"Smarter" Verbrauchserfassung im Sicherungskasten

jensxp

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Hallo Leute,

entweder ich habe eine falsche Vorstellung, oder ich bin zu unfähig Tante Google ordnungsgemäß zu fragen. Ich suche eine Möglichkeit, den Verbrauch, der über jede einzelne Sicherung läuft zu messen. Natürlich gibt es Einzelzähler mit Hutschienenmontage, die kosten aber schon ordentlich Geld wenn man Qualität kauft (Eltako EVA12-32A z. B.), und dann muss man entweder selbst regelmäßig die Zählerstände ablesen, oder man muss sich selbst etwas basteln/programmieren. Im Pzinzip sind es bei mit maximal 15 Sicherungen deren Einzelwerte mich interessieren.
Gibt es dann gar nichts aus der Schublade, was z.B. auf 5 oder 10 Kanälen messen kann und die Messwerte loggt, die man nur auslesen muss? Oder ist mein Wunsch derart ungewöhnlich?
Im Idealfall möchte ich wöchentlich/täglich sehen, wie sich die einzelnen Stromverbräuche zusammensetzen.

Hat hier jemand nen Tip?
 
Ist mir nichts bekannt... mir würden da nur mehrere Stromwandler, Spannungsteiler mit Widerständen und nem Mehrkanal ADC einfallen, den man an einen Raspberry PI hängen könnte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nimm einfache Hutschienenzähler mit SO-Ausgang (möglichst viele Impulse pro kWh!)
Die gibts bereits für <20€ pro Stück. Pro Sicherung brauchst du einen.
Auswertung mit Raspberry Pi oder ähnlich.

Ich kenn das Shelly Teil jetzt nicht, aber höchstwahrscheinlich ist das auch wieder nur ein Schätzeisen wie die ganzen smarten Zwischensteckdosen mit dem HLW8012. Exakte Wirkleistungsmessung ist (ohne Ferraris) leichter nicht allzu einfach und dementsprechend bei den SmartHome Geräten nicht allzu häufig zu finden.

Persönlich habe ich mich von dem Gedanken längst verabschiedet. Wird viel zu aufwendig und zu teuer (wenns genau sein soll) und Platz habe ich in der Verteilung auch keinen mehr dafür.
Hab jetzt einen geeichten SDM630 in der Verteilung der über Modbus alle Werte ausspuckt.
Über einen ESP8266 in der Verteilung werden die Werte dann an den Raspberry Pi übertagen.
 
ich weiß nicht wie das shelly Teil arbeitet.
hier habe ich mal mit der "Eule" herumgespielt (OWL usb), die kontaktlos die 3 Phasen im Eingang vom Sicherungskasten überwacht.
das Problem ist die kontaktlose Messung! Einerseits natürlich relativ einfach zu installieren (und selbst das war für die drei Phasen schon nicht so trivial) aber man bekommt KEINE Wirkleistungsmessung!!!

mit anderen Worten, das kann man komplett vergessen und es ist reine Show bis hin zur Selbstverarschung!
Ein Zimmer mit 8 "ausgeschalteten" Zigbee/HUE LED zieht da schonmal angebliche 30W und wenn die 8 mit jeweils max 6W Birnen licht gedimmt leuchten, dann zeigt das Teil auch gerne mal >>100W an.
so ist das mit nahezu allen "modernen" Verbrauchern im Standby (alle Zigbee Lampen, PCs im Standby, Alexas usw. usf.), selbst die Uhrzeit der Mikrowelle soll >10W liegen.
 
Habe den Shelly auch in der 3 phasigen Version in Verwendung.
(Leistungsmessung Wärmepumpe)
Beispiel:
Standyverbrauch wenn nix läuft 27W.
Stimmt auf 1 Watt genau mit dem Ferraris Zähler.

Abweichung über 1 Monat aktuell kleiner 0,5%
 
eine 100W Glühlampe aus Altbeständen zum kalibrieren meiner ESP Steckdosen misst die OWL auch recht genau!
nur wenn Schaltnetzteile im Spiel sind (und das sind sie heutzutage nunmal häufig) passt da nix mehr zusammen.
 
Shelly kannte ich noch nicht. Interessante Produkte.
 
Ich würde mir zuerst nochmal ganz genau überlegen, welche Erkenntnisse ich gewinnen will. Daraus lässt sich dann eher die Anforderung an die Messwerte (Auflösung, Max-, Mittel- und Minwert, Genauigkeit, stromkreisbezogen, gerätebezogen, Powerquality,...) sowie dem zugehörigen Archiv (Auswertefunktionen) ableiten.
 
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Darknesss schrieb:
Nimm einfache Hutschienenzähler mit SO-Ausgang (möglichst viele Impulse pro kWh!)
Die gibts bereits für <20€ pro Stück. Pro Sicherung brauchst du einen.
Auswertung mit Raspberry Pi oder ähnlich.
Und genau hier liegt der Hund begraben. Ich habe mich noch nie mit S0 beschäftigt. Und mit Programmierung (Raspi) ebensowenig. Mein pihole habe ich durch stupides Befolgen einer Anleitung zum Laufen bekommen.
Genau das meinte ich mit Bastelei. Ich hatte die Hoffnung es gibt ewas Fertiges.
Bis ich mir die Anleitungen zusammengesucht habe bin ich 50h am Bildschirm.
 
jensxp schrieb:
Und genau hier liegt der Hund begraben. Ich habe mich noch nie mit S0 beschäftigt. Und mit Programmierung (Raspi) ebensowenig.
Such mal nach Volkszähler, da dürfte es Anleitungen geben.
Ohne die wirst du auch mit den Shelly Teilen nicht weiterkommen. Irgendwo musst du die Daten sammeln und anzeigen lassen. (wenn du die Onlinedienste nicht nutzen willst und nicht jedes Gerät einzeln auslesen willst)

Helfen kann ich dir dabei leider nicht, da es mir genauso geht wie dir.
Hab die Teile (Zähler, Hutschienennetzteile sowie ESP8266 und noch einige Shelly´s) zwar selbst eingebaut aber mqtt und NodeRed auf dem Pi habe ich Großteils machen lassen.
 
Naja wenn man etwas nicht selbst kann und nicht selbst erlernen will bleibt nur etwas fertiges kaufen oder individuell anfertigen/umsetzen lassen.
Bitte gehe auf die Fragen von Binalog ein, vielleicht liegt ja auch einfach ein XY-Problem vor, das man anders einfacher oder besser lösen kann als dein bisheriger Ansatz.

@Darknesss Deine Empfehlung sieht mir aber nur danach aus, dass da nur am Zähler erfasst wird, der TE will ja einzeln pro Sicherung erfassen...
 
Darknesss schrieb:
Nimm einfache Hutschienenzähler mit SO-Ausgang (möglichst viele Impulse pro kWh!)

snaxilian schrieb:
@Darknesss Deine Empfehlung sieht mir aber nur danach aus, dass da nur am Zähler erfasst wird, der TE will ja einzeln pro Sicherung erfassen...
Pro Sicherung ein Hutschienenzähler. Der gibt dann pro kWh eine bestimmte Anzahl an Impulsen aus, die sich dann auswerten lassen.
Zur Auswertung eignet sich dann entweder ein Raspberry Pi oder eine fertige Hutschienenlösung.
 
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Binalog schrieb:
Ich würde mir zuerst nochmal ganz genau überlegen, welche Erkenntnisse ich gewinnen will. Daraus lässt sich dann eher die Anforderung an die Messwerte (Auflösung, Max-, Mittel- und Minwert, Genauigkeit, stromkreisbezogen, gerätebezogen, Powerquality,...) sowie dem zugehörigen Archiv (Auswertefunktionen) ableiten.
Vielleicht etwas mehr zum Hintergrund: Wir brauchen ziemlich viel Strom im Haus. 4 Personen (Mama, Papa, 10j Sohn und 6j Tochter). Mit unseren 4.400 bis 4.800kWh pro Jahr sind wir in der Familie (und wenn man sich so umhört) absolute Spitzenreiter.
Die üblichen Verdächtigen habe ich bereits mit einer Einzelmessung erfasst: Gefierschrank, Kühlschrank, sämtliche Fritzboxen, AVR, TV, Sat, ... usw. So ein richtiger Brocken war jetzt nicht dabei.
Fast jede Woche (immer wieder Sonntags) schreibe ich den Zählerstand auf und ermittle den Wochenverbrauch, das gibt dann am Ende eine Jahresübersicht und das Jahresmittel.
Die Grundlast in unserem Haus entsprichen ca. 1.300kWh p.a., also ohne kochen, Licht, Fernsehen, ... Also ca, 30% des Gesamtverbrauchs ist nicht verhaltensbezogen.
Da wir knapp 15 Einzelsicherungen haben würde ich nun gerne wissen, wie sich unser Stromverbrauch zusammensetzt. ...% Wohnzimmer, ...% Waschmaschine, ... % Kinderzimmer, usw. usw.

Anforderung nun etwas klarer?
 
Zuletzt bearbeitet:
jensxp schrieb:
(...)
Die Grundlast in unserem Haus entsprichen ca. 1.500kWh p.a., also ohne kochen, Licht, Fernsehen, ... Also ca, 1/3 des Gesamtverbrauchs ist nicht verhaltensbezogen.

(...)
Anforderung nun etwas klarer?
Wir (drei Personen) kommen auf eine Grundlast von ca. 150 W (ca. 1.300 kWh). Ich kann das ganz gut erfassen, da wir einen Zweitarifzähler haben. Außerhalb der Heizperiode läuft nachts in der Regel wenig, so dass man hier recht gut die "Grundlast" ermitteln kann. In die 150 W bei uns gehen im Wesentlichen die Aquariumpumpe, der Kühlschrank sowie ein paar Standbygeräte wie Telefon und SAT-Receiver ein. Da wir alles elektrisch machen kommen noch ca. 1.000 kWh für Warmwasser sowie ca. 3.700 kWh für Heizung dazu. Zusammen mit dem sonstigen Haushaltsstrom kommen wir z. B. für 2020 auf ca. 7.200 kWh.

Ich erfasse seit ca. 15 Jahren alle 14 Tage den Zählerstand (NT und HT)...

1612102057922.png


Am meisten gebracht haben m. E. effizientere Netzteile (Schaltnetzteile) an den Telefonen sowie ein deutlich geringerer Standbyverbrauch bei SAT-Receiver sowie die fast vollständige Umrüstung auf LED-Lampen. Die doch merklichen Einsparungen in der HT-Zeit wurden leider durch den etwas höheren Wärmekomfort meiner zwei Damen ("Uns ist zu kalt", bei Raumtemperatur 22°!) komplett "aufgefressen".
 
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Zum letzten Satz: *Brüll *Schenkelklopf *Wegtschmeiß *Tränewegwisch

Ich musste oben die Grundlast korrigieren: Es sind keine 1.500kWh, es sind 153W (und damit 1.300kWh).
Zu den Maßnahmen:
Sat-Receiver: Da die VU Duo2 im "Standby" unverschämte 20W (!!!) braucht, fahre ich den Receiver konsequent herunter. Da warten wir alle lieber bis das Gerät eine halbe Minute zum Hochfahren braucht.
Der Kühlschrank in der Küche braucht (gemeinsam mit dem Küchenlicht) 47W im Schnitt. Geht ja auch x-mal auf und zu am Tag. Selbst wenn ich einen kaufen würde, der nur die Hälfte braucht - es amortisiert sich laaaaang Zeit überhaupt nicht.
Meine 4 Fritzboxen und das NAS, alle 24/7, brauchen gemeinsam 50W. Auch das läppert sich, sehe da wenig Möglichkeiten was zu machen.
Beleuchtung: Ja, wir haben fast überall noch Halogenspots. Aber: Alles mit Dimmer. Umrüstung auf dimmbare LEDs ist eine Thematik, mit der ich mich noch nicht beschäftigt habe. Da steht noch aus.

Die Dauerstromverbraucher sehen so aus (muss nochmal drüberschauen ob es noch so stimmt)
Dauerverbrauch Strom.JPG
 
jensxp schrieb:
Beleuchtung: Ja, wir haben fast überall noch Halogenspots. Aber: Alles mit Dimmer.
Autsch
Da gibts auf jedenfall Handlungsbedarf.

Von was reden wir hier eigentlich? Vmtl. Einfamlienhaus?

Je nachdem was du da so hast kann da noch einiges zusammenkommen.
-Pumpen in der Heizung für Heizkörper/Fußbodenheizung geregelt?
-Belüftungsanlagen egal ob zentral/dezentral
-Wärmepumpen (v.a. im Winter ein Stromfresser)
-(Fehlerhafter) Frostschutz von Lüftungsanlagen.
-Durchlauferhitzer/ Warmwasserboiler
-Smart Home
- Standby Verbrauch Installation (> Sprechanlage, Torsteuerungen, Jalosie-/Rolladensteuerung, Alarmanlage, Dimmer, angezogene Relais, etc)

Ich finde den Verbrauch jetzt nicht mal allzu hoch. Halogen braucht halt nunmal Strom. mMn am einfachsten und günstigsten ist es derzeit einfach mal einen digitalen Zwischenzähler für alles zu montieren.
Da kannst du dann live den Gesamtverbrauch ablesen.
Durch Veränderung eines einzigen Verbrauchers kannst du dann den Verbrauch ablesen. Wenn du Probleme hast durch sich verändernde Verbraucher dann nehm vorher alle anderen Sicherungen raus. (Achtung! nicht wenn du gerade die Zentralheizung angefeuert hast! )

Würde mal schätzen, dass du bereits mit der Halogenbeleuchtung im Kinderzimmer, Gang und Wohnzimmer auf > 400W kommst (Die üblichen GU10 Lampen fürs Zimmer haben oftmals schon 4x50W)
 
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Ja, Reihenhaus. Pumpe Heizung ist neu, läuft aber ungeregelt da 1-Rohr-System (meinen besonderen Dank an den geizigen Vorbesitzer). Belüftungsanlage haben wir nicht, ebenso keine Wärmepumpe. Warmwasser und Heizung läuft mit Gas, keine Durchlauferhitzer. Smart Home haben wir, bis auf die Fritzboxen, nichts.

Ja, die Lampen sind noch eine Baustelle, das weiß ich. Aber auch hier wäre es natürlich cool, wenn man den Effekt auch vorher/nachher vergleichen könnte.
Da das offenbar technisch in den Kinderschuhen steckt (was mich wundert), war das halt ein Satz mit X.
 
Technisch ist das Problemlos möglich.

Sowohl eine fertige Lösung in der Verteilung mit dutzenden Zählern und Datenloggern, als auch eine Bastellösung mit Zähler, ESP8266 samt Spannungsversorgung ist problemlos machbar.
Ich hab mir z.b. sowas in der Art selbst gebaut für meine Drehstromverbraucher. Da ist bei mir ein günstiger gebrauchter Drehstromzähler mit Impulsausgang samt ESP8266 und Spannungsversorgung eingebaut.
Könntest du auch problemlos mit geeichten Wechselstromzählern mit Modbus für jeden Verbraucher selbst bauen. Nur habe ich starke Zweifel daran, dass das für dich Sinn macht. Kosten/Nutzen Faktor ist da halt wirklich mies. Und nicht vergessen das die Zähler auch einen gewissen Verbrauch haben.

Zentrale Erfassung ist da deutlich einfacher und günstiger umzusetzen und sollte in den meisten Fällen reichen.
Am "einfachsten" ist da eben ein eigener Modbuszähler (wie oben schon erwähnt).
Alternativ lassen sich auch die Zähler des Netzbetreibers missbrauchen. Ferrariszähler lassen sich mit einem Lesekopf sehr leicht auslesen sind aber bei Messung des aktuellem Verbrauchs sehr ungenau, da z.b. nur 75 Umdrehungen (=Impulse) pro kWh. Die EHZ lassen sich über die optische Schnittstelle auslesen und liefern auch deutlich mehr Daten. Problem ist nur, dass du völlig vom Netzbetreiber abhängig bist, was und wie die optische Schnittstelle Daten liefert.

Fertige Lösung als Datenlogger wäre z.b. sowas was dann eben Modbus, S0 oder Ferrariszähler auswerten kann.
 
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