Bedenkliche Entwicklung für die Nutzung des Internets

derMutant

Captain
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In letzter Zeit mehren sich Maßnahmen zur Regulierung des Internets. Oftmals werden Gründe wie Datenschutz oder Bekämpfung von FakeNews herangezogen. Laut diesem Artikel:
https://www.stern.de/digital/online/wie-die-eu-und-donald-trump-das-internet-zerstoeren-8134420.html
soll es künftig nicht mal mehr möglich sein einen Link zu posten, bzw. nur noch gegen eine Gebühr. Beiträge auf sozialen Netzwerken sollen bereits beim Upload automatisch raus gefiltert werden, wenn diese gegen Urheberrechte verstoßen sollten. Eine fair use Regelung wird hingegen nicht diskutiert. Auch die DSGVO hat für große Unsicherheit privat wie geschäftlich gesorgt, so dass das Internet vor einer großen Änderung steht.
Was haltet ihr davon? Sind diese Maßnahmen gerechtfertigt oder haltet ihr sie für überzogen? Mich würde eure Meinung hierzu interessieren und vielleicht das eine oder andere Argument, dass ein bisschen Klarheit in die derzeitige Situation bringt.
Ich danke euch schon mal im Voraus.

EDIT: 27.06.2018
Da der Eingangspost vermutlich etwas Verwirrung ausgelöst hat, möchte ich nun hier eine kurze Richtigstellung einfügen:

phil. schrieb:
Oben genanntes Beispiel zeigt, daß man wahrscheinlich auch hier zwischen Datenschutz-Grundverordnung und Urheberrechtsreform nicht unterscheidet oder unterscheiden kann. Gaaanz kurz zusammengefaßt:

Die DSGVO, insbesondere Artikel 13, soll den vor Mißbrauch persönlicher Daten schützen - geltendes Recht wird umgesetzt.

Bei der Abstimmung zur Urheberrechtsreform geht es in Artikel 13 darum, daß nicht derjenige (Nutzer) der Daten in das Internet lädt verantwortlich ist, sondern der Betreiber der Plattform. Upload-Filter sollen dieses Regeln, damit der Betreiber nicht ohne Abgabe Daten gewinnbringend vertreibt. Im Artikel 11 geht es zusätzlich um den Schutz von Presserechte und deren Verbreitung.
Kritiker beschreiben dieses als "Zensurmaschine".

Aber warum sollte ein Forum seinen Betrieb einstellen, nur weil er nun gesetzlich verpflichtet wird personenbezogene Daten sicher zu verwahren?
Das er seinen Betrieb einstellen könnte, weil er nun vielleicht in Zukunft urheberechtsgeschützte Uploads filtern muß, kann man dagegen eher nachvollziehen.
Extrem schlechte Filter könnten eventuell solche Avatare erzeugen, wenn der User ein urheberrechtliche geschütztes Bild hochladen möchte weil CB dieses dann kommerziell nutzten würde. :freak:

Damit man die Themen DSGVO und Abstimmung zur Urheberrechtsreform seriös diskutierten kann, bedarf es der notwendigen Informationen im Eingangpost und nicht auch noch weitere Verwirrung.
Umsetzung bestehender Datenschutzverordnung ≠ Abstimmung zur Urheberrechtsreform ≠ Presserechte ≠ FakeNews

EDIT: 16.03.2019

Hier ein noch gutes Erklärvideo zu Artikel 13 (Uploadfilter)
 
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Die DSGVO ist der Preis dafür, dass sich die Politik hierzulande über Jahre nicht für das Thema Datenschutz interessiert hat.
Neuland eben.
 
Die Uploadfilter und das Leistungsschutzrecht wird recht sicher kommen. Bin jetzt schon auf die Umsetzung gespannt. Das schaut nämlich nach einer absolut intransparenten Sache aus.
 
Interessiert leider keinen.
Da es nichtmal in Der Zeitung steht Oder in den Nachrichten kommt und gerade Fußball ist, bekommts nicht einmal jemand mit.

Tja, so geht das Internet den Bach runter... Schritt für schritt...
 
@RollHard
Sorry das ist Unsinn. Die DSGVO ist die konsequenz dafür, dass sich die unternehmen (auch klein- und mittelstand) um das thema datenschutz sich einen scheiss geschert haben. Die DSGVO besteht seit 2 jahren und ist nur am 25.05 bindend geworden. Ne echte überraschung. Und auch ohne diese gab es genügend regeln und gesetze, die vieles von dem was gespeichert und gehandelt wurde an daten verbot bzw. regelte. Nur hats keinen gekümmert. Kostete ja Geld und Mühe und die Konsequenzen waren quasi nicht existent. Der Staat hat hier nur reagiert, weil das was eigentlich selbstverständlich sein sollte nicht getan wurde.

Das thema leistungsschutzrecht wurde auch breit diskutiert. Es gab jede menge zu lesen zu dem thema. Nur halt nicht in den letzten 3-4 wochen so extrem.
 
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Das ist kein Unsinn, das ist meine Meinung.
Im Eingangspost steht, dass den TE Meinungen dazu interessieren.
 
Der TE hat aber das gleiche Problem. Er vermischt DSGVO mit Uploadfilter und Leistungsschutzrecht.
Ferner wird lediglich auf ein Kommentar im Stern verwiesen, fundierte sachliche und fachliche Informationen fehlen.
Letztendlich erfüllt der Thread bisher nur bedingt die PuG-Regeln.
 
RollHard schrieb:
Das ist kein Unsinn, das ist meine Meinung...

Und das schließt sich gegenseitig aus? Du kannst durchaus Unsinn meinen.

Zum DSGVO stimme ich #5 zu, dieses stand seit Jahren in den Startlöchern und steuert nur das, was die Firmen verbockt haben. Ich hoffe nur, dass das auch gegenüber Läden wie der Schufa und CO durchgesetzt wird.
 
Könnte wegen Artikel 13 eigentlich auch dieses Forum hier "verboten" werden? Immerhin stehen ja keine Milliarden schweren Konzerne dahinter die Lobby Arbeit betreiben und Bilderkennungs Software basteln.
 
Warum sollte dieses Forum verboten werden, wenn man sich an Artikel 13 hält?
https://www.computerbase.de/datenschutz/
In Artikel 13 geht es darum, wie personenbezogener Daten behandelt / gespeichert werden.
 
https://www.change.org/p/stoppt-die-zensurmaschine-rettet-das-internet-uploadfilter
"Die Umsetzung des 13. Artikels hat eine komplette Echtzeitfilterung der Inhalte, die künftig im Netz hochgeladen werden, zur Folge. Letztlich bedeutet das: Jedes Datenpaket wird in Zukunft von einem potentiell fehleranfälligen Algorithmus automatisiert geprüft werden. Dies ist vergleichbar mit dem fehlerhaften Algorithmus von YouTube, bei dem häufig auch fälschlicherweise Inhalte gelöscht werden, welche nicht urheberrechtlich geschützt sind."
Glaube du verwechselst das mit der DSGVO, ich meine das neue Leistungsschutzrecht. Meines Wissens muss jedes Forum und alle Websiten auf denen Inhalte hochgeladen werden Uploadfilter einrichten.
 
Nun, stellt sich die Frage wer verwechselt, oder wer nicht eindeutig mitteilt welcher Artikel (13) er meint.
 
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Mein Fehler, sorry
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Aber was denkst du jetzt nach der Richtigstellung?
 
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Hallo

Ich kenne schon 2 Foren die wegen der geänderten Gesetzeslage den Betrieb eingestellt haben, weil denen das zuviel Kontrolliererei/Arbeit/Unsicherheit ist:
https://forum.dvbtechnics.info/
http://www.dvbmagic.de/
Ich war in beiden die letzte Zeit kaum noch unterwegs, weil ich kaum noch DVD's aus DVB-C Aufnahmen erstelle, aber es ist trotzdem schade.

Grüße Tomi
 
Daten- und Urheberrechte sind wichtig, keine Frage.
Für mich kommt der Eindruck auf, dass nach Jahren des Versäumens und Durchwinkens in dem Bereich, nun die Daumenschauben angesetzt werden, worunter kleine Startups leiden und Innovationen schwieriger werden.
 
Oben genanntes Beispiel zeigt, daß man wahrscheinlich auch hier zwischen Datenschutz-Grundverordnung und Urheberrechtsreform nicht unterscheidet oder unterscheiden kann. Gaaanz kurz zusammengefaßt:

Die DSGVO, insbesondere Artikel 13, soll den vor Mißbrauch persönlicher Daten schützen - geltendes Recht wird umgesetzt.

Bei der Abstimmung zur Urheberrechtsreform geht es in Artikel 13 darum, daß nicht derjenige (Nutzer) der Daten in das Internet lädt verantwortlich ist, sondern der Betreiber der Plattform. Upload-Filter sollen dieses Regeln, damit der Betreiber nicht ohne Abgabe Daten gewinnbringend vertreibt. Im Artikel 11 geht es zusätzlich um den Schutz von Presserechte und deren Verbreitung.
Kritiker beschreiben dieses als "Zensurmaschine".

Aber warum sollte ein Forum seinen Betrieb einstellen, nur weil er nun gesetzlich verpflichtet wird personenbezogene Daten sicher zu verwahren?
Das er seinen Betrieb einstellen könnte, weil er nun vielleicht in Zukunft urheberechtsgeschützte Uploads filtern muß, kann man dagegen eher nachvollziehen.
Extrem schlechte Filter könnten eventuell solche Avatare erzeugen, wenn der User ein urheberrechtliche geschütztes Bild hochladen möchte weil CB dieses dann kommerziell nutzten würde. :freak:

Damit man die Themen DSGVO und Abstimmung zur Urheberrechtsreform seriös diskutierten kann, bedarf es der notwendigen Informationen im Eingangpost und nicht auch noch weitere Verwirrung.
Umsetzung bestehender Datenschutzverordnung ≠ Abstimmung zur Urheberrechtsreform ≠ Presserechte ≠ FakeNews
derMutant schrieb:
soll es künftig nicht mal mehr möglich sein einen Link zu posten,
:confused_alt:
 
Danke für den Hinweis und die Richtigstellung. Ich habe diese in den Eingangspost gesetzt und hoffe damit meiner Sorgfaltspflicht nachzukommen.
Ergänzung ()

phil. schrieb:
Umsetzung bestehender Datenschutzverordnung ≠ Abstimmung zur Urheberrechtsreform ≠ Presserechte ≠ FakeNews

Da gebe ich dir gerne Recht, dennoch wirst du bestimmt zugeben, dass diese Themen gewisse Schnittmengen aufweisen, die diskussionswürdig sind.
 
Deswegen ist er ja auch noch offen. ;)
 
gut, dann fasse ich mal zusammen:

Urheberrechtsreform:
Artikel 11 (Linksteuer oder Leistungsschutzrecht)
Artikel 13 (Upload Filter oder Upload Monitoring)

DSGVO:
Artikel 13 (Informationspflicht bei Erhebung personenbezogener Daten)

Ich habe diese vermutlich auch miteinander vermischt weil beides mal Artikel 13 auftaucht.
 
Wem die Verwirrung noch nicht reicht, auch im Grundgesetz gibt es einen Artikel 13 (der befasst sich mit der Unverletzlichkeit der Wohnung).

Der Unterschied zwischen den beiden artikeln aus DSGVO und der Urheberrechtsreform sind doch recht eindeutig.
In der DSGVO geht es um die Rahmenbedingungen für die Weitergabe personenbezogener Daten.
Bei der Urheberrechtsreform hingegen geht es um "Gegenstände" ... auch hier sind das Daten, sie enthalten aber (jenseits eventuell eingeflossener kreativer Prozesse) keine personenbezogenen Informationen zum Urheber.

Allgemein finde ich den Begriff "Urheberrecht" hier sehr schlecht (eigentlich falsch) denn der tatsächliche Urheber ist nur sehr selten auch der Rechteverwerter.
Der "Urheber" hat oft genug nicht so besonders viel von seiner Leistung.

Im einen Fall geht es um "Informationen", im anderen um "Waren". Dadurch, dass diese beiden in der IT jedoch grundsätzlich nicht getrennt werden können (alles ist Ware UND Information), gibt es natürlich probleme mit juristischen Rahmenbedingungen, die hier eine Trennung vornehmen.
phil. schrieb:
Aber warum sollte ein Forum seinen Betrieb einstellen, nur weil er nun gesetzlich verpflichtet wird personenbezogene Daten sicher zu verwahren?
Mir fällt da sofort ein Grund ein:
Weil sein Geschäftsmodell eben gerade darin besteht, personenbezogene Daten NICHT sicher zu verwahren und sich der Foren-Betrieb schlicht "nicht mehr rechnet", wenn er das nicht mehr so machen darf ;)
 
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