Nokia N97 im Test: Smartphone mit veralteter Touchscreen-Technik

 3/4
Sasan Abdi
80 Kommentare

Multimedia & Navigation

Gute Kopfhörer, ein solide darstellendes Display und ein 3,5-mm-Klinkenanschluss: das N97 weiß mit Blick auf die multimediatechnische Ausstattung zu gefallen. Mit rund 29 GByte nutzbarem Speicherplatz wird das Gerät schnell zu einem annehmbaren portablen Mediaplayer, dessen Nutzung einzig durch die Akkulaufzeiten limitiert wird. Auch die hinter einem etwas zu lockereren Plastikschieber verborgene 5 Megapixel Kamera (Auflösung: max. 2.584 x 1.938 Pixel) mit Optik von Carl Zeiss und mäßigem 4-fachem Digitalzoom weiß ohne Abstriche zu überzeugen und liefert dank doppeltem LED-Blitz auch bei suboptimaler Ausleuchtung hervorragende Fotos. Letztere lassen sich auch bei der Aufnahme von Videos (Auflösung: 640 x 360 Pixel) nutzen. Wer keine allzu hohen Ansprüche hat, kann als Besitzer eines N97 die kompakte Digitalkamera getrost zuhause lassen. Eine zweite, nach vorne gerichtete VGA-Kamera ermöglicht übrigens die Videotelefonie.

Liefert gute Bilder: Die Kamera des N97

Auch die Navigation kommt nicht zu kurz: Neben dem obligatorischen GPS-Empfänger gönnt Nokia dem N97 eine Drei-Monate-Lizenz von Nokia Maps mit allen Funktionen.

Office & Browser

Office-Jünger werden mit dem N97 in der Grundvariante nicht ganz zufrieden sein, da das vorinstallierte QuickOffice zunächst nur die Visualisierung der einschlägigen Dokumenttypen erlaubt, was nur mit einem kostenpflichtigen Update geändert werden kann. Die sonstige Ausstattung mit Zip-Programm, PDF-Viewer, Währungsrechner und Wörterbuch sowie der Unterstützung der gängigen E-Mail-Systeme POP3, IMAP und SMTP geht aber in Ordnung.

Beim Browser setzt Nokia auf altbewährte Technologie, die in der Darstellung und dank Flash-Unterstützung über weite Strecken einen guten Job macht. Bei komplexeren Inhalten gelangt die Bedienung indes aufgrund der fehlenden Multi-Touch-Funktion immer wieder an ihre Grenzen und auch der Seitenaufbau könnte via UMTS (rund 25 Sekunden) ein klein wenig zügiger von statten gehen, was aber nur bedingt mit der Software zusammen zu hängen scheint, da der Aufbau via WLAN nur zügige 15 Sekunden dauert.

Zusammenfassend lässt sich an dieser Stelle sagen, dass Nokia solide Office- und Browsing-Funktionen bietet, ohne dabei nennenswert aus der Masse hervor zu stechen.

Synchronisation

Die Synchronisation von Daten verläuft mit dem N97 tadellos. Das Gerät wird per USB verbunden und als normaler Wechseldatenträger erkannt, was eine schnelle und komfortable Nutzung per Drag & Drop ermöglicht. Besonders zu überzeugen wusste die Übertragungsgeschwindigkeit: Eine 130 MByte große Musik-Sammlung wechselte in 45 Sekunden die Umgebung. Für aufwändigere Transfers – beispielsweise inklusive Konvertierung – steht die Nokia-PC-Suite bereit, die – von einer etwas aufgeblähten Oberfläche abgesehen – ordentlich funktioniert. Allerdings ist die Software nicht Mac kompatibel.

Laufzeiten

WLAN/UMTS, GPS und eine intensive Multimedia- und/oder Office-Nutzung zehren an den gängigen Akkus, weswegen Smartphones immer wieder mit den Laufzeiten zu kämpfen haben. Hier erweist sich das N97 einmal mehr als Schwimmer im mittleren Feld. Abseits der Herstellerangaben (siehe Graph unten) lässt sich sagen, dass das Gerät bei einer ausgewogenen Nutzung gerade so einen kompletten Arbeitstag durchhält. Poweruser müssen sich dagegen wohl darauf einstellen, dass der Nokia-Spross spätestens nach vier, fünf Stunden für rund 60 Minuten an die Steckdose muss.

Akku-Laufzeiten (Herstellerangaben)
  • Sprechzeit:
    • UTMS/HSDPA
      6:00
    • GSM
      9:30
    Einheit: Stunden, Minuten
  • Standby:
    • UTMS/HSDPA
      17
    • GSM
      18
    Einheit: Tage