eikira schrieb:
wenn dann machen die chinafarmer die preise kaputt und zwar nach unten nicht nach oben.
Mit Verlaub: Das ist Quatsch. Warum? Dazu muss folgendes geklärt werden: Wie zeichnen sich Chinafarmer denn aus?
1. Goldfarmer: Sie grinden unaufhörlich Mobs und sammeln so Gold, welches sie dann für echtes Geld verkaufen. Dies sorgt für eine übertrieben ansteigende Inflation, da hier ausschliesslich Gold in großen Mengen generiert wird. Durch Goldkäufer kommt dieses "zusätzliche Gold" unter die normale Bevölkerung von Azeroth und es werden dann Items im AH gekauft, die ohne das zusätzliche Gold nicht verkauft worden wären. Bsp: Ohne Goldkäufer wäre das Item dann nicht für 30k im AH, sondern eben für 15k, weil es für 30k keiner kaufen würde. Durch Goldkäufer wird man es dann eben doch für 30k los. Kaufen noch mehr Leute Gold, wird man es (wurde auch oft beschrieben hier) sogar für mehr Gold los (fehlende Konkurrenz im AH aufgrund der hohen Zahlbereitschaft, da man das Item oft sofort loswird).
2. Rohstoffarmer: Die Farmer fliegen feste Routen ab und sammeln dann Pflanzen / Erze / Leder (meist mit Hilfe von Bots (5 oder mehr gleichzeitig), welche ein Chinafarmer dann regelmäßig überwacht). Hier könnte dein Ausspruch eher gültig sein, denn durch diese Farmer müsste ein Überangebot an Rohstoffen entstehen, welches zu sinkenden Preisen führt. Betrachtet man hier aber erstmal die Auswirkungen auf die ehrlichen Spieler: Diese müssen nun wesentlich länger farmen, damit sie ein paar Rohstoffe sammeln können, da sie sich nicht nur mit Mitspielern um darum streiten müssen, sondern auch mit Bots, die keine Erschöpfung kennen. Konsequenz ist dieses fiktive Bsp: Für 500 Erz bräuchte man ohne Bots 3h Farmzeit, mit Bots 6h oder mehr. Dieser Zeitaufwand ist dann aber dem ein oder anderen zu hoch und er kauft sich dann lieber das Gold, um sich die benötigten Erze im AH zu kaufen. Die Erze können also zu höheren Preisen verkauft werden, als sonst üblich, was dem natürlichen Preisverfall aufgrund des Überangebots entgegen wirkt. Somit muss auch hier ein höherer Preis für Rohstoffe bezahlt werden als ohne Goldkäufer / Chinafarmer.
eikira schrieb:
goldverkäufer haben herzlich wenig damit zu tun dass nach release eines addons die preise von den meisten verbrauchsgütern so hoch sind....... das hat gründe wie jeder will seinen beruf leveln.
Das stimmt leider nur bedingt. Durch Chinafarmer ist deutlich mehr Gold im Umlauf, als ohne. Insofern kommt es zwar aufgrund der erhöhten Nachfrage auch zu deutlich höheren Preisen, aber diese würden sich deutlich schneller normalisieren, wenn das zusätzliche Gold der Chinafarmer nicht existieren würde. Erklärt habe ich das ja bereits weiter oben.
Was das Beispiel deiner Freundin angeht: Im Lowlevelbereich kann sie mit einem Sammelberuf dadurch natürlich einen Vorteil erlangen, weil die Low-Level-Rohstoffe nicht mit Bots überfarmt sind. Aufgrund der sehr hohen Goldmenge, die auf dem Server aufgrund der Chinafarmer exisitiert, bekommt sie für ihre Rohstoffe deutlich mehr im AH als früher. Dieser Vorteil verringert sich jedoch drastisch, sobald sie die gleichen Rohstoffe sammelt, wie sie auch die Bots sammeln. Dann tritt wieder der Punkt ein, den ich oben erwähnte.
Sollte sie nur verarbeitende Berufe haben, dann tritt das Gegenteil ein. Sie müsste übertrieben hohe Preise im AH zahlen (egal für welche Rohstoffe), somit wäre sie dann auch eine Benachteiligte gegenüber den Goldkäufern. Insofern gehe ich davon aus, dass sie mind. einen Sammelberuf hatte.