Welche Folgen hat es, wenn die Initialisierung bei einem neuen RAID1 übersprungen wird?

Nuwandapoet

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Um das Datengrab in meinem privaten Rechner aufzurüsten, habe ich drei 14TB Festplatten erworben, die meine alten drei 4TB WD Red ablösen sollten. Zwei sollen als RAID1 arbeiten und die dritte ist die Backup-Festplatte.

Nun will ich das neue RAID1 am Controller meines AMD X470 Mainboards aufsetzen. Dabei stellt sich wie immer die Frage der Initialisierung. Ich habe bemerkt, dass diese bei den neuen 14TB Festplatten extrem langsam ist. Sie dürfte viele Tage in Anspruch nehmen. Dabei höre ich dann ununterbrochen das recht laute und rythmisch klackernde Schreibgeräusch der beiden Festplatten (Toshiba MG08), das wesentlich unangenehmer ist als bei den alten kleineren WD Red und das mich vor allem über diese lange Inititalisierungszeit ungemein nervt (das reine Laufgeräusch der neuen Helium-Platten ist hingegen unhörbar). Weil ich nie verstanden habe, wofür die Initialisierung bei RAID1 überhaupt erforderlich ist, habe ich dann abgebrochen und diese übersprungen und begonnen den Speicher direkt einzurichten (Nebenbei bemerkt: Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die 14 TB viel schneller vollständig beschreiben kann als der Initialisierungsprozess dauert, auch etwas was ich mir nicht erklären kann).

Nun frage ich mich aber, ob das Abbrechen der Initialisierung eine gute Idee war. Im Internet findet man dazu unterschiedliche Meinungen und meist ohne einleuchtende Begründung. Wie seht ihr das?
 
Warum überhaupt ein RAID im privaten Rechner? Eigentlich macht das sehr wenig Sinn.
 
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Nuwandapoet schrieb:
Nun frage ich mich aber, ob das Abbrechen der Initialisierung eine gute Idee war. Im Internet findet man dazu unterschiedliche Meinungen und meist ohne einleuchtende Begründung. Wie seht ihr das?
Er schreibt bei der Initialisierung ein bestimmtes Byte auf die komplette Platte. Muss man nicht machen.
 
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Fujiyama schrieb:
Warum überhaupt ein RAID im privaten Rechner? Eigentlich macht das sehr wenig Sinn.
Das ist meine minimalaufwendige Backup Strategie: Die Backup-Festplatte wird außer Haus aufbewahrt. Dadurch mache ich das Backup aber nur alle paar Monate. In alle den Jahren in denen ich nun mit Computern arbeite, hatte ich Datenverluste am häufigsten dadurch dass Festplatten sich spontan verabschiedet haben. Das RAID1 soll meine noch nicht auf dem Backup befindlichen Daten vor diesem Problem auch in der Zwischenzeit schützen.
KJQm8v schrieb:
Er schreibt bei der Initialisierung ein bestimmtes Byte auf die komplette Platte. Muss man nicht machen.
Danke für die Einschätzung! Warum macht er das bei RAID1? Hat das einen Vorteil?
 
RAID ist kein Backup. Statt zwei HDDs als RAID laufen zu lassen verwende die zweite HDD vor Ort Backup und die andere wie gewohnt als Außer Haus Backup. So wird dann ein Schuh daraus.
 
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Direkte Auswirkungen hat das erstmal keine. Erst recht nicht wenn beide Festplatten neu waren und somit ohne hin schon identisch (alles Nullen). Alle Daten die aufs RAID1 geschrieben landen auf beiden Platten soweit identisch.

Ohne Initialisierungen kann es eben Daten Abweichungen in unbeschriebenen Bereichen geben speziell wenn die Festplatten vorher nicht leer waren sondern anderweitig genutzt gewesen. Damit lässt sich dann programm technisch nicht mehr fest stellen ob das RAID irgend welche Probleme macht (Datenabweichung in Nutzdaten durch RAID Problem nicht zu unterscheiden von Abweichungen aufgrund fehlender Initialisierung).

Daß ein RAID Sync lange dauert damit muss man einfach leben spätestens bei einem Ausfall und anschließender Wieder Herstellung kommst du nicht daran vorbei
 
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das "initialisieren" eines raid ist dafür da, um zu prüfen, ob alle blöcke das tun was sie sollen und das auch zu überprüfen.
machst es ned, wird halt der realbetrieb zum funktionstest.

-->mach es so, wie @Fujiyama schreibt.
du speicherst auf eine, machst dein backup lokal und jede woche, und als kür halt jedes monat oder so das externe backup auf stand bringen.
 
Fujiyama schrieb:
RAID ist kein Backup.
👍

Genau, löscht du in dem Raid eine Datei fälschlicherweise ist sie auch auf der gespiegelten Platte weg und Ransomeware verschlüsselt dir im Fall der Fälle auch alles.
 
Fujiyama schrieb:
RAID ist kein Backup. Statt zwei HDDs als RAID laufen zu lassen verwende die zweite HDD vor Ort Backup und die andere wie gewohnt als Außer Haus Backup. So wird dann ein Schuh daraus.
In Deinem Sinn ist nur die Außer-Haus Platte ein Backup und deshalb habe ich nur die so bezeichnet. Das RAID beschützt mich aber zusätzlich zuverlässig gegen den technischen Ausfall eines Laufwerks und das ohne dass ich dafür irgendetwas tun oder eine Software laufen lassen muss. Vor sonst nichts, das ist mir bewusst. Aber das verlange ich auch nicht, es ist das für mich angemessene Maß an Aufwand und Sicherheit in meiner privaten Umgebung. Würde ich in der IT arbeiten und eine Backup-Strategie für Dritte vorschlagen, dann würde ich es hingegen so machen wie Du schreibst.

kieleich schrieb:
Direkte Auswirkungen hat das erstmal keine. Erst recht nicht wenn beide Festplatten neu waren und somit ohne hin schon identisch (alles Nullen). Alle Daten die aufs RAID1 geschrieben landen auf beiden Platten soweit identisch.

Ohne Initialisierungen kann es eben Daten Abweichungen in unbeschriebenen Bereichen geben speziell wenn die Festplatten vorher nicht leer waren sondern anderweitig genutzt gewesen. Damit lässt sich dann programm technisch nicht mehr fest stellen ob das RAID irgend welche Probleme macht (Datenabweichung in Nutzdaten durch RAID Problem nicht zu unterscheiden von Abweichungen aufgrund fehlender Initialisierung).

Daß ein RAID Sync lange dauert damit muss man einfach leben spätestens bei einem Ausfall und anschließender Wieder Herstellung kommst du nicht daran vorbei
Danke, geht es dann bei zwei identischen neuen Laufwerken vor allem um Laufwerksdefekte, durch die die Abweichungen zu Stande kommen können?
 
Na ja, alles. Daten falsch geschrieben, Festplatte kurz weg gewesen, oder - irgend ein Programm hat das RAID Ignoriert und nur auf eine Festplatte geschrieben statt auf Beide. Solche Sachen.

Wenn man RAID regelmäßig durch checkt und Daten (bzw. Parität) ist Identisch dann hat man gute Chancen daß wirklich alles stimmt.

Wenn es Abweichungen gibt im RAID wo keine Sein sollten dann muss mann hellhörig werden und nachforschen.

Beim RAID 1 ist es ja so wenn du Daten liest, werden die "zufällig" von der einen oder anderen Platte gelesen (je nachdem welche gerade weniger zu tun hat), ist das nicht identisch bekommst du mal das eine mal das andere Ergebnis raus. Wenn die Daten nicht gleich sind ist das dann ziemlich schlecht! Und deswegen ist beim RAID erstellen der erste Schritt die Gleich Schaltung der Synchronisation

Daß es so lange dauert ist schade aber nun ein mal der Preis von der Technik / dem RAID Konzept
 
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Nuwandapoet schrieb:
Danke für die Einschätzung! Warum macht er das bei RAID1? Hat das einen Vorteil?
Festplatten einmalig testen auf Schreib- Lesefehler. Mylex/LSI schreiben z.B. FF drauf.
Bei neuen Platten nicht nötig. Ist halt wie ein Oberflächentest.
 
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Nuwandapoet schrieb:
In alle den Jahren in denen ich nun mit Computern arbeite, hatte ich Datenverluste am häufigsten dadurch dass Festplatten sich spontan verabschiedet haben.
So aus neugier, wie oft ist das denn passiert und in welchem Zeitraum?
 
ein programm kann ned "an einem raid vorbeischreiben".
weil das programm keine platten sieht.
das programm sieht das, was im system konfiguriert ist: ein virtueller datenträger. aus was der besteht, geht nur den raid-treiber was an.
 
Natürlich, geht das, ohne weiteres genauso, wie du auch SMART abfragen kannst, der einzelnen Festplatten

Bei einem Hardware RAID Controller, wäre das vielleicht noch eine Ebene schwieriger aber beim Software RAID, pfft

Spätestens wenn dann noch "Umstände" dazu kommen (halt doch mal eine Linux Live CD gebootet und dann dort, irgendwas angestellt) sind alle Karten, vom Tisch

Es gibt viele Möglichkeiten wie ein RAID asynchron werden kann und auf diesen Fall kann man eben, nur durch Abgleich prüfen und der Abgleich, funktioniert nur dann wenn es irgendwann schon mal synchron gewesen war sonst, kann man sich das auch sparen und dann halt auch nichts prüfen

Und darum gibts die Initialisierung einen anderen Sinn hat die nicht wenn dir das egal ist kannst du die Initialisierung überspringen, solange das RAID steht, wird ja ab Dateisystem Formatierung alles redundant darauf geschrieben
 
RAID schuetzt nur vor einem: Dem Ausfall einer (oder mehrerer) Platten.

Es schuetzt nicht vor:
  • geloeschten Daten
  • korrupten Daten
  • Cryptotrojanern
  • Elementarschaeden
  • Diebstahl
  • Userfehlern
  • Softwarefehlern

Und bestimmt noch viele Sachen die mir grade nicht einfallen.
Um also nochmal den Einwand von @Fujiyama: zu wiederholen: RAID ist kein Backup!

All diese Punkte sind etwas, vor denen ein sauber umgesetztes und getestetes Backupkonzept, inklusive Offsite Lagerung, schuetzt.
 
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