Windows 10 Lizenz auf EBay - Strafverfahren

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Skellgon

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

Ich bin eben auf YouTube auf folgendes sehr interessantes Video gestoßen:


Vielleicht in Kurzform über den Inhalt:
Ein Mandant hat auf eBay einen Windows 10 Key für 2,50€ gekauft. Einige Monate später erhält er Post von der Polizei mit dem Vorwurf der Geldwäsche sowie Verstoß gegen das Urhebergesetz.
Selbstverständlich wurde das von Solmecke abgeschmettert mit logischer Argumentation.

Was ich mich aus Neugier aber frage: Wie kommen die Behörden an die Kontaktdaten der Kunden? Ich nehme mal an, die nehmen die Verkäufer hoch und durchforsten die Bücher und knallen die schreiben raus - aber bei 2,50€ solche Vorwürfe rauszuknallen grenzt doch was an Willkür oder verstehe ich hier etwas grundsätzlich falsch?

Freue mich auf die Diskussion.

Grüsse
Skellgon
 
Jedem Kunden muss klar sein. Etwas was im Handel 100€ / 140€ kostet, kann niemand für 2.50€ verkaufen. Ist doch schön, wenn auch mal Kunden dann Post von Ermittlungsbehörden bekommen.
 
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Skellgon schrieb:
Selbstverständlich wurde das von Solmecke abgeschmettert mit logischer Argumentation.
So selbstverständlich ist das nicht -- das sagt er ja auch selbst: Wer dieses Video von ihm gesehen hat, kann nicht mehr behaupten, dass er es nicht wusste. Nicht umsonst wird auch hier im Forum darauf hingewiesen, um eben Menschen zu ersparen, dass sie selbst in so eine Situation kommen.

Skellgon schrieb:
Wie kommen die Behörden an die Kontaktdaten der Kunden?
Der Verkäufer (Shop-Betreiber) war ja ganz offensichtlich zuerst Gegenstand der Ermitlungen. Weil festgestellt wurde, dass die Keys, die er verkaufte, unrechtmäßig waren. Im Zuge dessen werden dann natürlich auch die Daten des Shop-Inhabers "beschlagnahmt" und ausgewertet. Und in diesen sind halt in aller Regel eben auch die Daten seiner Kunden enthalten, also der Kunden, die die Keys bei ihm erworben hatten. Das sind also keine aufwändigen Ermittlungen.
 
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BlubbsDE schrieb:
Jedem Kunden muss klar sein. Etwas was im Handel 100€ / 140€ kostet, kann niemand für 2.50€ verkaufen.
Ach so, bei HW ist sowas möglich, bei (gebrauchten) SW Lizenzen nicht? Seltsame Logik.

Aber klar, wenn schon im Verkauf nur mit dem Key geworben wurde und nicht mit einer vollständigen Lizenz, dann muss jedem Käufer spätestens vor der Aktivierung (und dabei beim Studium der Lizenzbedingungen) klar werden, dass der Key keine Lizenz darstellt.

Eigentlich schade, dass es nicht mal eine Musterfestestellungsklage gab, mit der ein SW-Heersteller bei der Akzeptanz eines Lizenzkeys wenigstens zu einer für ihn zumutbaren Prüfung des Keys verpflichtet wurde.
 
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gymfan schrieb:
Ach so, bei HW ist sowas möglich, bei (gebrauchten) SW Lizenzen nicht? Seltsame Logik.

Ich habe das Angebot nicht gesehen. Daher gehe ich nicht von "gebraucht" aus. Und von Win 10 gibt es nahezu keine legalen OEM Keys. Da ist nichts mehr mit "gebraucht" weiter verkaufen. Die sind hart verdrahtet in der Hardware. Man könnte den Key auslesen wenn man die Hardware verschrottet. Das ginge. Passiert aber nicht wirklich in der Wirklichkeit. Anders noch als zu Win 7 Zeiten mit dem COA Aufkleber. Da ging das gut.
 
Ist zu begrüßen das da endlich mal durchgegriffen wird. Letztlich wandert das Geld in Kriminelle Strukturen.
An die Daten der Kunden kommt man einfach, die hat ja der Händler bzw. Ebay im System.

@gymfan
Ich frag mich ja auch immer wo die massenhaften Lizenzen herkommen sollen. Selbst wenn sie gebraucht sind würde man sie nie für wenige Euro verscherbeln. Jeder der sowas kauft sollte mit ein wenig verstand erkennen das das nicht koscher ist.
 
Finde das ganze Thema große Sauerei.
Demnach dürfte man auch nie im Sale kaufen. Schon garnicht bei diesen Matratzen Shops wo oft mit 70% Rabatt geworben wird oder eben z.B China Seiten wo man nur Versand bezahlt.

Aber um beim Thema Software zu sein…. Ich habe z.B über eine US Dealseite eine Softwarelizenz (Lifetime) für ein Programm gekauft. Der Hersteller bot selbst diese für 175€ an. Auf der Dealseite/Händler kostete der Spaß 35€.
Hab da zugeschlagen aber kam mir dann auch seltsam vor. Ich habe dann den Support vom Hersteller/Entwickler kontaktiert und dieser bestätigte mir nicht nur das die Lizenz einwandfrei ist sondern auch das der Desl dort offiziell aber intern in Kooperation mit dem Partner erstellt wurde.

Ich hoffe die Menschen kommen in die Hölle, die solchen Betrug unterstützen.
So ist der Kunde doppelt geschädigt.
Ich habe zwar eine gültige Lizenz für mein Windows aber würde mich Microsoft oder wer auch immer da die Finger im Spiel hat Abmahnen oder Anzeigen, dann würde ich selbstverständlich Rechtshilfe in Anspruch nehmen aber auch alles vom Anbieter/Partner oder Microsoft streichen. Für ~15€ Schaden ziehe ich mir so einen Blödsinn nicht rein.

Schuld sehe ich da auch bei Microsoft, die sollen einfach das Lizensystem ändern. Schaffen ja auch andere besser.
 
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gymfan schrieb:
Ach so, bei HW ist sowas möglich, bei (gebrauchten) SW Lizenzen nicht? Seltsame Logik.

Du kannst auch gebrauchte SW Lizenzen zu einen entsprechenden Zeitwert verkaufen. Bei aktueller Hardware würde dir ein Preisnachlass von über 90% doch auch schräg vorkommen. Warum sollte dies bei aktueller Software ein solcher Preisnachlass dann legitim sein? Es wird hier ja ein Win95 verkauft ...

Wenn mir jemand auf der Straße ein fast nagelneuen Porsche 911 für 1.000 EUR anbietet, dann weiß ich doch sofort, dass ich ein Betrüger vor mir hab. Bei einer Windows 10 Lizenz für wenige EUR sollte dieses Verständnis m.E. auch vorhanden sein.
 
Kommt mir vor als wolle der Anwalt für sich und seine Kanzlei Werbung machen.
Soll das denn aktuell sein mit den massenhaften Klagen?
Finde nur Meldungen ähnlicher Art aus März 2021. (noch Win 10)
Google: Klagen Windows Key
Sehr preiswerte Windows Lizenzen unter 20 Euro werden noch heute z.B. durch "offizielle" Shops, wie S...hexe angeboten.
Da müssten die Behörden deren Angebote doch auch unterbinden oder nicht?
 
Wer Parfum oder Rasierklingen oder Gucci Taschen deutlichst unter Wert im Netz kauft, der sollte wissen, dass es sich um Fälschungen oder Hehlerware handelt.

Aber bei Lizenzkeys ist es für Normalverbraucher, die nicht jeden Tag die einschlägigen News lesen, doch deutlich schwieriger einzuschätzen, was legitim ist und was nicht.
Die Lizengo Keys hingen ja sogar bei Edeka aus, wenn auch etwas teurer als 2,5€

Ich habe schon mehrfach Hardware mit O365 Jahreslizenz gekauft bei einem großen Versandhändler mit O.... Ein Gehäuse für 20€ und eine Maus für 28€, jeweils mit einer originalen Packung O365 mit Key, der bei MS 69€ kostet.
In meinem Epic Account habe ich Software, die zum "regulären Kaufpreis" tausende Euro kosten würde, bezahlt habe ich 0€. Ich gehe mal fest davon aus, dass das legitim ist und ich keiner Hehlerbande aufgesessen bin.

Fujiyama schrieb:
Ich frag mich ja auch immer wo die massenhaften Lizenzen herkommen sollen. Selbst wenn sie gebraucht sind würde man sie nie für wenige Euro verscherbeln. Jeder der sowas kauft sollte mit ein wenig verstand erkennen das das nicht koscher ist.
Ja, das ist für Leute, die sich ein bisschen auskennen wohl der beste Indikator. Aber welches Wissen muss man haben, damit man solche Sachen kaufen darf?
An einer ganz anderen Stelle wird diskutiert, ob man dem Verbraucher eine Ampel auf die Verpackung drucken muss, weil er nicht in der Lage ist, die Anteile an Fett, Kohlenhydrate/Zucker, Eiweiß auf der Rückseite zu verstehen.
Ergänzung ()

_killy_ schrieb:
Bei aktueller Hardware würde dir ein Preisnachlass von über 90% doch auch schräg vorkommen. Warum sollte dies bei aktueller Software ein solcher Preisnachlass dann legitim sein?
Ich kaufe regelmäßig relativ aktuelle Games mit solchen Preisnachlässen, die sind fast alle jünger als Win10 von 2015. Natürlich nur in autorisierten Shops.
Bei Epic gibt es jede Woche 100%
 
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@calippo

Am Ende schützt Unwissenheit nicht vor der Strafe. Wer eine Windows Lizenz separat kauft, der ist ja nicht der blauäugige PC User, sondern hat sich sein Rechner ja selbst zusammen gestellt. Ein bisschen mehr Know How wird man diesen Leuten dann zuschreiben.


Mir persönlich wäre es schon zu risikoreich, ein "schwarzes" Betriebssystem zu nutzen, allein aus der Angst, dass der Hersteller dann doch dieses abschaltet. Dann ist dein kompletter PC erst mal futsch und du darfst alles neu aufsetzen. Wir sind ja ständig online und brauchen entsprechend auch immer die aktuellen Patches. Da möchte ich auch ein legitimes Betriebssystem nutzen.
 
_killy_ schrieb:
Dann ist dein kompletter PC erst mal futsch und du darfst alles neu aufsetzen.
Muss man alles neu aufsetzen oder reicht die Aktivierung eines gültigen Keys?

_killy_ schrieb:
Wer eine Windows Lizenz separat kauft, der ist ja nicht der blauäugige PC User, sondern hat sich sein Rechner ja selbst zusammen gestellt. Ein bisschen mehr Know How wird man diesen Leuten dann zuschreiben.
Das stimmt natürlich.

Problematisch finde ich hier halt den Fall von Lizengo. Die traten sehr seriös auf, hatten ihre Produkte im Einzelhandel, einen nachvollziehbaren Firmensitz mit langjährigem Bestand und glaubhaften Büroflächen.

Also kein Vergleich zum Key auf Ebay von einem Wegwerfaccount, ggf. aus dem Ausland. Aber letztendlich war es die gleiche Masche.
Hätte das ein potentieller Käufer ebenso wie beim Ebay Key erkennen müssen?
 
@calippo

Ob die Aktivierung eines gültigen Keys ausreicht kann ich dir nicht sagen. Mir ist einfach das Risiko zu hoch:
-> das Betriebssystem ist die Plattform auf der du sämtliche Software am laufen hast
-> Virenschutz und aktive Versorgung von Updates für das Betriebssystem sind das A und O für PCs die ständig online sind

Somit würde ich beim Betriebssystem kein Kompromiss eingehen und dies eindeutig bei MS zertifizierten Händler kaufen.

M.E. spart man hier an der falschen Stelle. Wer ein super günstigen Rechner haben möchte, der selbst zusammengestellt ist, der kann am Ende ja auch auf ein Linux Derivat zurückgreifen. Damit geht ja mittlerweile auch alles - teilweise sogar Spiele. Und beim Gamer-PC sollte auch Budget für das Betriebssystem mit drin sein. Man kauft ja kein Sportwaren und möchte dann Diesel tanken ...
 
_killy_ schrieb:
Somit würde ich beim Betriebssystem kein Kompromiss eingehen und dies eindeutig bei MS zertifizierten Händler kaufen.
Ich tue das auch, aber nicht, weil ich Angst vor einer gebrickten/defekten Installation habe. Die kann aus anderen Gründen dennoch täglich auftreten, je wichtiger das System, desto besser muss ich da vorbereitet sein.

Im Preis sehe ich auch kein Problem, ich nutze noch einen offiziellen Win7 Key für mein Win10 auf meiner Spielekiste, den ich vor über 10 Jahren mal gekauft habe, 80€ waren das glaube ich. Zwischenzeitlich gab es mal Probleme beim Hardwaretausch, da habe ich MS angerufen und die haben mir das Problem gelöst.
 
Aufgrund des Preises kann man nicht mehr darauf schließen ob eine Lizenz legal ist oder nicht.

Es sind aber oft die geklauten Lizenzen die man zu Geld machen möchte weshalb ich EBay bei Software generell meiden würde.
 
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BlubbsDE schrieb:
Ich habe das Angebot nicht gesehen. Daher gehe ich nicht von "gebraucht" aus. Und von Win 10 gibt es nahezu keine legalen OEM Keys. Da ist nichts mehr mit "gebraucht" weiter verkaufen. Die sind hart verdrahtet in der Hardware. Man könnte den Key auslesen wenn man die Hardware verschrottet. Das ginge. Passiert aber nicht wirklich in der Wirklichkeit. Anders noch als zu Win 7 Zeiten mit dem COA Aufkleber. Da ging das gut.
Ich dachte bisher, dass die günstigen Win10-Lizenzen in Wahrheit alte Win7-Keys sind, mit denen sich Win10 nach wie vor aktivieren lässt...

Letztlich weiß ich aber auch nicht, wo diese herkommen.
 
Skellgon schrieb:
Was ich mich aus Neugier aber frage: Wie kommen die Behörden an die Kontaktdaten der Kunden? Ich nehme mal an, die nehmen die Verkäufer hoch und durchforsten die Bücher und knallen die schreiben raus - aber bei 2,50€ solche Vorwürfe rauszuknallen grenzt doch was an Willkür oder verstehe ich hier etwas grundsätzlich falsch?
Der Ermittlungsbehörde ist erstmal der Sachverhalt egal, solange hier ein Anfangsverdacht wegen xy vorliegt, da wird erst mal ermittelt und anschließend das juristische Verfahren abgewartet. Kann man nun toll finden oder nicht.

Der Hersteller, in diesem Fall Microsoft, will halt verhindern dass seine Ware deutlich günstiger üben den Tresen geht. Kann ich zwar irgendwo nachvollziehen aber trotzdem finde ich das ganze Thema "Gebrauchtsoftware" doch relativ unübersichtlich.

Ich meine mal gelesen zu haben dass man in D grundsätzlich eine erworbene Softwarelizenz auch wieder selbst weiter verkaufen darf, egal was die EULA eines US Herstellers so aussagt. Schwieriges Thema.

Persönlich ordne ich Software bei "geistigem Eigentum" wie einen Film oder ein Buch ein. Kann ich mir ja auch holen und dann irgendwann gebraucht weiter verkaufen. Aber ich sehe schon nach kurzem googlen dass sich hier die Gelehrten streiten...
 
Das darfst du auch. Nur ist Key nicht gleich Lizenz und nur weil du einen Key verkaufst/kaufst ist das keine gültige Lizenz. Das hat weder was mit gebraucht software zu tun noch das Microsoft irgendwelche Preise durchdrücken will.
 
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