry ja auch nicht wirklich 100MBit/s zur Verfügung, da die Daten ja vom NAS geladen und dann direkt weitergeschickt werden müssen. Im besten Fall also 50MBit/s fürs Streaming. Ich denke nicht, dass das noch lange reicht, gerade im Hinblick auf 4k, was aktuell noch kein Thema ist, aber noch werden kann.

Der RPi ist eh an mehreren Stelle für 4K nicht geeignet. Fehlendes H265, HDMI schafft nur 1080p. Da nützt schnelleres LAN eh nichts. Wegen Untouched Bluray Rips sind die Meinungen da geteilt, Manche sagen bei ihnen läuft es ruckelfrei, andere sagen bei ihnen nicht. Wenn Rpi, dann das 2er Modell und auch nur als Wiedergabegerät, als Server taugt das nichts für Videos
 
Zuletzt bearbeitet:
Glubschoge schrieb:
Wie viel nimmt denn so ein HD-Film inkl. Sound?

BluRay hat ein Maximum an 48Mbit/s. Mehr darf sie nicht haben. Alle anderen Streams, Web, etc haben deutlich weniger.
 
ntloader schrieb:
Zu 3:
Das hier ist die billigste Variante. Zwei Platten rein, irgendein Windows drauf, gut.
http://www.amazon.de/Microserver-71...qid=1434188079&sr=8-1&keywords=hp+microserver

Ich selbst benutze genau diese Lösung mit FreeNAS und bin voll auf zufrieden.
Der Vorteil liegt hier ganz klar bei ECC Speicher, die Möglichkeit ZFS oder BTRFS einzusetzen und die allgemeine Flexibilität bei der Wahl des Betriebssystems.
Aber wie Bogeyman schon richtig sagte, benötigt das eine gewisse Einarbeitungszeit.

Aber glaub mir... Wenn du dich mal mit dem Thema Bitrot auseinandergesetzt hast, möchtest du deine privaten Fotos nicht mehr NTFS oder Ext4 anvertrauen...
 
Kein Raid1 nehmen (ist kein Backup, Verfügbarkeit nicht zwingend relevant), nicht den Router nehmen (nicht performant, USB-Platten selten für Dauerbetrieb geeignet), Pi nur zum Laden OK, aber für Multitasking zu schwach.

--> Entweder ein ordentliches NAS (a la DS215) oder Selbsbau.
Vorteile NAS: einfach einzurichten minimal geringerer Stromverbrauch (verglichen mit einem Selbstbau)
Vorteile Selbstbau: sehr flexibel, performanter (gerade wenn eventuell auch mal Plex inklusive Transcoding ein Thema werden könnte)

Nachteile NAS: weniger flexibel was Software betrifft (auch wenn Synology z.B. da einen wirklich guten Job macht), weniger performant, wenn CPU intensivere Funktionen relevant sein sollten (z.B. Transcoding via Plex)
Nachteile Selbstbau: mehr Einarbeiten nötig, Zusammenbau und Konfigurationsaufwand
 
Kein Raid1 nehmen (ist kein Backup, Verfügbarkeit nicht zwingend relevant)

LOL kein Raid1 nehmen weil kein Backup? Wasn das für ne Begründung. Da kann ich auch sagen kein Auto kaufen weil es kein LKW ist, ergo Auto = schlecht?

Und ob Verfügbarbeit relevant ist entscheided letztendlich auch eher die Person die es nutzen will und für mich ist Verfügbarkeit schon relevant. Außerdem musste bei Raid nicht zurückspulen vom Backup und auch wenne größere Platten reinmachst ist das keine Rumkopiererrei sondern einfach nur Platten tauschen, resilvern lassen, warten, fertig und das ganze für die zweite dann nochmal. Und während all deiner Zeit können andere Familienangehörige weiter alles nutzen. Niemand der sich "beschwert"
Daher bitte Fakten und Meinungen auseinander halten. Fakt ist dass nen Rpi etwas schwach ist als NAS. Dass man Raid1 nimmt oder man kein Raid1 nimmt ist aber eher Ansichtssache..
 
Danke für eure Meinungen und Anregungen. Die Flexibilität ist mir schon wichtig, da ich mit dem Setup schon ein wenig für die Zukunft gewappnet sein will und nicht in 12 Monaten alles umbauen möchte. Raid1 oder nicht kann man sicherlich streiten. Es ist kein Backup, trotzdem sind die Daten nicht beim Festplattencrash verloren. Wie gesat wird es eher weniger vorkommen, dass mehrere Streams gleichzeitig laufen, weshalb ein Raspberry sicherlich gangbar wäre. Auf der anderen Seite könnte der auch schnell überfordert sein.

Ich denke die Router samt externe Platte Variante ist eher ungeeignet und ich tendiere eher zum Homeserver. der HP schien okay zu sein, wobei ich nicht weiß ob ein Celeron in dem Ding ausreicht. Wäre an dieser Stelle nicht ein i3 die bessere Wahl? Was macht das Upgrade zum i3 ca. beim Stromverbrauch aus? Jemand Erfahrungen?
 
Der HP benutzt einen Serverchipsatz und entsprechend Arbeitsspeicher mit eingebauter Fehlerkorrektur ( ECC ).

Dementsprechend musst du bei der Wahl des Prozessors unbedingt darauf achten, dass er das oben genannte ECC Feature unterstützt.
Das wären alle Xeon Prozessoren und leider nur sehr sehr wenige non-Xeon CPUs. Der verbaute Celeron G1610T ist einer davon.

Am einfachsten suchst du in der Intel ARK ob deine gewünschte CPU das ECC Feature unterstützt (oder lässt dir sinvoller Weise auflisten welche CPUs überhaupt mit ECC verfügbar sind).

Die folgende Seite ist eine super Anlaufstelle rund um den HP Microserver.
Dort hat man auch verschiedene Konfigurationen nach ihrem Verbrauch durchgemessen:
http://www.hardwareluxx.de/communit...10t-g2020t-e3-1220lv2-microserver-963207.html

Ich selbst hatte den Microserver anfangs übrigens mit dem verbauten G1610T betrieben.
Darauf lief FreeNAS mit einem ZFS Raid über 4 Seagate Festplatten mit 16 GB RAM.
Performance Probleme hatte ich keine. Über eine Kanalbündelung habe ich in dieser Konfiguration auch beide Gigabit Anschlüsse voll ausreizen können.
Ergo erreichte ZFS intern mehr als 200 mb/s, was für mich völlig ausreichte.

Mittlerweile bin ich auf einen vergleichbar sparsamen Xeon E3-1220L umgestiegen, da dieser Hardware Verschlüsselung bietet und ich dieses Feature unter FreeNAS aktivieren wollte...

Nachtrag: Der i3-3220T würde dank ECC Funktionalität und einer TDP von nur 35W in Frage kommen.
 
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