News 4,69-Milliarden-Programm soll EU-Halbleitersektor befeuern

Mal ein anderer Gedanke: Vielleicht eine Reaktion der EU, sich nicht mehr so stark auf NSA verseuchte Technik zu verlassen und vermehrt europäische Lösungen zu verwenden, vorallem was Spezialanwendungen angeht.
 
davidzo schrieb:
Wachstum findet statt weil der Bedarf vorhanden ist bzw. steigt, nicht nur weil Geld über ist das man in diesen Bereich investieren möchte. Pumpt man Geld irgendwo hinein erhöht man noch lange nicht den bedarf.
Sinnvoller wäre es vielleicht das Geld den Konsumenten zu geben die dann den bedarf verursachen und gleichzeitig Zölle/Gesetzte zu erlassen der es der heimischen Halbleiterbranche erlaubt zu konkurrieren. Stellt man dann günstige Investitionskredite bereit, dann klappt es vielleicht.

Wenn man das Geld den Konsumenten gibt werden diese sicherlich bei den Marktführern kaufen und diese sind nun mal nicht aus der EU. Der Bedarf ist da, nur wird er eben aus außereuropäischen Quellen gedeckt. Mehr Bedarf heißt nicht das sich das ändert.
Protektionistische Maßnahmen wie Zölle, etc. sind durch bilaterale Abkommen (aus gutem Grund), d.h. dies fällt auch weg. Möglich wären Gesetze die bestimmte Umweltschutz- /Verbraucherschutzkriterien o.Ä. vorschreiben, doch wird das bei Halbleitern sinnlos sein.
Prinzipiell versucht die EU genau das zu machen, was du vorschlägst, nämlich den Unternehmen über (private) Investitionen Geld zur Verfügung zu stellen.
 
Sind Siemens und Infineon nicht die größten Halbleiter- und Elektronikkonzerne in der ganzen EU ?

Wenn dieses Subventionierungsprogram so durchgewunken wird und die hohen Subventionen so wirklich größtenteils nach Deutschland fliesen sollten, vielleicht gibts ja dann ein Comeback von Infineon / Quimonda Arbeitsspeicher oder SSD's.

Und vielleicht entschließt sich Siemens sogar dann wieder in den PC-,Tablet und Smartphonemarkt neu einzusteigen :)

Ein 4,7 Zoll Siemens SL 85 Android Smartphone mit aktuellster Top Technik (eigener Siemens ARM SoC & Infineon RAM), dem typischen einzigartigen Design und zu 100% Made in Germany würde ich sofort kaufen.

Schon alleine aus Nostalgieliebe zu meinem alten Siemens SL45, dem besten Featurephone das ich je hatte ^^
 
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Die Ergebnisse dieser Anschubinvestitionen müssen zu marktfähigen Preisen international verkauft werden und technologisch mithalten können, beides sehr ambitionierte Ziele.
 
Ein typischer EU Schildbürger Streich. Massiv Geld in Konzerngewinne und ineffiziente Strukturen pumpen.

Ein wesentlicher Grund für die Abwanderung von Industrie und Forschung ist neben hohen Kosten auch die demografische Entwicklung und der stetige Abbau von Bildungs Qualität. Aber in Bildung zu investieren, vor allem in der Breite, kostet erstmal nur Geld und man kann sich von keinen Firmen Vertretern für seine "Anstrengungen" "entlohnen" lassen.

Am Ende wird diese Aktion der Wirtschaft wieder schaden, denn die hohen Nebenkosten, die schon genug Belastung im weltweiten Wettbewerb sind, werden wieder ineffizient eingesetzt.
 
Ach. Die EU macht mal wieder so ein Programm wo die Kommission beschließt, in irgendeiner Branche in x Jahren der allerbeste, größte und schönste sein zu wollen. Weil das ja bisher auch schon so gut geklappt hat... Worum es dabei eigentlich geht: Fünf Milliarden, die jetzt verteilt werden können. Und die Verteilung erfolgt "typisch europäisch" - also bananenrepublikanisch.

Wenn jemand den Technologiestandort fördern wollen würde, bräuchte es keine Milliarden für irgendwelche staats- und parteinahen Konzerne, sondern naturwissenschaftlichen Unterricht in der Schule, Programme, die Jugendliche für technische Studien begeistern, statt für Ökosozialarbeitsstudien und ein vernünftiges Ausbildungssystem in Süd- und Westeuropa. Vorbilder halt.

In den 70ern waren auf den Standardbriefmarken der Post technische Errungenschaften: große Bagger, Chemiewerke, der Transrapid... heute sind da Blumen. Das nennt man Zeitgeist und dagegen helfen keine Subventionen.

edit:
Haha! Was es bei Wikipedia nicht alles gibt... Briefmarken aus meiner Kindheit, Briefmarken heute.

Gegen die Hälfte der Marken von damals würden die Leute heutzutage wohl auf die Straße gehen. Wider das Dihydrogenmonoxid! Usw. usf.
 
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Dieses nannte ein notwendiges Investitionsvolumen von 100 Milliarden Euro bis 2020, um eine europäische Marktführerschaft sicherzustellen.
Das will ich doch sehr bezweifeln, denn alleine Intel wird bis 2020 60 Milliarden Gewinn erwirtschaften (bei gleichbleibemden Verkaufszahlen versteht sich) und insgesamt 300 Milliarden Umsatz.
Da sind 100 Milliarden europaweit doch geradezu lächerlich wenig? Ich bin allerdings kein Volkswirt, vielleicht kann mir ja einer von euch erklären, was man mit diesen 100 Milliarden erreichen will.
 
Trollgott schrieb:
Davon geht aber "nur", soweit ich wei? ein niedriger zweistelliger Milliardenbetrag in Forschung und Entwicklung.

Wenn ich mich recht erinnere soll bei intel der wechsel zu 14nm 18 mrd dollar kosten, wahrscheinlich mit den neuen fertigungsanlagen, 4 mrd nur fuer die forschung wären dann nicht schlecht
 
@Tobi4s
Dazu musst du auch kein Volkswirt sein. Du hast den Kern gut getroffen. Im Vergleich zu den Riesengewinnen von US-Konzernen und den Koreanern und Taiwanesen sind die 20 Milliarden in 6 Jahren die die EU hier reinpumpen will absolut heiße Luft.
Dafür kriegt man wenn man's wirklich drauf anlegt gerade mal 3-4 Halbleiter-Fabs hochgezogen. Wenn überhaupt. Die werden ja auch jährlich teurer.
TSMC allein hat da mehr Fabs.
Und die EU wird das ja wieder in Pakete ala 2 Mio hier, 3 Mio da aufsplitten, sodass die Summe gleich noch lächerlicher und wirkungsloser verpufft als wenn sie damit einen staatlichen Auftragsfertiger gründen würden.
 
Prinzipiell ist der Anreiz durch Förderung nicht verkehrt. Doch mit dem Volumen wird das nichts, der Zug ist schon abgefahren.

Außerdem tendiert die EU dazu, die Auflagen so wässrig zu halten oder keine tatsächlich gut ausgearbeiteten Konzepte vorzuhalten sondern dieses der Industrie zu überlassen. Die schneidert sich das schon so: Schwachstellen des Förderprogramms analysieren, Auflagen einhalten, wenig Aufwand, kaum Ergebnis, maximaler Ertrag - so dass das Geld wieder schön versickert. Einmal in die Taschen der Industrie und von dort aus natürlich auch an die, die die Gelder frei gemacht haben. Mittlerweile ist die europäische Nicht-Demokratie/nationale Demokratie ja nichts mehr anderes als Geld- und Vermögensumverteilung im Sinne der Unternehmen/Investoren gegen den Bürger.

Um in diesem Bereich tatsächlich sinnvoll mithalten zu können, bräuchte es ein fundiertes Konzept, eine Gesetzeslage, die die Sicherheitsinteressen der EU über die Rechtslage des freien Marktes stellt - und deutlich mehr Investitionen. Es dürften auch nur rein in der EU beheimatete Firmen und keine Nicht-EU Ableger davon profitieren. Das wird mit TTIP aber sicher ausgehebelt, wenn der übliche Druck der transatlantischen Freunde nicht schon ausreicht.

Eine eigenständige europäische Dateninfrastruktur und eigene Hardware ist ja eigentlich auch nicht im Interesse von Big Brother, der westliche Überwachungsapparat ist ja nicht auf die EU beschränkt, da geht es ja eher um Einheitlichkeit der Systeme. Ich sehe derzeit nicht, dass Europa auch nur annähernd den Mumm hat, sich von Stars and Stripes zu lösen - eher das Gegenteil, der Einfluss und die Kontrolle nehmen zu.
 
Es geht hier wohl kaum darum, ein zweites europäisches Intel, AMD, TSMC oder GloFo aufzuziehen. Dazu wären die genannten Beträge in der Tat nicht ausreichend. Vielmehr sollen hier kleinere und mittelgroße Unternehmen gefördert werden, die zur Herstellung von entsprechenden elektronischen Komponenten in der Lage sind. Auch wenn diese Unternehmen nicht so profitabel sind wie amerikanische oder asiatische Pendants, kann es sinnvoll sein, diese dennoch von staatlicher Seite zu stützen.
Ein Grund kann die Schaffung/Sicherung von Arbeitspätzen sein. Viel wichtiger ist aber, dass eine gewisse Unabhängigkeit gewahrt wird. Wenn ausländische Unternehmen ein Monopol erzielen können, dann diktieren sie auch die Preise nach belieben. So etwas ist beispielsweise auf dem Gebiet der seltenen Erden geschehen, wo chinesische Unternehmen einen Weltmarktanteil von über 95% haben. Wenn aber in Europa Unternehmen existieren, die im Zweifel in überschaubarer Zeit "einspringen" können, dann können die Preise niedrig gehalten werden. Wenn nun die effektiven Kosten für die Förderung die volkswirtschaftlichen Schäden eines hypothetischen Monopols nicht übersteigen, ist diese Strategie durchaus sinnvoll. Und wie wichtig eine "Grundversorgung" mit entsprechenden Komponenten für Wirtschaft und Gesellschaft sind dürfte klar sein.
 
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Gelder sollten nur in OpenHardware fließen

OpenBIOS
OpenCPU
OpenChips

Und Gelder gehören sofort eingefroren falls ne Firma abwandert oder in nicht EU Ländern fertigen will.
 
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