Leserartikel MSI Z170I Gaming Pro AC

smej

Ensign
Registriert
Dez. 2006
Beiträge
170
Test MSI Z170I Gaming Pro AC


1. Einleitung
In diesem Test wollen wir herausfinden, ob das MSI Z170I Gaming Pro AC ein Mainboard für Gamer ist und ob es sich auch zum Übertakten der neuen Intel Skylake CPUs eignet. Das MSI Z170I Gaming Pro AC ist das einzige Mini-ITX Mainboard aus dem Hause MSI, das auf den neuen Z170 Chipsatz setzt und sich an die Gamer Fraktion richtet. Daher haben wir aus dem eigenen Hause weder Konkurrenz, noch Vergleichskandidaten. Welche Features und Extras MSI diesem kleinen Mainboard spendiert hat, werden wir uns im Verlauf dieses Tests anschauen.



Die grundlegenden großen Neuerungen am Z170 Chipsatz umfassen die Unterstützung von DDR4 Speicher mit einem Speichertakt von maximal 3600 MHz (bei OC) im Mainstreambereich und eine native USB 3.1 Unterstützung vom Typ-A sowie Typ-C Stecker. Die besondere Beleuchtung, die vielleicht von den großen ATX Mainboards aus dem Hause MSI bekannt ist, finden wird bei der Mini-ITX Variante nicht vor.

2. Preis und Lieferumfang
Das MSI Z170I Gaming Pro AC wird aktuell zum Preis von 155,40 € (Stand 03.12.2015) im Preisvergleich gelistet. Damit liegt es im Mittelfeld der aktuell verfügbaren Mini-ITX Mainboards mit Z170 Chipsatz. Hier reicht die Preisspanne von ca. 130 € bis zu 230 €. Ob das MSI die sprichwörtlich „Goldene Mitte“ ist, wird sich am Ende dieses Tests herausstellen.

Der Lieferumfang fällt relativ gering aus. Wobei man sagen muss, dass man eigentlich so viel gar nicht benötigt. Im Karton findet man, neben ein paar Booklets, das Handbuch, eine Treiber DVD, eine DVD mit den MSI Programmen, zwei schwarze SATA-6 Kabel, Aufkleber für die SATA Kabel und eine schwarze I/O Blende für das Gehäuse.



3. Design/Spezifikationen
Das Datenblatt liest sich an sich schon mal recht gut, die technischen Daten werden auf den nächsten Seiten noch genauer unter die Lupe genommen.

Übersicht der Spezifikationen:
Chipsatz:Intel Z170
Speicher:2x DDR4 DIMM, dual PC4-28800U/DDR4-3600 (OC), max. 32GB (UDIMM)
Erweiterungsslots1x PCIe 3.0 x16, 1x M.2/M-Key (PCIe 3.0 x4 + SATA, 2260, Rückseite), 1x M.2/E-Key (PCIe 2.0 x2, M.2 2230, belegt mit WiFi+BT-Modul)
Anschlüsse extern:1x HDMI 1.4, 1x DisplayPort 1.2, 4x USB 3.0, 3x USB 2.0, 1x Gb LAN (Intel I219-V), 5x Klinke, 1x S/PDIF (optisch), 1x PS/2 Combo, 1x Clear CMOS
Anschlüsse intern:2x USB 3.0, 2x USB 2.0, 4x SATA 6Gb/s (Z170), 1x SATA Express (belegt 2x SATA, Z170), 1x CPU-Lüfter 4-Pin, 1x Lüfter 4-Pin, TPM (Header)
Audio7.1 (Realtek ALC1150)
RAID-Level0/1/5/10 (Z170)
Stromanschlüsse1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin EPS12V
CPU-Phasen:5
GrafikIGP
BesonderheitMini-ITX, Audio+solid capacitors, WLAN 802.11a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2
Herstellergarantie3 Jahre
3.1 WLAN, LAN und Bluetooth
Fangen wir mit den Netzwerkschnittstellen an, für die LAN Verbindung setzt MSI hier auf einen Intel i219. Bei den großen Brüdern wird teilweise ein „Killer-Nic E2400“ verbaut. Hier wäre meiner Meinung nach eine einheitliche Linie für das Gesamtpaket besser gewesen. Ein nettes und schönes Gimmick ist aber, dass die LEDs am Netzwerkanschluss nicht in grün und orange, sondern rot leuchten.

Neben der normalen LAN Schnittstelle, stehen dem Benutzer noch WLAN (802.11 AC) und Bluetooth (4.2) zur Verfügung. Mit Hilfe der WLAN Schnittstelle können Sie dank Intel Wireless DisPlay kurz (Intel WiDi) kabellos die Bildschirminhalte wie Videos, Fotos und Präsentationen übertragen. Für den professionellen Bereich steht Ihnen Pro WiDi zur Verfügung.

Dass MSI bei diesem Mainboard WLAN mit eingebaut hat, ist meiner Meinung nach ein großer Pluspunkt. Warum? Immer mehr User wollen den PC auch im Wohnzimmer am Fernseher betreiben wie eine Steambox und da hat man vielleicht nicht immer einen LAN Anschluss. Daher ist die Anbindung über das WLAN von Vorteil.

3.2 M.2 Schnittstelle
Die M.2 Schnittstelle ist, wie bei schon fast allen neuen Mainboards, vorhanden. Wo wir bei einer weiteren Neuerung beim Z170 Chipsatz sind. Es kann nicht nur eine M.2 Schnittstelle angebunden werden, sondern insgesamt drei Stück. Beim MSI Z170I Gaming Pro AC, hat man die Möglichkeit zwei M.2 SSDs zu verbauen. In einem ist das Wifi Modul eingebaut und der andere Anschluss befindet sich aus Platzgründen auf der Rückseite vom Mainboard. Wenn eine M.2 SSD dort eingebaut werden soll, wo das WLAN Modul sitzt, muss man auf die Größe der M.2 SSD achten.



3.3 Interne Anschlüsse
Das Mainboard verfügt trotz der kleinen Bauweise, über zahlreiche Anschlüsse. Neben den für mich obligatorischen SATA 6 Anschlüsse für Festplatten, von den insgesamt vier zur Verfügung stehen, ist auch eine SATA Express Anschluss vorhanden. Wenn der SATA Express Anschluss verwendet wird, sind jedoch nur noch zwei der vier SATA Anschlüsse verwendbar.



Ein USB 3.0 Frontpanel kann über den internen Stecker, unterhalb des SATA Express Anschlusses angeschlossen werden.
Was mir jedoch nicht so wirklich gefällt ist, dass insgesamt neben dem CPU Kühler nur ein weiterer Lüfter angeschlossen werden kann. Dies ist für meine Begriffe einfach zu wenig. Es sollten mindestens 2 - 4 Anschlüsse für 4-Pin PWM Lüfter vorhanden sein. Positiv ist aber, dass es sich um zwei „richtige“ 4 Pin PWM Anschlüsse handelt. Dies ist bei diversen ATX Mainboards aus dem Hause MSI nicht immer gegeben.

3.4 Layout / Design
Das PCB des Mainboard ist, wie wir es auch schon aus den letzten Generation von MSI gewohnt sind, in schwarz gehalten. Eine Krait Version gibt es bis dato nicht. Das Rot in Verbindung mit dem Schwarz setzt dabei schöne Akzente und spiegelt das Gamingkonzept von MSI wider. Direkt fallen einem die kleinen roten Linien vom RAM zur CPU auf. Diesen finden wir auch bei den anderen aktuellen Mainboards aus dem Hause MSI.



Beim Layout und der Anordnung der verschieden Anschlüsse hat der Hersteller bei einem Mini-ITX Mainboard logischerweise nicht so viele Freiheiten wie bei einem vollwertigem ATX Mainboard, jedoch ist das Layout bei diesem Mainboard mit ein paar Ausnahmen gut durchdacht. Die Anschlüsse für die einzelnen Funktionen sind fast alle einfach zu erreichen und lassen sich anhand der Beschreibung auch schnell auf dem Mainboard finden.
Einzig die internen Anschlüsse für USB, Frontaudio usw. sind meiner Meinung nach nicht ganz so optimal platziert. Zwar können diese ohne Probleme erreicht werden, dies aber nur solange, wie kein CPU Kühler montiert ist. Eine Positionierung in der Nähe der SATA Anschlüsse wäre besser gewesen.


Beim Anschließen des Mainboards sollten daher ein paar Dinge beachtet werden. Das erleichtert später den Einbau und die Montage von CPU Kühler und Stromkabeln. Bedingt dadurch, dass nicht sehr viel Platz zur Verfügung steht, sollte bei der Wahl des CPU Kühlers darauf geachtet werden, dass wenn dieser über die RAM Slots hinaus ragt, keine RAM Module mit hohem Headspeader verwendet werden, da diese doch relativ dicht am CPU Sockel sitzen. Sollten Sie doch einen CPU Kühler haben, der über die RAM Slots hinaus ragt, schließen Sie vor der Montage des CPU Kühlers unbedingt das 24-PIN ATX Stromkabel an. Das gleiche gilt für das 8 PIN ATX Kabel oberhalb des CPU Sockels. Ist der CPU Kühler einmal montiert, sind die Stromkabel nur schwierig bis gar nicht anzuschließen. Generell sollte man das Mainboard ohne den Kühler ins Gehäuse einbauen und vor der Kühlermontage erstmal alle notwenigen Verkabelungen vornehmen.



Schön ist, dass der PCI-E Slot nicht so nah an dem RAM Slots sitzt. Dies hat den Vorteil, dass man die Grafikkarte ohne große Fingerakrobatik ein und wieder ausbauen kann. Bedingt durch den größeren Abstand kann auch eine Grafikkarte mit Backplate verbaut werden. Dies war bei manchen Z97 Boards leider anders.

4. Overclocking
Um die Leistung des Mainboards zu ermitteln, habe ich einen Intel i5 6600K und 8GB G.Skill Ripjaws V mit 3200MHz CL16 Speicher verwendet. Das OC der CPU erfolgt über das MSI Commandcenter und der Speicher wurde über das BIOS übertaktet.



4.1 Prozessor
Die Stabilität wurde über eine Dauer von zwei Stunden mit Prime95 getestet. Direkt im Anschluss wurde noch eine Stunde Counterstrike Global Offensive gespielt, um die Stabilität auch unter normalen Bedingungen zu testen.
Da es sich um eine CPU mit offenem Multiplikator handelt, ist das Übertakten der Intel Skylake CPUs relativ einfach. Zuvor habe ich aber ein paar BIOS Einstellung fixiert:

  • Core-Voltage: 1.3 Volt
  • VCCSA: ca. 1.05 Volt
  • VCCIO: ca. 0.95 Volt
  • CPU Standby Voltage: 1.0 Volt
  • PLL Termination Voltage: 1.0 Volt
  • Turbo deaktiviert
Mit diesen Voltage Einstellungen konnte ich folgendes Ergebnis erreichen:



Es ist bestimmt noch mehr möglich. Dies ist für mich aber nicht interessant, da die höheren Taktraten für meine Anforderungen nicht notwendig sind und die Lebensdauer der CPU verringern.

4.2 Arbeitsspeicher
Die Leistung des Speichers habe ich mit den internen Benchmarks von AIDA64 ermittelt. Dabei wurden folgende Speichereinstellungen getestet (DDR4-3200).



5. Danksagung
Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bei der Firma Mindfactory und natürlich MSI dafür bedanken, dass ich die Möglichkeit bekommen habe ein Review für das MSI Z170I Gaming Pro AC schreiben zu dürfen.

Da dies mein erster Mainboardtest war, hoffe ich, dass dieser Test den Verantwortlichen gefällt und den Usern die sich überlegen dieses Produkt zu kaufen, eine Entscheidungshilfe ist.

Für Anregungen, Fragen oder Kritik, können Sie gerne direkt mit mir in Kontakt treten.

6. Fazit
Mein Fazit zu diesem Mainboard fällt sehr positiv aus. Es gibt zwar hier und da ein paar Punkte die man hätte anders machen können wie die Platzierung der internen Anschlüsse, aber im Großen und Ganzen bekommt man für ca. 150 € ein sehr solides Mainboard, das für die heutige Zeit alle nötigen Funktionen bietet. Klar werde einige Features des Z170 Chipsatz nicht ausgeschöpft, dies liegt aber eher an der Größe des Mainboards. Ob ein Z170 Chipsatz bei einem Mini-ITX Mainboard jetzt Sinn macht oder es auch ein H170 Chipsatz ausreicht muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich würde aber immer einen Z170 Chipsatz wählen, alleine schon wegen der Möglichkeit zu übertakten.

Natürlich sind keine OC Weltrekorde mit diesem Mainboard möglich, dies ist aber auch nicht das primäre Anwendungsgebiet. Dieses Mainboard richtet sich an die Gamer Fraktion, die sich ein kleines aber dennoch leistungsstarkes System bauen wollen.

Wer also mit dem Gedanken spielt, sich ein kleines Gamingsystem für LANs oder daheim zu bauen, kann beruhigt zum MSI Z170I Gaming Pro AC greifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wow. echt nice.

danke dir für den aufwand.
 
Schönes Review - danke schön.

Vielleicht noch ein paar Punkte zur Verbesserung beim nächsten Mal:
- Bilder für Web neu komprimieren und ohne Kamera EXIF Daten hochladen; 4 -5 MB sind ziemlich gross - das bringt man bei gleicher Qualität und Grösse problemlos auf 1 - 2 MB runter.
- Bilder im Forum hochladen und nicht bei irgendeinem externen Dienst (der auch noch grottenlangsam ist, an dem einen Bild hat er jetzt mehrere Minuten gehabt und das mit einer 150 Mbit/s Leitung).

Ansonsten gerne mehr davon - Du machst das gut ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, im Prinzip nicht anderes als das was man auch aus den technischen Daten auf der Website ablesen kann.
Das OC nicht mal am Limit, somit auch nicht aussagekräftig ob das Board was taugt oder nicht.

Viel schlimmer finde ich jedoch, dass du das UEFI komplett vernachlässigst. Keine Info zur möglichen Lüftersteuerung, NVMe Support, NVMe RAID Support, Interaktion der SATA und M.2 Anschlüsse, PCIe Lane Verteilung usw.
Beim sowieso nicht nutzbaren SATA Express Port erwähnst du es wenigstens, allerdings ist diese Info nahezu unnötig, weil es so gut wie gar keine SATA Express Geräte gibt, die man anschließen könnte.

Den ganzen Stuff den man NICHT auf der Website lesen kann hast du leider völlig vernachlässigt.
Und Bilder bei Abload ist auch nicht wirklich toll weil extrem langsam. Mal davon abgesehen dass es wenig Sinn macht die Bilder in 10 MP hochzuladen, das was du zeigen möchtest geht auch in 1024x768 ohne dass die Qualität sichtbar leidet.
 
pupsi11 schrieb:
wow. echt nice.

danke dir für den aufwand.

Danke dir :)

Lawnmower schrieb:
Schönes Review - danke schön.

Vielleicht noch ein paar Punkte zur Verbesserung beim nächsten Mal:
- Bilder für Web neu komprimieren und ohne Kamera EXIF Daten hochladen; 4 -5 MB sind ziemlich gross - das bringt man bei gleicher Qualität und Grösse problemlos auf 1 - 2 MB runter.
- Bilder im Forum hochladen und nicht bei irgendeinem externen Dienst (der auch noch grottenlangsam ist, an dem einen Bild hat er jetzt mehrere Minuten gehabt und das mit einer 150 Mbit/s Leitung).

Ansonsten gerne mehr davon - Du machst das gut ;)

Danke, ist mein erste Mainboardtest :D

h00bi schrieb:
Naja, im Prinzip nicht anderes als das was man auch aus den technischen Daten auf der Website ablesen kann.
Das OC nicht mal am Limit, somit auch nicht aussagekräftig ob das Board was taugt oder nicht.

Viel schlimmer finde ich jedoch, dass du das UEFI komplett vernachlässigst. Keine Info zur möglichen Lüftersteuerung, NVMe Support, NVMe RAID Support, Interaktion der SATA und M.2 Anschlüsse, PCIe Lane Verteilung usw.
Beim sowieso nicht nutzbaren SATA Express Port erwähnst du es wenigstens, allerdings ist diese Info nahezu unnötig, weil es so gut wie gar keine SATA Express Geräte gibt, die man anschließen könnte.

Den ganzen Stuff den man NICHT auf der Website lesen kann hast du leider völlig vernachlässigt.
Und Bilder bei Abload ist auch nicht wirklich toll weil extrem langsam. Mal davon abgesehen dass es wenig Sinn macht die Bilder in 10 MP hochzuladen, das was du zeigen möchtest geht auch in 1024x768 ohne dass die Qualität sichtbar leidet.

Danke für deine konstruktiven Anmerkungen zu meinem Test. Ich werde mich die Tage noch einmal hinsetzen und die von dir angesprochenen Punkte nacharbeiten.

Das mit dem OC sehe ich jedoch etwas anders. Wer eine CPU bis zum Anschlag übertakten will, greift nicht zu einem Mini-ITX Mainboard.Daher sind die von mir, wie ich finde, für den Mainstream ermittelten 4,8 GHz völlig ausreichend. Klar geht bestimmt auch noch mehr, aber zu welchem Preis bzgl. Lebensdauer und Temperaturentwicklung in einem Mini-ITX Gehäuse?!
 
hier fehlt der Like button ;)
 
Mit dem Wort "solide" wäre ich vorsichtig, das zeigt sich bei Boards nämlich erst nach Monaten oder Jahren. Frisch ausgepackt ist jedes 0815 Board halbwegs Solide.
 
Fujiyama schrieb:
Mit dem Wort "solide" wäre ich vorsichtig, das zeigt sich bei Boards nämlich erst nach Monaten oder Jahren. Frisch ausgepackt ist jedes 0815 Board halbwegs Solide.

Da hast du zu einem gewissen Teil schon recht ;) jedoch ist z. B. die OC Leistung bei dem kleinen Board recht "solid" gewesen und auch die sonstige Ausstattung.
 
Zurück
Oben