AMD Analyst Day: Co-Prozessoren kommen

Thomas Hübner
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In wenigen Tagen stellt Intel mit dem Woodcrest seinen ersten Prozessor auf Basis der Core-Mikroarchitektur vor. Während AMD erst Mitte 2007 mit einem überarbeiten Prozessordesign reagieren kann, nutzt man die Gelegenheit und zieht aus den Vorteilen des HyperTransport-Interface einen weiteren Nutzen.

Das in allen Opteron und Athlon 64-Prozessoren vorhandene Interface, das über eine Bandbreite von 8 GB/s verfügt, wird nun zur Anbindung von speziellen Co-Prozessoren genutzt, die für spezielle Operationen optimiert wurden. Spekulationen hierüber hat es bereits in der Vergangenheit gegeben. Dabei war von Co-Prozessoren von Clearspeed die Rede. Ein Beispiel: Während ein Opteron eine Leistung von 5,7 Gigaflops erreicht, soll Clearspeeds aktuelles Flaggschiff, der CSX600, unter den richtigen Bedingungen bis zu 25 Gigaflops erreichen. Ähnliche, spezialisierte Co-Prozessoren sind auch für andere Anwendungsgebiete wie Java, XML, Game-Physik oder Media-Encoding denkbar. Während Intel für Java und XML mit einer Rockton genannten Technologie in zukünftigen Prozessoren (möglicherweise Nehalem) spezielle Befehle zur Beschleunigung einführen möchte, geht AMD (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) einen anderen Weg. Das Ganze läuft unter dem Codenamen Torrenza.

Mit Hilfe eines so genannten HyperTransport HTX-Steckplatzes können Opteron-Platinen um einen Co-Prozessor erweitert werden. Entsprechende Lösungen werden voraussichtlich zusammen mit der Vorstellung des neuen Sockel F (1207 Pins) für Opterons vorgestellt werden. Alternative Konzepte sehen Beschleuniger-Lösungen für PCI Express, für die Integration in Chipsätzen oder den Sockel F (statt eines Opteron-Prozessors) vor. Eine Integration auf dem Prozessor-Package oder dem Chip selbst ist auf lange Sicht ebenso möglich.

Die Grundlage für den simplen Einsatz von Co-Prozessoren hat AMD mit der heutigen Ankündigung gelegt, jetzt müssen entsprechende Lösungen folgen. Man darf gespannt sein.

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