Einstiegsgehalt FiSi - kleiner Betrieb - jemand Tipps?

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haudegen16

Gast
Hey Leute, ich bin ein wenig auf der Suche nach Rat.
Bin aktuell im 3. Lehrjahr zum Systemintegrator und bald stehen Gehaltsverhandlungen an. Jedoch bin ich mir nicht ganz schlüssig wo ich ansetzen soll. Generell mag ich den Betrieb und das ich übernommen werde steht eigentlich schon fest.
Aktuelle Situation:
Kleiner Betrieb, bestehend aus Chef (der sich in Zukunft eig nur um den Vertrieb kümmern will, mich als angehender Systemintegrator (kümmere mich eig so schon um fast alles) und zwei Umschüler (Webdesign und Informatikkaufmann)
Des Weiteren bekam ich noch einen Firmenwagen (ist etwas teuer aber war es mir wert :p) - aktuell BMW F20 120i etc. wird aktuell mit der 1% Regel Versteuert, was sich insgesamt auf 386€ Geldwerten Vorteil beläuft - den ich durch 200€ Eigenanteil auf 186€ gesenkt habe) --- Der Firmenwagen bleibt noch 1 Jahr nach der Übernahme, dann läuft das Leasing aus und ich weiß noch nicht ob privat Leasing, Firmenleasing oder Gebrauchtkauf, bin mir noch net schlüssig (hauptsächlich weil man ja ewig von dem blöden Listenpreis ausgehen muss..---
Während des Vorstellungsgesprächs sagte mein Chef er zahlt, Brutto: 600 1.Lj., 700 2.Lj. 800 3.LJ (also aktuell habe ich ein Bruttoeinkommen von 986€ inkl. dem Wagen) und 1700€ Brutto Einstiegsgehalt. - Diese 1700 scheinen mir jedoch arg wenig zu sein, vor allem wenn man bedenkt, dass der Mindestlohn bei aktuell 9,19€ also knapp 1500€ im Monat liegt, scheint mir das recht wenig. Bei den Urlaubstagen hat er ein wenig getrickst... :D - da ich explizit eine 5 Tage Woche habe, habe ich auch ganze 20 Urlaubtstage.. :D

Jedoch will ich auch net so hoch ansetzen.

Ich hoffe jemand von euch hat evtl. nen Rat

Prinzipiell habe ich mit dem Gedanken zu 2300€ Brutto, wo der Eigenanteil am Wagen bei 200€ bleibt gespielt - müssten dann ja so 1300€ Netto bei rum kommen (laut Firmenwagenrechner im Netz...) und bei den Urlaubstagen dachte ich, ich taste mich in Richtung 30 Tage vor?(Habe jetzt so auf 30 gesetzt, da in meinem Umfeld alle so zwischen 28 und 36 Urlaubstage haben oO)

Aber evtl. habt ihr ja noch bessere Ideen, Ratschläge oder anderes, was mir gar nicht in den Sinn gekommen ist. Wie immer möchte man natürlich möglichst viel Netto am Ende haben :p

Gruß Dennis
 
Angenommen der Mindestlohn läge bei 9,19€/Stunde, das Jahr hätte 52 Wochen und 12 Monate und eine Woche bestünde aus 40 Arbeitsstunden. Dann bekommst du als Mindestlöhner im Monat (52 * 40 * 9,19)/12 = 1592€ Brutto.

Wenn du jetzt 1700€ Brutto verdienst, dann sind das Satte (1700/1592)-1 = 6,8% mehr als ein Mindestlöhner verdient.

Ich würde sagen, da hat sich die Ausbildung mal wieder völlig bezahlt gemacht ;)

Mein Tipp: Ganz klar ablehnen. Ich würde 2500€ Brutto monatlich zum Einstieg verlangen. Das ist wirklich sehr bescheiden.

P.S.: Es machen viel zu viele Abitur und studieren. Kein Wunder, wenn man ohne Hochschulabschluss nicht mehr als den Mindestlohn verdient. Oben haben wir wieder das perfekte Beispiel dafür. Absolut lachhaft. Da kannst du auch gleich zuhause bleiben, das ist um einiges sinnvoller.

PPS: Desweiteren gibt es auch Hilfsarbeiter, die (deutlich) mehr als deine oben genannten 9,80€/h verdienen.
 
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Nicht mit weniger als mindestens! 26 Urlaubstagen zufrieden geben.

Nicht mit weniger als 2k Brutto zufrieden geben.

Was dein "Chef" da macht - is Voucher....
 
Ich kann meinen Vorpostern nur zustimmen. Das, was er dir zum Einstieg bietet ist lachhaft. Vor allem wenn man es im Verhältnis zu deinem Verdienst als Azubi sieht.
Brauchst du denn z.B. zwingend einen Firmenwagen? Also bist du viel im Außendienst unterwegs? Wie weit hast du es zur Arbeit? Ggf. fährst du so sogar schlechter als wenn du keinen hättest. Zumal ich es noch nie gehört habe, das man als Azubi schon ein Firmenauto bekommt..... Man lernt nie aus.
 
Lass dich nicht übern Tisch ziehen weder beim Lohn noch bei den Urlaubstagen.

Aus welcher Ecke Deutschland kommst du?
Schonmal geschaut was dir andere Firmen bieten?
Würde mir erstmal andere Angebote anhören und dann letztlich entscheiden.
 
Komme aus OWL (nrw Grenze Niedersachsen) und ja meine hauptbeschäftigung ist der Außendienst
Hatte damals n w211 e420 und da wollte ich jetzt nicht sowas wie n Dacia Sandero xD
Firmenwagen gabs weil der Benz halt bescheiden aussah und mich der Firmenwagen relativ gesehen genau so viel kostet - hab all inklusive mit Sprit auch privat

Und ja das 1700 Nix sind war mir klar, deshalb ja so auf der Suche nach nem Richtwert. Was die Umgebung hier angeht sieht’s eher mau aus Kollegen von mir bewerben sich schon 60-70 km weit weg in Firmen. Da sind mir die 10km inkl privatsprit schon ganz genehm :)

Also wirken die angepeilten 2300 mit Firmenwagen gar net so verkehrt? Wie gesagt mein „Anteil“ sind 200€ die ich ja sogar in die 1% einfließen lasse. Sprit Versicherung Leasing hab ich nix mit zu tun.
Und Urlaubstage min 26 sagt ihr? Also auch bei 30 ansetzen und runter gehen?
 
Wie sieht es denn mit der weiteren Karriereplanung aus? Wie willst du da jemals auf einen grünen Zweig kommen?

Studium? Da gibt es ja einige Optionen, Uni / FH Bielefeld, HS OWL, Uni PB etc.
 
@smuper
Man kann auch durch Arbeiten ( und ggf.paar zusatzqualifikationen) locker auf nen grünen Zweig kommen.
Hab mehrere Fachinformatiker kennenkelernt habe die sich hoch gearbeitet haben und ihre 70k/a verdienen.
Und ein Studium ist nicht immer so hilfreich wie man denkt, viele Firmen legen auch wert auf Berufserfahrung, da ja heutzutage zuviele nen Studium besitzen, aber keine ahnung von irgendwas haben.
 
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Das bezweifel ich gar nicht, aber der jetzige Betrieb sieht sehr nach Sackgasse und verschwendeter Zeit aus. Bevor man da versackt lieber mal aus der Komfortzone und noch mal was drauf setzen.
 
Ging dabei eher um den Berufseinstieg generell, zum Thema Studium,... vll in Zukunft irgendwann mal, aber nicht in nächster Zeit, Berufserfahrung zählt ja auch schon einiges.
Es ging mir dabei eher darum, dass ich nicht allzu hoch greife und direkt was realistisches vorschlagen kann, dass man woanders mehr bekommen kann, ist bestimmt klar, ist dann aber auch mit mehr Arbeit, etc verbunden. Generell komme ich mit meinem Chef gut klar und habe weitestgehend freie Hand, wo ich denke, dass ich sogar da in Zukunft Möglichkeiten habe, dass zu Übernehmen, wenn er keine Lust mehr hat :p

Prinzipiell war mir natürlich klar, dass die 20 Urlaubstage grenzwertig sind (war ich aber einverstanden mit, da mein Abgangszeugnis mehr als bescheiden war, und ich froh war überhaupt in dem Bereich ne Stelle zu finden :D), und dass die 1700 Brutto eh ein Wunschgehalt seinerseits sind, war mir auch klar, wollte da halt nur nicht zu hoch greifen. Wir sind hier aufm Land und nicht irgendwo Düsseldorf, München etc. wo man sich direkt in Richtung 3000 Brutto orientieren muss um überhaupt was zu haben... :D

Also was ich daraus jetzt mitgenommen habe, in Zukunft über ein Fernstudium nachdenken, und für den Anfang erstmal ~2300 Brutto anpeilen mit ~26 Urlaubstage
 
2300 EUR / 20 Urluabstage sind meiner Meinung nach zu wenig für den Anfang nach der Ausbildung.
2500 - 2800 EUR mit der Option nach zwei Jahren nachverhandeln sollte mindestens drinnen sein. Diese Spirenzien mit dem Firmenwagen mit privater Nutzung betrachte ich dabei nicht. Für mich ist das so: Will der Chef, dass ich mit einen Firmenwagen zum Kunden fahre, dann bezahlt er den auch.
Auf private Nutzung würde ich dabei immer verzichten, das ist ein sehr teurer Luxus aus meiner Sicht.

Urlaubstage sind mittlerweile auch eher 30 Tage im Jahr bei 5 Tageswochen "normal". Selbst unser kleines Unternehmen hat dieses Jahr endlich die Urlaubstage von 25 (+ alle 5 Jahre einen weiteren) fest auf 30 angehoben (auch um wieder eine einheitliche Regelung zu bekommen, einige mit alten Arbeitsverträgen hatte 30 usw.) 20 Tage (bei 5 Arbeitstagen die Woche) / 4 Wochen im Jahr ist das gesetzliche vorgeschriebene Minimum...

Ziel sollte es für dich sein nach 5 Jahren 3000 EUR Brutto oder mehr pro Monat (ohne Sonderzahlungen) bei circa 30 Urlaubstagen im Jahr zu erlangen. Zur Not halt auch mit einen Jobwechsel.

Das Problem, was ich immer sehe ist, dass viele Ausbildungsbetriebe es irgendwie nicht hinbekommen ihre ehemaligen "800 EUR Angestellten/Azubis" in eine ordentliche Bezahlung und Karriereplanung zu überführen. Oftmals gelingt einen das dann nur durch einen Wechsel des Unternehmens.

Ich würde letztlich auch immer mit Argumenten ankommen und nicht nur fordern. Argumente sind nach einer Ausbildung natürlich immer schwer, weil die recht schnell mit "Sie haben ja keine Erfahrung... und mich während der Ausbildung <ausgedachter Betrag X, der spektakulär klingen soll> gekostet" vom Tisch gewischt werden. Aber das Stimmt so nicht. Klar kostet eine Ausbildug Geld aber bleibt man im Ausbildugnsbetrieb hat man auch schon drei Jahre lang Erfahrung gesammelt, kennt die Kunden, kennt die Prozesse usw. Das ist nicht von der Hand zu weisen.

Ein brauchbares Argument am Anfang eines Berufslebens könnte zum Beispiel sein, dass man den "angeblich so schlecht bezahlenden" Öffentlichen Dienst der Länder als vergleichbare Ausgangsbasis heranzieht. Dessen Gehaltszahlen liegen ja offen im Netz herum (sogar aktuell): https://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/tv-l/tr/2019?id=tv-l-2019&matrix=1

Die IT-ler mit abgeschlossener IT-Ausbildung und ohne Berufserfahrung fangen im ÖD bei E7 / E8 / E9a Stufe 1 an.
Im zweiten Jahr kommt man dann in Stufe 2, nach zwei weiteren Jahren in Stufe 3 usw. bis man nach 16 Jahren in der Endstufe 6 angelagt ist, falls man bis dahin nicht noch weitere Stufenanstiege (Diese E-Stufen) vollzogen hat, die sich durch Stellenneubeschreibungen oder Versetzungen / Beförderungen ergeben können.

Die Eingruppierung E7 - E9a hängt widerum von der Stelle ab, die man bekleidet. Als Datenbankadministrator wird man eher in Richtung E9a schauen, als 1st Level Supporter eher in Richtung E7.

Als Müllmann mit LKW-Führerschein hat man übrigens E5 als Müllmann, der nur hinten am Auto hängt und Tonnen / Säcke einlädt E3. Eine Reinigungskraft mit Ausbildung E2, als Hilfskraft E1. Und Selbst eine Reinigungshilfskraft im ÖD bekommt mehr als die dir angebotenen 1700 EUR im Berufseinstieg. Eventuell solltest du nach deiner Ausbildung also lieber das Bürgeramt putzen gehen, da würdest du dann mehr bekommen.

Spaß Beiseite: Nicht verarschen lassen und kein Lohndumping akzeptieren. Das macht uns allen nur den Markt kaputt. Abgesehen davon haben wir aktuell eine absoluten Arbeitnehmermarkt im IT-Bereich. So schnell rückt, gerade auf dem Land, auch kein neuer IT-Mitarbeiter mit der Erfahrung in dem Unternehmen, die du bereits während der Ausbildung gesammelt hast, nach. Einen neuen IT-Auszubildenen wird der Betrieb aber wohl recht schnell finden, eventuell wird darauf ja auch spekuliert...

Grüße und viel Erfolg

Edit: In einen kleinen Betrieb muss man / kann man auch immer ein paar Abstriche in Kauf nehmen. 200 EUR Brutto weniger / Verhandlungsspielraum mit diesen Firmenwagen da und eventuell 3 Urlaubstage weniger als der Vergleich mit dem ÖD würde ich persönlich noch durchgehen lassen. Aber das wäre wirklich die unterste Schmerzgrenze, denn das der ÖD eigentlich nicht gut bezahlt aber dafür eine großartige "Jobgarantie" bietet ist nicht nur so daher gesagt...
 
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welche argumente soll man bringen wenn man 1k brutto mehr will. das kann kaum gut gehen^^

such dir was anderes und go. ich hab direkt nach der ausbildung in einem Krankenhaus mit verschissenem tarifvertrag 2600 brutto bekommen. 1700 sind nicht nur wenig, das ist ausbeutung. habe 1 monat beim mediamarkt gearbeitet und habe 1900 gekriegt (gut ich hab auch verhandelt) aber das war auzch nur zur überbrückung^^

wechsle nach 2,5 jahren in 2 monaten vom Krankhaus und bin dann bei 3666 brutto. jeden 2 monat 4166 brutto.

und ich mach nix weltbewegendes.

also los gehts
 
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