Huawei Mate 20 Pro im Test: Das Fast-rundum-sorglos-Smartphone

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Update Mahir Kulalic
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Fazit

Das Huawei Mate 20 Pro ist die gelungene Überführung einer Machbarkeitsstudie für die technischen Möglichkeiten des Herstellers in die Serie – und bei vielen Technologien ist Huawei mittlerweile mit führend. Wie beim Samsung Galaxy Note 9 (Test) heißt das Motto dabei „Viel hilft viel“. Der Kirin 980 stammt aus moderner 7-nm-Fertigung, die aktuell sonst nur Apple in Serie bietet. Die Biometrie mit Infrarot-Gesichtserkennung und Fingerabdrucksensor im Display ist nicht absolut perfekt, aber dafür sehr modern und ebenso zuverlässig gelöst. Die Triple-Kamera ist dank Ultraweitwinkel noch variabler als beim überzeugenden P20 Pro (Test) und behält dessen Stärken zusätzlich bei. Auch 70 Prozent Akku in einer halben Stunde aufzuladen, ist eine Ansage, alternatives Qi für knapp 1.000 Euro in Anbetracht der Glasrückseite ein Muss, das endlich Einzug erhält.

Die Pro-Liste für das Mate 20 Pro ist lang

Das Design wirkt nicht originell, aber es funktioniert. Bei eingeschaltetem Display rückt das in den Mittelpunkt und fügt sich nahtlos in die Linienführung der Front ein. Qualitativ kann das OLED-Panel mit Samsung und Apple mithalten. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben und die aktuelle Android-Version mitsamt aktuellem Sicherheits-Patch gibt es ab Werk. Dort muss Huawei aber auch in den nächsten Monaten ansetzen und weiter regelmäßig Updates liefern. EMUI 9 ist als Oberfläche weiter gereift, benötigt aber weiteren Feinschliff und Eigenständigkeit.

Huawei Mate 20 Pro im Test
Huawei Mate 20 Pro im Test

Die Nano Memory Card als einziges Fragezeichen

Mit einem Infrarotsender und der Möglichkeit, andere Qi-fähige Geräte zu laden, treibt Huawei das technische Wettrennen weiter, wenngleich über so manchen praktischen Nutzen debattiert werden kann. Dies gilt vor allem für die „Nano Memory Card“: Die Größe birgt Vorteile, ja, aber die mangelnde Rückendeckung, die aktuelle Einseitigkeit in der Nutzung bei nur zwei Huawei-Smartphones sowie die fragwürdige Zukunft bei unklarer Preisentwicklung lassen sämtliche Größenvorteile zum aktuellen Zeitpunkt verpuffen. Dass Huawei eine Notch verbaut und auf den Klinkenanschluss verzichtet, wird einigen Interessenten missfallen. Einen echten Fehltritt leistet sich der Hersteller aber nicht.

Kaufempfehlung: Ja, doch es gibt Alternativen

Doch der Smartphone-Markt ist Ende 2018 hart unkämpft, in den letzten Wochen und Monaten folgte ein Topmodell auf das nächste. Die Liste an Alternativen ist lang und alle bieten auch gewisse Vorzüge hinsichtlich Preis, Ausstattung oder beidem. Dies gilt allen voran für das Samsung Galaxy S9+ (Test) und das Galaxy Note 9, aber auch für das Google Pixel 3 XL (Test) oder die günstigen Modelle OnePlus 6 (Test) und Xiaomi Mi Mix 2s (Test) sowie das eigene Schwestermodell Mate 20. Wer bereit ist, rund 1.000 Euro für ein Smartphone auszugeben, kann auch den Kauf eines Apple iPhone Xs Max (Test) erwägen.

Trotzdem kann festgehalten werden: Das Mate 20 Pro bietet und kann fast alles. Es lässt ein absolutes Alleinstellungsmerkmal vermissen, verbindet aber ein üppig gefülltes Datenblatt mit einem 8,6 mm schlanken Gehäuse. Alternativen gibt es viele, Gründe für das Mate 20 Pro aber ebenso. Am Ende sichert sich das Mate 20 Pro insgesamt eine uneingeschränkte Empfehlung.

Huawei Mate 20 Pro
Produktgruppe Smartphones, 22.10.2018
  • Display
    ++
  • Leistung Produktiv
    ++
  • Leistung Unterhaltung
    ++
  • Laufzeit
    ++
  • Verarbeitung
    ++
  • sehr gute Verarbeitung
  • hochwertige Materialwahl
  • sehr gute, variable Triple-Kamera
  • sehr gutes Display
  • sehr schnelles Entsperren per Gesicht
  • zuverlässiger Fingerabdrucksensor im Display
  • drahtloses und schnelles Laden
  • nach IP68 gegen Staub und Wasser geschützt
  • alle aktuellen Übertragungsstandards
  • Dual-SIM
  • Stereo-Lautsprecher
  • lange Laufzeiten
  • Speicher nur per NM-Karte erweiterbar
ComputerBase-Empfehlung für Huawei Mate 20 Pro

ComputerBase hat das Mate 20 Pro leihweise von Huawei zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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