Duales Studium - Wann mitteilen, dass ich nicht übernommen werden möchte?

RadikaBru

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Hallo,

Ich mache seit 3 Semester mein Duales Studium in Richtung BWL Vertrieb, jedoch muss ich immer öfter feststellen, dass ich mich mit der Ideologie des Unternehmens nicht identifizieren kann.
Klar, das Studium abzubrechen steht nicht zur Debatte, da mir das einfach zu viel spaß macht und wir auch (zumindest als Studenten) fürstlich entlohnt werden.
Nur ist es tatsächlich so, dass das Einstiegsgehalt Shopmanager einer kleineren Filiale ist (Übernahmechancen sind sehr groß) ist, was +- 2,3k-2,5k Brutto ist (Einzelhandel eben). Dafür mache ich definitiv kein duales Studium (Als Vergleich: Ich bekomme jetzt als Duali 1,3k im 1. Jahr, und 1650eu im 3.). Klar sind 2,3k-2,5k an sich als Einstieg nicht schlecht, im Vergleich aber zu meiner Tätigkeit (denke weitaus mehr als 38-40h Woche) viel zu wenig.
Die Frage ist, was würdet ihr an meiner Stelle tun? Und wann sollte ich das meinem Vorgesetzten mitteilen?
Auf der einen Seite möchte ich mein Studium in dem Unternehmen beenden, da mir der Umgang mit Kunden sehr viel spaß macht, und ich auch schon ein Gespür entwickelt habe welche Kunden welche Stile haben, nur it das Gehalt ein Punkt. Da das Unternehmen auch (nach dem Studium) Tarifgehalt zahlt, ist der Verhandlungsspielraum nicht sonderlich groß
 
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Benzer schrieb:
dein Vertrag läuft ja eh von alleine aus.
Wenn dem wirklich so ist - Vertrag checken - bedarf es keiner Kommunikation mit der Firma. Dann würde ich auch neben her was neues suchen und wenn du das was du willst nicht findest kannst du immer noch auf ein mögliches Angebot des jetzigen Arbeitgebers eingehen.
 
Ich kann mich @Benzer nur anschließen. Auch ich mach ein Duales Studium, und eigentlich investieren die nicht aus spaß in dir.
Entweder hast du dich verhört, oder ich habe einfach nur falsche Vorstellungen. Weil 1.6k im Studium und dann 2k ausgelernt...Ich weiß nicht.

Wir verdienen ähnlich viel, steigen dann aber mit ca 3k-3,5k (je nach Personalverantwortung) ein. Denke mal das ist i.O.
 
wir hatten vor kurzem eine Thread hier wo sich jemand mit seinem Chef ausgesprochen hat, weil er unzufrieden mit seiner Bezahlung war und ein besseres Angebot bekommen hat. Er hoffte auf eine "menschliche" Kommunikation und auf ein Verständnis seinerseits.
Ergebnis war das er jetzt weder der neuen Arbeit , noch der jetzigen nachgehen kann weil er von seinem Arbeitgeber hintenrum mit dieser Info dermaßen ausgespielt wurde.
Moral von der Geschicht: Was gehen den Arbeitgeber Pläne außerhalb seines Betriebes an? Welcher Arbeitgeber geht schon offen damit um, jemand einen guten Arbeitsweg oder bessere Bezahlung zu wünschen?
Klappe halten, Neues suchen!
 
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Ich würde hier auch empfehlen den Arbeitgeber nicht vorher zu informieren. Wozu auch? Meine Erfahrung ist, dass die wenigsten Arbeitgeber am Ende des Anstellungsverhältnisses dankbar sind für offene Worte. Niemand wird dir auf die Schulter klopfen und sagen: "Danke, dass Sie früh Bescheid gegeben haben."

In meinem Vertrag war damals auch keine Übernahme geregelt. Ich habe dann einfach 9 Monate vor Ende angefragt, wie es denn aussieht, ob ich mit einer Übernahme rechnen kann. Man hat mir dann einen Vertrag vorgelegt, welchen ich auch unterschrieben habe.
Die Konditionen waren ähnlich schlecht zu deinen mit dem Unterschied, dass während des Studiums erheblich weniger bekommen habe. Für mich war es also einfach der Grund, dass ich lieber etwas haben wollte als zu riskieren in Harz IV zu rutschen und als alleinstehender kommt man auch mit 2,2 Brutto sehr gut zurecht, das sind immerhin auch 1600 Euro netto in etwa.
Ich habe dann die Übernahme genutzt und in Ruhe nach etwas anderem gesucht und hatte dann bei der Jobsuche keinen Druck, was mich sicherlich vor dem ein oder anderen Fehler bewahrt hat.

Hab dann noch ein Jahr bei meinem "Ausbildungsbetrieb" gearbeitet und bin dann gewechselt. Das hatte auch den Vorteil, dass ich mir dort mit den Spezialthemen (M&A) durch einen Zufall vertraut machen konnte und in dem Bereich jetzt einen Job gefunden habe der auch anständig bezahlt wird.

Gerade in der BWL halte ich die Berufspraxis auch für sehr wichtig, weil mit den meist theoretischen Konstrukten aus der Uni halt in den meisten Unternehmen wenig bis garnichts gemacht wird.
Hier geht es dann zumeist darum, dass man Lösungen finden kann für Probleme des Unternehmens. Da hilft einem das Lehrbuch oder das tolle Controllingkonzept aus der wissenschaftlichen Studie aber nur bedingt weiter

Noch als abschreckendes Beispiel, wie es halt auch laufen kann, wenn man nicht direkt im Anschluss etwas hat:
Ein Bekannter ist auch nicht nach dem Studium beim Betrieb geblieben und hat dann im Ergebnis ewig gesucht, weil scheinbar alle Arbeitgeber dachten, "mit dem stimmt irgendetwas nicht, wenn er nicht noch bei seinem Ausbildungsbetrieb arbeitet".
Wie schon jemand vor mir schrieb, man investiert nicht umsonst in dich.
 
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Ein Arbeitgeberwechsel während der Ausbildung ist für den Lebenslauf nicht zu günstig, sollte man also nur bei triftigen Gründen machen. Das künftige Gehalt bei Übernahme ist kein triftiger Grund, also erstmal Ausbildung fertig machen.

Zum Ausbildungsende ist es hingegen problemlos möglich, die Firma zu wechseln. Sprich ich würde dann ca. 6 Monate vor Ende des Studiums anfangen, auch extern zu bewerben. Wenn sich da ein besseres Angebot findet, dann nimm es war. Ansonsten hast du ja mit deiner jetzigen Firma sicher immer noch eine Rückfalloption, aber dann wäre es unklug, jetzt schon das Thema Gehalt aufzutischen, sonst fällt die am Ende auch weg. Über das Gehalt würde ich frühestens sprechen, wenn es wirklich in die "heiße Phase" der Übernahme geht. Informier dich bis dahin auf alle Fälle, was branchenübliche Gehälter sind (um das herauszufinden, können Bewerbungen bei anderen Firmen ebenso hilfreich sein).
 
@Faluröd, so wie ich das lese ist der TE mit der jetzigen Situation zufrieden. (Gutes Gehalt, Studium macht Spaß etc.)
Korrigiert mich wenn ich falsch liege
 
@Faluröd, es geht ja nicht um einen Wechsel während der Ausbildung, sondern danach. Könnte ich als BWL Handel / Vertrieb nicht theoretisch überall anfangen?

Lieben Gruß
 
Ich würde es genau dann mitteilen wenn es für dich am günstigsten ist. Heißt konkret: Innerhalb der Kündigungsfrist vor Ende des Studiums. Zusätzlich schaust du eben nach was neuem kurz vor Ende wenn du schon weißt, dass du dort nicht zufrieden sein wirst.

Wie das bei euch bzw. nach dem Dualen Studium ist mit der Probezeit wäre auch noch interessant. Hättest du eine erneute? Falls ja ist es natürlich optimal, wenn du nämlich gar nichts findest bleibst du dort bis du was hast und kündigst dann fix wenn du was anderes gefunden hast. Bist ja dann zeitlich flexibler wenn du nur 2 Wochen Frist hast beispielsweise.

Alles weit vorher abzusprechen halte ich für Unklug da du deine Position erheblich schwächst, vor allem während der Ausbildung.
 
RadikaBru schrieb:
Könnte ich als BWL Handel / Vertrieb nicht theoretisch überall anfangen?
Klar, aber lediglich als frischer Absolvent ohne echte Praxis. Ich würde daher wahrscheinlich weitermachen und ein Jahr als "Shopmanager einer kleineren Filiale" abreissen (die paar k Verdienstausfall machen mittelfristig den Kohl auch nicht fett) und wenn sich innerhalb des Jahres nicht abzeichnet, daß das Gehalt bald einen echten Schub macht nach einer anderen Stelle umschauen. Dort würdest Du dann aber direkt als Shopmanager mit Praxiserfahrung einsteigen und nicht als Absolvent.
 
Jetzt schon sagen? Auf keinen Fall! Warum auch?

Du bist um 3. Semester und das duale Studium passt und macht dir Spaß. Lehn Dich zurück, genieße die Zeit als Student und wenn Du im letzten Semester bist kuckst Du weiter. Kannst Dich ja parallel bewerben zum Ende des Studiums. Wenn Du direkt was findest was Dir besser gefällt ist das cool. Wenn nicht, dann machst Du halt Shopmanager und bewirbst Dich aus einem festen Arbeitsverhältnis heraus weiter oder Du findest es dann doch geil da und machst weiter.

Kurz gesagt:
Du bist in einer Top Situation. Duales Studium macht Spaß inkl. passender Bezahlung, Übernahmechancen gut und noch genug Zeit den Markt zu sondieren.

EDIT: Das "Lehn Dich zurück" bezieht sich ausschließlich auf das frühzeitige Informieren...
 
h00bi schrieb:
Wenn dem wirklich so ist - Vertrag checken - bedarf es keiner Kommunikation mit der Firma. Dann würde ich auch neben her was neues suchen und wenn du das was du willst nicht findest kannst du immer noch auf ein mögliches Angebot des jetzigen Arbeitgebers eingehen.

Der Vertrag hat einen Erfüllungsgrund und dieser endet mit der Erreichung der festgehaltenen Bedingungen. In einer dualen Ausbildung endet dein Ausbildungsverhältnis mit bestehen der Abschussprüfung und Aushändigung des Abschlusses. Danach muss ein regulärer Arbeitsvertrag geschlossen werden
 
Ja, oder man verpflichtet sich direkt bei Abschluss der dualen Geschichte, dass man min. x Jahre bleibt.
 
Man sollte auf jeden Fall seinen eigenen Vertrag kennen. In machen ist auch festgesetzt, dass nach Abschluss der Ausbildung noch mindestens x-Zeit im Unternehmen verbracht werden muss.
Um das mal aus Unternehmenssicht zu sehen: Sie zahlen dir dein Studium mit einem dicken Ausbildungsgehalt für das du im Grunde recht wenig Arbeiten musst, willst die Firma aber dann, wenn du endlich soweit bist für die Firma aktiv etwas zu leisten, verlassen.
Insofern das nicht der Fall ist, einfach zweigleisig fahren. Neue Stelle suchen, abwarten was passiert. Wenn man von AG Seite nicht auf dich zukommt und sonst keine Infos im Vertrag stehen, läuft die Sache aus und du bist raus. Außer du willst eben im Unternehmen bleiben, dann solltest du Initiative zeigen.
 
Moin,

dein Vertrag über das DH-Studium endet in der Regel mit deinem bestandenen Abschluss. Dies sollte auch so in deinem Vertrag stehen.
In der Regel wird sich das Unternehmen ein paar Monate vor deinem Abschluss melden und fragen, wie es mit dir weitergeht bzw. dir eine Stelle anbieten oder sagen, dass sich die Wege trennen.
An diesem Punkt kannst du dann deine Entscheidung mitteilen.

gruß
 
Mextli schrieb:
Klar, aber lediglich als frischer Absolvent ohne echte Praxis.
Was meinst du damit?
Ich studiere auch Dual, und weiß nicht, wie mein Weg in 5, 10 Jahren aussieht. Habe ich echt so schlechte Chancen, w ein ich nach dem Studium erst paar Jahre im Betrieb bleibe und dann wechsle?

@FrankenDoM glaube das ist verboten. Das einzige was die dürfen, ist dir eine Klausel unterjubeln, dass du dich für x Jahre bindest, oder eben die Studiengebühren (bei mir zB. 300€ pro Jahr) zurückverlangen.
 
Zuletzt bearbeitet: (,)
JaredFogle schrieb:
Das einzige was die dürfen, ist dir eine Klausel unterjubeln, dass du dich für x Jahre bindest

Ich hab doch nichts anderes geschrieben???? Oder meinst Du nicht meinen letzten Post?
 
@JaredFogle: Und was genau von dem was ich geschrieben habe ist nun verboten?


FrankenDoM schrieb:
man verpflichtet sich direkt bei Abschluss der dualen Geschichte, dass man min. x Jahre bleibt.
Das mit x Jahre binden habe ich geschrieben und Du bestätigt und mehr steht da von mir nicht.

JaredFogle schrieb:
Habe ich echt so schlechte Chancen, w ein ich nach dem Studium erst paar Jahre im Betrieb bleibe und dann wechsle?


Übrigens sagt @Mextli genau das Gegenteil...
 
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