Kurdistan - Das größte staatenlose Volk der Erde

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noven22

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İch denke , Die 30 Millionen Kurden mußten bisher sehr viel Unrecht ertragen. Die Türken, die Iraker und die Iraner unterdrücken das kurdische Volk. Es ist Zeit für einen kurdischen Staat. Die Grenzen sollten dort gezogen werden, wo das kurdische Volk die Mehrheit der Bevölkerung bildet.
http://www.das-friedensreich.de/98_24/kurden.html

Die Kurden - das größte staatenlose Volk der Erde

Auch wenn über sein weiteres Schicksal noch nicht entschieden ist - der kurdische Untergrundchef Öcalan hat durch seine spektakuläre Ausreise nach Italien immerhin erreicht, daß sich die Öffentlichkeit Europas mit ihm und seinem Volk beschäftigt. Die Tatsache, daß ihn niemand gerne vor Gericht stellt, zeigt das Unruhepotential, das die Kurden nicht nur in ihrer angestammten Heimat im Nahen Osten darstellen, sondern auch in Europa.

Allein in Deutschland leben 500.000 Kurden. Bei einer Auslieferung und Aburteilung Öcalans in Deutschland befürchten die Behörden bürgerkriegsähnliche Auseinandersetzungen zwischen Kurden und Türken.

Mit 25-30 Millionen Menschen sind die Kurden das größte Volk der Erde, das nicht über einen eigenen Staat verfügt. Sie hatten auch nie einen. Über die Hälfte der Kurden, etwa 18 Millionen, leben in der Türkei, wo selbst ihre Sprache unterdrückt wird: Schon der Besitz einer Kassette mit kurdischer Musik kann in den kurdischen Stammlanden im Osten Anatoliens zu Repressalien führen. Kurden leben außerdem im Irak, in Syrien und im Iran.


Kurdische Widerstandskämpfer gibt es in vier Staaten - doch untereinander sind sie sich selten einig.

In all diesen Staaten führen sie buchstäblich ein Randgruppendasein - sie leben überall am äußersten Rand des Staatsgebietes, abgedrängt, vernachlässigt und mißtrauisch beäugt von den Militärs. In der Türkei und im Irak gibt es Offiziersfamilien, in denen Vater, Sohn und Großvater stolz darauf sind, schon in der dritten Generation gegen die Kurden zu kämpfen.

Denn diese wissen sich zu wehren: Aufstände gegen die Osmanen, Vorläufer der Türken, gab es schon vor Jahrhunderten. Zeitweise konnten einzelne Führer der etwa 100 kurdischen Stämme kleine Fürstentümer errichten, die nur noch nominell dem Osmanenreich unterstanden. Doch dann rückten die Truppen des Sultans wieder vor, es folgten Aufstände, Blutvergießen und Unterdrückung.


Überall ein Dasein am Rande - die Kurden

Nach der Auflösung des Osmanischen Reiches 1918 sah es für wenige Jahre so aus, als ob die Kurden einen eigenen Staat erhalten könnten. Doch die Türkei erstarkte unter ihrem Führer Kemal Pascha (Atatürk) und erzwang neue Verhandlungen. Kurdistan wurde endgültig aufgeteilt. Wohl in keinem Teil der Welt wurde die Devise "Teile und herrsche!" so rigoros durchgesetzt wie in Kurdistan.

In der kemalistischen Türkei war kein Platz für andere Völker. Die kulturelle Identität der Kurden wurde geleugnet, sie wurden einfach als "Bergtürken" bezeichnet. Neuerliche Aufstände folgten, schließlich der bewaffnete Terror der kurdischen Arbeiterpartei PKK. Diese bekämpfte nicht nur die türkische Armee, sondern auch "Abweichler" und "Kollaborateure" im eigenen Volk. Ihre Kriegskasse füllte die marxistische PKK schon bald mit Drogenschmuggel in großem Stil.

3.000 Dörfer zerstört, 30.000 Tote

Die Landbevölkerung geriet in eine ausweglose Lage: Die Armee der Türkei zerstörte über 3.000 Dörfer, 3 Millionen Menschen flüchteten in die Städte. Insgesamt starben in dem seit 25 Jahren neu entflammten schmutzigen Krieg in Türkisch-Kurdistan über 30.000 Menschen.

Die türkischen Militärs "gewannen" diesen Krieg zwar zu Beginn dieses Jahres: die PKK gestand ein, nur noch wenig militärischen Spielraum zu haben. Doch das Problem ist damit noch lange nicht gelöst. Auch gemäßigte Kurden wurden durch die türkische Aggression in die Arme der Befürworter von Gewalt getrieben.

Im vergangenen Sommer drohte die Türkei dem Nachbarland Syrien mit militärischem Eingreifen, falls Syrien weiterhin dem PKK-Chef Öcalan Unterschlupf gewähren sollte. Syrien gab nach, und Öcalan mußte das Land verlassen.

Wer gibt nach?

Die Regierenden der Türkei, gerade durch eine neue Regierungskrise in Atem gehalten, denken nach wie vor nicht daran, den Kurden irgendeine Form von Autonomie zu gewähren. Die PKK hingegen scheint gesprächsbereit zu sein und ist von ihrer Forderung nach einem eigenen kurdischen Staat abgerückt.

Die Beispiele Nordirlands und des Baskenlandes zeigen, daß mit Gewalt und Unterdrückung kein Konflikt gelöst werden kann. Wann wird man dies auch in der Türkei einsehen?

Die Kurden sind an ihrer Situation allerdings nicht unbeteiligt. Ihre Zerstrittenheit ist fast sprichwörtlich. Sie wird durch sprachliche Unterschiede noch verstärkt: Die kurdische Sprache, mit der persischen verwandt und somit indoeuropäisch, kennt drei verschiedene Versionen - Kirmanji, Gorani und Zazayi -, deren Sprecher sich untereinander kaum verstehen können. Außerdem verwenden sie zwei verschiedene Schriften - lateinisch in der Türkei und Syrien, arabisch im Irak und Iran. Religiös gesehen sind zwar die meisten Kurden sunnitische Muslime wie ihre Nachbarn. Es gibt unter den Kurden aber auch eine starke Minderheit von Aleviten, einer anatolisch-islamischen Mischreligion, die in der Türkei in zweifacher Hinsicht benachteiligt werden: als Kurden und als Aleviten.

Es fiel den jeweiligen Machthabern immer leicht, die Kurden gegeneinander auszuspielen. Die Chance, im Norden des Iraks unter amerikanischer Protektion eine kurdische Schutzzone selbst zu verwalten, nützen sie bis heute nicht: Die Kurdenführer Barzani und Talabani bekämpfen sich vielmehr gegenseitig. Besonders grotesk war die Situation während des Krieges zwischen dem Irak und dem Iran: Beide Länder unterstützten die Kurden im Grenzgebiet des jeweils anderen Landes, während sie die im eigenen Land bekämpften. Haust du meine Kurden, hau’ ich deine Kurden ...

Kurdistan: Wasser und Öl im Überfluß

Aber auch andere Staaten tragen Mitschuld an der Lage der Kurden. So unterdrückten die Briten nach dem ersten Weltkrieg kurdische Aufstände im Irak, um die Kontrolle über die Ölfelder in diesem Gebiet zu behalten. "Ein unabhängiges Kurdistan wäre der einzige Staat in der Region mit Wasser und Öl im Überfluß", stellte Die Woche fest. Diese Ressourcen sind schon seit langem Gegenstand strategischer Erwägungen. Die Amerikaner ließen die Kurden im Irak zweimal (1975 und 1991) fallen, nachdem sie sie zuvor zum Kampf gegen die Regierung aufgestachelt hatten. Auch sie wollten lieber Saddam im Amt halten, als einen kurdischen Staat zu unterstützen.

Auch Deutschland kann seine Hände nicht in Unschuld waschen: Es waren zum großen Teil deutsche Waffen, viele davon Geschenke aus ostdeutschen Beständen, mit denen die türkische Armee kurdische Dörfer zerstörte. Und mit Giftgasgranaten, die mit deutscher Produktionstechnik hergestellt wurden, rottete Saddam Hussein im Nordirak 1988 ein ganzes kurdisches Dorf aus.

Was ist der Grund, daß die Kurden derart benachteiligt sind, obwohl sie länger im Nahen Osten leben als die Türken und die Araber? Wer die Geschichte über lange Zeiträume betrachtet, kann auch hier eine Art Pendelschlag erkennen. "Ein Kurde hat keine Freunde", lautet ein altes Sprichwort, das die kriegerische und stolze Haltung des Bergvolks zum Ausdruck bringt. Folgt man dem Schweizer Historiker Robert Sträuli, so deutet die Silbe kur oder hor auf die früheren kaukasischen Kriegervölker hin, deren Horden vor Jahrtausenden mit ihren Raubzügen auf schnellen Pferden vgl. engl. - horse - andere Völker in Schrecken lat. - horror - versetzten. Der Versammlungsplatz der churritischen Clanführer hieß übrigens curia - ein Wort, das später die Römer und noch später die römische Kirche übernahmen: Kurie. Ein Zufall?

Die Kurden verstanden sich immer schon auf das Kriegshandwerk. Noch in diesem Jahrhundert beteiligten sich Kurden an einem grausamen Völkermord: der Ausrottung der in der Türkei lebenden Armenier während des ersten Weltkrieges. Heute leiden die Kurden unter der Unterdrückung anderer Völker.
 
Sorry, reines Copy & Paste hat hier noch nie eine Chance gehabt. ;)

Wenn schon auf externe Quellen verwiesen wird, dann wird in einer Threaderöffnung auch eine Auseinandersetzung mit den dort genannten Inhalten erwartet. Zumal der Text ja auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.

@ noven22: Vielleicht holst Du das noch nach, anderenfalls ist der Thread zu.

Viele Grüße, Tiguar
 
Seit wievielen Jahrzehnten schon verlangen die Palästinenser einen eigenen souveränen Staat?
Leider gibt niemand nach und schenkt ihnen ein paar tausend Quadratkilometer Land.

Was willst du jetzt eigentlich von uns? Eine Diskussion entsteht nicht wirklich dadurch, dass man irgendeinen Artikel reinkopiert.
Oder sollen wir jetzt alle 10m² Garten/Terrasse spenden?:D
 
Extra hier in einem Computerforum angemeldet um mit dem ersten Post eine Diskussion über Kurden zu starten!? :freak:

Die Grenzen sollten dort gezogen werden, wo das kurdische Volk die Mehrheit der Bevölkerung bildet.
LOL, dann wär Malle ja schon längst deutsch :D

Viele Gruppierungen der Kurden verstehen sich ja untereinander schon nicht, wie sollte das erst in einem eigenen Staat werden. Kein einfaches Thema aber einfach mal so denen ein Land schenken ist sicher auch nicht die beste Lösung.
 
Angemeldet, Beitrag reinkopiert, ausgeloggt. :D

Ich glaube, da kommt nichts mehr. Ich mach´dann mal dicht.

Bis dann, Tiguar
 
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