Asus P4B266-E und P4S333 im Test: Intel 850 gegen Intel 845 und SiS 645

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Frank Hüber
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Ausstattung

Schon bei der Features-Liste fällt auf, dass das P4S333 in einer anderen Preisklasse als etwa das P4B266-E um die Gunst der Käufer buhlt. Einen Raid-Controller vermissten wir in unserer Version ebenso wie Onboard LAN, USB2.0 und einen digitalen SPDIF Ein- und Ausgang. Natürlich besteht aber wie schon beim P4B266-E die Möglichkeit, den Mic- und Line-In Anschluss umzuleiten, so dass diese als Rear- und Center/Bass-Out fungieren, und der 5.1 Sound zumindest analog ausgegeben wird. Dies muss über Onboard Jumper eingestellt werden.

P4S333 Anschlüsse
P4S333 Anschlüsse
P4S333 Soundchip
P4S333 Soundchip
P4S333 Sockel und Chipsatz
P4S333 Sockel und Chipsatz

Positiv fällt aber auf, dass Asus trotz der Ansiedlung im Low-Cost-Bereich nicht den in der SiS961 Southbridge integrierten AC97-Codec zur Soundausgabe benutzt hat, sondern dem P4S333 einen extra C-Media CMI8783 Sound-Chip beschert hat. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Sound-Wiedergabe hochwertiger ist und die CPU nicht zusätzlich belastet wird, da der C-Media Chip die komplette Dekodierung hardwareseitig übernimmt.

Das Layout des P4S333 erscheint auf den ersten Blick sehr gestaucht. So liegt der ATX Power Connector noch über dem Sockel478 und bei Installation des Kabels berührt es ebenso wie auch der SiS645 mit seinem passiven Kühler direkt den Kühlkörper des Pentium4. Es geht demnach etwas eng zu im oberen Bereich des P4S333. Durch die doch sehr ungewöhnliche Position des ATX Power Connectors wird das Stromkabel aber keinesfalls über den Sockel oder andere Komponenten geführt und ist dem Luftstrom im PC somit nicht im Weg. Außerdem erreicht Asus so, dass man alle sechs PCI-Steckplätze in voller Länge nutzen kann. Dass der sechste PCI-Slot bei Verwendung des ACR-Slots nicht benutzt werden kann, dürfte die meisten auch nicht stören, da der ACR-Slot in fast allen PCs wohl ohnehin ungenutzt bleiben wird. Auch der EZ-Plug und sämtliche Flachkabelanschlüsse sind an den äußeren Rand des Boards gelegt worden, so dass eine einfache Kabelführung möglich ist. Auf die Features „EZ Plug“, „Asus Update“, „Asus MyLogo“, „Asus Post Reporter“ und „Chassis open Alarm lead“ gehen wir an dieser Stelle nicht erneut ein, da sie ihren Dienst einwandfrei verrichteten und im oberen Abschnitt beim P4B266-E bereits besprochen wurden. Bemängeln können wir lediglich den beim P4S333 nicht dokumentierten „Speech1“ Jumper, der es ermöglicht, die Meldungen des „Post Reporters“ entweder auf den System-Speaker oder Line-Out umzuschalten. Er wird mit keiner Silbe in der Dokumentation des Boards erwähnt, befindet sich aber wie beim P4B266-E auf der Platine.

P4S333 Board2
P4S333 Board2
P4S333 Power-Connector
P4S333 Power-Connector
P4S333 USB-Modul
P4S333 USB-Modul

Die Ausstattung des P4S333 ist somit zwar vollständig, bietet aber keine Besonderheiten. Asus verkauft das P4S333 natürlich noch in einer etwas umfangreicheren Variante mit Onboard Lan und digitalem SPDIF Ein- und Ausgang. An die Ausstattung des P4B266-E kommt es aber in keinem Fall heran. Bei einem Preis von ca. 130€ darf man aber auch nicht mit dem üppigen Lieferumfang des P4B266-E rechnen, das immerhin fast 200€ kostet und ganz klar auf eine andere Preisklasse abzielt.

Der größte Vorteil des P4S333 ist die Unterstützung von PC2700 DDR SDRAM (DDR333). DDR333 liefert eine maximale Datenübertragung von 2,7GB und schließt die Lücke zwischen maximal nutzbarer Bandbreite des Pentium4 (3,2GB) und bisher verfügbarer Bandbreite von DDR266 (2,1GB) zumindest ansatzweise. Theoretisch sollte der SiS645 in Verbindung mit DDR333 deshalb eine bessere Leistung bescheren als der i845 mit DDR266. Ob sich dies bewahrheitet, werden unsere Benchmarks zeigen.

Stabilität

Wir testeten das P4S333 sowohl mit Apacer CL2 DDR266 als auch mit dem ganz neuen Crucial CL2,5 DDR333, der als einer der ersten die JEDEC-Spezifikationen erfüllt.

Der Apacer DDR266 lief in unseren Test mit den Settings „CAS Latency“ 2, „RAS to CAS Delay“ 2, „RAS Precharge Delay“ 2, „Active Precharge Delay“ 5, „Command Lead-Off Time“ 2. Der ‘Acitve Precharge Delay“ hätte sich noch auf 4 und die ‘Command Lead-Off Time“ auf 1 senken lassen, jedoch verweigerte das P4S333 schon bei einer Verschärfung dieser Settings das Booten. Somit lief das P4S333 im DDR266 Betrieb mit denselben Settings wie das P4B266-E. Die Werte sind zu unserer Freude somit sehr gut vergleichbar.

Beim Crucial DDR333 konnten wir die Timings leider nicht ganz so stark anziehen. Crucials DDR333 lies sich selbst mit 2,7 Volt Dimm-Spannung nicht zu einem stabilen CL2 Betrieb bewegen, so dass wir ihn auf den teilweise deutlich langsameren Cl2,5 Wert zurückdrosseln mussten. Unsere DDR333 Timings lauten deshalb 2.5, 2, 2, 5, 2.

Bei der Stabilität können wir dem P4S333 leider nicht die Bestnote des P4B266-E zusprechen. Das Board lief zwar auch absolut stabil, aber eben nur, wenn es denn lief. Setzten wir beispielsweise die RAM-Timings so scharf, dass das Board den Bootvorgang komplett verweigerte, hörten wir vom Post Reporter die nette Meldung: „System failed memory test“. An für sich nicht weiter tragisch, doch lies sich das P4S333 danach nur noch sehr schwer zu einem erneuten Booten bewegen. Etliche CMOS Clears und das damit verbundene komplette Abschalten des Stroms bewegten das Board oftmals nicht sofort wieder zum Starten. Stattdessen wurden wir hiernach des Öfteren mit der netten Meldung „System failed CPU test“ begrüßt. Unsere CPU war aber, wie wir mehrmals kontrollierten, völlig richtig installiert und keinesfalls beschädigt. Nach einigen weiteren CMOS Clears startete das P4S333 dann doch plötzlich völlig reibungslos, obwohl wir nichts am System verändert hatten. 20 Minuten waren hier aber meistens schon vergangen.

Wir hätten diesen Punkt noch verschmerzen können, wenn er wirklich nur in Verbindung mit Overclocking versuchen oder zu scharfen RAM-Timings aufgetreten wäre, aber auch nachdem wir den Rechner heruntergefahren hatten und ihn daraufhin lediglich neu starten wollten, verweigerte er dies ab und an mit der uns mittlerweile wohl bekannten Meldung „System failed CPU test“. Seit wenigen Tagen bietet Asus auf ihrem FTP ein neues Beta-Bios für das P4S333 an, mit dem die Probleme eventuell schon behoben sind. Bei unserem Test kam noch die offizielle Version 1005c zum Einsatz.

Doch wie gesagt, wenn es lief, hatten wir auch hier keinerlei Probleme mit der Stabilität.

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