News Adata XPG SX930: SSDs mit „MLC plus“, Pseudo-SLC und JMF670H-Controller

MichaG

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Mit der neuen SSD-Serie SX930 richtet sich Adata nach eigenen Worten an Spieler und Betreiber von Workstations. Versprochen wird eine hohe Leistung und Zuverlässigkeit. Technisch interessant sind die SSDs, weil sie den neuen JMF670H-Controller mit MLC-Speicher der „Enterprise-Klasse“ und einem Pseudo-SLC-Cache kombinieren.

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Das erscheint mir doch reichlich suspekt. Glaube nicht, dass das wirklich ein vernünftiges Produkt ist.
 
Bei all den neuen SSDs, die mittlerweile erscheinen, ist es ziemlich lächerlich, dass sich die Preise weiterhin nicht nach unten bewegen.

249€ für ne 480GB SSD... nein, danke.
 
Da hast du dir die falsche SSD zum Meckern ausgesucht. Wenn die mit "Enterprise MLC" bestückt ist, kann sie nicht billiger sein als die "Wald und Wiesen SSD" Crucial BX100.
 
Ist die Frage was dieser "enterprise MLC" im Alltag für einen Unterschied macht.
Solang die Wald- und Wiesen-BX100 niemandem in Privatnutzung nach 10 Jahren abraucht (definieren wir es mal mit "sie verliert 10% ihrer Kapazität") bleibt es dabei dass derzeit sogar sogenannte "entrylevel-controller" an der Grenze der SATA3-Schnittstelle arbeiten.

Was also soll den Aufpreis auf so ein Gerät für unsereins rechtfertigen? Dieser dolle Zwischenspeicher? Eher nicht.
Und für echte Serveranwendungen könnten die 480GB evtl schon zu klein sein. 1TB-Modelle sind pro GB nicht mehr viel teurer, brauchen aber weniger Platz im rack pro TB, sind ergo günstiger.
 
Was soll sich den an den Preisen ändern? Es gibt 3 Controller-Hersteller und ne Handvoll Speicherfertiger. Wo soll denn da Wettbewerb herkommen?

Der Rest kauft die Komponenten ein und bappt sein Label drauf.
 
Morrich schrieb:
Bei all den neuen SSDs, die mittlerweile erscheinen, ist es ziemlich lächerlich, dass sich die Preise weiterhin nicht nach unten bewegen.

249€ für ne 480GB SSD... nein, danke.

Der Preis dürfte erst wieder sinken, wenn einer der Flash Hersteller den Preis senkt.
 
Micron und Intel wollten zusammen 3D NAND (TLC und MLC) bauen. Dann können SSDs spürbar billiger werden. Samsung kommt alleine nicht von den hohen Preisen runter. Die bauen seit Jahren billigen TLC, halten aber die Preise oben.
 
deo schrieb:
Da hast du dir die falsche SSD zum Meckern ausgesucht. Wenn die mit "Enterprise MLC" bestückt ist, kann sie nicht billiger sein als die "Wald und Wiesen SSD" Crucial BX100.

Wenn der NAND so haltbar ist, wieso bietet man dann künstlich eingebremste 120/240/480 GB an? Oder ist das ne Controller-Limitierung, weil an den JMicron typischerweise irgendwelcher Ausschuss drangelötet wird, für den man solche Reserven halten muss?
 
deo schrieb:
Die bauen seit Jahren billigen TLC, halten aber die Preise oben.

Hast du eine Quelle, was die Produktion des TLCs im Vergleich zum MLCs kostet?

Der wirkliche Preisunterschied würde mich mal interessieren. Schätzungen gibt es zwar viele aber mir sind keine Zahlen bekannt, die von den Herstellern direkt kommen.
Ergänzung ()

DaBzzz schrieb:
Wenn der NAND so haltbar ist, wieso bietet man dann künstlich eingebremste 120/240/480 GB an? Oder ist das ne Controller-Limitierung, weil an den JMicron typischerweise irgendwelcher Ausschuss drangelötet wird, für den man solche Reserven halten muss?

Die SSD braucht eine gewisse Menge an Reservespeicher, damit diese von der Performance nicht einbricht, wenn diese ziemlich voll ist. Mit der reduzierten Kapazität ist sichergestellt, dass die SSD ein paar GB mehr an freien Speicher hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
TenDance schrieb:
Ist die Frage was dieser "enterprise MLC" im Alltag für einen Unterschied macht.
Das soll mehr P/E Zyklen aushalten, aber in einer SSD mit einem JM670H Consumer Controller ist das natürlich reichlich deplatziert, aber allgemein von „enterprise grade MLC plus sync Nand Flash“ reden ist natürlich Quatsch. Die Bandbreite von NANDs in Enterprise SSDs ist gewaltig, von TLC in einigen Samsung Enterprise SSDs für leseintensive Anwendungen bis zu eMLC mit 30.000 P/E Zyklen und SLC gibt es da alles. Enterprise ist wie bei Nutzfahrzeugen, vom Kangoo des Lieferdienstes der sich nur über die Bleche statt hinterer Seitenfenster von der PkW Ausführung unterscheidet bis zu den riesigen Muldenkippern im Tagebau sind sie alle Nutzfahrzeuge, sind aber weit unterschiedlicher als alle PkW.

Ohne eine konkrete Angabe wie viele P/E Zyklen für die NANDs spezifiziert werden, ist das nur eine Werbeaussage, mehr nicht und auf der AData Seite steht auch schon mal nur "Synchronous MLC Plus", was also komplett nichtssagend ist.
TenDance schrieb:
Solang die Wald- und Wiesen-BX100 niemandem in Privatnutzung nach 10 Jahren abraucht (definieren wir es mal mit "sie verliert 10% ihrer Kapazität")
SSDs verlieren keine Kapazität, die Reserven sind extra zur Nutzkapazität vorhanden, die SSDs haben ja alle mindestens so viele GiB NAND- wie GB Nutzkapazität, also immer mindestens so 7% mehr. Die Hersteller legen SSDs auf 10 Jahre Lebensdauer aus, wenn dann nicht die NAND kaputtgeschrieben sind, könnte was andere kaputt gehen, Mainboard, Grakas, etc. halten ja auch nicht ewig, obwohl keine Teil verbaut sind, die einem direktem Verschleiß unterliegen.
TenDance schrieb:
Und für echte Serveranwendungen könnten die 480GB evtl schon zu klein sein.
Für eine Serveranwendung dürften wichtige Features fehlen, wie der Schutz der internen Datenpfade und Stützkondensatoren.

Hallo32 schrieb:
Der Preis dürfte erst wieder sinken, wenn einer der Flash Hersteller den Preis senkt.
Warum sollten sie das tun? Solange die Nachfrage da ist und die kommt vor allem von Mobilgeräten, gibt es keinen Grund daz

deo schrieb:
Micron und Intel wollten zusammen 3D NAND (TLC und MLC) bauen. Dann können SSDs spürbar billiger werden.
Wenn es dann als TLC und QLC (also 4bpc) kommt vielleicht, aber erstmal müssen die Investitionen in die Entwicklung reingeholt werden und dann ist die Fertigung eines Wafers mit so viele Schritten wie 3D NAND sie erfordert auch nicht gerade günstig.
deo schrieb:
Die bauen seit Jahren billigen TLC, halten aber die Preise oben.
Da schau Dir die Preise anderer TLC SSDs wie der SanDisk Ultra II oder der OCZ Trion an, die kosten auch nicht wirklich weniger als Modelle mit MLC, teils sogar Modelle des gleichen Herstellers.
 
Holt schrieb:
Warum sollten sie das tun? Solange die Nachfrage da ist und die kommt vor allem von Mobilgeräten, gibt es keinen Grund daz

Mitbewerber aus der Gewinnzone drücken.

Nicht umsonst ist das Thema so heiß, dass der chinesische Staat hinter "einen Unternehmen" Micron kaufen möchte.
Ob der chinesische Staat nun ein paar Milliarden an Verlust hat, stört diesen wenig. Die Konkurrenz stört es aber, wenn der Micron Flash nur noch 50% pro GB dessen kostet, was der Flash der Konkurrenz in der Produktion kostet.
 
Holt schrieb:
SSDs verlieren keine Kapazität, die Reserven sind extra zur Nutzkapazität vorhanden, die SSDs haben ja alle mindestens so viele GiB NAND- wie GB Nutzkapazität, also immer mindestens so 7% mehr. Die Hersteller legen SSDs auf 10 Jahre Lebensdauer aus, wenn dann nicht die NAND kaputtgeschrieben sind, könnte was andere kaputt gehen, Mainboard, Grakas, etc. halten ja auch nicht ewig, obwohl keine Teil verbaut sind, die einem direktem Verschleiß unterliegen.

Doch, genau das passiert mit SSDs. Wenn die Zelle kaputt ist, kann sie die Ladung nicht mehr halten/ihren Zustand isolieren. Die anderen Zellen kannst Du weiterhin ansprechen. Dann klammert der controller diese Zelle aus und macht woanders weiter. Das nennt man "wear" und darum geht es bei SLC,MLC,TLC und den Einstufungen wie oft man den Zustand der Zelle ändern kann.

Wenn der controller abraucht oder die Lötstelle bricht ist das was anderes. Hast Du aber auch bei HDDs oder anderem.
Darauf basieren aber die Lastszenarien der Hersteller nicht. Da geht es rein um TBW, deswegen garantieren Dir die Hersteller ja nie z.B. fünf Jahre sondern IMMER "fünf Jahre bei einer täglichen Schreiblast von XYZ".
 
@TenDance

Es ändert sich die absolute Kapazität aber nicht die Kapazität die der User sieht.

Mit anderen Worten, die Reserve wird verbraucht/reduziert.
 
@TenDance, in alle den Endurance Tests von SSDs die man im Netz findet, gab es niemals eine SSD die auch nur den ganzen Reservespeicher verbraucht hat bevor die NANDs ganz platt und die SSD kaputt war, geschweige denn das die Nutzkapazität verringert wurden, was auch gar nicht geht, weil das Filesystem ja gar nichts davon erfahren würden und das müsste diese Bereiche dann auslassen oder es müsste die Partitionierung angepasst werden. Du hast bei Deinen Überlegungen das Wear Leveling vergessen und vermutlich ebenso, dass die SSD Controller die LBAs auf immer wieder andere NAND Adressen mappen.
 
Dauernd wird erzählt, dass kleinere Strukturen zu einer billigeren Fertigung führen. Bisher hat noch keiner das Gegenteil behauptet.
Neben den Fertigungskosten werden in der Tat noch weitere in die Endpreise eingerechnet. Ich finde es aber bemerkenswert, wenn, neue Entwicklungen so teuer werden, dass die Fertigungskosten auf die Endpreise immer weniger Einfluss haben. Dann kann man auch in Deutschland produzieren. ;)
 
Haben denn die 3D NANDs kleinere Strukturen? Nein, die haben viel größere Strukturen, so im 40nm Bereich und dafür eben viele Schichten übereinanderer, was die Fertigung entsprechend aufwendig und teuer macht. Dazu gibt es auch Aussagen von Samsung und deswegen ist das VNAND auch teurer als das planer, weshalb auch die SM951 als OEM SSD nur planare NAND bekommen haben soll, denn die Abnehmer wollten den Aufpreis für das VNAND nicht bezahlen. Diese Aussage findet sich in einem der Reviews der SM951, ich meine es war bei Anandtech, aber suche ruhig mal selbst.
 
Was ich interessant finde: keine TBW-Angabe. Häufig ist es so, dass SSDs mit 10 Jahren Garantie auch durch die TBW-Angabe limitiert werden. Also, entweder 10 Jahre abgelaufen sind, oder die TBW überschritten wurde. Dadurch, dass hier keine TBW-Angabe geliefert wird, liegt die Vermutung nahe, dass man hier tatsächlich "richtige" 5 Jahre Garantie bekommt.

Ein normaler, durchschnittlicher Bundesbürger muss sich über TBW keine Gedanken machen: z.B. hat meine Samsung 830 in meinem Hauptrechner aus dem Jahre 2012 gerade einmal 4,5TB TBW. Aber es gibt sicherlich auch Nutzer, die auf 50 TBW / 100 TBW und mehr pro Jahr kommen.

Außerdem finde ich es lobenswert, dass sich ein Hersteller endlich mal auch anderen Gebieten widmet, als nur der reinen Lese- und Schreibperformance. Das Limit für SATA 6Gb/s wurde bereits vor 3 - 4 Jahren erreicht - da tut sich großartig nichts mehr. Aber gerade so Sachen, wie Stabilität (z.B. ECC bei Phison, Power-Loss Protection etc.), Langlebigkeit (eMLC, höhere TBWs) und Energiebedarf (z.B. Intel 535 SSDs mit 0.165W im Betrieb und 0.005W im Idle) kommen bei den meisten Herstellern zu kurz.
 
Häufig sind 10 Jahre Garantie bei SSDs nicht, das haben meines Wissens nur die SanDisk Extreme Pro (80TBW) und die Samsung 850 Pro (300TBW), wobei 80TBW wirklich knapp sind, aber welcher schreibt noch mehr als 30 TB im Jahr auf eine SSD und dann noch 10 Jahre auf die gleiche? Wer so teure SSDs kauft und sie so intensiv nutzt, der wird diese kaum 10 Jahre behalten, wenn es schon viele schnellere und größere SSD auf dem Markt geben wird. Die

Außerdem hat Anandtech die getestet und schau Dir mal die Performance Consistancy an, also wie die Schreibperformance im Steady State bei Dauerlast ist, selbst bei 25% OP:



Vergleiche die mit der einer Samsung 850 Pro 512GB (die Werk weniger OP hat):



Die geringen TBW sollen Enterprisekunden vom Einsatz solche Consumer SSDs abhalten, aber mal ehrlich: Welche Entepriseuser mit schreibintensiver Anwendung, und die braucht man um die NANDs innerhalb der Garantiezeit kaputt zu schreiben, wird so eine SSD wie die XPG SX930 dafür auswählen?

Das Teil wird als Enthusiasten SSD vermarktet, aber ich sehen wenig, was diesen Anspruch rechtfertigen könnte, zumal eigentlich echte Enthusiasten keine SATA SSDs mehr wollen, seid es SSDs wie die Intel 750 oder die Samsung SM951 gibt. Aber schon gar nicht werden sie eine SSD mit einem Controller wolleb der bestenfalls Midrange ist und selbst gebinnten NANDs:
Dazu musste sie sich außer teilsweise bei den synthetischen Benchmarks ATTO und AS-SSD bei jedem Benchmark einer ähnlich großen Crucial BX100 geschlagen geben, die Budget SSD von Crucial schlägt das Enthusiasten Modell von AData. Bei ATTO und AS-SSD hat auch nur der Pseudo-SLC Cache geholfen, der ist wohl erstmals bei einer MLC SSD mit einem festen Bereich implementiert, wie es sonst nur bei TLC SSDs üblich war, was Vorteile bei der Lesegeschwindigkeit haben soll. Das könnte stimmen, die OCZ mit dem Pseudo SLC Cache waren ja beim Lesen immer sehr schwach unterwegs.

Angaben zu Leistungaufnahmen der Hersteller und damit auch das Preisvergleichs kannst Du übrigens mal besser gleich vergessen, die sind ohne Angaben mit welchen Energiespareinstellungen diese im Idle und bei welcher Last unter Betrieb (meist nur Mobilbench oder sowas, wo dann z.B. ein mp3 abgespielt wird) gemacht sind, überhaupt nicht vergleichbar.

Wie viele Bits die interne ECC hat, ist auch wenig relevant, das hängt auch vor allem von den Anforderungen des verwendeten NANDs ab und eine echte Power-Loss Protection haben von den Cosumer SSDs genau zwei Stück: Die Intel 730 und die Intel 750. Andere wie die Crucial m500, m550, MX100, MX200, Intel 320 und OCZ Vector 180 (habe ich eine vergessen?) haben nur Client-Class Power-Loss Protection, also nur eine Lösung die für die Data-at-rest reicht, nicht aber für die Userdaten im Schreibcache.
 
Zuletzt bearbeitet:
Artikel-Update: Nach Rücksprache mit Adata konnte die Redaktion nähere Details zur Technik in Erfahrung bringen. Der MLC-Speicher stammt erwartungsgemäß von Micron und wird in 16 nm gefertigt. Der Hersteller stellte klar, dass es sich nicht um eMLC handelt, sondern um „MLC plus“. Die Aussagen, dass der MLC-Speicher streng selektiert wird und der „Enterprise-Klasse“ angehört, hatten zunächst klar in Richtung eMLC (Enterprise MLC) gewiesen.

Auf Nachfrage gab Adata an, dass die Zahl der möglichen P/E-Zyklen (Program/Erase) bei mindestens 3.000 liegt – ein oft für normalen MLC-NAND genannter Wert. Das mit den Total Bytes Written (TBW) garantierte Schreibvolumen wird mit 100 TB beim 120-GB-Modell, 200 TB beim 240-GB-Modell und 400 TB bei der größten Variante mit 480 GB angegeben. Weitere Details zu Cache-Größen und Leistungsaufnahme wurden der Produktdatentabelle am Ende der Meldung hinzugefügt. Den Stromsparmodus DevSleep unterstützt die SX930 nicht.
 
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