NVMe M.2 Lösung für alles?

nutsman

Ensign
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Hallo Kollegen... ich frag mal etwas provokant ob eine M.2 die Lösung für alle Gewindigkeitshungrigen Anwendungen ist.
Klar bei mehr benötigen Speicherplatz ist eine HDD immer noch der Preis Leistungs Sieger.
M.2 in Größen von 500GB sind jetzt schon sehr erschwinglich.
Ich habe aktuell eine flotte SATA SSD mit dem OS laufen und möchte jetzt auf M.2 Upgrade machen. Dazu ist auch noch eine 10TB HDD eingebaut.
Mit der Maschine sollen Bilder und Videos in RAW bearbeitet werden. Viele raten dafür zu einer NVMe M.2 PCIe 3.0x4.
Angeblich wäre es sinnvoll das OS auf einer SATA SSD zu lassen und die M.2 nur als Cache für Projekte zu nehmen ....
Andere sagen die M.2 sind so schnell und erlauben so viele gleichzeitige Zugriffe das man keine extra SSD für Windows braucht. Was stimmt den nun?
Ich würde am liebsten die SATA mit der M.2 in Zukunft ersetzen. Was haltet ihr von einer 2er SSD Lösung, ist das notwendig?
Oder ist das einfach überflüssig geworden?
 
Es geht hier wohl eher um die saubere Trennung vom Projektdaten, die viele Schreibzyklen erzeugen, gegenüber dem System, was in seinem Zustand möglichst zuverlässig und lange halten soll. Das Projektlaufwerk ist somit das "Abnutzungslaufwerk", was man bei Bedarf schnell ersetzen kann.
Klar könnte man alles auf eine NVME packen, aber wenn man schon eine SATA-SSD hat, warum ersetzen?
Das booten des OS und das starten von Programmen wird von einer SATA-SSD nicht wirklich limitiert.
 
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M.2 SSDs sind die Luxusklasse. Maximale Geschwindigkeit, minimaler Platzverbrauch und vor allem keine Kabel. Ich hab all meine SATA-SSDs durch M.2 SSDs ersetzt. Von der Geschwindigkeit her unnötig, mir ging es nur um die Platzersparnis, das Weglassen der Kabel und den aufgeräumten Look im PC.

Am Ende des Tages muss aber jeder für sich selber entscheiden ob das den deutlichen Aufpreis gegenüber SATA-SSDs rechtfertigt.
 
Ich arbeite hier mit einer internen NVMe-SSD (System), einer externen NVMe-SSD (Daten für die Arbeit) und einer externen SATA-SSD (Bilder, Videos). In Benchmarks mögen Welten dazwischen liegen, in der täglichen Praxis merke ich davon nichts. Ich würde da wenig Gedanken und auch nur so viel Geld investieren, wie es gerade nicht wehtut.

Gruß Jens
 
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bilder und videos in raw und hoher aufloesung? da kommt nur eine samsung 980 pro in frage, kann man auch im pcie 3.0 verweden, extrem schnell und wunderbar dafuer geeignet. ich wuerde eine os und projektlaufwerk trennen.
 
Für Datenbanken, viele VMs und Anwendungen mit wirklich viel Daten-I/O lohnt sich eine NVMe SSD, ansonsten nicht. Für viele große VST-Plugings liegt der Unterschied zwischen Ramdisk, NVMe SSD und SSD vielleicht bei 1-2 Sekunden bei 10-12 Sekunden Ladezeit.
 
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Also sind derzeit eine SSD (für die Betriebsumgebung) und eine HDD (für Daten) verbaut? 🤔

Dann ist zumindest eine weitere SSD als “Arbeits-Volume” sinnvoll. Hält den Systemdatenträger frei und die HDD ist etwas langsam für den Einsatzzweck.

Jedenfalls dann, wenn die vorhandene SSD nicht groß genug ist, das System volume mit Restplatz zu verkleinern und trotzdem bequem Platz für die Arbeitsdaten zu haben. Dann kann ein Arbeits- Volume auf die vorhandene ssd.

Bauform und Protokoll sind erstmal inhärent egal.
Wenn keine Kabel verlegt werden sollen und ein Platz frei ist, gerne M2 wenn der Preis stimmt.

Aber bedenken, daß m2 slots nicht automatisch sata UND pcie unterstützen (cf Handbuch des Mainboards) und daß insbesondere pcie ggfs. Lanes/Slots/sonstige Funktionalität deaktivieren kann.

Evtl, wenn es die Situation hergibt, die HDD rauswerfen. Die Teile bremsen mehr, als es einen Gewinn sata vs pcie m2 gibt.
Geht nicht immer, klar, aber wenn das Ding irgendwo ins Netzwerk gehängt werden kann...
 
Atma schrieb:
M.2 SSDs sind die Luxusklasse.
nein ... auch wenn es pedantisch klingt und muessig ist, dann in jedem 2. Thread zu korrigieren: M.2 ist ein Formfaktor, auch mit SATA als Bus gibt es M.2 SSDs
Wir sollten es in diesem IT Forum langsam schaffen moeglichst korrekt mit Begriffen zu arbeiten

Ansonsten wird wohl nach wie vor die Spiechergroesse und der Preis der limitierende Faktor sein. Und eine ausreichende Anbindung muss vorhanden sein.
 
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Schau doch selbst mal ob du mit der SATA SSD in ein Limit kommst
Im Task Manager die SSD auswählen und Read / Write Geschwindigkeit beobachten wenn du ein Video renderst
Wenn du sehr auf Werte um 500 MB/s siehst könntest du von NVMe profitieren
Vermutlich wird aber eher die CPU das Bottleneck sein


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Neben der höheren Geschwindigkeit bei seriellen Operation ist der Vorteil bei NVMe die viel größere Anzahl an command queues. Damit erreicht man höhere Durchsätze wenn viele Prozesse die SSD benutzen.
Extrem vereinfacht funktioniert das so: Eine App greift auf die SSD zu und übergibt einen Auftrag (schreibe xyz) und wartet auf die Bestätigung das der Auftrag angenommen wurde . Wenn diese Bestätigung da ist kann die App weiter arbeiten bis in der complete queue mitgeteilt wird Auftrag erledigt.
Deswegen profitieren vor allem Server Anwendungen die asynchron arbeiten von NVMe.
Bei Desktop Anwendungen gibt es dieses Muster nicht weil schlicht nicht genug Aufgaben parallel ausgeführt werden um von den vielen Queues zu profitieren

Wichtiger dafür ist dass die SSD nicht zu früh langsamer wird weil der (DRAM/ SLC) Cache voll ist und dann die Schreibrate einbricht oder thermal throttling dich ausbremst
 
Tendenziell haben NVMe SSDs eine bessere TBW als SATA SSDs. Transcend hat mit der MTE220S da aktuell eine interessante für verhältnismäßig kleines Geld. Linear pro TB Speicher 2,2 PBW. Darüber wird es schnell arg teuer und liegt deutlich über NAS SSDs. Und gerade als Cache kann man auf eine ordentliche TBW pro Jahr kommen. Habe auch MX500 1TB, die mit ihren 0,6 PBW nach etwa 2 Jahren das Zeitliche segnen werden. Aktuell 14 Monate und nur noch 30% übriger Reserverzellen. Eindeutig das falsche Produkt gekauft.
 
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Ja, weil du dich mit >=5 PBW schon bei den Datacenter Produkten befindest, die bei ähnlichem Preis pro GB Speicher wenig Kapazität haben und/oder miese IOPS.
Wenn du den Filter etwas umstrickst (ab 1 TB Speicher und ab 2,5 PBW sieht das anders aus und du muss schon ein bisschen scrollen bist du mal eine DC SSD findest, die a) nicht unter 50 k IPOS w liegt und b) eine ähnliche große TBW hat wie die erste Transcend in der Liste:
https://geizhals.de/?cat=hdssd&sort=p&hloc=at&hloc=de&v=e&xf=252_1000~4930_2500
Bei 2,5" SSDs >=1 TB wird es da erst wieder mit der Seagate Nytro interessant, die aber gut 50 % mehr kostet.
Und wenn du reine Desktop SSDs vergleichst haben die vergleichbaren NVMes des gleichen Herstellers tendenziell eine höhere TBW. Beispiel Adata https://geizhals.de/?cat=hdssd&sort=p&hloc=at&hloc=de&v=e&xf=1035_ADATA~4930_1000
 
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Wow erst mal danke für eure zahlreichen Antworten. Mir ging es auch so ein wenig um das vermeiden von unnötigen Komponenten.
Ja aktuell läuft das OS und meine Nutzdaten/Cache auf der SATA SSD. Die HDD ist mein Datengrab und Archiv.
Bei vielen Schnittprogrammen wird noch eine Projekt SSD empfohlen.
Ich frage mich halt ob das bei NVMe PCIe3.0x4 überhaupt noch Sinn macht.
Diese M.2s bieten so viele simultan Zugriffe das sollte mit OS/Programmen/Schnittcache problemlos zurechtkommen.
Eine M.2 mit 1TB würde mir locker reichen. Ich will mir nur kein Flaschenhals einbauen weil ich dann die SATA SSD entferne....
 
Nur als Ergänzung zu meinem vorherigen Post.
Ich rate nicht davon ab NVMe zu verwenden.
Ich wollte nur darauf hinweisen dass ein großer Performance boost nur durch den Wechsel von SATA zu NVMe nicht zu erwarten ist.
Wollte vor einer Enttäuschung warnen wenn zwar Benchmarks schöne Werte anzeigen aber sonst kaum etwas davon zu sehen ist.

Wenn es dir nicht auf den letzten Cent ankommt spricht nichts gegen NVMe.

Wie gesagt schau mal im Taskmanager ob du überhaupt an die 500 MB/s ran kommst. Wenn nicht bringt NVMe nichts

Und nein aus performances Gründen musst du OS und Daten nicht trennen dass schafft eine NVMe ohne Probleme
 
nutsman schrieb:
Diese M.2s bieten so viele simultan Zugriff
Ich weiß nicht, welche du genau mit „diese“ meinst aber allgemein gibt es auch SSDs (SATA/NVMe) mit QLC Zellen, die nach dem Aufbrauchen des internen Caches schnarchlahm werden. Im Marketing machen sich die Zahlen des internen Caches natürlich besser.
Also bei Videobearbeitung würde ich auf TLC Zellen mit Cache und RAM und ordentlicher TBW (bei 1 TB nicht unter 1 PBW. Besser 2 PBW. Das entspricht 1000 bzw. 2000 maligen Vollschreiben der 1 TB SSD, bis die am Lebensende ist. Neben TRIM ein Grund die SSD nicht zu knapp bei der Größe zu bemessen. Dimensioniere die Kapazität auf das Doppelte des tatsächlich benötigten.
 
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Nur zur Klarstellung. M.2 SATA kommt natürlich nicht in Frage. Da wäre das Upgrade total verfehlt !
Ging darum ob in NVMe Zeiten via PCIe überhaupt eine separate Projekt SSD einen Sinn ergibt und ob die M.2 das ohne Probleme all in One hinbekommt.
 
Dass M.2 SATA nicht in Frage kommt ist glaube ich hier jedem klar. Leider war das bei dir nicht klar, weil du stets "M.2" (Formfaktor) und nicht "NVMe" (PCIe Protokoll) in deinen Posts nutzt. Aber letztlich war das auch in keinem Post wirklich Thema, daher eigentlich keine Erwähnung wert - weil hier eigentlich niemand eine M2 SATA SSD empfehlen wird - weil in den meisten Fällen ein unsinniges Produkt.

Abseits von Booten und Starten von Programmen, braucht das OS auf der SSD neben Kapazität praktisch keine Ressourcen. Von der Performance her sollte das bei Auswahl einer "Keine-Bauernfänger-SSD" funktionieren (Beispiel für Bauernfänger SSDs - gibt es auch von "Marken" https://geizhals.de/crucial-p1-ssd-1tb-ct1000p1ssd8-a1907687.html?hloc=at&hloc=de (QLC, sehr geringe TBW) oder https://geizhals.de/transcend-mte110s-ssd-1tb-ts1tmte110s-a1971686.html?hloc=at&hloc=de (kein DRAM, geringe TBW) ).
Ob das Klug ist alles auf physikalisches Laufwerk zu bringen? Musst du entscheiden, aber so Sachen wie OS-Aufsetzen werden damit erschwert, wenn man die Projekte nicht verlieren will.
 
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Der Plan geht noch ein Stück weiter. Mein Z490 bietet zwei M.2 Slots mit PCIe3.0 x4 und es wird auch M.2 RAID1 unterstützt. Bei den aktuellen SSD Preisen ist die Sicherheit durchaus kaufbar ;)
 
Was erhoffst du dir durch ein RAID1? Wenn die Daten so wichtig sind, hast du auch eine Backupstrategie? -> wesentlich schwerer zugewichten als ein RAID1.
Gegen RAID spricht: Verzicht auf TRIM-Funktion, kein Vorteil bei den IOPS, Preis, doppelte Anschaffung und was die TBW angeht, werden, wenn die erreicht ist, aufgrund des gleichen Alters beide SSDs ziemlich gleichzeitig kaputt gehen.
 
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Selbstverständlich ist ein externes Backup vorhanden. Die aktuell Marktlage hält eigentlich von keinem RAID1 ab gerade wenn die Windows Installation aufwenig wäre ( Image irgendwo hin oder her )
oder eben die Arbeit eines Tages plötzlich verloren ist !!
Dann lieber RAID1 und ein wenig Sicherheit erkauft. Eine SSD geht kaputt, neue bestellt rein und gut.
TRIM funktioniert nicht im RAID.... okay war mir neu :freak: dann müsste ja ein SSD Verbund mit der Zeit deutlich langsamer werden was ich bei mir noch nicht festgestellt habe.
Moderne SSDs sollten dann jedoch Controller seitig eine Garbage Collection haben und dadurch dem Problem entgegenwirken auch wenn das OS nicht mit TRIM eingreift.
In Diskinfo wird mir es bei den Eigenschaften meiner akuellen SATA SSDs im RAID1 zumindest angezeigt.
2021-03-04_195122.jpg

Windows hat TRIM Befehl auch laufen...... würde ich zumindest meinen
C:\Windows\system32> fsutil behavior query DisableDeleteNotify
NTFS DisableDeleteNotify = 0
ReFS DisableDeleteNotify = 0
Naja sei es drum, Intel bieten über den Z490 M.2 RAID1 Support an. Also sollte man es auch nutzen können.

Zurück zu meiner eigentlichen Frage, würde ich nach allen Antworten darauf schliessen das mit einer
NVMe M.2 PCIe auch ohne seperate SSD ( für Windows/Apps ) keine Performance einbußen zu erwarten sind.
Ein paar Schnittsoftware Hersteller empfehlen es halt so:
Eine SSD für OS und Programme und eine weitere als Schnitt/Projekt Cache.
Wie gesagt mir war wichtig ein wenig zu erfahren ob dies im Zeitalter von NVMe M.2 PCIe noch Relevanz hat :)
 
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