News Quartalsbericht: Globalfoundries schwimmt weiter auf der Erfolgswelle

Volker

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Tja, wer hätte das gedacht :)

Wenn Geld für neue große Investitionen vorhanden ist, und die Fertigungsmaschinen für unter 10nm auch günstiger werden - dann wäre GF zu gönnen, technologisch voranzuschreiten :)
 
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Es ist definitiv positiv zu bewerten, dass hier eine Trendumkehr zu sehen ist. Wenn sich das weiter so positiv entwickelt, der Schuldenberg kleiner geworden ist und mehr Geld für Investitionen da ist, könnte Globalfoundries ja vielleicht auch irgendwann wieder TSMC, Samsung und Intel Konkurrenz machen. Das würde dem Markt sicher gut tun und die globalen Risiken im Falle eines TSMC Ausfalls langfristig abmildern.
 
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Da GF das Rennen um die kleinste Fertigungsgröße aufgegeben hat, kann man sich auf den Markt bis 12nm stürzen. Das macht doch Sinn.

Man hat doch gesehen, was bei Intel rausgekommen ist ..
 
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Na das ging gut, sehr gut zu hören das es sich nicht weiter auf einen einzelnen Anbieter konzentriert.
 
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Ich hoffe sie konnten die Phase nutzen um intern effektiver zu werden.

Denn es stehen härtere Zeiten bevor und dann wird man sehen wie tragfähig die Langfrist-Lieferverträge tatsächlich sind.

Ich bin was die Zukunft von GF angeht sehr skeptisch. Hoffe aber das Beste.
 
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Volker schrieb:
Langzeitverträge dienen als Rückgrat
Langzeitverträge sind es vor allem, mit denen Globalfoundries jetzt und in Zukunft Geld verdienen wird. Die kürzlich geschlossene und erweiterte Vereinbarung mit Qualcomm beispielsweise hat ein Auftragsvolumen von insgesamt 7,4 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2028. Insgesamt hat Globalfoundries viele Langzeitverträge (LTA) mit einem Volumen von über 24 Milliarden US-Dollar eingesammelt, sie bilden das massive Rückgrat in den kommenden Jahren und stemmen damit viele der Zukunftspläne im Unternehmen.
Großartige Neuigkeiten for GloFo! Sehr gute Auftragslage und volle Bücher. Alles richtig gemacht. Ich denke, allein der Sektor Automobile Elektronik wird die nächsten Jahre noch kontinuierlich wachsen und ein extrem gesundes kapitales Standbein für GlobalFoundries werden.

Autos und KFZ-Elektronik wird nicht weniger, eher mehr. Und dafür werden auch nicht im geringsten immer die besten Prozesse benötigt, sondern gerade die schon seit Ewigkeiten bewährten, altbackenen und gleichzeitig abgezahlten und damit Margen-trächtigen älteren Nodes sind da für die Halbleiter-Helden in Fernost eine wahre Gelddruckmaschine.

Sieht man ja daran, daß selbst Bosch mit dem neuesten Werk hier in Deutschland auf 65nm dicke Auftragsbücher hat (ansonsten hätten's nicht gebaut!). Selbst TSMC hat einen Großteil der Aufträge noch immer auf 28nm und daran wird sich die nächsten Jahre auch so schnell nichts ändern.

Tja, eben das gleiche Schicksal würde Intel's alternder Fab-Klotz am schläfrigen Bein auch blühen, wenn der Laden endlich mal über den ellenlangen Schatten der eigenen Arroganz springen könnte. Kann Intel aber nicht, sonst würden die sich endlich mal eine goldene Nase verdienen und bräuchten keine Milliarden-Subventionen.

TechFA
 
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Gut für den Standort in Europa, hier brauchen wir jeden unabhängigen Chip-Fertiger.
sieht also alles gut aus für den geplanten Ausbau des Werks bei Dresden.
 
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Karre schrieb:
Vollzitat entfernt
Haben sie nicht, ihre 7nm sind nur verschoben, weil die Investoren ihnen die $21-23 Milliarden USD fürs hochrüsten des 7nm-Toolings nicht gegeben haben (und auch nicht wollten) und meinten, sie sollen erst mal mit dem vorhandenen Nodes Geld einfahren.

Den Zusammenhang hatte ich hier mal beschrieben;
TechFA schrieb:
Vollzitat entfernt
Kurzum, GloFo's 7nm sind lediglich verschoben, nicht aufgehoben. Und das mit der angeblichen schlußendlichen Aufgabe jeder zukünftigen neueren Fertigung wird auch nicht dadurch wahrer, indem man es ständig wiederholt. GlobalFoundries hat nie wirklich hingeschmissen, sie haben aufwachen müssen. Weil wenn's wieder nach GloFo's Management gegangen wäre (und ausnahmsweise nicht einmal nach deren Geldgebern/Investoren), hätte der Laden am liebsten am nächsten Morgen alles 12/14nm-Tools in die Tonne gekloppt und 7nm-Equipment geordert.

… aber die Schlagzeile das nach Intel's Desaster auf 10nm™ auch GloFo Probleme gehabt hat und "hinschmeißen" musste, verkauft sich so schön, weil damit Intel nicht länger als alleiniger Verlierer im Raume stand, gell?

Fakt ist, GloFo war was 7nm betrifft schon deutlich weiter als Intel selbst und hatte bereits damals schon 7nm-Produkte aus der eigenen Fertigung zurück. Gut okay, nur als Kleinstserie im Prototypen-Stadium, aber trotzdem. Gefehlt hat GloFo nur das Geld, nicht die Expertise.

Das ist übrigens das genaue Gegenteil von der Situation bei Intel (Geld gibt's in rauen Mengen, nur Expertise ist offensichtlich nicht genug vorhanden). Es ist absolut möglich, daß GloFo ihre 7nm neben den 12/14nm-Prozessen in kleinem Stil nebenbei über die Jahre hochfährt in die Volumen-Produktion.

TechFA
 
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GloFo hat sich entsprechende Nischen gefunden und das macht sich jetzt bezahlt. z.B. gibt es eigene, planare 22 FD-SOI bzw. 22FDX Prozesse, die günstiger, als 14nm FinFET sind, aber trotzdem bei der Effizienz mithalten können, sowie diverse Abstufungen davon: ULV (<=500mV Chipspannung!), RF ("Radio-Frequency"), und andere Alleinstellungsmerkmale (embedded MRAM, ReRAM, analoge AI Beschleuniger).

12FDX als Nachfolger kommt dann auch mal im Laufe der nächsten 2 Jahre. Nachdem die Spezialisierung für Infineon (Leistungselektronik - vorwiegend MosFETs, aber auch KFZ sowie Ultra-Dünnschicht-Wafer) ebenfalls gut funktioniert, ist davon auszugehen, dass die Zukunft für GlobalFoundries rosig aussieht.

Wenn sich jetzt noch ein Hersteller fände, der günstige Single-Board-Computer mit halbwegs modernen ARMv8 cores (A76 oder besser) auf Basis von 22FDX oder 12FDX produzieren will - das würde ich sehr spannend finden.
 
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@kiffmet
Wobei man da bei einem A76 oder vergleichbarem zumindest meiner Erfahrung mit 22FDX nach alles über einem GHz vergessen sollte. Die SOI Prozesse haben gerade in den HVT Ausführungen den großen Vorteil, dass die Leckströme sehr gering sind. Die dynamische Leistungsaufnahme beim Umschalten ist nicht so berauschend. Kommt ganz auf die Anwendung an.
 
TechFA schrieb:
Kurzum, GloFo's 7nm sind lediglich verschoben, nicht aufgehoben.
GF hat das Thema 7 nm abgehakt. Es gibt genügend Geschäft mit älteren Nodes.

So wie ich die Sache einschätze hat GF gar nicht die Entwicklungskapazitäten um 7 nm hinzubekommen.
Die 14 nm haben sie auch nur von Samsung lizenziert. Hier habe sie in den letzten Jahren optimiert und eine dieser Optimierungen als 12 nm bezeichnet.

7 nm wären möglich wenn es Intel, Samsung oder TSMC an GF lizenzieren würden. Aber das sehe ich nicht.
7 nm komplett selbst zu entwickeln traue ich GF in absehbarer Zeit nicht zu. Könnte GF hier mit TSMC konkurrieren? Ich denke nicht.
 
@Karre Es wurde und wird immer gern so dargestellt, als wenn GloFo aufgegeben hätte, weil sie technologisch gescheitert wären. Das ist aber und war auch nie der Fall. Es lag am Geld, was die Geldgeber ihnen verweigert haben.

Damit ist die Situation eine grundsätzlich andere als bei Intel. GloFo ist, im krassen Gegensatz zu Intel (Fertigungsprobleme ohne Ende) nur temporär aus dem Rennen ausgeschieden, weil sie sich zurück haben fallen lassen (oder vielmehr mussten). Intel allerdings musste aufgeben, weil sie es technologisch trotz aller geldwerten Mittel nicht hin bekamen und bis heute massivste Probleme damit haben, die Fertigung fertig zu stellen.

Und ja, ich weiß das GloFo's 14nm (und die 12nm-Derivate) auf TSMC's Nodes beruhen und daß GloFo für ihre Prozesse großartige Schützenhilfe von IBM bekommen hat (für IBM's eigene POWER-CPUs auf GloFo's 14nm und kleineren Prozessen; so war es jedenfalls mal geplant). Ist also nicht alles auf GloFo's interne und hauseigene Expertise zurückzuführen, deswegen gab es von IBM eins Prozess-technisch auf die Mütze.

Der Knackpunkt ist, mit kapitalstarken Finanzspritzen, ist GloFo sofort wieder auf der Höhe der Zeit, hat zumindest eine eigene 7nm-Fertigung und kann wieder oben mitmischen. Im Gegensatz dazu rettet Intel seit Jahren selbst das beste Geld nicht mehr … Das ist der gravierende Unterschied.

TheNextPlatform.com: Why IBM is suing GlobalFoundries over Chip-roadmap failures

ETI1120 schrieb:
7 nm wären möglich wenn es Intel, Samsung oder TSMC an GF lizenzieren würden. Aber das sehe ich nicht.
GloFo hatte bereits einen "eigenen" 7nm-Prozess im Prototypen-Status, ich meine in Lizenz von TSMC oder aber durch Zusammenarbeit von IBM damals. Das ist bereits erfüllte Vergangenheit. Mit der Samsung-Lizenz hast natürlich recht! Mein Fehler, schon zu lange her und zuviel passiert seitdem.

ETI1120 schrieb:
7 nm komplett selbst zu entwickeln traue ich GF in absehbarer Zeit nicht zu. Könnte GF hier mit TSMC konkurrieren? Ich denke nicht.
Das hatten sie, zumindest als Lizenz-Fertigung. Wie gesagt, ich meine lizenziert von TSMC.

TechFA
 
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Kazuja schrieb:
Gehört die Fertigung in Dresden noch zu GloFo, weiß da jemand was genaues?
Ja, GloFo hat einen Standort in Dresden. Ich meine dort wurde knapp 1/4 der Gesamtsumme von GloFo produziert ;)
 
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TechFA schrieb:
@Karre Es wurde und wird immer gern so dargestellt, als wenn GloFo aufgegeben hätte, weil sie technologisch gescheitert wären.
Die kannst Geld und Technologie nicht trennen.
Und GF hat die Notbremse gezogen weil das weitere Entwickeln von 7 nm GF ruiniert hätte.

Sie hatten auch nicht wirklich Kunden für 7 nm. AMD hatte frühzeitig beschlossen 7 nm bei TSMC zu fertigen. GF bekam als Trostpfaster die IODs. Damit war die Trennung eingeleitet. Im damaligen Wafer Supply Agreement war AMD bei 7 nm und darunter nicht mehr an GF gebunden. Ohne Zahlungen zu leisten!
TechFA schrieb:
Das ist aber und war auch nie der Fall. Es lag am Geld, was die Geldgeber ihnen verweigert haben.
Die Geldgeber haben Milliarden in GF versenkt und herausgekommen ist dabei ein Unternehmen das nur Verluste angehäuft hat. Irgendwann ist es auch für einen Staatsfonds nicht mehrt machbar immer weiter Geld nachzuschießen.

Der Börsengang diente auch dazu die Verluste der Eigentümer ein wenig zu kompensieren.

TechFA schrieb:
Damit ist die Situation eine grundsätzlich andere als bei Intel.
Richtig. Intel entwickelt an neueren Nodes. GF hat die Entwicklung an neuen Nodes eingestellt.

Intel hat sich bei 10 nm verzockt. Sie haben zu viel riskiert und konnten in der Fertigung keinen vernünftigen Yield erreichen. Dann hat Intel 3 Mal zurück skaliert bis es beim 4. Versuch nun läuft. Und der 4. Versuch heißt nun intel 7.

https://semiwiki.com/semiconductor-manufacturers/intel/314047-intel-4-presented-at-vlsi/

TechFA schrieb:
Und ja, ich weiß das GloFo's 14nm (und die 12nm-Derivate) auf TSMC's Nodes beruhen und daß GloFo für ihre Prozesse großartige Schützenhilfe von IBM bekommen hat (für IBM's eigene POWER-CPUs auf GloFo's 14nm und kleineren Prozessen; so war es jedenfalls mal geplant). Ist also nicht alles auf GloFo's interne und hauseigene Expertise zurückzuführen, deswegen gab es von IBM eins Prozess-technisch auf die Mütze.
AMD hatte seit der Jahrtausendwende in Joint Ventures mit IBM und Samsung um die Prozessentwicklung überhaupt stemmen zu können. Aber im Vergleich zu Intel fiel AMD immer weiter zurück.

Die Hoffnung beim Trennen von AMD und GF war, dass durch die neuen Geldgeber die Prozessentwicklung von GF besser wird. Das ist aber nie eingetreten. Im Gegenteil es wurde schlimmer weil sich GF durch schlechte Zukäufe größere Probleme ans Bein gebunden hat.

Asianometry hat die Geschichte seit 2009 gut dargestellt:
Die Vorgeschichte der 2. Hälfte von GF:

TechFA schrieb:
Der Knackpunkt ist, mit kapitalstarken Finanzspritzen, ist GloFo sofort wieder auf der Höhe der Zeit, hat zumindest eine eigene 7nm-Fertigung und kann wieder oben mitmischen.
Das wird niemand der bei Verstand ist finanzieren.
TechFA schrieb:
Im Gegensatz dazu rettet Intel seit Jahren selbst das beste Geld nicht mehr … Das ist der gravierende Unterschied.
Der intel 4 Prozess sieht nicht schlecht aus. Der kritische Punkt ist, dass Intel vorerst nur CPU-Chiplets damit produzieren kann. Wir werden sehen, ob der Yield was taugt.
TechFA schrieb:
TheNextPlatform.com: Why IBM is suing GlobalFoundries over Chip-roadmap failures
GloFo hatte bereits einen "eigenen" 7nm-Prozess im Prototypen-Status, ich meine in Lizenz von TSMC oder aber durch Zusammenarbeit von IBM damals.

IBM hat ihr letztes großes Halbleiterwerk an GF verkauft und dieVereinbarung getroffen dass GF einen 7 nm-Prozess entwickelt mit dem IBM die PowerPC produzieren kann. Als diese Vereinbarung getroffen wurde, war IBM nur noch ein großer Name. Außerdem war die Halbleiterforschung von IBM nicht Teil dieses Deals.

Wie gesagt GF musste die Entwicklung von 7 nm aufgeben, weil es das Unternehmen ruiniert hätte. Die EUV-Maschine wurde übrigens verkauft.

TechFA schrieb:
Das hatten sie, zumindest als Lizenz-Fertigung. Wie gesagt, ich meine lizenziert von TSMC.
Wenn GF eine Lizenz bekommen hätte, hätten sie keinen Prozess von Grund auf entwickeln müssen.

Rückblickend betrachtet, war es ein Wahnsinn es überhaupt zu versuchen. Ohne Samsung hatte es wohl nur wenig Aussicht auf Erfolg.
 
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Ich fands immer irritierend wie einige das Ende von GloFo hervororakelt haben nur weil sie nicht auf den neusten Cutting Edge Prozess gehen konnten. Ich meine die haben funktionierende Fabs und selbst jetzt, Jahre später sind deren Prozesse weiterhin gefragter den je.
 
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