BKA will Festplatten online untersuchen

und die Notwendigkeit dieser Maßnahmen wurde ja erfreulicherweise von einem Großteil der deutschen Bürger erkannt...

am Stammtisch oder wo? Willst du solche Umfragen nach der Festnahme von Terrorverdächtigen ernst nehmen?

Wir können das ganze ja mal von der technischen Seite aufrollen. Nach bisherigen Erkentnissen nutzen Terroristen eher offene Wlans also wo setzt nun der "Bundestrojaner" an? An der Leitung schonmal nicht, da diese ständig wechselt. Eine fremde eMail wird ein Terrorist wohl nie öffnen. Die nötige Systemanalyse um den Trojaner anzupassen wird wohl auch nie stattfinden können, da der Standort ja erstmal unbekannt ist. Also wo bitte benötigt man hier einen Bundestrojaner, der mehr Risiken für den Rest der Bevölkerung mitbringt als gefühlte Sicherheit. (in dem Beispiel haben die Terroristen noch nichtmal verschiedene PCs, Virtual Images, Speichersticks, VPNs und so weit und so fort genutzt) Ich kann diese Stammtischparolen nicht mehr hören, egal um welches Thema es geht, es gibt nur schwarz und weiß. Es wird nicht auf reinen technischen Fakten diskutiert sondern je nach Gefühlslage der Bürger. Das nach der Festnahme der Terrorverdächtigen gleich wieder nach "Online Überwachung" geschrien wird war vorhersehbar. Vielmehr sollte man seine Kraft in die Modernisierung der Polizeiarbeit stecken. Was bringt die beste Online Überwachung wenn das technische Wissen gen Null geht. Viel wichtiger wäre es die klassische Arbeit effektiv anzuwenden. Gegen Verschlüsselung wird die Online Überwachung jedenfalls nicht viel bringen. (will jemand Herrn Schäuble einen IT Anfängerkurs geben?)

Unsere politische Welt sieht im Moment so aus:

1. Amoklauf -> Killerspiele müssen verboten werden!

Die wirklichen Probleme werden nicht angepackt, da zu schwer vermittelbar und einfach nicht mit einer Stammtischparole lösbar.

2. Terroranschlag -> Bundestrojaner!

Die Argumente dagegen siehe oben.

Und als Abschluss wage ich mal einen Ausblick in meine Porzellankugel. Am Horizont sehe ich schon ein Verbot aller Verschlüsselungsmöglichkeiten daherkommen...
 
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Adam_Smith schrieb:
HappyMutant du hast nichts von dem Verstanden, was ich schrieb ...


Du auch nicht vom dem was ich schrieb. Mein Punkt ist, daß heutzutage Terrorverdacht sehr leicht ausgesprochen wird. Die Fälle sind bekannt, aber darauf bist du jetzt dreimal nicht eingegangen, also was solls. Wenn dieser Verdacht erstmal im Raum steht ist vieles möglich, wie es scheint, auch richterliche Anweisungen. Solange also hier scheinbar keinerlei Maß mehr vorhanden ist, solange traue ich auch keiner irgendwie gearteten Erweiterung von Maßnahmen, selbst wenn sie einer richterlichen Genehmigung bedürfen. Denn auch die scheint gar nicht so schwer zu bekommen zu sein, wenn es um Terror geht. Und die Online-Durchsuchung ist zu sehr viel mehr Verletzung der Privatsphäre fähig als die bisherigen Methoden, auch wenn du das billigend in Kauf nimmst.

Es wurden sicher auch schon tausendfach Wohnungen von Menschen durchsucht, die sich gar nichts haben zu schulden kommen lassen.

Und das findest du ist in irgendeiner Weise beruhigend? Für mich ist sowas genau der Knackpunkt. Auch der Staat kann sich nicht rausnehmen zu entscheiden, wann eine ungerechtfertigte Maßnahme im Sinne von vermeintlich höheren Zielen gerechtfertigt ist. Wie um Himmels Willen kann man das als Rechtssicherheit bezeichnen wenn man absolut in Kauf nimmt Unschuldige zu verdächtigen und zu überwachen.

... schlichtweg falsch und unterstellen mir, ja fast sogar böswillig, Dinge die ich so nicht sagte.

Nein, ich unterstelle dir keine Sachen, sondern ich spinne das weiter, was so eine Haltung aus meiner Sicht bedeuten würde. Mir ist klar das du dies nicht so siehst, sonst könntest du nicht weiterhin behaupten, das dies alles ja gar kein Problem ist, weil ja jeder den Staat verklagen könne, wenn er denn mal "aus versehen" als Verdächtiger galt. Das dies vorallem Zeit und Geld kostet, möglicherweise gar das Privatleben an die Öffentlichkeit zerrt, darauf gehst du lieber nicht ein. Und Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei Dinge. Denn genau mit den Begründungen wie du sie hier lieferst und als positiv darstellt, wurden schon solche Klagen abgeschmettert. Denn hey, klar warst du der Falsche, aber wenn du ein Terrorist gewesen wärst, wer weiß, also ist es berechtigt gewesen. Und der Weg bis vors Verfassungsgericht ist teuer.

Denk was du willst

Danke, das mach ich.

Man möchte mich da nicht mißverstehen. Natürlich machen alle nur ihren Job, ob Exekutive, Legislative oder Judikative. Und natürlich haben die allermeisten edle Motive. Und genau deswegen muß man auch mal sagen können dürfen, das jede Maßnahme, auch ihren Mißbrauch und den Übereifrigen Einsatz von eben diesem Mitteln in sich trägt. Nicht jede Maßnahme die potentiell hilft, sollte man anwenden. Warum sollte nicht jeder seinen genetischen Fingerabdruck abliefern? Ist nicht jeder Konvertit auch ein potentieller Radikaler, der kontrolliert werden sollte? Ist die Androhung von Folter nicht auch in gewisser Weise legitim bei Gefahr im Verzug? Es geht hier doch auch um moralische Grenzen. Das grenzenlosen Vertrauen in den Staat, bedeutet momentan leider auch, daß man toleriert, daß er sich immer mehr nimmt. Und das gilt keinesfalls nur für den technischen Bereich.

Und nochmal, das ist eine trügerische Sicherheit. Terroranschläge kann man nie komplett verhindern, aber genau das wird hier behauptet. Wenn man alles hier durchgedrückt hat, was macht man dann bei der nächsten Bombe?

Es ist natürlich ganz leicht zu sagen, mehr Möglichkeiten, mehr Sicherheit. Und das ist ja auch nicht wirklich falsch. Aber kann es Ziel einer freiheitlichen Gesellschaft sein, daß generelles Misstrauen und Überwachung die Hauptrolle bei der Polizeiarbeit spielen. Ich mein man überwacht und erpresst Journalisten, weil sie ihren Auftrag auch mal wahrgenommen haben und über Vorgänge im Staat berichtet haben, die so nicht in Ordnung waren. Der Untersuchungsausschuss dazu verläuft im Sand. Man akzeptiert, daß deutsche Staatsbürger ohne Anklage und Beweisen in ausländischen Lagern gefangen halten werden. Ausgerechnet die Daten über die Vorgänge dazu verschwinden. Bisher wurde kein Verantwortlicher gefunden. Soll das alles irgendwie beruhigen? Natürlich gibt es theoretisch Sanktionen. Nur bedeuten die in der Praxis nichts. Kein Beamter oder Politiker muß sich tatsächlich davor fürchten.

Ja mein Gott, sollen sie doch alle klagen. War halt Pech. Erst schießen, dann fragen? Ist das die Mentalität die in der Terrorhysterie gefragt ist? Ist es das was man wollte, als man sagte, der Terror dürfe unsere Lebensweise und unser Gesellschaftssystem nicht verändern, sonst hat er schon gewonnen? Nur genau das geschieht hier und heute.
 
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Es ist erschreckend zu sehen wie effektiv die Angstmache der Medien und der Politik ist. "Mehrheit der Deutschen befürwortert Bundestrojaner" und laut einer aktuellen Emnid Umfrage ist "für eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger die Terrorgefahr in Deutschland so groß wie nie zuvor. " :freak:
 
@smacked2
Noch erschreckender ist, dass sich viele nach solchen Umfragen und Mehrheitsbekundungen blindlings und vertrauensvoll richten. Wenns viele sagen, muss es ja richtig sein. :rolleyes:
 
Ich denke der Trojaner soll vor Ort installiert werden, auf richterlichen Beschluss? Wie ist denn das jetzt? In den CB-Meldlung konnte ich nicht mehr fragen, da das Thema schon zu war.
 
Wie der Trojaner auf den PC kommt ist quasi vom Einzelfall abhängig. Die bisherigen Aktionen waren wohl eher off- statt online (mittel "AOL"-CD in den Briefkasten z.b., gescheitert). Ob die Gerüchte stimmen, das die Dinger meistens wie Wanzen installiert werden, sei mal dahingestellt. Aber es ist derzeit absolut nicht ausgeschlossen, das man den Trojaner per Mail (Schäuble schwebt hier eine nach amtlicher E-Mail aussehende Post vor ;)) platziert oder eben über andere Wege.

Der richterliche Beschluß ist allerdings derzeit immer noch in allen Gesetzentwürfen wohl so noch drin, aber Schäuble äußerte schon das Bedürfnis, bei Gefahr im Verzug auch ganz darauf zu verzichten. War hier am 3.9. mal das Thema.
 
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Wobei es bei Gefahr in Verzug völliger Unsinn ist über derartige Umwege zu handeln weil wie schon gesagt der Zeitfaktor in dem Fall absoluten Vorang hat und somit die Instalation eines Trojaners wie auch immer sie stattfinden soll viel zu lange dauert.

Letztlich wird es ja auch nicht Herr Schäuble sein der die Ermittlungen führt und ich glaube kaum das er da den Überblick hat welchen Aufwand die ganze Sache beinhaltet.

Noch ist ja auch nichts in trockenen Tüchern und selbst wenn der Gesetzentwurf fertig ist bleibt abzuwarten ob er auch angenommen wird.

OMaOle
 
das wird dann wohl in dem falle nur ein zusätzliches mittel sein, aber die effektivität des ganzen will sich mir nicht erschließen. immerhin leben wir in zeiten von richtmikrofonen, restlichtverstärkenden cams und was nicht alles. wenn man betrachtet wie alt die bilder bei google earth sind, kann man wohl davon ausgehen das die geheimdienste die sandkörner auf dem dekoltee von sich sonnenden frauen zählen können mithilfe von satellitenbildern usw usf.
jeder durchschnittliche hacker kann n portscanner bedienen oder sich sonstwie mithilfe seiner kenntnisse und tools wege auf einen rechner verschaffen. warum dann ein script einschleusen was die wahrscheinlichkeit des auffallens erhöht?

das sind alles so kleinigkeiten, über die der "normale bürger" überhaupt nicht nachdenkt und sofort "juhuu, ein neuer weg gefunden gegen den terror" schreit und alles unterschreibt was irgendeiner dahergelaufener politischkorrekt artikulierender bürokratenarsch dann mal in den raum posaunt. (sorry für die wortwahl, aber es fiel mir nichts treffenderes ein)
 
Warum sollte ich mir als normaler Bürger, der offen zugibt, dass er die genauen technischen und ermittlungstaktischen Details eh nicht versteht und auch nicht verstehen will, auch Gedanken über diese Fragen machen?

Mich interessiert die gesetzliche Vorgabe, die Einhaltung genau derer und das alles nach dem Leitfaden der Verfassung geschieht. Sind all diese Kriterien erfüllt, kann ich guten Gewissens damit leben wenn unsere Sicherheitsbehörden diese Möglichkeit eröffnet bekommen.

Ob sie dann was draus machen oder nicht, dass interessiert mich eher sekundär. Wird der Aufwand zu hoch und gibt es keinen Ermittlungserfolg, so werden BKA und Co. diese Methoden wohl nicht weiter anwenden. Erzielen sie damit Erfolge, werden sie die Möglichkeit nutzen.

Schlimmstenfalls können also ein paar Millionen mehr ausgegeben werden und verpuffen.
Bestenfalls werden die Millionen ausgegeben und es rettet Menschen das Leben.

Wie ich also schon mehrfach sagte sind mir die Details vollkommen egal, mich interessiert ausschließlich die rechtliche Situation.

Würden wir alle nur bei den Dingen abstimmen dürfen, bei denen wir im Detail verstehen worum es geht, dann würde wohl kaum jemand von uns zur Bundestagswahl zugelassen werden.
 
Da möchte ich doch gerade mal ein weiteres Beispiel geben, wie schnell man so eine richterliche Genehmigung bekommt, ohne das eine dringender Tatverdacht besteht. Man kann sich vorstellen, das bei Terrorverdacht der Richter, möglicherweise auch an Details nicht interessiert, zu einem positiven Entscheidung kommt. Es könnte ja Menschenleben retten. Und das sollte auch die betreffen die nur an rechtlichen Fragen interessiert sind.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11016006/61009/

Die Frage ist: Kannst du tatsächlich guten Gewissens davon ausgehen, daß rechtliche Vorgaben eingehalten werden?
 
Zum einen bedarf es für eine Hausdurchsuchung (eben weil der Durchsuchte ja direkt etwas von der Ermittlungsmethode mit bekommt) eine deutlich geringeren Nachweis... Auch die Masse der Hausdurchsuchungen macht eine 100% Prüfung schwer.

Ferner sagte ich bereits lange vor deinem Beitrag, dass es natürlich auch bei einer hohen Hürde immer dazu kommen kann, dass passiert, dass Unschuldige ins Visier der Ermittler geraten. Deswegen nennt man es Ermittlung, man ermittelt den Täter.
Wichtig ist die Frage ob man (gerade bei einem so schweren Eingriff wie der heimlichen Überwachung des PC) die Hürden, die vor der Anwendung eines solchen Verfahrens überwunden werden müssen hoch genug ansetzt.

Ein Vorschlag (der kam sogar aus dem Hause Schäuble) war es den Bundesdatenschutzbeauftragten mit in die Überwachung der Online-Durchsuchungen einzubinden. Eine weitere Methode ist es die Entscheidungsgewalt einer höheren Instanz (Bundesrichter) zu übertragen.
 
Wenn aber gleichzeitig diese Vorschläge wieder ausgehöhlt werden, nach dem Motto Gefahr im Verzug? Ist das tatsächlich ernst gemeint oder praktikabel?

Und ich weiß was du vor längerem hier schon gesagt hast. Die Sache ist doch nur, daß andere Ermittlungsmethoden in den Hintergrund treten. Natürlich braucht man nicht nur zu überwachen, wenn man ohnehin genau weiß wer der Täter ist. Nur die Frage ist wie schnell gerät man denn nun in die Rolle eines Verdächtigen und wann ist eine tiefgreifende Maßnahme, egal wie oft sie stattfindet, wie Hausdurchsuchung, Observierung und Abhörmaßnahme, denn gerechtfertigt. Offenbar genügte hier schon das falsche Thema (Glasscherben) am falschem Telefonanschluß (wieso der überhaupt überwacht wurde, weiß man auch nicht).

Und was zum Beispiel in die Akten gelangte, ist auch nicht relevant im Sinne der Strafverfolgung. Klar wäre es toll wenn ein Datenschutzbeauftragter dort noch mit reinschauen würde, aber die Polizei muß selber ein Gespür dafür entwickeln, was sensible Daten sind. Und das hat sie leider einfach oft genug nicht. Ja gut, das BKA ist nicht die Dorfpolizei, aber wenn die einen Verdacht äußert, dann kommen offenbar bürokratische Abläufe in Bewegung, die keiner hinterfragt. Warum die Polizisten ihn auch nicht über die Vorwürfe gegen ihn aufklärten, ist auch so eine Sache.

Und hier ist das Problem, was auch der Bundestrojaner haben wird. Er mag von der Sache her noch so gesetzeskonform sein, der Einsatz hängt von den Personen ab und die machen mitunter grobe Schnitzer. Je ausgefeilter aber so ein Instrument, desto größer die Gefahr, daß hier auch echter Schaden angerichtet wird. Ob es dabei dann tröstlich ist, daß man von der Online-Durchsuchung möglicherweise gar nichts mitbekommt sei mal dahingestellt. (Denn noch kann man sich beschweren wenn man davon weiß, aber wie sieht es dann aus? Bekomme ich dann überhaupt die Möglichkeiten noch?)
 
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Nach Ansicht des Chaos Computer Clubs (CCC) kann der einfache Computerbenutzer sich nicht mit technischen Mitteln gegen eine allgegenwärtige Staatsaufsicht wehren.
"Übliche Antivirenprogramme und Firewalls sind machtlos. Die Beamten werden Schwachstellen nutzen, etwa im Mailprogramm oder Browser", sagt man beim CCC.

Schöne Aussichten :(
 
Was ich nicht verstehe: Geht es dem staat jetzt unbedingt um den Terrorverdacht bei ottonormaldeutschen geht, oder ob das nur ein deckmantel ist, sich Verdächtige unter einem lustigen Vorwand einfach mal genauer zu betrachten.
Es ist unglaublich und ich muss offen sagen, dass ich angst habe, weil ich nicht weiss wie und ob man sich wehren kann. es kann doch nicht sein, dass der staat klüger ist als die vielen talentierten programmierer und sicherheitslücken findet, die zuvor noch keiner gefunden hat? und vor allem mit guten frewalls kann man doch jede verbindung einsehen bzw. blocken, oder sollen da auch wieder sicherheitslücken gefudnen werden?
 
HappyMutant, dass war ein Fall von was weis ich wie viel tausend Hausdurchsuchungen im Jahr. Natürlich muss die Polizei verantwortungsvoll mit der Macht umgehen, die sie ausüben kann. Und das tut sie im großen und ganzen auch (wenn du sagst "viel zu oft", dann ist das nun mal keine Aussage die du mir bis jetzt quantifizieren konntest).

Aber auch bei der Polizei arbeiten nur Menschen. Und Menschen machen Fehler, Menschen haben Fehler. Kein System garantiert 100% Sicherheit im Umgang mit den Daten die bei einer Ermittlung in die Finger der Ermittler geraten.
Aber das kann und darf kein Grund sein generell auf Ermittlungsverfahren zu verzichten. Und der mögliche Missbrauch kann kein Grund sein eine gesetzliche Regelung zu verhindern. Denn durch diese rechtliche Regelung gibt es ja eher mehr Sicherheiten für den Bürger als ohne sie.

Wir wissen doch bereits, dass andere Geheimdienste über die Mittel verfügen, die nun auch das BKA nutzen will. Wenn also jemand Missbrauch betreiben will, dann kann er das bereits. Aber heute gibt es keine Kontrollen, heute gibt es beim BKA keinen der über die erlangten Daten wacht (Hups da hat das CIA mal versehentlich ein paar Festplatteninhalte an das BKA geschickt, wen interessiert es).

Ein weiterer Aspekt ist eben der, dass wir ja die Informationen anderer Geheimdienste nutzten (auch im jüngsten Fall) und teilweise vermutlich sogar auf sie angewiesen sind, da das BKA diese Methoden ja nicht offiziell anwenden darf. Somit machen wir uns ein Stück mehr Abhängig von anderen.

Und all das ändert nichts daran, dass Missbrauch auch heute getätigt werden kann.

Wir sprechen also nicht mehr von Willkürlichkeit sondern von dummen Zufällen. Wenn das BKA jemanden fälschlicherweise im Terrorverdacht hat, dann sicher nicht aus Mutwilligkeit, sondern weil es eine ungünstige Konstellation von Verdachtsmomenten gibt. Hier schaffen zusätzliche Kontrollinstanzen (die ja vor der Anwendung der Ermittlungsmethode stehen) mehr Sicherheit um die "Spreu vom Weizen" zu trennen.

Was die schwere des Eingriffes in die Privatsphäre angeht:
Schon durch die Verfassung wird definiert, dass es bei Eingriffen die ohne das Wissen des "Verdächtigen" stattfinden mehr Kontrollinstanzen geben muss als z.B. bei einer Hausdurchsuchung. Dies finde ich auch verständlich, da eben derjenige, gegen den ermittelt wird keine Chance hat sich frühzeitig gegen den Eingriff zu wehren.

Zum Thema "Gefahr im Verzug":

Also machen wir das ganze so rum:

Schäubles letzte öffentliche Aussage von vor einer Woche besagte ganz klar und deutlich, dass es Online-Durchsuchungen nur mit richterlichem Beschluss und nach ausgiebiger Prüfung des Falls geben wird. Und er sagte zudem, dass dieses Verfahren nur bei besonders schweren Fällen angewendet werden wird.

Das war seine Aussage im O-Ton. Ich bitte dich jetzt einfach mir einen O-Ton von ihm zu geben der mich veranlassen sollte daran zu zweifeln, dass das, was er da sagte die Wahrheit ist.
 
Zur Gefahr im Verzuge:
Ich habe weiter oben einen Artikel der "Berliner Zeitung" zitiert, wo dieses Thema angesprochen wurde. Allerdings ist der Beitrag unter dem alten LInk nicht mehr aufrufbar. Ersatzweise kann ich auf Heise verweisen. Dort beruft man sich auf auf den bayerischen Innenminister und auf die bayerische Justizministerin.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/print/95338
 
Öh ja Adam, aber das BKA ist kein Geheim- und oder Nachrichtendienst. Der CIA ist einer, der MAD und BND sicher auch (und der nutzt wohl auch schon die Techniken, die das BKA jetzt für sich haben will). Nur genau dazu soll das BKA wohl werden.

Ehrlich gesagt muß nicht immer alles von Schäuble als O-Ton kommen. Meine Aussage, daß gleichzeitig die Vorschläge wieder ausgehöhlt werden, ist leider keine übertriebene Polemik, sondern tatsächlich Forderungen von sowohl der konservativen politischen Seite, als auch von den BKA-Oberen. Die Spiegel-Online News http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,503075,00.html bezieht sich auf den von keshkau genannten Artikel aus der Berliner Zeitung. Und hier steht echt übles Zeug drin, was die ganze Dimension der Überwachung erst verdeutlicht. Wer alles überwacht werden kann usw. So und wenn man jetzt noch die schleichenden Forderungen nach Ausweitung betrachtet, dann ist das beunruhigend.

So der Bericht der Berliner Zeitung ist von Ende August und keine vierzehn Tage später, meint diesmal Schäuble, man müße aufhören zu streiten und es einfach machen. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,505008,00.html Obwohl noch nichtmal der Öffentlichkeit klar ist, was da nun eigentlich wirklich drin steht? Scheinbar müssen wir uns überraschen lassen? Am schönsten ist aber der O-Ton von Schäuble er hätte ja die umstrittenen Durchsuchungen erst gestoppt. Nö, das dürfte ein Gericht gewesen sein (das diese "Durchsuchungen" auch vorher ohne jegliche Kontrolle stattfanden ist auch nicht besser, da hat er recht).
 
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Scheisse, da muss ich alle Pornos auf DVD backupen*g*. Ey was geht? Das verstösst gegen das Grundgesetz. Sollte irgendeiner meinen PC attacken gibts ne Gegenklage. Wo kommen wir da hin? Echt...
 
@PCFreakC16

ich wäre Dir sehr verbunden wenn ich zu der Verhandlung, so sie denn stattfindet, anwesend sein könnte bei den Formulierungen und Ausdrücken die hier verwendest wird das sicher sehr interessant.

Allerdings glaube ich, mal Spaß beiseite, das es dazu gar nicht kommt, denn Deine billigen Porno s interessieren keinen und so wichtig wirst Du nicht sein dass Du vor so einem Angriff des Staates Angst haben musst.

OMaOle
 
BKA: Festplatten online - Intellipedia und der Unterschied von 99,9 zu 99,99%

auch die FAZ sagt wieder, dass man den Initiatoren leichter glauben würde, wenn sie nicht so häufig lögen - und erklärt den Unterschied von 99,9 zu 99,99% (1000x mehr, als gesagt: was 8 Fälle p.a. wären, siehe wie folgt)


"... Den Rechten „unbescholtener Bürger“ werde dabei Rechnung getragen (Beckstein), es gehe höchstens um „zehn bis zwölf Fälle im Jahr“ (Kauder), möglicherweise auch nur um „fünf bis zehn“ (Ziercke). Der BKA-Präsident versicherte in einer Rede vor dem 10. Europäischen Polizeikongress im Februar, von Online-Durchsuchungsmaßnahmen seien „99,9 Prozent“ der Bevölkerung nicht betroffen. In einem Interview mit der „tageszeitung“ waren es im März dann schon „99,99 Prozent“. Das hieße, wahlweise 8000 oder 80.000 Bundesbürger würden online überwacht. In jedem Fall dürften das mehr sein als fünf bis zehn pro Jahr, es sei denn, der BKA-Präsident hat die Zahl der Online-Durchsuchungen für die nächsten 1600 bis 8000 Jahre überschlagen. Es sind solche Beschwichtigungsversuche mit unüberprüfbaren Zahlen bei gleichzeitiger Dramatisierung der Gefahr, die Misstrauen eher wecken denn abbauen. ..."


http://www.faz.net/s/RubF359F74E867...AF908CC01D8729E30B~ATpl~Ecommon~Scontent.html


ausserdem haben wir schon "seit 2004 das „Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum“ (GTAZ) ...

in dem etwas mehr als 220 Mitarbeiter von BKA, MAD, BND, Verfassungsschutz und der Generalbundesanwaltschaft „Informationsaustausch in Echtzeit“ und die „Abstimmung operativer Maßnahmen“ zur Bekämpfung des islamistischen Terrorismus vornehmen. „Echtzeit“ ist ein Prinzip, das dem Durchschnittsbürger aus der Agentenserie „24“ vertraut ist. Er ahnt, dass bei so rasanten Entscheidungen auch schon mal die falsche Festplatte kopiert werden kann.

Der gleiche Mike McConnell, der vor dem Senat beteuerte, es sei „einfach nicht wahr“, dass amerikanische Bürger mit Data-Mining-Methoden überwacht würden, hatte drei Wochen zuvor eingeräumt, dass Telekommunikationsfirmen wie AT&T Regierungsbehörden bei nicht genehmigten Abhöraktionen unterstützt hatten. AT&T nutzte dafür seine „Hawkeye“-Datenbank, in der 1,88 Trillionen Verbindungen gespeichert sind, und die hauseigene Data-Mining-Software „Daytona“. Dem „unbescholtenen Bürger“ wäre wohler, wenn seine Beschützer seltener lögen.

Dem GTAZ angeschlossen ist seit Anfang des Jahres das „Gemeinsame Internetzentrum“ GIZ, wo bislang etwa zwanzig Angestellte rund 5000 islamistische Internetseiten durchforsten. Bei Europol gibt es das Informationsportal „check the web“, wo die EU-Mitgliedstaaten ihre Daten zu Terrorverdächtigen sammeln. In den Vereinigten Staaten betreiben Mitarbeiter verschiedener Geheimdienste geschlossene Blogs zum Zweck des Informationsaustauschs, es gibt eine Geheimdienstversion von „Myspace“ namens „A-Space“ und eine geheime Enzyklopädie namens „Intellipedia“ die ähnlich funktioniert wie Wikipedia. „Wir müssen den Netzwerken des Terrorismus ein Netzwerk an Informationen entgegensezten“, sagt BKA-Präsident Ziercke. Dass sich in diesen Netzen nie ein „unbescholtener Bürger“ verfangen wird, ist einfach nicht besonders wahrscheinlich. Vielleicht wäre es deshalb nicht verkehrt, darüber nachzudenken, was „bürgerliche Freiheit“ in Zeiten des Terrors noch bedeuten kann, anstatt stets zu behaupten, sie werde nicht berührt."



Was (soweit ich sehe) noch nicht festgestellt wurde:

Da die Amerikaner diese Art Trojaner bereits haben und hatten, wir sie dann erst von denen "borgten", damit Erfolge erzielten, daher wollen wir 1. dieses Mittel jetzt auch.

Was für mich weiter aber heisst, dass 2. keine normale Spyware und kein ZoneAlarm usw. vor diesen Trojanern schützt, denn bei den gerade genannnten Anbietern dieser Art Anti-Viren-Anti-Spyware usw. sind die Dienste offensichtlich längst und längst gewesen; arbeiten eng mit denen zusammen, damit deren Signaturen in meinen Rechner passieren dürfen.


Klarer Fall. So ist es, so muss es sein: Denn nur dann hat das Mittel "Bundestrojaner" Aussicht auf Erfolg. Und 220 Mann (alleine bei uns) - und x mehr in USA - haben genügend Time and Power "allüberall zu antichambrieren". Eben auch bei ZoneLabs usw.. Und nun bekommen die Dienste demnächst auch von der Bundesrepublik legal alle Mittel (Gesetze), um von ZoneLabs und den anderen (weiter) jeden Gehorsam zu verlangen und zu bekommen.


Und wäre noch mehr dazu zu sagen. Und wird weiter nötig sein.


p.

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