Radeon HD 5750 im Test: ATis DirectX-11-Einstieg schlägt die HD 4850

 24/24
Wolfgang Andermahr
116 Kommentare

Beurteilung

Mit der Radeon HD 5750 bietet ATi zur Zeit den günstigsten Einstieg in die DirectX-11-Welt an. Für etwa 115 Euro geht der Spaß los, was für viele sicherlich kein unüberwindbares Hindernis mehr ist. Der eigentliche Gegner der Grafikkarte ist schnell gefunden: Die hauseigene Radeon HD 4850 soll besiegt werden und damit gleichzeitig auch die GeForce GTS 250 von Nvidia. Ob das ATi jedoch gelungen ist?

Unter 1280x1024 ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung liegt die Radeon HD 5750 drei Prozent vor der Radeon HD 4850, während sich die Karte gegen die GeForce GTS 250 um sechs Prozent geschlagen geben muss. In 1680x1050 erhöht sich der Rückstand zum Nvidia-Spross auf acht Prozent, die Radeon HD 4850 ist dagegen zwei Prozent langsamer. In 1920x1200 kann sich die Radeon HD 5750 besser in Szene setzen: Sechs Prozent schneller als das Produkt aus dem eigenen Hause und nur noch drei Prozent hinter der Nvidia-Karte.

Mit den beiden qualitätssteigernden Features ändert sich auf den ersten Blick nicht viel. Unter 1280x1024 liegt die Radeon HD 5750 fünf Prozent vor der Radeon HD 4850 und fünf Prozent hinter der GeForce GTS 250. In 1680x1050 sind mehr oder weniger dieselben Verhältnisse zu sehen. In 1920x1200 kann die Radeon HD 5750 wieder aufdrehen und bleibt acht Prozent vor der Radeon HD 4850 und gar zwei Prozent vor der GeForce GTS 250.

Bei acht-facher Kantenglättung kann die Radeon HD 5750 ihre Rechenstärke theoretisch ausspielen, die Performance insgesamt ist dann aber des Öfteren zu langsam. In 1280x1024 liegt die Karte acht Prozent vor der Radeon HD 4850 und zwei Prozent vor der GeForce GTS 250. In 1680x1050 müssen sich die DirectX-10-Modelle um zehn (GTS 250) beziehungsweise zwölf Prozent (HD 4850) geschlagen geben. In 1920x1200 steigt die Differenz jeweils auf etwa 20 Prozent, wobei die Radeon HD 5750 dafür meistens nicht rechenstark genug ist.

Wie die Radeon HD 5770 hat genauso die Radeon HD 5750 einige Schwierigkeiten mit der Lautstärke unter Windows. Laut ist die Grafikkarte nicht, der Lüfter lässt sich aber ohne größere Schwierigkeiten aus einem geschlossenen Gehäuse heraushören. Ein Problem wird das nur für die wenigsten sein, allerdings erledigen andere ATi-Produkte diesen Job besser. Unter Last gibt es über das Geräuschniveau nichts zu meckern, da die Karte nur etwas lauter wird.

ATi Radeon HD 5750
ATi Radeon HD 5750

Loben muss man ATi für die Leistungsaufnahme. Unter Windows liegt die Karte auf ein und demselben Niveau wie die Radeon HD 5770, was ein sehr gutes Ergebnis ist. Unter Last zieht die Radeon HD 5750 dann weniger aus der Leitung als der größere Bruder, lässt aber ebenfalls problemlos die GeForce GTS 250 und vor allem die Radeon HD 4850 hinter sich. Für Stromsparer ist der 3D-Beschleuniger somit durchaus geeignet.

Fazit

Bei der Geschwindigkeit der Radeon HD 5750 gibt es nicht viel zu meckern. Die Karte ist durch die Bank etwas schneller als die hauseigene Radeon HD 4850, womit diese ohne Zweifel abgelöst ist. Die Differenzen sind interessanterweise teilweise etwas größer als zunächst vermutet, wobei je nach Spiel die eine und manchmal die andere Karte vorne liegt. Im Durchschnitt schenken sich die Testprobanden aber nicht viel. In für die Grafikkarte flüssigen Einstellungen liegt die GeForce GTS 250 meistens etwas vorne, jedoch ist der Vorsprung in der Praxis wohl kaum zu bemerken.

Für die gezeigte Lautstärke unter Windows muss die Radeon HD 5750 dagegen etwas Kritik in Kauf nehmen. Denn diese ist zwar nicht laut, kommt aber nicht an das gute Niveau der Radeon HD 4850 heran. Unter Last zeigt das Kühlsystem dann keine Schwachstellen mehr, genauso wie bei der Leistungsaufnahme. In dieser Disziplin ist die Radeon HD 5750 allen Konkurrenten mindestens einen Schritt voraus.

Darüber hinaus ist DirectX 11 für den kleinen Spross ein sehr wichtiges Feature, ebenso wie die mit der Radeon-HD-5000-Serie eingeführte verbesserte Bildqualität. Für Eyefinity ist die Karte dagegen zu langsam, der Käufer erhält dafür aber einen mit doppelt DVI, HDMI und DisplayPort sehr gut ausgestatteten 3D-Beschleuniger. Allerdings hat die Radeon HD 5750, wie schon die Radeon HD 5770, mit dem Preis zu kämpfen: Denn dieser ist mit 115 Euro etwas zu hoch. Eine Radeon HD 4850 mit einem 1.024 MB großen Speicher ist derzeit für günstige 85 Euro zu haben, womit der Aufpreis für DirectX 11 und eine niedrige Leistungsaufnahme bei 30 Euro liegen würde. In dem Fall könnte man dann gleich zur Radeon HD 5770 greifen, die mit 130 Euro nur 15 Euro teurer als der kleinste Spross ist. Zusätzlich erhält die Radeon HD 5750 Druck von der GeForce GTS 250, die 20 Euro günstiger ist.

Obwohl die Grafikkarte an sich wahrlich keine schlechte ist, können wir derzeit, wie auch schon die Radeon HD 5770, die Radeon HD 5750 nicht bedenkenlos empfehlen. Die Hardware ist dabei erneut nicht das Problem, die Kosten aber schon. Mit 115 Euro ist die Differenz zur Radeon HD 5770 zu klein und zudem die Konkurrenz aus dem eigenen Hause zu günstig. Fällt die Radeon HD 5750 auf 100 Euro, kann dagegen bedenkenlos zu der DirectX-11-Grafikkarte gegriffen werden.

ATi Radeon HD 5750
  • Schnell genug für 1680x1050
  • Manchmal AA/AF möglich
  • Durchgängig sehr niedrige Leistungsaufnahme
  • DirectX 11
  • Große Anschlussvielfalt
  • Relativ hohe Lautstärke unter Windows

Verwandte Artikel

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!