Sachschaden am Auto - Geschädigter

BridaX

Captain
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Hallo,

am 12. Mai ist mir jemand nach der Beruffschule auf's parkende Auto gefahren und der halbe Kotflügel lag auf der Straße.
Der verursacher hat die Polizei verständigt und ich konnte mir einen Unfallbericht bei der Wache abholen.
Am nächsten Tag dann ein Guatchten gemacht und das ganze an die Versicherung (Europaversicherung) des Verursachers geschickt.
Es kam gut 3 Wochen garnichts, bis ich mich selbst telefonisch gemeldet habe.

"Der versicherungsnehmer würde sich zu dem Fall nicht äußern, wir können nocht nichts tun - das Gutachte sei aber angekommen".
Man würde mir einen Fragebogen zuschicken.

Dieser kam dann am 09.06.15 bei mir an.
Diesen habe ich dann mit einem Bekannten, der bei der Aachen-Münchener arbeitet, ausgefüllt und am nächsten Tag rausgeschickt.
Es kam wieder 3 Wochen nichts

Ende Juni habe ich mich dann nochmal gemeldet und man hat mir gesagt, dass der versicherungsnehmer sich immernoch nicht geäußert hätte (dritter Versuch).
All Unterlagen wären allerdings da und man versicherte mir, dass das Geld spätestens bis zum 03.07.15 überwiesen sei.

Pustekuchen, jetz habe ich gestern nochmal angerufen und man sagte mir, dass die Kollegin den Fall morgen als Termin gesetzt hätte und ich dann mit ihr alles weitere klären solle.
Jetz gerade wie abgemacht wieder angerufen, nun soll das Gutachten untersucht werden, bevor es weiter geht... ein Termin für mein Geld konnte sie mir nicht nennen.
Daraufhin wurde ich etwas ausfallender, und ich bin wirklich ein gelassener Mensch.

Morgen geht es zum Anwalt, ich fühle mich wirklich von denen verarscht. Ist das Normal??? Ist mein erster "Unfall".
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider kommen solche Verzögerungen bei Versicherungen immer wieder zum Ärgernis der Geschädigten vor.

Wenn man keine Verkehrs-Rechtsschutz hat, empfiehlt sich vor weiteren Maßnahmen das Einschalten des Versicherungs-Ombudsmannes. Dieser kann bei Streitigkeiten mit der Versicherung schlichtend und beschleunigend einwirken:

http://www.versicherungsombudsmann.de/home.html

Einfach mal dort anrufen und deinen Fall schildern.
 
So wie du den Sachverhalt geschildert hast (du parkst ordnungsgemäß, der Andere fährt drauf), gehe ich mal davon aus, dass es sich um einen unverschuldeten Verkehrsunfall handelt. Hier muss die Versicherung des Unfallverursachers die Aufwendungen für einen von dir beauftragten Anwalt tragen, insofern wäre ich gleich zum Anwalt und hätte ihm die Regulierung überlassen.

Ansonsten ist der Supermoto's Hinweis auf den Ombudsmann für Versicherungen ein sehr guter Tipp.
 
Genau, erstmal zum Anwalt. Von wem kommt sowas? Ich vermute du BIST Anwalt :)

Anfangs bestand keinerlei Notwendigkeit einen Paragraphenfuzzi zu beauftragen, selbst wenn ihn die Gegenseite hätte zahlen müssen. Sowas treibt nur die Prämien für alle nach oben. Hauptsache die Anwälte haben was verdient.

Bin echt immer wieder schockiert, wie hier für alles und jede Sache sofort zum Anwalt gerannt werden soll, als erstmal miteinander zu reden oder weit günstigere Wege zu beschreiten. In fast jedem Thread, in dem jemand ein Problem mit etwas hat: Anwalt, Gericht, Verklagen!! Und dann erst die Frage: Was sagt denn der andere zu dem Problem?
 
@Arakash#

Sehe ich ähnlich, aber irgendwann ist auch schluss mit dem glauben an das Gute ^^

Ist mir echt der Kragen geplatzt als die mir heute morgen sagte das sie nun erst das Gutachten prüfen muss... auf unbestimmte Zeit - was haben die 60 tage lang gemacht? Däumchen gedreht und meine Unerlagen als Briefbeschwerer verwendet? ich meine ich sitze hier mit meinem totalschaden und dürfte den Wagen eigentlich garnicht fahren.

Wie schaut das eigentlich aus mit der Kostenpauschale?
30€ habe ich eingefordert als ich den Fragebogen zurückgeschickt habe für Sprit (zur Wache), Arbeitszeit und Unterlagen.
Wenn jetzt noch Anwalt dazukommt... fallen wieder weitere Kosten auf mich zu... abgesehen vom Anwalt selbst.
 
Wenn das Fahrzeug nicht fahrtauglich ist kannst Du auch einen Leihwagen oder Nutzungsausfall bekommen. Da wirst Du bestimmt noch viel Spass haben bis alles verrechnet wurde.
 
@Bridax

Vollkommen richtig zum Anwlt zu gehen, wenn ein Punkt erreicht ist, an dem man nicht weiter kommt, oder beide Seiten stur andere Ansichten vertreten. Lionel (und die meisten anderen Juristen hier) ist aber der Meinung, ERST zum Anwalt, DANN kucken ob man sich gütlich einigt. nach dem Motto, erst schiessen, dann fragen.

Die Formulierung "dürfte den Totalschaden eigentlich gar nicht fahren" macht mir Sorge. D.h. du fährst mit dem Auto derzeit obwohl es ein Totalschaden ist? Ich bin ja das Gegenteil eines Juristen, also nur ein Mensch, aber ich denke das geht so gar nicht. Wenn nun nochmal was passiert, dann wird es aber richtig teuer für Dich. Oder ist es nur ein wirtschaftlicher Totalschaden?
 
Wirtschaftlicher Totalschaden :hammer_alt:

Die hintere Plastikschürze am Auto ist rechts rausgebrochen und hängt lose. Bei geschlossenem Kofferaum hält diese aber "bomben" fest. Der Gutachter sagte mir aber das ich es so schnell wie möglich reparieren solle, da es womöglich bei starken aufwind die schürze rausreißen könnte... aber woher Geld nehmen wo keins ist?

Leihwagen war mir dann doch etwas überzogen... Fahre auch nur 20km am Tag und das zum Großteil innerorts ohne große Geschwindigkeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin überhaupt kein Anwalt. Ich meine ja nur gut. Wer meint er kann auch ohne, muss ja nicht.

Ein guter Anwalt für Verkehrsrecht schafft gegenüber der gegnerischen Versicherung Waffengleichheit. Häufig wissen viele Geschädigte nicht, welche Kosten & welche Höhe von der gegnerischen Versicherung zu tragen sind. Das fängt beim Gutachten an, geht weiter über Kosten für Nutzungsausfall/Ersatzwagen, evtl. Schmerzensgeld, Wertminderung, und hört beim Restwert auf. Man kann natürlich bei der Schadensregulierung auch auf die Gutherzigkeit der Versicherung setzen.
 
Ich würde auf jeden Fall schon mal mit dem Anwalt drohen. Und wenn dann nichts kommt würde ich auch einen Anwalt einschalten.
Wenn alles so abgelaufen wie von dir beschrieben dann zahlt die gegnerische Versicherung den.

Man muss sich nicht alles von den scheiß Versicherungen gefallen lassen!

Wir hatten vor ein paar Jahren einen ähnlichen Fall.

Uns hat jemand die Tür ans stehende Auto geschlagen.
Die Versicherung hat uns über Monate hingehalten obwohl alles eindeutig war.
Immer wieder mit der Begründung das sich der Unfallverursacher noch nicht geäußert hat.

Mit der Anwalt Drohung ging es dann plötzlich.

Normal bin ich auch der letzt der zum Anwalt rennt weil man in der Regel alles irgendwie klären kann.
Aber die Versicherungen versuchen einen schlicht und einfach zu verarschen.
 
Uns hat jemand die Tür ans stehende Auto geschlagen.
Die Versicherung hat uns über Monate hingehalten obwohl alles eindeutig war.
Immer wieder mit der Begründung das sich der Unfallverursacher noch nicht geäußert hat.

Das ist 1:1 so! Warum braucht man eigentlich das OK vom Verursacher?
Der hat doch garnichts mit meinem Geld am Hut, es wurde doch bereits alles an Polizeit und Gutachter weitergegeben? Was interessiert mich da noch das "OK" des Verursachers, wenn die Schuld feststeht?

Mit Anwalt habe ich auch gedroht, hat mir mein Bekannter zu geraten damit die endlich mal hinne machen. Am 12.06.15 ging das Schreiben mit Fragebogen raus:

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei die gewünschten Unterlagen.
Ich bitte um sofortige Regulierung der Kosten für Reparatur und Gutachten zzgl. einer Kostenpauschale von 30€.

Sollte diese Angelegenheit nicht bis zum 30.06.2015 erledigt sein, werde ich dies, ohne weitere Mitteilung an Sie, meinem Anwalt übergeben.


Mit freundlichen Grüßen,
XY

Das hat die garnicht gekümmert bis Dato...
 
Bisher 60 Tage a 20 Kilometer als Nutzungsausfall, den kann man auch gut brauchen, das sind schon schnell ca. 20 - 150 €/Tag die Dir zustehen, je nachdem welcher Klasse in der Tabelle Dein Auto zugeordnet wurde, bei 60 Tagen schnell 1200 € zusätzlich, weil die Versicherung ja trödelt, Du hast ja alles schnell genug eingereicht. Das ist auf jeden Fall wesentlich mehr als die 30 € Pauschale die Du geltend gemacht hast.
 
Ist der Geschädigte finanziell nicht in der Lage, eine Notreparatur durchzuführen oder sich ein Folgefahrzeug anzuschaffen, so sollte dies dem unfallgegnerischen Kraftfahrt-Haftpflichtversicherer mitgeteilt werden. Weigert sich der Versicherer, einen angemessenen Vorschuss auf die noch offenstehenden Schadensersatzansprüche zu leisten und verzögert sich hierdurch die Anschaffung des Folgefahrzeugs oder die Reparatur, so kann eventuell für den gesamten Zeitraum dieser Verzögerung eine Nutzungsausfallenschädigung beansprucht werden
So steht es auch in Deinem Link und die Versicherungen machen diese Verzögerungen sehr gerne und versuchen sich vor Zahlungen zu drücken. Ob er nun wirklich für die gesamte Zeit Geld bekommt wird man ja nachher sehen, auf jeden Fall mehr als die angesetzten 30 € werden es bestimmt werden.
 
Ja, da muss der TE aber aktiv werden. Ich lese hier nichts davon, dass er dies der Versicherung mitgeteilt hat.
Im Nachhinein braucht er damit nicht zu kommen. Stattdessen bemüht er jetzt ja lieber einen Anwalt.

/edit: Im Übrigen nutzt der TE das Fahrzeug ja....
 
Nutzungsausfall gab es bisher ja nicht, da das Fahrzeug noch gefahren wird.
Wenn er es in die Werkstatt bringt und reparieren lässt, dann gibt es einen Nutzungsausfall.

Das der Verursacher sich erst äußern muss und zustimmen muss ist schon korrekt so. Denn der kann ja auch den Schaden selbst bezahlen.
 
WhiteShark schrieb:
Das der Verursacher sich erst äußern muss und zustimmen muss ist schon korrekt so. Denn der kann ja auch den Schaden selbst bezahlen.

Ab einem gewissen Zeitpunkt muss die Versicherung aber auch ohne den Unfallverursacher aktiv werden..
Sonst wäre es ja die beste Taktig als Unfallverursacher einfach auf nichts zu reagieren.
 
Arakash schrieb:
Genau, erstmal zum Anwalt. Von wem kommt sowas? Ich vermute du BIST Anwalt :)

Wahrscheinlich eher jemand, der mal mit Versicherungen zu tun hatte...

Nur wer Ahnung hat, sollte das selber versuchen. Ansonsten läufst ewig deinem Geld hinterher und darfst zum Schluss doch noch zum Anwalt...

-aranax
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Verzögerungstaktik nennt sich Schadensmanagement und hat System, daher bin ich nach der Erfahrung mit dem ersten unverschuldeten Unfall beim zweiten dann auch beim Ersten Anzeichen von Verzögerungstaktik sofort zum Anwalt gegangen und der hat das dann auf deren Kosten geregelt. Die Versicherungen wollen es so und nur wenn jeder Geschädigte ebenso handelt und es unterm Strich damit teurer wird, dann hört der Mist vielleicht auf und man bekommt auch wieder was einem zusteht und das auch zeitnah und nicht mit ewiger Verspätung.
 
aranax schrieb:
Wahrscheinlich eher jemand, der mal mit Versicherungen zu tun hatte...

Nur wer Ahnung hat, sollte das selber versuchen. Ansonsten läufst ewig deinem Geld hinterher und darfst zum Schluss doch noch zum Anwalt...

-aranax

Kann mich dem nur anschließen. Ich werde zukünfigt nach der dritten Mahnung auch direct den Anwalt einschalten.
3x fristen setzen, keine Rückmeldung = Anwalt.
Rechtsschutz habe ich für 14 Euro im Monat. ( da ich aber ein Haus habe )

Glaube das ist gar nicht so teuer.
 
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