News 3G-Baseband-Chipsätze: EU-Kommission verhängt Geldbuße gegen Qualcomm

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Die Europäische Kommission hat Qualcomm mit einer Geldbuße von 242 Millionen Euro belegt. Hintergrund ist der Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung zu 3G-Zeiten in den Jahren 2009 bis 2011. Qualcomm habe 3G-Baseband-Chipsätze in diesen Jahren zu nicht kostendeckenden Preisen verkauft, um einen Konkurrenten zu verdrängen.

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Naja, 1,27% von 1 Jahr werden wohl niemanden abschrecken, wenn man damit einen Konkurrenten los wird und über Jahre fette Gewinne einfahren kann.
 
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ist ein gutes Signal, auch wenn Qualcomm die Strafe aus der Kaffeekasse bezahlt.
 
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Das zahlen die aus der Portokasse..... Die haben doch am Jahresanfang irgendwas um die 4 Mrd Dollar von Apple bekommen.... was sind da schon die 242 Millionen Euro (1,27% vom Umsatz)..... Meiner Meinung nach sollte eine Strafe auch einen Strafcharakter haben, somit bei ~15% des höchstmöglichen Umsatzes zwischen den Jahren der Beschuldigung und dem letzten Jahresabschluss
 
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Wird aus der Portokasse gezahlt. Wobei das Signal für mich trotzdem klar ist und ich denke für Wiederholungstäter wird es nicht günstiger
 
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Warum hat mans denn unter Wert verkauft wenn laut Qualcomm der Kunde das Produkt wegen der besseren Qualität und nicht wegen des Preises gekauft hat ? Da widerspricht sich Qualcomm doch selbst. ^^
 
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flappes schrieb:
Naja, 1,27% von 1 Jahr werden wohl niemanden abschrecken, wenn man damit einen Konkurrenten los wird und über Jahre fette Gewinne einfahren kann.
Das Dumme an Strafen für Firmen ist das folgende: Sind Sie zu hoch, geht die Firma eventuell kaputt, die daraus resultierende Folgen könnten - je nach Größe der Firma - durchaus gravierende Folgen für die Wirtschaft allgemein haben und damit könnte man etwas lostreten, was man nicht lostreten wollte. Was denkst du denn, warum die Bundesregierung im Fall VW und Co so offensichtlich von Strafen absieht und die Autokonzerne sogar noch pempert. Arbeitsplätze!

Deswegen ist es auch wirklich schwer hier passende Strafen zu finden. Bei einem kannst du aber sicher sein: Die 1,27% werden Qualcomm erst mal wehtun, da sich die Strafe negativ auf die aktuelle Bilanz auswirkt. Klar, am Ende hat sich das für Qualcomm vermutlich mehr als deutlich gerechnet, aber in vielen Bereichen der heutigen börsennotierten Wirtschaft zählen kurzfristige Ziele mehr als langfristige.
 
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yoshi0597 schrieb:
Das zahlen die aus der Portokasse..... Die haben doch am Jahresanfang irgendwas um die 4 Mrd Dollar von Apple bekommen.... was sind da schon die 242 Millionen Euro (1,27% vom Umsatz)..... Meiner Meinung nach sollte eine Strafe auch einen Strafcharakter haben, somit bei ~15% des höchstmöglichen Umsatzes zwischen den Jahren der Beschuldigung und dem letzten Jahresabschluss

Möchtest du das allgemein oder nur für Unternehmen mit internationalem Charakter?

Bei einem Brutto-Monatsgehalt (Umsatz) von 1000 Euro und 12 Gehältern pro Jahr wären das nämlich Strafen in Höhe von 1800 Euro bei 15%.

Brutto-Gehalt15%-Strafe1,27%-Strafe
10001800152,4
12002160182,88
14002520213,36
16002880243,84
18003240274,32
20003600304,8
Edit: Alles mit 12 Gehältern gerechnet.

Also die meisten die ich kenne die Brutto in dem Bereich verdienen hätten mit der 1,27% Strafe schon genug zu kämpfen. Unternehmen geht es da idR nicht anders, auch wenn ich zugegeben keine Unternehmen in der Größe kenne. 1-2% vom Umsatz (nicht Gewinn) ist ein Haufen Asche.
 
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habe 3G-Baseband-Chipsätze in diesen Jahren zu nicht kostendeckenden Preisen verkauft

Und das weiss die EU woher?
Die Angaben müssen ja von Qualcomm kommen.

Und selbst wenn, wenn ich ein Unternehmen bin und vertreibe ein Produkt für 40,- dessen Kosten aber 50,- betragen ist das doch meine Entscheidung.
 
Hi,

Die Schlussfolgerung der EU-Kommission, dass Qualcomm während des untersuchten Zeitraums Verdrängungspreise anwandte, stützt sich auf zwei Punkte: einen Preis-Kosten-Test für die drei betroffenen Qualcomm-Chipsätze und ein breites Spektrum qualitativer Belege für den wettbewerbswidrigen Zweck des Verhaltens von Qualcomm,

Steht doch im Text...

Zur Höhe... im Jahr 2018 hat Qualcomm 4.864 Mio Doller Fehlbetrag gehabt, hängt zwar mit der Steuerreform zusammen
 
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leipziger1979 schrieb:
Und das weiss die EU woher?
Die Angaben müssen ja von Qualcomm kommen.

Und selbst wenn, wenn ich ein Unternehmen bin und vertreibe ein Produkt für 40,- dessen Kosten aber 50,- betragen ist das doch meine Entscheidung.

Nein, ist es nicht.
Dafür gibt's ja eben Kartellbehörden.
Um marktschädliche Ungleichheiten zu verhindern bzw. zu ahnden.

Anderes Beispiel. Mein Arbeitgeber hat am hiesigen Weihnachtsmarkt immer einen Stand und selbst für den benötigen wir eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Handelskammer, dass unsere Aktivitäten nicht schädlich in das bestehende Gefüge eingreifen...

Ist das gleiche in grün.
 
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TrueAzrael schrieb:
Brutto-Gehalt15%-Strafe1,27%-Strafe
10001800152,4
12002160182,88
14002520213,36
16002880243,84
18003240274,32
20003600304,8
Edit: Alles mit 12 Gehältern gerechnet.

Also die meisten die ich kenne die Brutto in dem Bereich verdienen hätten mit der 1,27% Strafe schon genug zu kämpfen. Unternehmen geht es da idR nicht anders, auch wenn ich zugegeben keine Unternehmen in der Größe kenne. 1-2% vom Umsatz (nicht Gewinn) ist ein Haufen Asche.

Und wenn du wüsstest, dass du, wenn du einen Konkurrenten aus dem Markt kickst, in 5 Jahren dafür 4000 Brutto verdienst und dein Konkurrent weg ist.... sind dann 304,8 * 12 immer noch viel?
 
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@TrueAzrael Es geht ja darum, dass es eine Strafe sein soll. Laut EU-Kommission wurden Chipsätze bewusst mit Verlust verkauft um einen Konkurrenten vom Markt wegzudrängen. Natürlich haben Unternehmen schon mit 1,27% zu kämpfen, nur muss man die aktuelle Situation ebenfalls in Betracht ziehen.
Wenn Qualcomm nun einen Marktanteil von ~80% hätte (hab keine aktuellen relevanten Zahlen darüber), dann haben die das Geld sehr schnell wieder drin, denn es gibt ja kaum einen Konkurrenten und darum geht es ja bei dem ganzen.
Die Situation würde ganz anders aussehen wenn Qualcomm fixe Verträge mit Unternehmen gemacht hätte (mit den Produkten würde man einen Gewinn erzielen). In diesem Zeitraum würde aber eine nicht vorhersehbare Naturkatastrophe o.ä. aufkommen und die Produktionskosten würden sich drastisch erhöhen, da es zu einer verknappung von Gütern kam. Damit wäre die Sache zumindest einfach von Qualcomm begründet und man könnte ihnen diesen Vorwurf nicht machen.
 
Man sollte noch erwähnen das Qualcomm Erfolg hatte.
2011 wurde welch ein zufall dann Icera von Nvidia für einen Apfel und eine Ei gekauft und dann wenig später komplett dicht gemacht.
 
flappes schrieb:
Naja, 1,27% von 1 Jahr werden wohl niemanden abschrecken, wenn man damit einen Konkurrenten los wird und über Jahre fette Gewinne einfahren kann.
Umsatz != Gewinn. Natürlich tun 240mio $ weh....jeder der meint das es nicht so ist, hat den Bezug zur Realität verloren.....
 
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Teralios schrieb:
Das Dumme an Strafen für Firmen ist das folgende:
also lassen sich unsere Regierungen "erpressen" - erpressen ist nicht das richtige Wort da die Politiker sicher auch "spenden" bekommen.
 
Scythe1988 schrieb:
Umsatz != Gewinn. Natürlich tun 240mio $ weh....jeder der meint das es nicht so ist, hat den Bezug zur Realität verloren.....

Die 240 Mio werden aber vom Bruttoumsatz gezahlt und auch so verrechnet, die Nettostrafe ist deutlich geringer.
 
Scythe1988 schrieb:
Natürlich tun 240mio $ weh

Nicht wenn ich das zigfache Jahre später machen kann wenn kein Konkurrent da ist...
 
Womit dann auch klar ist warum Intel CPU's immer nur teurer werden :freak:

Nicht kostendeckend verkaufen kann weit wirtschaftlicher sein als gar nicht verkaufen. Schwieriges Thema finde ich daraus eine Strafe zu basteln, mir würden da andere Dinge einfallen.
 
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