Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Ja mit Benzin Dieselautos Öl und Gasheizungen und Kohle und Kernkraft hat die Stromversorgung in der Vergangenheit funktioneirt - nur was soll das bringen, was in der Vergangenheit unter anderen Vorausstzngen war?

Aber mit Wärempumpen E-Autos ohne Kohle und Kernkraftwerke und ohne Langzeitspeicher im Multi TWh Bereich und x-mal so viele Windrkaftanlagen wird das halt in der Zukunft nicht funktionieren ohne dass das Auskland Deutschland hilft.

~ 10.000 Petajoule müssen im Jahr mittel und langfristig zusätzlich zu heute durch Strom ersetzt werden (Kernkraft, Kohle, Gas und Öl) ..... also so grob 2,5 PWh wegen Effizenzsteigerung vielleicht auch "nur" 1 PWh. (~ 120 GW Nachfrage kommt auf die Stromkurve absehbar obendrauf)und das sit einfach ne Menge.

Ich bin schon gepannt wie das nächsten Winter aussieht, wenn durch die sicher kommenden interessanten Förderprogramme viele ihre Öl und Gasheizungen durch WP ersetzt haben.
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fishraven schrieb:
Genau, in Frankreich wenn's zu warm wird und im Winter wenns zu kalt wird, werden die akws regelmäßig runtergedrosselt. Frankreich hat trotz der AKW Kapazitäten keine gesicherte Stromversorgung und trotzdem sehr hohe Kosten. Die werden aber eben vom Staat getragen und nicht
Das liegt aber eher an den Franzosen und wie extrem einseitig deren Stromerzeugung mit "Oldtimer" Reaktoren aufgebaut ist und nicht an der Kernkraft an sich - im Durchschnitt hat die weltweit eine Verfügbarkeit von 85%

Dass Deutschland bei BER so "versagt" hat, heisst ja auch nicht, dass nun der Flughafenbau global nahezu unmöglich ist.

Natürlich findet man in jedem Bereich - und zwar egal um was es geht angefangen vom Bilder kleben aus Nudeln bis zur bemann:frauten Raumfahrt :D - Menschen, Firmen, Länder, Organisationen, die was nicht hinbekommen - entscheidend ist aber nicht, ob es die gibt, die was nicht ausreichend hinbekommen (die gibt es IMMER) sondern ob und wie der Durchschnitt das hinbekommt.
 
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fgordon schrieb:
~ 10.000 Petajoule müssen im Jahr mittel und langfristig zusätzlich zu heute durch Strom ersetzt werden (Kernkraft, Kohle, Gas und Öl) ..... also so grob 2,5 PWh wegen Effizenzsteigerung vielleicht auch "nur" 1 PWh. (~ 120 GW Nachfrage kommt auf die Stromkurve absehbar obendrauf)und das sit einfach ne Menge.
Woher kommen diese Zahlen?
 
Das sind die offiziellen Zahlen aus dem Umweltbundesamt (AG Energiebilanzen Stand 12/2021) - Primärenergie nach Energieträger - Rest ist dann doch nur Mathe.

3900 PJ aus Öl, 800 PJ aus Kernkraft, 3200 PJ Gas, 1100 PJ Braunkohle, 1000 PJ Steinkohle, 160 PJ nicht erneuerbarer Kleinkrams etc.

Insgesamt braucht D 12200 PJ Primärenergie davon kommen Stand Dez 2021 "nur" 2000 PJ aus Erneuerbaren und der Rest die 10000 PJ sind fossilen Ursprungs, der ja zeitnah ersetzt wird/werden soll.

und die 1PWh zusätzlich sind auch nur wenn man keine Speicher und damit Speicherverluste hat xD
 
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Naja da ist halt ein letzendlich kaum lösbares Merit Order Problem.

Ein "Backupkraftwerk" das z.B. nur 10% seiner Zeit läuft hat dann halt in der Zeit die es läuft die z.B. 6-8 fachen Erzeugungskosten, denn daraus muss man das Vorhalten und die Erzeugung bezahlen hat also extrem hohe Grenzkosten.

Die einzige sinnvolle Lösung ist halt sich selber Photovoltaik anzuschaffen, so dass man zumindest einen Teil des Stroms ausserhalb des Merit Order Effekts hat - wer das nicht kann muss halt in den sauren Apfel beissen.

Das Abschöpfen der "nicht zustehenden" Gewinne, kann ich mir nicht vorstellen, dass das in der Realität umsetzbar ist, gerade die Windparkbetreiber profitieren doch davon mit am meisten (jedenfalls wenn der Wind dann weht) und auf die ist man doch alternativlos angewiesen beim EE-Umbau.
 
Es gibt durchaus eine Lösung. Die wie im Text genannte und "verpönte" Möglichkeit, per Gesetz in den Markt einzugreifen (zuerst einmal könnte man auch die Stromsteuer auf das EU-Mindestmaß senken).

Allerdings wird das bald die einzige Option sein, um die Preise für die Verbraucher in Grenzen zu halten, wenn man nicht eine andere Lösung findet.
Mal eben PV samt Speicher zu installieren ist leider für die meisten Verbraucher nicht drin. Und noch höhere Stromkosten sind nicht akzeptabel.

RWE und EON stopfen sich ja noch zusätzlich die Taschen voll, indem sie nochmal eine extra Gewinnmarge draufschlagen.
 
Naja wie gesagt damit würde man aber vor allem den Windparkbetribern schaden (wenn Wind weht geringe Gestehungskosten und dann hohe Grenzkosten => optimal) - und die haben eine sehr starke Lobby in der Regierung - zudem ist man auf sie dringend alternativlos angewiesen beim weiteren Umbau Richtung EE.

Das ist halt eine eher nur theoretische Möglichkeit - und der "Erfolg" wäre sicher nur man würde halt die Gestehungskosten dann branchenweit anpassen (weil Inflation + ....) RWE (und sicher auch andere) investiert glaube ich fast eh nur noch im Ausland und nur noch minimalst in Deutschland - da hat die Regierung kaum noch "Druckpotential".

Allerdings hier muss man auch fairerweise den Grünen und insbes. Habeck anrechnen, er war da doch recht ehrlich von Anfang an soweit ich mich erinnere hat er wiederholt darauf verwiesen, dass das halt auch etwas schmerzhaft (in finanzieller Hinsicht für die Verbraucher) werden kann.

Technisch ist 100% EE aus Wind und Solar sicher auch machbar - es ist halt nur so die Kosten steigen sicher exponentiell. 90% EE auf 95% EE kostet vermutlich 10x so viel wie von 0% auf 50% EE - das doch immer so, dass bei Optimierungen der Aufwand gegen Ende extremst zunimmt.

Das ist sicher ein grundsätzliches Problem, dass wer kein EFH hat eben da wenig Möglichkeiten hat die steigenden Preise zumindest etwas abzufedern - nur vielleicht mittelbar über Investitionen in Wind- und Solarparks etc, was aber natürlich bei weitem nicht den kostendämpfenden Effekt haben wird.
 
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Hier wird die ganze Zeit nur dartüber gesprochen, wie man die Kosten bei gleichbleibendem Verbrauch erträglicher gestalten kann.
Ich halte diesen eindimensionalen Zugang für falsch.

Die Kosten für Energie sind nunmal hoch ... und auf den eigentlich naheliegendsten Gedanken kommt irgendwie keiner.
Wo könnte man den Gebrauch von Energie minimieren?

Mein Reizthema sind da gerade Baustellen.
Muss ein neu gepflasterter Weg wirklich stundenlang mit einer Rüttelplatte verdichtet werden ... oder geht das eventuell oldschool (Mensch mit Gummihammer) auch?
Naja, wahrscheinlich scheitert das an den Skills ... macht ja keiner mehr, also wird das auch niemand mehr können.

Warum stehen zwei Bauarbeiter (mit Schaufeln) neben einem Haufen Kies, und warten auf den Bagger, mit dem der Kies dann (unter Einsatz von Diesel) auf den Laster geschaufelt wird?

Warum ist die Menschheit eigentlich so faul geworden, dass kaum noch etwas ohne Maschine erledigt werden kann?
Da wird halt lieber lange auf eine Maschine gewartet, statt die Wartezeit sinnvoll zu nutzen, und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass man die Maschine nicht mehr braucht (weil die Arbeit in der Wartezeit sogar ohne Maschine locker zu erledigen ist).
Eine Stunde Arbeit für zwei Menschen ... aber man wartet lieber 2 Stunden auf eine Maschine, die das dann in nur 15 Minuten erledigt und das soll dann eine Steigerung der Produktivität sein?
Viele Baustellen stehen ja meist ohnehin leer, weil da nur alle paar Tage mal ne Schppe Sand von A nach B geschaufelt wird (aber dann mitm Bagger, der Einsatz der Muskeln ist ja unzumutbar).

Aber unser größtes Problem ist sicherlich, die unglaublichen Energiemengen zur Verfügung zu stellen, die dieser Wahnsinn frisst.
 
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Also Baustellen als Beispiel für Energieverschwendung zu nehmen, weil Bauarbeiter Straßen mit der Hand verdichten sollen, kann nur Satire sein.

DerOlf schrieb:
Eine Stunde Arbeit für zwei Menschen ... aber man wartet lieber 2 Stunden auf eine Maschine, die das dann in nur 15 Minuten erledigt und das soll dann eine Steigerung der Produktivität sein?
Ich glaube, ohne Maschinen hätten wir deutlich weniger Straßen in D als jetzt. Also ja, Maschinen sind die Steigerung der Produktivität...offensichtlich.

Was anders als Baustellen ein Problem ist, sind die Einzelfahrten mit PKWs. Dabei wird viel Energie verwendet um 1 Person von A nach B zu bringen und hier könnte man durch ÖPNV deutlich reduzieren.

Eine weitere sehr ineffiziente Produktionskette ist die Fleischindustrie.
 
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fishraven schrieb:
Also Baustellen als Beispiel für Energieverschwendung zu nehmen, weil Bauarbeiter Straßen mit der Hand verdichten sollen, kann nur Satire sein.
Ich sprach nicht von Strassen, sondern von einem Gehweg in einem Garten (keine 5m lang, keine 2m breit).
Ich hatte jetzt 4 Stunden lang Vibratrionen im ganzen Haus (vom irrsinnigen Lärmpegel mal ganz zu schweigen) und niemand kann mir erzählen, dass das von Hand nicht in der selben Zeit gegangen wäre.
Aber wahrscheinlich wird die Versicherung unbezahlbar, wenn man Menschen tatsächlich arbeiten lassen möchte.

Die haben hier jetzt volle 2 Jahre (!) gebraucht, um ein (!) Haus hochzuziehen.
Das meine ich mit "wo ist da die Produktivitätssteigerung" ... es dauert einfach nur alles ewig ... obwohl die Arbeit dank der Maschinen doch eigentlich viel schneller zu erledigen sein müsste. Ich verstehe es halt nicht ... aber ich bin halt auch nicht vom Fach.

Den Vorschlag "ÖPNV statt Auto" habe ich hier schon einmal in die Runde geworfen ... erfolglos. Natürlich würde auch das viel bringen.
Einige Fahrtziele kann man ja sogar mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichen.

Irgendwas einsparen ist halt einfach nicht mit unserem Lebensstil vereinbar ... sich den Arsch von einer Maschine hinterhertragen zu lassen, passt da schon eher.
Dieses Verhalten kostet viel Energie ... und irgendwie stört das nichtmal die Kids von FFF, denn dabei geht es halt um Dinge, auf die ein moderner Mensch nicht verzichten kann (ich glaube, dass das mit "wollen" einfach nichts mehr zu tun hat).

Alle bekommen Energiepreiserhöhungen und stöhnen darüber.
Aus meiner letzten Nebenkostenabrechnung gab es fast €300,- zurück und die Stadtwerke schulden mir mittlerweile sogar über €500,-. Ich wohne zur Miete (leider, sonst wäre mein Leben noch günstiger).
Hier werkeln Durchlauferhitzer, Kühlschrank und Waschmaschine aus dem letzten Jahrtausend.
Ich war anlässlich der Nachrichten von der Energiepreisexplosion durch diese Abrechnungen etwas überrascht ... was ist in meiner WG anders?
 
Am morgen wollen die Russen, dass Gas nur noch mit Rubel bezahlt wird. Das hat unser Wirtschaftsminister zurecht ausgeschlossen. Wieso höre ich da nichts in den Nachrichten von?
 
downforze schrieb:
Am morgen wollen die Russen, dass Gas nur noch mit Rubel bezahlt wird. Das hat unser Wirtschaftsminister zurecht ausgeschlossen. Wieso höre ich da nichts in den Nachrichten von?
Eventuell hörst du nicht richtig zu?

Ich habe in meiner Schicht an der Tankstelle bis vorhin 3 Nachrichtensendungen gehört ... und in allen dreien wurde berichtet, dass das Ansinnen Putins, Gas nur noch in Rubel bezahlen zu lassen, einen "eindeutigen und einseitigen Vertragsbruch" darstelle.

Nicht nur unser Wirtschaftsminister hat die Bezahlung in Rubel ausgeschlossen ... sondern eigentlich die Wirtschaftsminister aller EU-Länder.
 
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Ich frage mich nur inwieweit sie das tatsächlich regulieren können. Die Abnehmer hier in Deutschland sind Firmen wie Uniper oder EnBW die direkte Verträge mit Gazprom haben. Aber auch die Firma Wingas, eine Tochter von Gazprom. Können sie gezwungen werden das Gas weiter in der vertraglich festgelegten Währung zu kaufen?
 
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downforze schrieb:
Wieso höre ich da nichts in den Nachrichten von?

in allen Medien in Deutschland wurde über das Thema berichtet und das von der ersten Ankündigung des Plans seitens der russischen Regierung, über Österreich die direkt nö sagten, über alle Zweifel an der Sinnhaftigkeit, über die Übereinkunft in den G7 sich nicht zu beugen und bis zur finalen Entscheidung.

Um das nicht gehört/gelesen zu haben, muss man schon ganz bewusst weggehört/den Politikteil überblättert haben.
 
Keine Bezahlung in Rubel, kein Gas mehr, so der Sprecher der russischen Regierung am Montagabend.
Man muss halt lesen können. ;)
Kam bestimmt auch in seriösen Nachrichtensendungen im Radio/TV/Internet.

Am Montag erteilte die Gruppe der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) den russischen Forderungen eine Absage. Deutschland hat derzeit den Vorsitz im Kreis der Staatengruppe, zu der auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, die USA und Großbritannien gehören.....

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte: „Die Unternehmen werden entsprechend ihrer Verträge zahlen.“ Diese Verträge seien überwiegend auf Euro ausgerichtet.

Auf die Frage nach Vorbereitungen für den Fall, dass Russland Gaslieferungen einstelle, sagte Habeck: „Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet.“ Die Bundesregierung arbeite seit dem Jahreswechsel an Antworten auf Szenarien.
Wir alle werden in Kürze bestimmt schlauer sein!
 
Buttkiss schrieb:
Können sie gezwungen werden das Gas weiter in der vertraglich festgelegten Währung zu kaufen?
In jedem Industrievertrag steht die vereinbarte Währung, immer, ohne Außnahme. Und diese Festlegung ist natürlich bindend.
 
Buttkiss schrieb:
Können sie gezwungen werden das Gas weiter in der vertraglich festgelegten Währung zu kaufen?
Interessante Frage.

Interessant ist auch, wie die europäischen Gazprom-Töchter ihre eigenen Rechnungen bezahlen wollen, wenn sie nur noch Rubel annehmen sollen.
Wie soll das überhaupt funktionieren, wo doch Gazprom in Europa auch mit Firmen zusammenarbeitet, die lieber in EUR oder USD bezahlt werden?
Für Rubel interessiert sich ausserhalb Russlands keine Sau.
 
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Ist doch eigentlich ganz einfach, Putin sagte fresst oder sterbt und man hat sich für's sterben entschieden. Verträge hin oder her, alle negativen Konsequenzen resultieren aus der Weigerung in Rubel zu bezahlen. Der Hund Putin wusste das im voraus und lacht sich ins Fäustchen über seinen Coup.
 
Die Frage ist natürlich, was passiert wenn das Gas ausbleibt. Russland ist natürlich auf Geld angewiesen aber wir eben auch aufs Gas.
 
knoxxi schrieb:
In jedem Industrievertrag steht die vereinbarte Währung, immer, ohne Außnahme. Und diese Festlegung ist natürlich bindend.

Die Frage war ja nicht "Dürfen die Russen das denn verlangen?", sondern "Kann die (deutsche) Regierung verhindern, dass die (privatwirtschaftlichen) Unternehmen diesen Forderungen nachkommen?".

Nur weil bestehende Verträge in Euro gehandelt wurde heißt das ja erstmal nicht, dass neue Verträge nicht in Rubel ausgehandelt werden können bzw. bestehende Verträge nicht entsprechend angepasst werden können, wenn beide Seiten damit Einverstanden sind (bzw. der einen Seite keine andere Wahl bleibt wenn sie weiter beliefert werden will).

Ein praktisches Problem könnte sein, dass die derzeitigen Sanktionen so angelegt sind, dass man eben nicht ohne weiteres an größere Mengen Rubel kommt mit denen man bezahlen kann. Dann könnten die Unternehmen tatsächlich nicht auf die Russischen Forderungen eingehen ohne, dass die Regierungen entscheiden, die Sanktione zu lockern.
Da hab ich aber nicht den geringsten Einblick.
 
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