News Verleger bezeichnen Google als "Schattenwirtschaft"

Alter Schwede.... Geld machen, womit auch immer Geld gemacht werden kann.

Vielleicht sollte ich mir meine Statusmeldungen auf Facebook auch irgendwann mal rechtlich schützen lassen :)
 
Verlage und auch alle anderen, die mit immateriellen Gütern ihr Geld verdienen, sollten sich nicht für ein Leistungsschutzrecht einsetzen, sondern für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Dann gibt es keine Ausreden mehr, jeder hat die Möglichkeit zu schreiben, Musik zu machen, oder Software zu schreiben, und kann dann selber entscheiden, ob ihm der Zuverdienst damit genug ist oder nicht. "Künstler, Kreative, Urheber müssen doch von irgendwas leben! Verschärft sofort die Gesetzte!!!1111zwälf" - Diesen Unsinn muss man dann nicht mehr hören...

Nochmal: Es gibt dann keine Ausreden mehr!
 
Google News ist tatsächlich nicht wirklich ein "Wirtschaftsunternehmen". Da Google dort keine Werbung schaltet und auch keine Nutzungsgebühren verlangt, machen sie auch kein Geld mit diesem Angebot.
Trotzdem macht Google das natürlich nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit. Durch Google News werden mehr Menschen auch auf andere profitable Google-Dienste, wie z.B. die werbegespickte Websuchmaschine, gelockt. Aber genauso bringt Google News auch Besucher zu den Websites der Verlage!

Das ist ja der eigentliche Witz. Google News schadet den Verlagen nicht, sondern nutzt ihnen. Das Letzte was die Verlage wollen ist, dass Google ihre Inhalte einfach herausfiltert.

Aber nur weil Google den Verlagen hilft, heißt dass ja nicht, dass man nicht auch noch zusätzlich direkt daran schmarozen könnte. Das Wunder des Lobbyismus macht es möglich. Man kauft sich einfach entsprechende Gesetze und das Geld fließt in die Kassen, ohne einen Finger dafür krumm amchen zu müssen.

An Googles Stelle würde ich denen schon aus Prinzip einen Strich durch die Rechnung machen, indem man die Inhalte der deutschen Verlage einfach nicht mehr in Google News und auch gleich der Websuchmaschine aufnimmt. (In Belgien haben die dortigen Verlage danach schnell von ihren Plänen abgelassen.) Bzw. indem Google für diese Dienstleistung dann von den Verlagen zukünftig "zufällig" genau so viel Geld verlangt, wie sie per Leistungsschutzrecht abdrücken müssen. Vielliecht auch etwas mehr, als Aufwandsentschädigung.

Ich bin sicher, dann wäre das Leistungsschutzgesetz ganz schnell wieder Geschichte. :lol:

Aber um Google mache ich mir sowieso keine Sorgen. Die könnte es sich sicher auch leisten einfach zu bezahlen, bzw. können sie sich wie gesagt leicht dagegen wehren.
Die tatsächlichen Opfer des Leistungsschutzgesetzes werden kleine private Blogger oder z.B. auch Foren wie dieses hier sein.
Die Mods von CB müssten dann Überstunden schieben um sicherzustellen, dass ja keiner von uns hier mehr als drei Worte am Stück aus irgendeinem Zeitungsartikel zitiert. Ansonsten stehen sofort die Abmahnanwälte vor der Tür.
 
Jeder Verlag hatte die Möglichkeit heute an Googles Stelle zu sein, aber sie haben es verpennt. Sie sind selber Schuld an ihrer Lage und allein deshalb steht ihnen keine Hilfe per Gesetz zu. Jeder hat die Möglichkeit eine Plattform wie Google zu schaffen, aber dazu braucht es Hirn statt purer Gier.
 
Herdware schrieb:
Das ist ja der eigentliche Witz. Google News schadet den Verlagen nicht, sondern nutzt ihnen. Das Letzte was die Verlage wollen ist, dass Google ihre Inhalte einfach herausfiltert.
Genau da ist auch mein Verständnisproblem. Wenn sie ihre Inhalte dort nicht sehen wollen, sollen sie den Crawler aussperren und fertig. Aber dann würde man ja Kundschaft im guten zweistelligen Prozentbereich verlieren...

Und was ist an den Snippets da bitteschön das Problem? Ich lese die ersten 2-3 belanglosen Sätze, um den richtigen Inhalt zu lesen muss ich was tun? Genau, auf den Link zum originalen Artikel klicken. Die Leute tuen ja fast so als würde google eine 1:1 Kopie auf Google-News abdrucken. Und das ist schon durch das aktuelle Urheberrecht abgedeckt.
 
Das Problem der Verlage ist schlussendlich nicht lösbar. Frei zur Verfügung gestelle Inhalte müssen im Internet auch von Suchmaschinen frei auslesbar und somit für praktisch jeden zugänglich sein. Diese Inhalte dürfen auch durch fadenscheinige "Schutzrechte" nicht schützbar sein, da es das Internet global kommerzialisieren würde. Freie Verlinkungen einzelner Benutzer auf welcher Plattform auch immer könnten so zu einer Abmahnwelle führen.

Auf der anderen Seite, so sehr die Verlage das Internet auch verschlafen haben mögen, dürfen gehaltvolle redaktionelle Inhalte nicht als generell kostenloses freies geistiges Gut gelten. Die allgemeine Meinung scheint hier ja immer noch zu sein, dass Redaktionsinhalte immer kostenlos sein müssen.
Ich denke, für einen gut recherchierten, stichhaltigen Artikel kann man ruhig mal ein paar Cent oder Euro bezahlen. Dadurch erhöht sich sogar die Glaubwürdigkeit gegenüber diverser Blogs, welche die Meinung im Internet mit bilden.

Nichtsdestotrotz versuchen die großen Verlage ihre Versäumnisse dadurch auszugleichen, Unschützbares zu schützen, um dann mit der Juriskeule auf alles und jeden drauf zu hauen, der sich eines vermeintlichen Vergehens dieser Schutzrechte schuldig gemacht zu haben scheint.
 
@hurga_gonzales

Bezahlinhalte für geschriebene Artikel haben sich nun wirklich noch nicht durchgesetzt und werden es meiner Meinung nach in naher Zukunft auch nicht schaffen. Ich weiss nicht wieso die Hemmschwelle da so groß ist aber ich würde mir ab und zu eine Zeitung kaufen...aber für einen Internetartikel bezahlen? Nein danke ;)
 
Mal sehen, wann Godwins Gesetz denn nun auch bei den Verlegern zuschnappt, dann ist endgültig das Diskussionsniveau am Ende. Das wird ja wirklich immer und immer konfuser mit diesen ganzen "Schutzgelderpressern".
 
@Herdware: Man muss schon wirklich verdammt verbohrt sein, um wie unsere Verleger die Tatsachen derart hartnäckig zu ignorieren. In Belgien hatten ihre Kollegen Google verklagt und gewonnen. Google hat, statt zu zahlen, die Publikationen aus dem Index entfernt. Sehr lange hat es nicht gedauert, bis die Verleger angekrochen kamen und darum bettelten, wieder aufgenommen zu werden.
 
Hi,

@riDDi und Herdware

Ihr sprecht mir aus der Seele. Verstehe wirklich nicht wie dämlich die Verlage anscheind sind, die einzige Hand zu beissen, die sie online füttert. Im Normalfall kann man sich ein kommerzielles Angebot im Internet sparen, wenn man von Google nicht verlinkt wird. Ich würde es mir wirklich wünschen, dass diese Diskussion voll in der breiten Öffentlichkeit stattfindet, Google denen den Hahn zudreht und alle Leute mitkriegen, wie die Verlage hinterher wieder - sorry für die Ausdrucksweise - angeschissen kommen, weil nur noch der eigene Admin auf Ihrer Seite surft.

Von Foren und Bloggern ganz zu schweigen. "Rechtsunsicherheit" trifft das schon ziemlich genau.

VG,
Mad
 
Google sollte den Newsdienst für die Verlage (geringfügig) kostenpflichtig machen und in den Verträgen auch die Nutzung von Snippets aufführen. Liefern die Verlage extra verfasste Snippets wird Google News für sie etwas teurer, nimmt Google Textfragmente sparen sie ein wenig.

So hätte Google einen gültigen Vertrag und keiner könnte sich beschweren. Die Verlage müssten zugeben, dass sie auf Google News angewiesen wären - sollten sie das aber nicht glauben sind sie nicht gezwungen den Dienst zu nutzen. Und selbst wenn Google den Gewinn aus diesem Dienst dann an das Hilfswerk für querschnittsgelähmte Sensationsjournalisten spenden würde wäre das besser als das geplante Leistungsschutzrecht. Für alle.
 
Ich sehe beides etwas problematisch.

1. Google hat zuviel Macht, wie schon erwähnt kann man sich (wenn man nicht etabliert ist) Veröffentlichungen sparen wenn man nicht auf Google verlinkt ist. Das gibt Google natürlich ungmein viel Druckmittel, und dass dies vielen unangenehm ist kann ich sogar nachvollziehen.

2. Verleger haben den Internet-Zug verpasst und haben nicht vor zuzusteigen. Und mal ehrlich, Meinungen im Netz gibts wie Sand am Meer zu allen Themen, da bezahle ich auch nicht für eine Meinung eines sogenannten "Redakteurs" nur weil er von nem Verlag bezahlt wird. Gut recharchiert sieht meist auch anders aus.

Qualitätspublikationen kann man sich dann durchaus auch bezahlen lassen, allerdings nicht mit überzogenen Preisen sondern Micropayments. Die wenigsten würden zögern 10-50c auszugeben für eine interessante Publikation/Recherche zu Thema XY. Aber die Verleger wollen ja immer gleichviel wie wenn sie dir das Heft persönlich nach Hause bringen würden, und das geht nicht.
 
Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem der Verlage nicht. Sie bieten kostenlose Inhalte an und beschweren sich, wenn man sie publiziert?
Meiner Meinung nach sollten sie Google eher sogar dankbar sein, dass sie das kostenlos machen. Andere Anbieter verlangen dafür Geld ....

"Hey Google ich erzähl dir was, was JEDER wissen muss und sogar ganz ohne Gegenleistung: blablabla xyz xyz ...., aber sags nur weiter, wenn du mich dafür bezahlst"
":daumen:"

Sorry, aber das ist doch total widersprüchlich.
Zufrieden bin ich aber soweit trotzdem. Auch wenn ich es nicht von BDI und Bundesrat/-tag gedacht hätte, wendet sich das Leistungsschutzrecht ja eventuell doch noch in die richtige Richtung.
 
sacridex schrieb:
Verlage und auch alle anderen, die mit immateriellen Gütern ihr Geld verdienen, sollten sich nicht für ein Leistungsschutzrecht einsetzen, sondern für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Dann gibt es keine Ausreden mehr, jeder hat die Möglichkeit zu schreiben, Musik zu machen, oder Software zu schreiben, und kann dann selber entscheiden, ob ihm der Zuverdienst damit genug ist oder nicht. "Künstler, Kreative, Urheber müssen doch von irgendwas leben! Verschärft sofort die Gesetzte!!!1111zwälf" - Diesen Unsinn muss man dann nicht mehr hören...

Nochmal: Es gibt dann keine Ausreden mehr!

mir grauts bei dem gedanken, dass so was mal wahr werden würde. allerdings spüre ich erleichterung, da ich damit nicht rechne. ein bedingungsloses grundeinkommen ist für mich mit unter die dümmste idee aller zeiten.
edit: oder sollte ich besser sagen, die naivste idee? ne neue ist es jedenfalls nicht.
 
Die Verlage haben wirklich ein Problem.
Durch das Internet wird das klassische Geschäft mit Druckerzeugnissen immer mehr zurückgedrängt und im Internet ist alles viel komplizierter.

Nicht wenige Journalisten (professionelle oder auch Amateure) fragen sich zu Recht, ob sie im Internetzeitalter denn überhaupt noch einen Verlag brauchen. Über das Netz kann man auch ohne Druckerei und Vertriebsnetz Millionen von Menschen erreichen.
Die andere Frage ist allerdings, wie man damit dann Geld verdient.

Letztendlich wird durch den drohenden Wegfall der alten Verlage schlimmstenfalls der Berufsstand der Journalisten an sich in Frage gestellt.

Aber ich sehe da durchaus noch Platz für professionellen Journalismus.
Zum einen natürlich für die richtig großen Medienunternehmen, mit unzähligen Korrespondenten in allen Ecken der Welt und insgesamt Möglichkeiten, von denen ein Amateurjournalist nur träumen kann.
Oder auch wirklicher Qualitätsjournalismus (nicht das, was ausgerechet der Axel-Springer-Verlag damit meint) fachbezogen, oder auch allgemein. Dafür wird es immer Leser/Kundschaft geben. Man muss nur neue Wege finden, wie man das Geld sinnvoll vom Konsumenten zum Urheber bekommt. Die althergebrachten Wege funktionieren wie gesagt im Netz meist nicht mehr.

Aber das Leistungsschutzgesetz kann nicht der richtige Weg dafür sein. Das ist nur ein hilfloser Versuch der Verlage die Veränderungen irgendwie aufzuhalten oder zurückzudrehen oder wenigstens noch irgendwie für sich etwas Geld da raus zu quetschen.
Das geplante Leistungsschutzgesetz ist keine konstruktive, marktwirtschaftliche Lösung. Es ist ein sich hinter gekauften Schutzgesetzen Einbunkern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Snippets kann jeder Webseitenanbieter jederzeit deaktivieren, genauso wie überhaupt auf Google gefunden zu werden. Aber das will man ja nicht, man will die Werbung davon (in dem man die Artikel einer größeren Masse auf zB Google News zeigt, wo dann der Link angeklickt wird) und gleichzeitig Geld dafür kassieren, dass man seine eigene Werbung damit verbreiten darf.

Soll Google einfach mal für ein paar Monate alle Seiten der Herren und Damen Verleger mit ihrem wertvollen Inhalten total vom Index ausnehmen (wie in anderen Ländern schon geschehen), und dann sollen die Verleger sehen wo sie bleiben.
 
Google muss schwer aufpassen, was sie tun. Prophylaktisch bestimmte Firmen aus dem Index nehmen, nur um ein bisschen mit dem Säbel zu rasseln, kann schnell als Wettbewerbsverzerrung interpretiert werden. Denn wie hier bereits festgestellt wurde ist Google in einer sehr mächtigen Position und lenkt mehr oder weniger die Leserströme im Netz. Wenn sie konkret vor die Wahl gestellt werden "bezahlen oder nicht anzeigen", dann ist das OK.
Das ist denke ich auch gar nicht nötig, wie man an den gescheiterten Sitzungen gut sehen kann. Wenn jemand in diesem Land mehr Macht hat als die Medien, dann ist es die Industrie. Der BDI beharrt auf seiner Position und die Verleger werden langsam hysterisch. Läuft also prima.
 
Eine kurze Klarstellung:

Google hat die belgischen Verlage nicht als Reaktion auf den verlorenen Prozess aus dem Index genommen, sondern weil es das Urteil so verlangte. Google hatte von Anfang an klargestellt, das Google News nur ein Auszug aus dem normalen Suchmaschinenindex ist. Laut Urteil wurde ihnen verboten, auf die Artikel zu verlinken. Das hatte aber "leider" zur Folge, das wie von Google auch vorab angekündigt, die Verlage komplett aus dem Suchmaschinenindex herausgenommen wurden. Das wäre an sich für die Stammleser der Verlage nicht so schlimm gewesen, aber es hat sich ja durchgesetzt, das sich kein Mensch mehr eine URL merkt, sondern Websiten über Google sucht und dann aufruft. Die Werbeeinnahmen der Internetauftritte der belgischen Verlage sind daraufhin massiv zurückgegangen. Also ein klassischer Schuss ins Knie.

Nun meine Meinung: Kein Verlag wird gezwungen, seine Inhalte kostenfrei im Internet anzubieten. Kein Verlag wird gezwungen, sich bei Google listen zu lassen. Also entweder alle Inhalte nur gegen Bezahlung freischalten, dann gibt es auch keine Snippets mehr oder sich aus dem Suchmaschinenindex entfernen lassen. Oh, halt, dann haben wir aber weniger Werbeeinnahmen und Leser. Google ist sooo böse, die nutzen ein Monopol aus, das darf nicht sein, die müssen uns unbedingt Geld geben.

So langsam gehen mir die ganzen Firmen, Urheber oder was auch sonst immer da draussen rumkreucht gehörig auf die Nerven. Anstatt mit Innovation Geld zu verdienen und sich ändernden Zeiten anzupassen, regieren die ewig Gestrigen und versuchen mit Mühe ihre alten Pfründe zu retten.
 
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