Sammelthread [Fachgespräche] HiFi

Vektorfeld schrieb:
Aber letztendlich bleibt es eine Hartplastikohrmuschel an einem Metallbügel an einem Federstahl.
Welcher Kopfhörer gefällt dir in diesem Preisbereich von der Verarbeitung und Materialauswahl denn besser?
 
pitu schrieb:
Welcher Kopfhörer gefällt dir in diesem Preisbereich von der Verarbeitung und Materialauswahl denn besser?
Der älteste Kopfhörer der noch im Einsatz ist dürfte ein Philips SHC 8525 sein, wahrscheinlich 2007-8 gekauft, also vielleicht 14 Jahre alt. Überwiegend Plastik, dennoch hat die Arretierung der Ohrmuscheln eine mMn höhere Haptik als die meiner 990er (ca. 8 -9 jahre alt). Bei den Philips rastet jede Stufe zuverlässig ein. Bei meinen 990er ist das manchmal etwas schwammig/lose, fühlt sich einfach nicht so hochwertig an. Außerdem knackt das Kopfband gelegentlich, wenn man die Ohrmuscheln um die eigene Achse neigt, da da die Arretierung der Bügel einfach durch den Zwischenraum des Federstahls des Kopfbügels geführt wird und diesen eben Berühren kann.
Sonstigen Materialqualität kann ich nicht bewerten da ich absolut keinen Vergleichsmaßstab hab. Habe hier noch einen SuperluxHD 681 der ein wenig älter als der 990er ist und selbst bei diesem ist weder das Polster, noch irgendein Kabel porös geworden (gut, der Superlux wurde seit dem ich den 990er hatte kaum noch getragen :D)

Es geht mir auch nicht darum die Beyer-Verarbeitungsqualität schlecht zu reden, hab ja selbst 2 Beyers und bin von dem Hersteller überzeugt, sondern um den gefühlten medialen "Hype" der Verarbeitungsqualität, die eben mMn nicht herausragend ist. Zu der Haptik der Edition-Modelle und den teuren Teslas kann ich nichts sagen die hatte ich bisher nie ausprobiert.
 
Marcel55 schrieb:
Hast du ein Beispiel, wo das nicht gut funktioniert?
Grundsätzlich finde ich alles fraglich, was bei offenen KH viel Bass (mehr als 6dB) draufhaut. Das klingt einfach nicht richtig, wird dröhnig. Generell finde ich den Bass bei Harman zu viel für offene KH, unterwegs mit Geschlossenen darf es aber gerne so viel oder noch etwas mehr sein.

Wie auch immer, hier mal zwei Loopback-Messungen mit dem RME:
loopback 2.PNG

Das ist dieser (https://www.szynalski.com/tone-generator/) Tongenerator bei 100% Einstellung auf der Webseite (und reduziertem Pegel am RME um Clipping auszuschließen). Das Problem stellt sich auf verschiedenen Geräten unterschiedlich dar, hat irgendwas mit der Webseite zu tun.

Hier ist der selbe Tongenerator bei 95% Einstellung auf der Seite (und vollem Pegel am RME):
loopback 3.PNG

Das sind 111,7dB SINAD am unsymmetrischen KH-Ausgang im Loopback. RME spezifiziert 111dB für den DA-Wandler (vermutl. symmetrisch), andere Messungen kommen auf ca. 113dB, das ist also nahe an dem, was der ADI-2 Pro FS über den unsymmetrischen KH-Ausgang liefern kann, und wenn man bedenkt, dass die Messung mit einem 3m langen, ungeschirmten Kabel durchgeführt wurde, bin ich damit recht zufrieden. Der ADC kommt laut RME auf 114dB SINAD, Amir hat 117dB gemessen.

Und das ist ein Offline-Tongenerator (bei 80%):
1617307478677.png

Haufenweise andere Töne, nutzlos.

Hier ist das iPad mit diesem Tongenerator: https://onlinetonegenerator.com/ (beste Performance bei 100%, clippt nicht):
ipad.PNG

95,9dB SINAD. 16 bit, das ist nicht so schlecht bei 1Veff.

An meinem C6H OnBoard Sound (Frontpanel) komme ich auf 0,016% THD + N, das sind 76dB SINAD. Schlechter als erhofft, clippt aber nicht. Die Voreinstellungen für die "Verstärkerleistung" in abhängigkeit von der Lastimpedanz tut übrigens nichts anderes, als den Pegel digital zu brgrenzen, das bringt absolut keine Vorteile beim Rauschpegel.

Wo wir dann auch schon an dem Punkt Kabel wären. Ich brauche irgendwas ordentliches als Messleitung für unsymmetrische Probanden. Der RME hat XLR/TRS-Kombibuchsen. Fällt jemandem ein ordentliches, vorkonfektioniertes Kabel ein, oder sollte ich selber bauen?
Und hat jemand Anregungen zum Testton? Diese Generatoren sind zu random mit den ganzen Faktoren die da reinspielen. Ich bräuchte eine verlässliche, plattformübergreifende Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
3125b schrieb:
Grundsätzlich finde ich alles fraglich, was bei offenen KH viel Bass (mehr als 6dB) draufhaut. Das klingt einfach nicht richtig, wird dröhnig. Generell finde ich den Bass bei Harman zu viel für offene KH, unterwegs mit Geschlossenen darf es aber gerne so viel oder noch etwas mehr sein.
Ja, ich verstehe was du meinst. Die EQ-Targets versuchen den für offene Kopfhörer typischen Tiefbassabfall auszugleichen...die +6dB liegen dann meistens bei 20Hz an, darüber fällt die Verstärkung ab.
Bei meinem DT 880 Preset habe ich auch+6dB aufm Tiefbass (liegen bei ca. 30-60Hz voll an, davor und dahinter flacht es ab) und finde es eigentlich ganz angenehm so, zu viel ist es nicht, aber ich bin auch ein kleiner Basshead, zu mehr Bass sage ich eigentlich nicht nein :D
Zumindest nicht, wenn es den Rest des Klangs nicht negativ beeinflusst. Das ist das wichtigste. Die DT 880 kommen damit eigentlich ganz gut zurecht. Vor allem kommt ja eigentlich nichts dazu, es wird nur etwas vom Rest weggenommen. Würde ich ohne EQ auf dem gleichen Pegel hören (subjektiv dann lauter), hätte der Kopfhörer insgesamt ja sogar mehr zu tun. Für unsere Lautstärken-Wahrnehmung ist ja vorwiegend der Mittelton-Bereich ausschlaggebend, und den habe ich bisher immer recht unberührt gelassen, vom Preamp mal abgesehen.

Mit dem Oratory Preset waren es ursprünglich +12dB, das fand ich auch zu viel. Aber in erster Linie weil ich damit die Anforderungen an den Verstärker auch zu krass finde, mit -12dB Preamp und einem so schwierig anzutreiben Kopfhörer kommt meine Hardware an ihre Grenzen. Mit meinen 32 Ohm Superlux HD-660 Pro oder Fidelio X2HR brauche ich in Windows nur so 10-20% Lautstärke in der Regel, während beim DT 880 und K702 schon so 50-60% fällig sind, um ähnliche Pegel zu erreichen.

Deshalb auch weniger ist manchmal mehr...hatte ich glaube ich schon mal erwähnt, wichtig ist es für mich, den Charakter eines Köpfhörers nicht vollständig zu verändern. Die Oratory Presets sind eine gute Grundlage, aber die flache ich dann meist noch etwas ab oder nehme einzelne Filter die fast nichts bringen raus. Die Kopfhörer profitieren dann immer noch deutlich vom EQ, aber es klingen nicht einfach alle gleich. Wobei das ja selbst mit extremen Tuning auf das gleiche Preset nicht der Fall ist interessanterweise. Der Frequenzgang alleine ist halt nicht alles.
 
3125b schrieb:
Und hat jemand Anregungen zum Testton? Diese Generatoren sind zu random mit den ganzen Faktoren die da reinspielen. Ich bräuchte eine verlässliche, plattformübergreifende Lösung.
Bezüglich der Endgeräte sollte man bedenken, dass viele Smartphones und Tablets gerne tief im System verankerte Audio-Libraries einbinden, die bei solchen Testsignalen allerhand unerwünschte Effekte (EQ, Limiter, Compressor, Surround, etc.) herbeiführen können. Es muss also nicht mal unbedingt am Browser liegen. Manchmal ist es einfach die Signalverabeitung des OS, welche sich auch nur selten vollständig kontrollieren lässt. Hier mal am Beispiel Android demonstriert, was durch durch das ganze Processing alles schief gehen kann:
https://forum.xda-developers.com/t/...il-mk-i-upd-01-01-2021.3450516/#post-68427418

An Stelle von Web-Tools könnte man manuell .wav Files über einen minimalistischen Mediaplayer abspielen. Der klassische VLC Player wäre eine Möglichkeit, das Ganze sowohl unter Windows, Android als auch iOS unter halbwegs gleichbleibenden Bedingungen durchführen zu können.

Fertige Testfiles finden sich unter:
https://www.listeninc.com/resources/technical-notes/audio-test-stimuli/
https://www.audiocheck.net/testtones_index.php

3125b schrieb:
Wo wir dann auch schon an dem Punkt Kabel wären. Ich brauche irgendwas ordentliches als Messleitung für unsymmetrische Probanden. Der RME hat XLR/TRS-Kombibuchsen. Fällt jemandem ein ordentliches, vorkonfektioniertes Kabel ein, oder sollte ich selber bauen?
Ich baue vorzugsweise selber und nehme dabei gut geschirmte Sommer Cables oder Cordials mit Steckern von Amphenol. Auf diesem Wege habe ich volle Kontrolle über Schirmung und Masseführung.
Bedenke das "Pin 1 Problem" bei manchen Geräten sowie die unterschiedlichen Konstellationen für Kreuzungen von symmetrischen und unsymmetrischen Signalführungen. Beachte auch die Hinweise bezüglich Servosymmetrierung im Handbuch des ADI 2 Pro FS. Könnte ggf. relevant werden, wenn du die XLR Outs als Quelle verwenden möchtest.

So lange man in den definierten Standards bleibt, tun es aber eigentlich auch Standard-Linekabel von Thomann.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
So lange man in den definierten Standards bleibt, tun es aber eigentlich auch Standard-Linekabel von Thomann.
Ja, für die LS nehm ich auch einfach zwei billige XLR Kabel von Thomann, da ist das kein Problem. Nur die unsymmetrische Messleitung ist halt kritischer. Hörbare Effekte sind absolut kein Problem, ich hatte das ungeschirmte Kabel damals vom FiiO zu meinen LS im Einsatz, das hat wunderbar funktioniert.

CloudConnected schrieb:
Wie trage ich die Werte im EQ passend ein?
Du gehst im Configuration Editor oben links auf "New" und legst eine neue Seite an, dann gehst du da auf das grüne Plus links, wählst die passenden parametrischen Filter aus und gibst die Werte ein, Preamp nicht vergessen, speichern. Dann fügst du bei der config.txt im Editor einen "Include"-Aufruf ein, wählst die richtige Datei aus, fertig. Du musst alle Filter in der neu angelegten Datei aktiv haben, dann kannst du in dem Aufruf das Profil an- und ausschalten. Wenn du alles richtig gemacht hast, steht bei aktivem Profil unten links bei "Peak gain" -0,0dB.
 
Was der Kollege damit sagen will: Du musst die ganzen Settings von Oratory leider händisch anlegen. 😬

Im Configuration Editor hast du anfangs erst mal oben eine "config.txt" als ersten Tab. Das ist so zu sagen dein Stammverzeichnis. Darin kannst du entweder direkt Effekte anlegen. Oder du benutzt das "Include"-Modul, um eine oder mehrere Config(s) einzubinden. Die Effekte werden standardmäßig erst mal auf alle Geräte angewandt, die du bei der Installation ausgewählt hast. Möchtest du eine Config nur für ein bestimmtes Ausgabegerät definieren, dann solltest du innerhalb dieser ein "Device"-Modul anlegen. Damit kannst du das Zielgerät auswählen. Alles, was unter diesem Modul liegt, wird dann nur auf das ausgewählte Gerät angewendet.

Innerhalb einer neu angelegten Config fügst du alle Parameter aus der PDF manuell hinzu. Über das grüne Plus findest du Peak-Filter sowie High-/Low-Shelf, etc. Danach die ganze Seite mit eindeutigem Namen (z.B. "DT 990 - Oratory") als neue Config speichern und im Startverzeichnis "config.txt" über Include einfügen. Das wäre so der gängige Weg. Damit kann man sich für unterschiedliche Kopfhörer und DACs eigene Settings anlegen und bei Bedarf direkt vergleichen.

Wenn du keine Lust hast, die Settings manuell zu setzen, dann kannst du dir hier auch fertige Configs herunterladen und auf dem oben beschriebenen Weg einbinden:
AutoEQ Headphone EQ Database
Die Variante zum DT 990 von Oratory1990 findest du hier als fertige Config. Die Settings von AutoEQ auf Github sind nicht 1:1 deckungsgleich mit den Parametern aus der PDF, weil die Berechnung bei AutoEQ die Kurven anders berechnet. Ist aber dennoch ein guter Weg, ohne viel Aufwand an schnelle EQ-Profile zu kommen. Einfach auf der Festplatte speichern und das Text-File in EQ Apo per "Include" einbinden. Fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Oratory Preset in EQ APO umgesetzt sieht dann so aus:
Preamp: -5 dB
Filter: ON LSC Fc 45 Hz Gain 5 dB Q 0.7
Filter: ON PK Fc 170 Hz Gain -3 dB Q 0.8
Filter: ON PK Fc 700 Hz Gain 3.2 dB Q 1
Filter: ON PK Fc 1150 Hz Gain -1.8 dB Q 1.5
Filter: ON PK Fc 2900 Hz Gain -1.6 dB Q 5
Filter: ON PK Fc 5850 Hz Gain -6.5 dB Q 3.8
Filter: ON PK Fc 7200 Hz Gain 4.5 dB Q 6
Filter: ON PK Fc 8300 Hz Gain -6 dB Q 6
Filter: ON HSC Fc 9000 Hz Gain -7 dB Q 0.7
Filter: ON PK Fc 12700 Hz Gain -6 dB Q 7

Das muss in den Order C:\Program Files\EqualizerAPO\config und dann mit dem Configration Editor eingebunden werden.

Ich höre es gerade mit meinem DT 990 BSE zur Probe. Ist nicht schlecht, die Peaks werden auf jeden Fall gut reduziert. Aber irgendwie ist es mir fast schon zu viel Hochton der da rausgenommen wird. Ich arbeite da mal dran.
 

Anhänge

  • dt 990 oratory original.txt
    439 Bytes · Aufrufe: 211
Hab so hinbekommen denke ich mit mit PEACE GUI
1617371436782.png
 
Ja mit Peace GUI geht natürlich auch, aber ich finde der normale Konfigurator reicht aus bzw. hat sogar seine Vorteile.

Ich habe mich jetzt mal an ein eigenes Setting gesetzt auf Basis von Oratory, aber einige Dinge geändert, das ist das Ergebnis:
DT 990 Preset
Preamp: -2.7 dB
Filter: ON PK Fc 45 Hz Gain 3 dB Q 0.7
Filter: ON PK Fc 170 Hz Gain -3 dB Q 0.8
Filter: ON PK Fc 700 Hz Gain 2.2 dB Q 1
Filter: ON PK Fc 3800 Hz Gain -3 dB Q 6
Filter: ON PK Fc 4500 Hz Gain 3 dB Q 8.8078
Filter: ON PK Fc 5850 Hz Gain -6.5 dB Q 2.5
Filter: ON PK Fc 6800 Hz Gain -5 dB Q 8
Filter: ON PK Fc 7600 Hz Gain 2.5 dB Q 6
Filter: ON PK Fc 8300 Hz Gain -4 dB Q 6
Filter: ON HSC Fc 9000 Hz Gain -2 dB Q 0.7
Filter: ON PK Fc 12700 Hz Gain -3 dB Q 7
Damit kann man auf jeden Fall arbeiten, und die zusätzlichen Anforderungen an den Verstärker sind gering, da der DT 990 von Haus aus schon mehr Bass mitbringt.

Übrigens kann man auch einfach den Text da oben drin kopieren (Strg+C) und dann im Konfigurator auf Neu und Strg+V und fertig, dann noch speichern und einbinden.

Wenn man ohne Lautstärke-Unterschiede vergleichen will, legt man den Preamp aus dem Setting direkt in die Config, dann kann man das Setting ein und ausschalten und so direkt vergleichen.
Ergänzung ()

Was mich dabei tatsächlich interessieren würde:
Der Filter bei 6,8KHz...bringt der bei euch eine Verbesserung oder nicht?
Ich habe das Gefühl, dass mein Gehör in dem Bereich ne Resonanz hat oder so, denn so zwischen 6,5KHz und 7,5KHz kann ich bei vielen Kopfhörern den Pegel reduzieren und es wird dadurch immer besser :D

Was mir durch den EQ etwas fehlt ist dieses direkte des DT 990, dieser "In your face" Sound leidet darunter irgendwie etwas.
 
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Marcel55 schrieb:
Der Filter bei 6,8KHz...bringt der bei euch eine Verbesserung oder nicht?
Schwierig, ich finde -5 eigentlich schon zu stark. Das zerstört z.B bei Slayer Epidemic irgendwie den gesamten natürlichen metallischen Klang der High Hats. So ab -7 db wird es dann noch deutlich reduziert
 
Mir war heute ein wenig langweilig, also mal wieder geschaut, was es an EQs für meinen HD800 gibt - und nachdem ich ein paar ausprobiert hatte (Oratory, Crinacle, Innerfidelity und Rtings), hatte ich nicht das Gefühl: MUSS ICH UNBEDINGT HABEN - selbst wenn ich den Unterschied zum Stock Betrieb natürlich in der Regel ziemlich schnell vernommen habe, aber dennoch war da nicht dieses Gefühl, dass ich das wirklich brauche, auch wenn der allgemeine Usus "Kopfhörer müssen entzerrt sein!" lautet.

Im weiteren Verlauf bin ich dann auf etwas recht Interessantes gestoßen, eine "Diffusfeld Entzerrung" von Oratory, welche ich mir eigentlich nur aus Neugierde dann mal übernommen habe, ohne mir großartig vorstellen zu können, wie dies überhaupt an einem KH, der immer noch limitiert ist und bleibt, klingen soll, also im Gegensatz zu Lautsprechern, wo ich mir so ein diifuses Soundbild viel einfacher vorstellen kann.

Wie auch immer, also nachdem ich jetzt einige Tracks mit diesem nicht alltäglichen EQ angehört habe, habe ich daran irgendwie richtig Gefallen gefunden... Ich versuche mal zu beschreiben, wie der Soundeindruck ist, obwohl Worte ja bestenfalls semioptimal sind in der Hinsicht:

Nicht so dieses "Hier- voll der Hammer auf die Zwölf!" Gefühl wie beim "nackten" Anhören + alle anderen EQs, sondern schon so mehr den Eindruck eines virtuellen Raumes im Kopf, bei dem der Sound sich nicht so aggressiv nach vorne drängt, eher doch so, als ob es durch den Raum wandere - kann man ungefähr nachvollziehen, was ich auszudrücken versuche?

Dass das alles nur Trickserei und viel psychoakustische Einbildung ist (sein mag), ist mir schon klar, aber irgendwie bereitet mir dies ziemlichen Spaß.

Screenshot 2021-04-03 133045.png
 
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Marcel55 schrieb:
Hast du ein Beispiel, wo das nicht gut funktioniert?
Ich hab mal das Auto EQ Profil

Auto-EQ? Gibt's da was für meinen Superlux bzw. hat irgendjemand n Preset rumliegen? Bin etwas neugierig, was man noch so machen kann. :D
 
Marcel55 schrieb:
Was mich dabei tatsächlich interessieren würde:
Der Filter bei 6,8KHz...bringt der bei euch eine Verbesserung oder nicht?
Ich habe das Gefühl, dass mein Gehör in dem Bereich ne Resonanz hat oder so, denn so zwischen 6,5KHz und 7,5KHz kann ich bei vielen Kopfhörern den Pegel reduzieren und es wird dadurch immer besser
Bei meinem DT 880 BE stört mich am meisten der Bereich um 5,8 kHz und 11 kHz. Dazwischen senke ich auch um 8 kHz noch etwas ab. So sieht das aktuell bei mir aus:

dt_880_bse_treblefix.png

Will mit dem EQ nicht zuu steil rangehen, weil das Ganze mit der Sitzposi immer etwas variiert. Daher die starke Glättung. Im Groben ist das auch meine Kurve, die ich vor einigen Monaten in EQ Apo erstellt habe. Zunehmende Senke ab 3,5 kHz mit starker Dämpfung um 11 kHz.

Mein alter DT 990 Pro verhält sich grundsätzlich ähnlich. Auch dort wieder ein störender Peak um 5,8 kHz. Die Höhen überhalb von 10 Khz sind aber deutlich unausgewogener. Da ziehe ich die Senke bis auf 13 kHz hoch.

Der DT 880 BE ist meines Erachtens weniger scharf.

Col. Faulkner schrieb:
Wie auch immer, also nachdem ich jetzt einige Tracks mit diesem nicht alltäglichen EQ angehört habe, habe ich daran irgendwie richtig Gefallen gefunden.
Wundert mich nicht, dass dir das Standardsetting von Oratory nicht gefällt. Das nimmt dem HD 800 nämlich viel Höhen ab 4 kHz - ein Frequenzbereich, der vor allem für die räumliche Detailauflösung relevant ist. Die DIffusfeldkurve betont vor allem den Bereich zwischen 1 kHz und 4 kHz, welcher die Frontlokalisation verbessern kann. Der Peak darüber (um die 5,8 kHz) wird vergleichsweise wenig gedämpft.

ToflixGamer schrieb:
Auto-EQ? Gibt's da was für meinen Superlux bzw. hat irgendjemand n Preset rumliegen? Bin etwas neugierig, was man noch so machen kann. :D
Hier gibt es ein paar Superlux-Presets:

https://github.com/jaakkopasanen/AutoEq/tree/master/results/oratory1990
https://github.com/jaakkopasanen/AutoEq/tree/master/results/innerfidelity
https://github.com/jaakkopasanen/AutoEq/tree/master/results/rtings

Würde mit den Settings von Oratory anfangen.
 
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Der Kabelbinder schrieb:

Vielen, vielen Dank! Ich hab mal einfach n paar in EQ-APO gebastelt und hör mich mal durch. Reicht es, wenn ich den Graphic-EQ nehme? Oder mus ich alles reinpacken?

Habe mir jetzt vergleichsweise mal den EQ von tHunda (hier ausm Forum) geklaut, der klingt mir aber etwas zu "bassig".
 
Zuletzt bearbeitet:
PeterPlan schrieb:
Mit Crossfeed habe ich schon einige Male herum experimentiert. Ist ein netter Effekt, hat sich aber schnell abgenutzt und klingt mir zu künstlich.
Künstlich klingt das für mich überhaupt nicht - ganz im Gegenteil, aber ich hab auch noch nie mit digitalem Crossfeed rumgespielt, vielleicht wird da einfach maßlos übertrieben?
Cyberskunk77 schrieb:
Genau wie du es schreibst, hält mein Kumpel auch nicht viel vom Audeze LCD-X Creator Edition New Kopfhörer. Schwer und dadurch bei längerem Tragen unbequem, war da seine spontane Antwort.
Kann ich durchaus bestätigen, aber man gewöhnt sich mit der Zeit an das höhere Gewicht.
Marcel55 schrieb:
High-End bei Beyerdynamic heißt T1, aber der neue T1.3 klingt wahrscheinlich schlechter als die Einstiegsklasse
Warum? Ist die Einstiegsklasse so viel besser oder der T1 so viel schlechter geworden?
 
0-8-15 User schrieb:
der T1 so viel schlechter geworden?
Schon, ja. Ohne EQ wird das sicher kein Vergnügen:

T1-3rd-Gen-1536x689.jpg


ToflixGamer schrieb:
Reicht es, wenn ich den Graphic-EQ nehme?
Joa, ist halt nicht immer wirklich das Harman-Target bei AutoEQ. Welchen Superlux hast du genau?
 
@3125b Ich hab hier den Superlux HD 681 EVO, mit den Velour-Polstern drauf. Da hab ich jetzt nur n Preset bei Rtings gesehen...
 
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