EIZO FlexScan L557 im Test: 17"-TFT im Alltagstest

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Christoph Becker
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Das MVA-Panel

Wie es mittlerweile auch in der Oberklasse der 17"-TFT-Monitore üblich ist, verbaut auch EIZO ein durchaus hochwertiges Panel der MVA-Technologie. Leider spiegelt sich dies auch beim L557 im durchaus recht hohen Preis wieder. An das Top-Modell von Samsung kommt man preislich gesehen jedoch nicht heran - für den SyncMaster 172T muss man knapp 100 Euro mehr berappen.

Das im L557 verbaute MVA-Panel, welches maßgeblich von der Firma Fujitsu-Siemens entwickelt wurde, funktioniert folgendermaßen:

MVA-Technologie
Quelle: Eizo.de

Ist keine Spannung angelegt, richten sich die Flüssigkeitsmoleküle, wie im linken Bildteil skizziert, vertikal aus. Hierdurch wird das Bild schwarz und behält seinen sehr hohen Kontrast. Legt man nun aber eine Spannung an, drehen sich die Moleküle allesamt horizontal in die gleiche Richtung, wobei Licht durchgelassen wird und so das Bild weiß erscheint. Durch eine spezifische Eigenschaft von LC-Molekülen ist der Schaltvorgang zwischen Weiß und Schwarz kürzer als der zwischen einzelnen Farben. Will man nun einen Zwischenbereich darstellen - also eine andere Farbe - so muss man eine jeweilig spezifische Spannung anlegen, um so den Ausrichtungswinkel der Moleküle steuern zu können. Dies wird im rechten Teil des Bildes dargestellt.

Will man die VA-Technologie für seinen TFT-Monitor nutzen ist die sogenannte Multi-Domain-Technik unvermeidbar, um eine ausreichende Grauabstufung erreichen zu können. Bei dieser Technik wird eine Zelle in zwei bis drei Domains (Ebenen) eingeteilt und steuert so die jeweilige Kipprichtung der Flüssigkeitsmoleküle. Um diesen Effekt zu erzielen, werden an der oberen und an der unteren Oberfläche des verwendeten Substrates Vorsprünge gebildet, die die LC-Moleküle in eine einheitliche Richtung kippen. Legt man also eine Spannung an, wird so sichergestellt, dass sich alle Moleküle in die gleiche Richtung bewegen. Um einen einheitlichen Kontrast für alle Blickwinkel zu erreichen, wird dieser für jene Winkel über den ganzen Bildschirm gemittelt.

Während Samsung in letzter Zeit die MVA-Technik durch die hauseigene PVA-Technologie kontinuierlich verbesserte, setzt EIZO weiterhin auf das angeblich unterlegene MVA-Panel. Leider haben beide Panel-Typen ein kleines Manko: Ihre maximale Reaktionszeit liegt weit über der minimalen. Dies äußert sich auch bei angegebenen 25ms in einem leicht verschlierten Bild. Zum Thema der Spieletauglichkeit jedoch später mehr. Zur Bildqualität und zum Kontrast gibt es im weiteren Verlauf unseres Testberichtes ebenfalls mehr Informationen. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann sich weitere Informationen zu den verschiedenen Blickwinkeltechnologien in unserem Grundlagenbericht zur TFT-Technik holen.