Hitman 2 Benchmarks: DirectX 12 ist gut für AMD, eher schlecht für Nvidia und Intel

Wolfgang Andermahr
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Hitman 2 Benchmarks: DirectX 12 ist gut für AMD, eher schlecht für Nvidia und Intel

tl;dr: Auch Hitman 2 beherrscht nun DirectX 12. ComputerBase hat die API auf AMD- und Nvidia-Grafikkarten sowie AMD- und Intel-CPUs getestet und mit DirectX 11 verglichen. Dabei zeigt sich, dass Produkte von AMD – sowohl Prozessoren als auch Grafikkarten – von DirectX 12 profitieren, Produkte von Nvidia und Intel dagegen nicht.

Hitman 2 und DirectX 12

Nachdem Hitman (Test) bereits zum Start im März 2016 mit DirectX 12 ausgerüstet gewesen ist, gab es bei Hitman 2 (Test) zum Release ausschließlich DirectX 11 als API. Und das war potentiell durchaus ein Problem, weil das Spiel in manchen Szenen sehr CPU-lastig ist.

Seit dem letzten Update auf die Version 2.20 unterstützt nun auch Hitman 2 DirectX 12 und es stellt sich die Frage, wie sich die Low-Level-API in dem Spiel schlägt. Das testet die Redaktion in den kommenden Abschnitten auf einer GeForce GTX 1080, einer GeForce RTX 2070 sowie einer Radeon RX Vega 64. Bei den CPUs kommen ein Ryzen 7 2700X sowie ein Core i9-9900K zum Einsatz.

Radeon und Ryzen legen (oft) mit DirectX 12 zu

Sowohl die Grafikkarten- als auch die Prozessor-Benchmarks zeigen, dass vor allem ein Hersteller von DirectX 12 profitieren kann: AMD. Bei den anderen Herstellern ist dagegen DirectX 11 die (fast) immer bessere Wahl.

DirectX 12 lässt sich in Hitman 2 ausschließlich im Launcher vor dem eigentlichen Starten des Spiels einstellen. Im Spiel selber gibt es dagegen keine Möglichkeit die API zu wechseln. Dort verhält sich Hitman 2 genauso wie mit DirectX 11: Neue Einstellungen gibt es nicht.

Testsystem mit AMD, Intel und Nvidia

In den nachfolgenden Tests kommt ein Core i9-9900K sowie ein Ryzen 7 2700X im Werkszustand zum Einsatz, die jeweils auf einen 32 GB großen DDR4-Speicher (Dual-Rank, 16-16-16-38-1T, Takt je nach CPU-Spezifikation) zurück greifen können. Bei den Grafikkarten handelt es sich um eine GeForce GTX 1080 FE, GeForce RTX 2070 und eine Radeon RX Vega 64, die ebenso nach den AMD- respektive Nvidia-Spezifikationen arbeiten. „Windows 10 Oktober Update“ (1809) inklusive aller derzeit verfügbaren Patches ist als Betriebssystem installiert. Als AMD-Treiber wird der Adrenalin 19.3.3 benutzt, als Nvidia-Treiber der GeForce 419.67. In sämtlichen Testreihen sind die maximalen Grafikdetails aktiviert.

Hitman 2 stellt je nach Sequenz sehr unterschiedliche Anforderungen an die Hardware. So sind manche Stellen zum Beispiel sehr CPU-fordernd, andere belasten dagegen fast ausschließlich die Grafikkarte. Entsprechend nutzt die Redaktion für den Artikel zwei Testszenen. Die GPU-fordernde Sequenz zeigt vor allem viel Vegetation und spielt zu Anfang der Mission „Whittleton Creek“. In der CPU-fordernden Szene gibt es dagegen viele NPCs, durch die sich Agent 47 schlängeln muss. Sie spielt zu Beginn der Mission „Miami“.

Grafikkarten-Benchmarks mit DirectX 11 und DirectX 12

Auf einem schnellen Intel-Prozessor wie dem an dieser Stelle eingesetzten Core i9-9900K kann unabhängig von der Testszene einzig die Radeon RX Vega 64 von DirectX 12 profitieren. In 1.920 × 1.080 kann die Radeon-Grafikkarte im GPU-Limit um sechs Prozent bei der Framerate und um ein Prozent bei den Frametimes zulegen. In 2.560 × 1.440 schrumpft der Vorteil bei den FPS auf vier Prozent zusammen, die Frametimes verbessern sich aber gleich um sieben Prozent.

Auf einer Nvidia-Grafikkarte spielt die Auflösung hingegen keine Rolle und der Trend ist klar: Sowohl die GeForce GTX 1080 als auch die GeForce RTX 2070 mit der neuen Turing-Architektur werden mit DirectX 12 deutlich langsamer. Vor allem die GeForce RTX 2070 verliert in der die GPU fordernden Szene deutlich Performance, die Frametimes werden mit DirectX 12 um 23 Prozent schlechter.

Hitman 2 (GPU-Testszene)
Hitman 2 (GPU-Testszene) – 1.920 × 1.080, Grafikkarten-Benchmarks
  • FPS, Durchschnitt:
    • GeForce GTX 1080 @ DX11
      80,6
    • GeForce RTX 2070 @ DX11
      79,9
    • GeForce GTX 1080 @ DX12
      78,7
    • GeForce RTX 2070 @ DX12
      76,7
    • Radeon RX Vega 64 @ DX12
      65,4
    • Radeon RX Vega 64 @ DX11
      61,9
  • 99,9th Percentile (Frametimes in FPS):
    • GeForce RTX 2070 @ DX11
      60,9
    • GeForce GTX 1080 @ DX11
      55,2
    • Radeon RX Vega 64 @ DX12
      49,6
    • GeForce GTX 1080 @ DX12
      49,5
    • Radeon RX Vega 64 @ DX11
      49,1
    • GeForce RTX 2070 @ DX12
      46,9
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Ist die Testszene CPU-limitiert, sprintet die Radeon RX Vega 64 auf einem Intel-Prozessor deutlich mehr nach vorne. DirectX 12 ist dann fünf respektive 27 Prozent in Full HD sowie noch drei und vier Prozent in WQHD schneller. Auffällig ist vor allem der große Unterschied bei den Frametimes. In Sequenzen mit vielen NPCs läuft auf einer AMD-Grafikkarte DirectX 12 deutlich besser.

Bei Nvidia ändert sich dagegen nichts. Auch bei der anderen Testszene ist DirectX 11 deutlich besser als DirectX 12. Erneut ist bei den FPS der Unterschied eher gering, bei den Frametimes dagegen wieder groß. Diesmal verliert aber interessanterweise das Pascal-Modell deutlich mehr als der Turing-Nachfolger.

Hitman 2 (CPU-Testszene)
Hitman 2 (CPU-Testszene) – 1.920 × 1.080, Grafikkarten-Benchmarks
  • FPS, Durchschnitt:
    • GeForce GTX 1080 @ DX11
      94,1
    • GeForce RTX 2070 @ DX11
      93,6
    • GeForce RTX 2070 @ DX12
      93,6
    • Radeon RX Vega 64 @ DX12
      93,4
    • Radeon RX Vega 64 @ DX11
      88,9
    • GeForce GTX 1080 @ DX12
      88,1
  • 99,9th Percentile (Frametimes in FPS):
    • GeForce GTX 1080 @ DX11
      73,9
    • GeForce RTX 2070 @ DX11
      72,2
    • Radeon RX Vega 64 @ DX12
      67,3
    • GeForce RTX 2070 @ DX12
      59,4
    • Radeon RX Vega 64 @ DX11
      53,1
    • GeForce GTX 1080 @ DX12
      51,2
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)