Kleiderkaufrausch

Mickey Cohen

Commander
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Hallo,

ich glaube ich habe ein kleines Konsumproblem, was Kleidung und Schuhe angeht.

Irgendwie habe ich immer das Gefühl, ich könnte zu kurz kommen. Wenn ich was entdecke, das mir gefällt, muss ich es unbedingt kaufen, damit der Artikel ja nicht ausverkauft ist.

Ist jetzt noch nicht dramatisch, was das Finanzielle angeht. Ich bin nicht verschuldet, merke aber, dass ich das Zeug, das ich kaufe eigentlich garnicht brauche, da ich eh schon so viel habe. Gleichzeitig versuche ich, neue Klamotten nur zu tragen, wenn's sein "muss", also in meinem Fall Arbeit, soziale Kontakte, damit die sich auch ja nicht zu schnell abtragen. Einkaufen und so geh ich oft in totalen Schmuddelklamotten.
Ich fühle mich unwohl, wenn ich eine Farbkombination trage, die mMn. nicht zusammenpasst (in den oben beschriebenen Anlässen, nicht beim Einkaufen). Das ist auch so ein Grund, warum ich bspw. das Verlangen (oder gar den Zwang) verspüre, ein bestimmtes Shirt zu kaufen. Dann denke ich mir, das würde farblich super zu einem bestimmten Paar Schuhe (das ich schon habe) passen, das muss ich haben. Und zwar sofort, nicht dass meine Größe später vergriffen ist. So ein passendes Shirt finde ich ja schließlich nie wieder...
Es hält mich ja auch nichts davon ab, das zu bestellen, denn wirklich überlegen kann ichs mir ja noch wenns da is, dank Widerrufsrecht.
Und wenns dann da is denk ich mir, ja jetz wo's schonmal da is behalt ichs auch. Was würde ich mich ärgern, wenn ichs irgendwann mal doch brauchen würde, habs aber zurückgegeben. Also behalten.

Grade wieder 4 Poloshirts für viel zu viel Geld gekauft.

Ich "muss" auch immer die entsprechenden Onlineshops abklappern, wenn die neuen Jahreszeit-Kollektionen eintreffen. Es könnte mir ja was entgehen. Und während ich dann so durch den Shop blättere, hege ich immer den Wunsch, dass hoffentlich nichts dabei ist, das mir gefällt, weil ich weiß, dass ich nichts brauche.
Am liebsten wär mir, es würde nichts schönes zu kaufen geben. Aber wenn es was gibt, muss ich es haben.
Vll. steckt auch die "Angst" dahinter, dass andere dann das haben, was ich auch haben will, aber nicht kann.

Die Modeindustrie ist da schon auf Zack mit ihrer Angebots-Verknappung. Man muss da schnell sein, sonst ist es weg. Und ich laufe ihnen mit dieser Masche trotzdem sehenden Auges ins Messer.

Wollt ich nur loswerden, so um des Jammerns wegen Aber auch wenn wer n paar tips/links hat, nur her damit.

Danke euch fürs lesen! ;)
 
Ich denke Du bist nicht die (oder der :p) Einzige mit dem Problem. Meiner Beobachtung nach geht es oft um eine Art "Belohnung", wenn man sich regelmäßig unnötige Dinge kauft. Bei anderen hingegen geht es aber auch um "Konkurrenzdruck", man will schöner sein als die anderen. Könntest Dir ja mal überlegen, warum Du dies tust, vielleicht hilft Dir es, Deine Käufe zu reduzieren.

Das Problem habe ich mit einer gewissen Dame auch... Irgendwann hat sie es eingesehen und zumindest einen Großteil ihrer Jacken verschenkt und teils verkauft da wir immer weniger Platz im Haus durch diesen Kaufrausch hatten. Einige hatten noch ein Preisschild dran.

Einen schönen Abend noch
 
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@Mickey Cohen
Du musst dich fragen, ob du Bock hast in diesen Konsumkarussell aus Marken- und unnötigen Fashionkäufen Bestandteil zu sein. Wenn das ein Hobby von dir ist und dir das wichtig ist, dann musst du dir Limits setzen. Wenn das kein Hobby ist und Kleidung primär für dich eigentlich einen notwendigen Charakter hat, dann mach dir klar wie viel du hast und wie viel du brauchst und kauf nur ein, wenn du was brauchst. Du findest anscheinend schnell Klamotten die dir gefallen, also ist es wahrscheinlich logisch, dass du auch schnell etwas findest, wenn du es brauchst.

Ansonsten sollte der Ansatz sein, dass du dich was das Betreten der Onlineshops angeht limitierst und nicht erst dann versuchst dich zu disziplinieren. Denn stehst du erst vorm Schokoladenregal, ist es schwieriger die RitterSport liegen zu lassen, als wenn du zu Hause auf der Couch liegst und du denkst, du hättest Bock auf Schokolade.
 
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Es gibt auch noch eine Art Zwischenlösung: Verkauf einen Teil Deiner Kleidung, kauf Dir gebraucht welche neu, und verkaufe sie, sobald Du keine Verwendung mehr dafür hast. Somit hast Du immer etwas "neues" was Dir gefällt, zahlst weniger und Dein Kleiderschrank platz nicht. Das wäre dann so eine Art temporäre Kleidung. Z.B. kaufst Du im ersten Monat etwas, im nächsten Monat verkaufst Du es um Dir wieder etwas neues (gebrauchtes) zu kaufen. Und dann im Folgemonat verkaufst Du es wieder um dann wieder etwas neues zu kaufen usw. Ob Du das nun Wöchentlich, Monatlich oder Jährlich machst liegt natürlich in Deiner Hand.

Aber dennoch wäre es meiner Meinung nach Sinnvoll, herauszufinden warum Du so viel kaufst. Sonst betrügst Du Dich nur selber und das ist nicht unbedingt gut

Schönen Abend noch
 
Mickey Cohen schrieb:
Grade wieder 4 Poloshirts für viel zu viel Geld gekauft.
Das könntest Du als Gelegenheit nutzen, um alle oder drei Shirts wieder zurück zu senden.

Vielleicht hilft Dir dieser Artikel, um Deine eigene Situation einordnen und dann richtig handeln zu können.
 
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Hab das Problem nicht und ich glaube das liegt daran, dass a) während Jugend kein Geld dafür da war, b) später als Studi noch weniger Geld da war.
Auch heute kaufe ich sehr preissensibel. Bspw ultraboost unter 100, Adidas, Nike, Hilfiger, BRAX ... nur mit hohen Rabatten etc. Und sehr selten auf Halde kaufen. Trage die Klamotten erst im Büro falls passend, dann Freizeit, dann Pyjama und zu Hause dann zu Hausarbeiten und zuletzt noch als Putzlappen :D . Da kann Mal nicht mehr viel optimieren.

Versuche beim Shoppen Mal dran zu denken wie lange du arbeiten musstest um die 100 zu shoppen ueberschuessig zu haben.
 
Der Kabarettist "Volker Pispers" hat mal gesagt, das ohne Frauen die Bekleidungsbranche komplett eingehen würde. Männer sind in dieser Hinsicht viel nachhaltiger. Man muß sie quasi dazu Zwingen neue Stücke zu kaufen (meist wenn was kaputt ist). Naja, so ähnlich hatte er es formuliert. Und ein bissl Wahrheit steckt ja dahinter. :daumen:
 
Es kann auch helfen sich mal mit dem Produkt auseinander zu setzen, welches man konsumiert. Ich habe z.B. im Warenfluss bei DHL gearbeitet und manche wären doch sehr verwundert wo so einige "Markenprodukte" her kommen und damit meine ich jetzt nicht mal Nike, Adidas etc. sondern deutlich höherpreisige Sachen, die zum Teil unter menschenunwürdigsten Bedingungen hergestellt werden in Indien oder Bangladesch. Da ist die "Chinaware" schon das Qualitätsprodukt. Nicht selten kommt übrigens Die "Hehlerware" oder angeblich gefälschte Produkte auch aus der gleichen Fabrik, sind dort aussortiert worden und findet man dann eben auf den bekannten Märkten im Ausland wieder.

Es hilft oft mal bissl zu recherchieren, ob man so eine Branche unterstützen will oder eben wo die Produkte auch her kommen. Ich konsumiere seitdem deutlich bewusster, informiere mich vorher. Natürlich geht das nicht bei allen Produkten, aber trotzdem findet man immer wieder positive Anbieter im Kleidungsbereich z.B. Trigema.

Ich weiss nicht ob das hilft, aber wenn einem mal bewusst wird, dass unter Umständen die 4 Poloshirts für 100 € ca. 10 € in der Produktion gekostet haben, wird man vielleicht mal nachdenklich ob man sein Geld so zum Fenster rausfeuern mag.
 
nebulein schrieb:
Ich weiss nicht ob das hilft, aber wenn einem mal bewusst wird, dass unter Umständen die 4 Poloshirts für 100 € ca. 10 € in der Produktion gekostet haben, wird man vielleicht mal nachdenklich ob man sein Geld so zum Fenster rausfeuern mag.
Ich würde trotz ewig klammer Geldbörse gern etwas mehr bezahlen, wenn ich wüßte, das dieses Geld dann auch in die Hände der Arbeiter/innen landet, die die Sachen herstellen und nicht in Form von noch mehr Profit in den gierigen Rachen großer Konzerne.
 
Ohne jetzt nahe treten zu wollen, wurde schon mit einem Arzt/Psychologen (keine Ahnung, welche Anlaufstelle die beste ist) darüber gesprochen? Liest sich so nach einer Zwangs-Erkrankung.

Ich kaufe gelegentlich auch Klamotten, meistens T-Shirts. Die T-Shirts von Takko und C & A halten oft nur 2-3 Jahre und dann muss ich sie ersetzen. Kommen immer Löcher unter den Ärmeln. Bei Unterhosen aus Baumwolle genauso, gehen immer am Zwickel kaputt. Bei T-Shirts habe ich mal Adler versucht, die haben neben ihren Eigenmarken auch S. Oliver, Tom Tailor usw. Vielleicht ist es qualitativ besser, kostet aber auch mehr. (Und ob bei teurerer Markenware mehr Geld bei den Nähern/Näherinnen in Bangladesch, Indonesien, China, Marokko und Türkei ankommt, darf auch bezweifelt werden.)

Aber Kaufzwänge habe ich zum Glück nicht. Bei mir ist eher so geworden, dass ich mich bei teuren Anschaffungen durchringen muss. Einfacher ist es dann wieder, wenn ich mit dem Verkauf von alter Hardware subventioniere. Durchringen muss(te) ich mich dann mehr beim Fahrradkauf für 800€, wo ich nichts zum Subventionieren habe/hatte. 800€ für Grafikkarte geht einfacher wegen Subventionierung. 800€ sind aber trotzdem zuviel für Grafikkarten. <----- # Halsabschneidervidia
 
Zuletzt bearbeitet:
Banger schrieb:
800€ für Grafikkarte geht einfacher wegen Subventionierung. 800€ sind aber trotzdem zuviel für Grafikkarten
Sei aber bitte ehrlich. In das Hobby etwas mehr Geld zu investieren als anderswo bringt viel mehr Spaß. Ist zumindest bei mir so.:D Dann gibt es halt öfter mal Dosenfutter und Jeans für 15€.:D
 
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