3D XPoint - Vor- und Nachteile und Anwendungsgebiete?

Zenodotus

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Hi Forum,

ich beschäftige mich derzeit viel mit Intels 3D XPoint. Kommt einerseits in den Optane-Riegeln vor, andererseits auch in Hybriden wie der Intel H10 und auch eigenständigen SSDs wie der Optane 905P. Hauptvorteil soll die geringe Latenz sein, was sich wiederum gut bei den IOPS-Werten zeigt. Die sequenziellen Werte sind dafür ja nicht unbedingt sooo schnell, dafür ist der TBW-Wert gigantisch. Optane wurde ja eher für Serveranwendungen entwickelt.

Mich würde jetzt interessieren:
  • Wer von euch hat eine Intel-SSD mit 3D XPoint-Speicher in seinem System?
  • Was hat euch zum Kauf bewogen?
  • Welche Variante habt ihr verbaut?
  • Habt ihr spür- bzw. messbare Vorteile bei Anwendung/Game XY?
 
Zenodotus schrieb:
  • Habt ihr spür- bzw. messbare Vorteile bei Anwendung/Game XY?
Ich werfe mal die These in den Raum, dass der übliche Anwender selbst zwischen einer SATA und einer NVMe SSD im Alltag keinen Unterschied merkt. So erübrigt sich für mich die Suche nach einem Nutzen von Optane.

Mehr IOPS und Transferraten klingen immer gut. Doch wenn mein Anwendung genau so schnell lädt wie vorher, ist es mir egal. "Mit einer Optane lädt dein Browser 20% schneller, weil die IOPS und Transferraten höher sind" wäre für mich ein, leider fiktives, Argument. Aber bei einem Server sind IOPS natürlich eine wichtige Zahl und für Videoschnitt sind hohe Transferraten natürlich auch von Vorteil. Kommt drauf an, wie bei so vielem.

Kriege selbst meine QLC-SSD in 20 Jahren nicht tot geschrieben. Da bringt mir, "normaler Anwender", der gigantische TBW-Wert nichts :)
 
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Es kommt bei SSDs weniger auf die hohe Lese-/Schreibrate an, sondern auf die Zugriffszeit
und die ist bei Intels Optane SSDs signifikant höher als bei normalen SSDs, etwa vergleichbar mit der Zugriffszeit von Arbeitsspeicher.

3D XPoint nutzt dabei eine andere Technologie.
Während normale NAND-Chips auf herkömmlichen SSDs aus Transistoren aufgebaut sind, sind 3D XPoint Chips anders aufgebaut.

Die Transferrate ist nicht so hoch wie bei herkömmlichen SSDs, dafür ist 3D XPoint deutlich haltbarer was die Menge an Schreibzyklen angeht,
deshalb eignen sich Intels Optane SSDs hervorragend als Cache-Laufwerk.
 
Die Technik ist toll... Aber der Preis ist zu hoch für den Nutzen.

Es gibt sicherlich Bereiche, wo sich das lohnt.

Aber für Spiele sehr ich es noch nicht als lohnenswert.

Es könnte einige nachladeruckler mindern.... Aber einige verschwunden nichtmal wenn das Spiel in einer RAM Disk steckt, weil nicht nur das Laden den Ruckler macht sondern auch das entpacken und Verarbeiten.

Mag sein, das die Entwicklung bezüglich der Konsolen in Zukunft Sachen ändert.... Aber da spielt ja auch eine spezielle Hardware für das Entpacken eine Rolle.

Ich habe darüber nachgedacht.... Aber mich dann bei den Preisen dagegen entschieden.

Eine vernünftige PCIe SSD ist schon teuer genug, aber wenigstens habe ich da ausreichend Platz.
 
Zenodotus schrieb:
Habt ihr spür- bzw. messbare Vorteile bei Anwendung/Game XY?
Das wurde doch schon zur Genüge getestet. Das Ergebnis ist eine riesige Enttäuschung. Lies dir doch mal Praxistests durch (dann aber wirklich mit der Betonung auf Praxis!)

Mit normalen SSDs kannst du den kompletten PC SSD only realisieren und die Festplatten raus schmeißen. Die TBW der SSDs (die im Alltag noch viel höher sind als angegeben!) werden in der Praxis nie erreicht.
 
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Zenodotus schrieb:
Habt ihr spür- bzw. messbare Vorteile bei Anwendung/Game XY?
Da ich kein Gamer bin, kann ich dazu nichts sagen und habe auch nur eine Optane Memory als Systemlaufwerk für meinen Heimserver mit Linux, aber es gibt ja Reviews und da sieht man schon, dass die geringe Latenz beim Lesen sich lohnt und die Optane 905P selbst die MP600 mit etwa doppelt so hoher maximale Transferrate deutlich hinter sich lässt:

MP600_Game_Loading.png


Leitzz schrieb:
Ich werfe mal die These in den Raum, dass der übliche Anwender selbst zwischen einer SATA und einer NVMe SSD im Alltag keinen Unterschied merkt. So erübrigt sich für mich die Suche nach einem Nutzen von Optane.
Falsch gedacht, denn um auf die hohe Transferraten von schnellen NVMe SSDs zu kommen, braucht es lange und einige parallele Zugriffe, wie sie im Alltag bei Heimanwender kaum mal vorkommen. CDM bencht in der 6er Version mit 32 parallelen 128k Zugriffe, in der 7er Version mit 8 parallelen 1MB Zugriffe, aber bei nur einem 4k Lesezugriff kommen die normalen NVMe SSDs kaum über die etwa 60MB/s hinweg die auch gute SATA SSDs schaffen. Die Optane kommen aber locker auf über 200MB/s, wobei die 4k Werte immer sehr vom System und dessen Energiespareinstellungen abhängen. Diese macht die Optane im Alltag für Heimanwender so schnell, denn die Latenz ist viel wichtiger als die maximalen Transferrate, auch wenn die meisten nur auf letzere schauen und die Latenz auch in kaum einem Datenblatt angegeben wird.

Klar zahlt man dafür richtig viel Kohle, aber wenn dies kein Problem ist, dann wird man mit der Optane die im Alltag schnellere SSD bekommen als mit den ganzen PCIe 4.0 SSDs die es bisher gibt.
KnolleJupp schrieb:
Es kommt bei SSDs weniger auf die hohe Lese-/Schreibrate an, sondern auf die Zugriffszeit
und die ist bei Intels Optane SSDs signifikant höher als bei normalen SSD
Nicht höher, sondern signifikant niedriger, weshalb die Werte bei 4k (QD1) so viel besser sind.
 
Genau auf die gleichen Gedanken komme ich grundsätzlich auch.

In der Theorie könnte man also tatsächlich noch was an Geschwindigkeit rausholen, wenn man auf 3D XPoint als Primärspeicher und weitere SSDs als Sekundärspeicher statt einer "normalen" NVMe-SSD verwendet?

Dann wundert mich allerdings ein bisschen, dass sich Optane nicht so stark im Mainstream durchsetzt. Ist sicher eine Preisfrage auch, aber da gäbe es sicher Käufer.

Spannend wäre das übrigens auch in Relation zu den H10-SSDs, die ja eine Kombination aus 3D XPoint und normalem NAND-Flash sind.
 
Zenodotus schrieb:
In der Theorie könnte man also tatsächlich noch was an Geschwindigkeit rausholen, wenn man auf 3D XPoint als Primärspeicher und weitere SSDs als Sekundärspeicher statt einer "normalen" NVMe-SSD verwendet?
Ob das so klappt? Bei den Review wurde das Spiel von der Optane geladen und nicht von einer SATA SSD mit der Optane nur als Systemlaufwerk. Da beim Laden eines Spiel weit mehr Zugriffe auf das Laufwerk erfolgen sollten auf dem das Spiel steht als auf das Systemlaufwerk, dürfte alleine eine Optane als Systemlaufwerk nicht wirklich diesen Effekt haben.
Zenodotus schrieb:
Dann wundert mich allerdings ein bisschen, dass sich Optane nicht so stark im Mainstream durchsetzt. Ist sicher eine Preisfrage auch, aber da gäbe es sicher Käufer.
Dann schau Dir an wie teuer die großen 900P/905P sind und auf die kleinen bekommt man ja nicht viel drauf.
Zenodotus schrieb:
Spannend wäre das übrigens auch in Relation zu den H10-SSDs, die ja eine Kombination aus 3D XPoint und normalem NAND-Flash sind.
Nein, die H10 ist ein ganz spezielles Modell für Notebooks, vor allem für die OEMs selbst. Die funktioniert auch nur auf bestimmten Plattformen, denn der M.2 Slot muss PCIe Lane Bifurkation unterstützen, damit beide Teile angesprochen werden können. Für alle anderen ist es sinnvoller und besser sich eine kleine Optane Memory und eine andere SSD wie die Intel 660p getrennt zu kaufen, das Caching ja in beiden Fällen sowieso über den Intel RST Treiber.
 
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