Wie sieht Eure Altersvorsorge aus?

laryllan schrieb:
Im Anbetracht jahrelanger (jahrzehnte?) Nullrunden ist dieser Kommentar ein schlechter Scherz.

Der Altenquotient entwickelt sich bereits seit Jahrzehnten negativ. Bis weit in die 80iger Jahre hinein stiegen die Renten aber deutlich schneller als die Inflation:

700px-Rentenanpassungen1959-1985.png
 
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Wir haben 2012. Mich interessieren die 80er nicht. Quelle dieser Zahlen?

VG

PS: Alleine 2010 hatte wir eine reale Inflation von knapp 10%, alles eine Frage, wie man diese Zahl definiert und gewichtet und schau mal ab den 90ern.
 
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Der Altenquotient entwicklet sich bereits seit ca. 1960 ungünstig. Wenn du die Abwesenheit eines Demografieproblems mit dem Produktivitätsfortschritt begründest und damit eine Rentenerhöhung auf Höhe der Inflationsrate implizierst dann musst du dir also die Rentenanpassungen seit 1960 anschauen. Und die Inflationsrate von 10% im 2010 lasse ich mal unkommentiert, das wird mir echt zu doof.
 
Ändert aber nicht an meiner Aussage nur weil es "anders" gemacht wurde (bis ~1990). Noch einmal: Wir haben 2012.

Geldmengenwachstum – Wirtschaftswachstum = Inflation

Geldmengenwachstum 2010: 13,9 Prozent
Wirtschaftswachstum 2010: ca. 3,5 Prozent

Selbstverständlich wird Dir das zu Blöd, da unbequem.

Man kann natürlich alle Bereiche des Lebens so lange "anders" gewichten bis die Zahlen heraus kommen, die man haben möchte. (Bruttosozialprodukt -> Bruttoinlandsprodukt -> ?)
 
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Das wird mir zu Blöd, weil Schwachsinn. Inflationsanpassung ist nur in dem Maße erforderlich, wie sich die Inflation auch in einem Anstieg des Preisniveaus wiederspiegelt. Und da sind wir im Jahr 2010 weit weg von 10%, unabhängig davon wie sich der Warenkorb zusammensetzt.
 
|MELVIN| schrieb:
Das wird mir zu Blöd...

Das ist Dein gutes Recht, deswegen ist es aber noch lange nicht "Schwachsinn".

"Die meist legale Statistikfälschung beruht in der subjektiven Auswahl der Gegenstände, die gemessen werden sollen"

Vor Auswahl:
http://www.finanzwissen.de/uploads/RTEmagicC_Tabelle_Wahre_Inflation.png.png

"Diese Vorgehensweise mit dem Bezug zur Geldmenge war den Statistikern zu einfach und zu ungenau, denn kein Konsument fragt alle Güter einer Volkswirtschaft nach. Also wurde für die Inflation ein fiktiver „Otto Normalverbraucher“ erfunden"

Nach Auswahl:

Inflation in der Eurozone
2003 1,1 %
2004 1,6%
2005 1,7%
2006 2,0%
2007 2,2%
2008 2,6%

Und was kommt als nächstes?
 
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Sorry aber du führst eine Definition der Inflationsrate an die zwar von der Sache her richtig ist aber zur Berechnung der Inflationsanpassung der Renten völlig ungeeignet, da sie den tatsächlichen Einfluss des Geldmengenwachstums auf das Preisniveau völlig ausklammert. Und das ist in diesem Zusammenhang nun mal einfach Schwachsinn. Zumal du damit ja implizieren willst, dass die hohen Rentenanpassungen der 60iger und 70iger Jahre in Ordnung und "demografieverträglich" waren und damit in dein Konzept passen, dass der Produktivitätsfortschritt das Demografieproblem kompensiert. Also wenn sich hier einer etwas so "hingewichtet" und "hindefiniert" dass es in seine Meinung passt dann bist du das.
 
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|MELVIN| schrieb:
völlig ungeeignet, da sie den tatsächlichen Einfluss des Geldmengenwachstums auf das Preisniveau völlig ausklammert.

Ist das tatächlich so? Hast Du meinen vorherigen Beitrag wirklich verstanden?

|MELVIN| schrieb:
dass die hohen Rentenanpassungen der 60iger und 70iger Jahre in Ordnung und "demografieverträglich" waren.

Tu ich nicht, nur: Gschissn ist gschissn.
 
laryllan schrieb:
Ist das tatächlich so? Hast Du meinen vorherigen Beitrag wirklich verstanden?

Ja und ja.

laryllan schrieb:
Tu ich nicht, nur: Gschissn ist gschissn.

Wenn man es früher nicht gemacht hat dann muss man das aber bei heutigen Rentenanpassungen entsprechend berücksichtigen da ja sonst das gesamte Konzept nicht aufgeht.
 
Na dann :-)

Natürlich muss man das mit "berücksichtigen", das bedeutet aber nicht, dass man aufgrund eines herbeigeredeten "Demografie"problems gleich unser Rentensystem vollkommen demontieren und das Renteneintrittsalter auf 67 erhöhen muss, damit Walter Riester heute für die Finanzindustrie (bezahlte) Vorträge halten darf :p

VG
 
Zuletzt bearbeitet:
Man hat es aber eben nicht berücksichtigt, die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 ist dann eben der Preis dafür.
 
Sagt WER? :o Junge, Junge, Junge.

Lass Dich nicht so manipulieren :-)

Ich denke wir haben unsere Standpunkte diesbezüglich hinreichend ausgetauscht.

Viele Grüße
 
Der Thread war ja bereits im verdienten Ruhestand, dem Unterhaltungswert von wirtschaftswissenschaftlichen Diskussionen in einem Computerforum kann ich mich jetzt doch nicht entziehen.

Punkt 1: Riestern kann, wer in der Dt. RV Bund (formerly BfA) versichert ist. "Zwangsmitglieder" in berufsständigen Versorgungswerken werden von der Förderung ausgeschlossen. Ob berechtigt oder nicht sei dahingestellt, persönlich finde ich den Umstand selbstverständlich diskriminierend ;)
Da das Finanzamt die Förderung in der steuerlichen Betrachtung weiterhin als gegeben hinnimmt, bleibt ein nebenkostenintensiver Vertrag ohne finanzielle Anreize.

Die 10% Inflation sind natürlich Blödsinn - ausser man versteift sich auf die eigene Berechnung. Jede gegenteilige Meinung, und seien es selbst Fachinstitutionen, ohne substantielle Gegenargumente als falsch darzustellen, hat etwas - nunja konspiratives.
Die Bezugsgröße ist wie erkannt von entscheidender Bedeutung.
Jede ernstzunehmende Quelle weist auf diesen Umstand hin und präsentiert mehrere Herangehensweisen. Warum sollte nun ausgerechnet die Geldmenge das Maß aller Dinge darstellen?
Selbst wenn die Geldmenge um 10% gestiegen ist, ein Großteil davon liegt bei den Banken zur Refinanzierung der eigenen Verfehlungen und gelangt nicht in den Wirtschaftskreislauf - ein elementarer Bestandteil in der Entstehung von Preissteigerungen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation
10% Preissteigerung durch Geldmengeneffekte mögen für Immobilien gelten, die einzige weitere Verteuerung in dieser Größenordnung - Energiekosten - ist davon unabhängig.

Dieses gebetsmühlenartige Wiederkäuen der "unmenschlichen" Arbeitsbedingungen macht die eigene Weltanschauung vielleicht dramatischer, aber nicht unbedingt realistischer oder gar richtiger.
Das mag für Indien, China oder die 3. Welt gelten, in Deutschland erfreut sich der Normalbürger weiterhin eines geregelten Lebens bei gesichertem Einkommen.
Die dürren Jahre kommen erst noch - oder auch nicht - das demografische Problem wurde ja soeben abgeschafft :freak:
 
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laryllan schrieb:
Sagt WER? :o Junge, Junge, Junge.

Lass Dich nicht so manipulieren :-)

Das sagt mir der logische Menschenverstand, dafür muss ich mich nicht manipulieren lassen. Übrigens interessant, dass du mir dies vorwirfst. Vorallem vor dem Hintergrund, dass du es warst der hier anfing Youtube-Videos zu verlinken, denen man durchaus manipulative Absichten unterstellen könnte.
 
@Sunnyvale
Wo bleiben die Argumente? Ich lese :"Blödsinn, konspirativ, Weltanschauung" und initial schon einmal eine pauschale Herabwürdigung sämtlicher Diskussionsteilnehmer durch:

"dem Unterhaltungswert von wirtschaftswissenschaftlichen Diskussionen in einem Computerforum kann ich mich jetzt doch nicht entziehen."

In Summe ziemlich persönliches statt argumentatives.

Edit: "Erwerbspersonen" in Deutschland: ~ 41,000,000 (2009)

ALG1 + ALG2 + Sozialgeldempfänger März 2012: 7,145,174

Stille Reserve: ~1,100,000

= 8,245,174 Millionen Arbeitslose

(Die Daten ergeben sich aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik der Agentur für Arbeit März 2012)

+ Zeitarbeit + Niedriglohnsektor (lasse ich hier erst einmal außen vor)

Diese Anzahl von Menschen können in Deutschland ihr Leben nicht planen. Von einem "geregelten Leben bei gesichertem Einkommen" kann demnach keine Rede sein, noch dazu , wenn man die Zeitarbeit + den Niedriglohnsektor berücksichtigt.

Vergleiche mit China und Indien sind zwar praktisch, mit Sicherheit aber nicht zielführend.

@|MELVIN|

Ich werfe Dir nichts vor. Ich schreibe was ich denke. Wie ich mir aufgrund welcher Quellen meine Meinung bilde, lass mal meine Sorge sein ;) Solltest Du Dich von mir "manipuliert" gefühlt haben, so tut es mir leid, das lag nicht in meiner Absicht. Mein Grundsatz ist: Hirn an. Der Rest is Deins :-)
 
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Ich habe selten erlebt, dass eine so lückenhafte Argumentation derart überheblich vorgetragen wurde @laryllan.
Das Problem dabei ist nur, dass dadurch die Mitdiskutanten derart entnervt werden, dass der Diskurs ohne Zugewinn abgebrochen wird und damit als Zeitverschwendung verbucht werden darf.

Die Aussagen zur Inflationsrate sind natürlich falsch, diesen Zusammenhang gibt die Quantitätstheorie nicht einmal her, wenn man unterschlagen würde, dass M3 konstant sinkt, es keine Asset Price Inflation o.ä. gäbe oder keine Transmissionsprozesse existieren würden.
Außerdem hat diese 'reale Inflationsrate' keinen Effekt auf die Altervorsorge, solange sie nicht auf die Preise durchschlägt.

Ebenso mangelhaft ist die Argumentation des sog. "Experten der FH Koblenz", der das Wirtschaftswachstum in einem Nebensatz exogenisiert und c.p. dadurch natürlich ein Schlaraffenland heraufbeschwört. Sinngemäß: Die Wirtschaft wächst immer weiter (sagen ja die Ökonomen -> exogen), aber weil wir ja zum Glück aussterben, wird der Kuchen (wie die Mathematiker wissen -> Mengenlehre!) auf immer weniger Menschen aufgeteilt, wodurch das Pro Kopf Einkommen natürlich steigt. Das ist das Verständnis des sog. "Experten der FH Koblenz" von einer "dynamischen Volkswirtschaft".
Wenn ich also der letzte Deutsche bin, habe ich also die 3,5 Billionen USD geerbt + Wirtschaftswachstum (die wächst ja weiterhin, exogen versteht sich).

Ich will nicht behaupten, dass es diese Verflechtungen zwischen Versicherungswirtschaft und Politik nicht gibt und kein Problem sind, allerdings sind die ökonomischen Ausführungen des Videos, die die Existenz von Versorgungsproblemen negieren, die durch den demographischen Wandel verursacht werden, schlichtweg falsch. Dieses exogene Wirtschaftswachstum gibt es nicht. Natürlich erleichtert ein produktivitätsbasiertes Wirtschaftswachstum den demographischen Wandel, aber dass es gleichzeitig den Rückgang der Erwerbsbevölkerung, den Anstieg der Rentenempfänger und die Dauer des Rentenbezugs kompensieren kann, glaube ich erst wenn kalte Fusion und Brennstoffzelle alltagstauglich sind.
 
J4Y schrieb:
Das Problem dabei ist nur, dass dadurch die Mitdiskutanten derart entnervt werden, dass der Diskurs ohne Zugewinn abgebrochen wird und damit als Zeitverschwendung verbucht werden darf.

Danke sehr, du schreibst mir aus der Seele!
 
@J4Y

Na so etwas, und da wirft man mir vor, ich rede Fachchinesisch *g*

J4Y schrieb:
Ich habe selten erlebt, dass eine so lückenhafte Argumentation derart überheblich vorgetragen wurde @laryllan...
Gleichfalls.
Überheblich finde ich es die Meinung anderer als lückenhaft, schwachsinn, blödsinn o.ä zu verunglimpfen.
Was is daran lückenhaft?

J4Y schrieb:
Die Aussagen zur Inflationsrate sind natürlich falsch....
Ist sie das? Was ist die Inflationsrate? Wer legt sie fest? Wikipedia? Gibt es eigentlich DIE Inflationsrate und wenn ja, was muss da alles rein und berücksichtigt werden? Alles was Du in Deinem Beitrag geschrieben hast (ich kann das nicht beurteilen) oder doch noch mehr?

J4Y schrieb:
Ebenso mangelhaft ist die Argumentation des sog. "Experten der FH Koblenz"...
Mag sein, ich sehe aber bis jetzt nur das aufzeigen einer "mangelhaften" Argumentation. Bleibt die Richtigstellung. Die sehe ich nicht.

J4Y schrieb:
Ich will nicht behaupten, dass es diese Verflechtungen zwischen Versicherungswirtschaft und Politik nicht gibt und kein Problem sind..... glaube ich erst wenn kalte Fusion und Brennstoffzelle alltagstauglich sind.

Das ist schon einmal ein guter Anfang und mehr wollte ich auch gar nicht. Es geht mir nicht um die 100%ige Bestätigung dessen, was der Maestro aus Koblenz da gesagt hat oder ob der Produktivitätszuwachs alleine ausreicht, sondern schlichtweg darum, diese Verflechtungen und Interessen die da hinter stecken aufzuzeigen, damit man eben nicht alles unkritisch glaubt, was einem da vorgekaut und gegaukelt wird.

Wenn Fragen stellen oder das Auffordern zum selben dazu führt, das Mitdiskutanten entnervt aufgeben, wozu benötigt man dann noch ein Diskussionsforum?

VG

Edit: @Melvin Dann musst Du mir das sagen.

PS: Die Rente ab 67 ist faktisch eine weitere Rentenkürzung.
 
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Ich wollte niemanden angreifen, nur die Diskussionen ein wenig "auf den richtigen Pfad zurückbringen".

Inflation wird üblicherweise als Preisniveausteigerung definiert, was das in der Realität bedeutet, kann unmöglich objektiv definiert werden. Nur die genannte Definition ist es sicher nicht, das nennt man üblicherweise 'Geldlücke' (m.W. auf Deutsch). Der Weg von dieser Geldlücke bis zur Inflation (einem realen Phänomen) ist allerdings lang.

Dass allerdings das Umlageverfahren nur bei stabilen demographischen Bedingungen praktikabel ist, sollte auf der Hand liegen. Der deutsche Weg von der umlagebasierten Altersversorgung zur kapitalbasierten Vorsorge erinnert mich ein wenig an die überstürzte Einführung des Kapitalismus im ehem. Ostblock. Ebenso wie dort werden einige Personen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, gewaltig von diesem Wandel profitieren (Stichwort AWD z.B.), die Masse eher nicht. Insbesondere zu Beginn dieser Entwicklung wäre es wahrscheinlich besser gewesen, stärker auf staatlich gestützte Fondkonstrukte zu setzen wie in GB und den skandinavischen Ländern, dadurch hätte sich der Markt für private Altersvorsorge zwar langsamer entwickelt, wäre heute aber wohl auch transparenter.
 
J4Y schrieb:
Ich wollte niemanden angreifen, nur die Diskussionen ein wenig "auf den richtigen Pfad zurückbringen".

Macht Sinn :-)

J4Y schrieb:
Dass allerdings das Umlageverfahren nur bei stabilen demographischen Bedingungen praktikabel ist, sollte auf der Hand liegen

Auch das, nur leider sehe ich in der kapitalgedeckten Lösung eben überhaupt keine Alternative. Erstens wäre damit für den Versicherten nichts gewonnen (wem er nun das Geld in jungen Jahren in den Rachen wirft ist primär egal; Bund oder Bank, wobei ich hier sogar noch mehr Vertrauen zum Bund hätte :D) und zweitens sollte durch die jüngste Finanzkrise jedem klar sein, dass eine kapitalgedeckte Altersvorsorge, ganz schnell Schall und Rauch sein kann.

Für diese Diskussion sollten wir dann aber in der Tat einen anderen Thread eröffnen, da ich bezüglich unseres Geldsystems eine naja, recht radikale Auffassung vertrete. :D

PS: Dein Satz oben mit M3 (steigt eigentlich, auch die Wachstumsrate) + Asset (doppelte Verneinung) ergibt irgendwie so keinen Sinn.
 
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