News Im Test vor 15 Jahren: Die erste Festplatte mit 120 GByte und SATA

@valin1984: Man kann auch netter sagen, dass es die Kabel mehr oder weniger erst gegen Ende ihrer Ära gab... ;)

Regards, Bigfoot29
 
Die Aera war zwar zu ende, aber die Platten gehen dann nicht auf Befehl kaputt :rolleyes: und so will man sie auch noch so lange wie möglich weiterverwenden. Robust sind sie bis heute. Meine letzte IDE-Platte habe ich vor über 10 Jahren gekauft, aber die 160 und 250GB Platten laufen halt noch, solange es die alten Boards noch machen. Der Speicherplatz reicht und eine SSDs überfordert die alten CPUs. Ob an einem Pentium 4 eine Magnetfestplatte oder SSD hängt, macht keinen Unterschied.
 
ThePowerOfDream schrieb:
Na so Schlimm war das damals nun auch nicht ! Gabs ja ausser der CPU noch nichts was Abwärme erzeugte.

Also ich habe damals schon in Handarbeit Flachbandkabel gerundet, bevor es die runden IDE Kabel zu kaufen gab. Schön vorsichtig mit dem Teppichmesser die einzelnen Litzen voneinander getrennt und als runden Strang mit Tape zusammengeklebt!
Auch damals lohnte sich eine gute Kühlung, um die Lautstärke etwas zu senken. Und die Lautstärke von PCs war damals insgesamt noch unglaublich hoch!

Dass nichts außer der CPU Wärme erzeugte, stimmt auch nicht. Meistens war sogar ein aktiver Lüfter auf der Northbridge auf dem Mainboard. Eine GPU gab es auch, ebenso ein Netzteil.

Natürlich haben diese Komponenten im Prinzip weniger Wärme erzeugt, als heute, dafür waren die Kühlkörper grottig schlecht und die Netzteile total ineffizient. Von daher brauchte man in einem starken Rechner damals unter Umständen sogar einen besseren Airflow, als in einem heutigen PC mit weniger heißen Office-Komponenten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nicht nur Maxtors. Es gab SCSI-Platten, die haben ohne extra Kühlung (und wenn sie lange nicht beachtet wurden) ihre Kunststoff-Käfige weggeschmolzen. Aber unabhängig davon eine sehr schöne Antwort. Musste spontan :D .
Damals gab es zwar insgesamt nicht so viele Watt, die an die Umgebung abgegeben werden konnten (gut, im Serversegment haben die CPUs und Chipsätze auch damals irrwitzige Werte verblasen), aber die Summe und die vergleichsweise schlechte Lüfung - meist nur durch das oben im Gehäuse sitzende Netzteil wurde die durch Konvektion nach oben getriebene erwärmte Luft aus dem Gehäuse gesaugt - plus billige Lüfter oder gewolltes Design - bis vor 10 Jahren galt ohne Witz in Asien ein lauter PC noch als leistungsfähiger PC - sorgten schon für genügend Lärm. Da halfen die Flachbandkabel tatsächlich nicht, die Konvektionsfunktion in Gang zu halten und die überall verbauten Ministaubquirle drehten hoch.

Regards, Bigfoot29
 
Das 60GB Modell von der war meine erste SATA Platte ;-) War aber auch eine die nicht sehr lange gehalten hatte... (war aber schon aus der Garantie raus als sie aufgegeben hatte), trotzdem hatte ich mit meinen anderen Platten (auch recht viele andere Seagate dabei) mehr Glück.

Bei der Umfrage bin ich unsicher was ich angeben soll... in meinen "normalen" Systemen ist SATA das langsamste. Wenn ich meinen Retro-Systeme dazu nehm ist es der Shugart-Bus ;-)
 
Die schicken Rundkabel sind erst recht spät auf den Markt gekommen. In den 1990ern habe ich solche Kabel nicht gefunden :/
 
Ja, die Rundkabel gabs erst recht spät. Wobei manche schon vorher auf die schlaue Idee gekommen sind die Flachbandkabel so alle 8 Adern zu trennen ;-) gab auch fertig PCs mit sowas, unter anderem die Siemens Teile hatten solche Kabel (z.T. auch für SCSI)
 
Bigfoot29 schrieb:
@smalM: Die Obergrenze mag von IBM festgelegt worden sein, wurde von Bill Gates aber lange als geltende Maxime beibehalten. Ansonsten hätte man schon zu 386er-Zeiten ein OS herausgebracht, welches mit den Beschränkungen aufräumt. Die CPUs konnten es ja.

Das ist die andere Seite der Medaille bei der IBM-PC- bzw. IBM-AT-Kompatibilität. Und in einem Memory-Mapped-System mußt Du Dich daran halten, ob Dir das nun paßt oder nicht.

Die Kaufkraft gilt immer für einen ganzen Warenkorb.
 
Bereits der 286 Protected Mode konnte 16MB linearen Speicher adressieren, der 386er sogar 4GB. Genutzt hat man es halt nur ewig nicht sondern erstmal bei OS2 verprobt, weil man zwingend DOS-kompatibel bleiben wollte. Also ja, es ist Microsofts Schuld. Man hat ein ganzes Jahrzehnt verschlafen. Ob das Zitat, was ihm nachgesagt wird, nun tatsächlich von ihm kommt oder nicht, ist letztlich egal. Seine Firma hat diese Maxime genug geprägt als dass es sehr wohl von ihm sein konnte. (Immerhin rühmt man sich bei MS ja andererseits auch, das Internet erfunden zu haben...)

Und zum Warenkorb: Ich gebe Dir zwar Recht, dass die Teuerungsrate da für den Warenkorb "nur" 110% (wer damals 1000 Mark verdienen musste um sich etwas für 1000 Euro zu kaufen, muss heute knapp 2200 Mark (aka 1122 Euro) verdienen) seit 1980 beträgt. Allerdings sind da einige Dinge im Warenkorb, die vor allem darauf ausgelegt sind, die Inflationsrate niedrig zu halten. Ein Zylinder - teures Produkt - ist. z.B. im letzten halben Jahrhundert vermutlich tatsächlich nicht signifikant teurer geworden. Das Brot als limitiert enthaltene Massenware nachgewiesenermaßen schon. Auch ein Auto - etwas, was man sich ja 5 Mal im Jahr kauft - ist in Basis-Modellen tatsächlich nur um 100% im Preis teurer geworden. Dafür die Mieten sind - nicht im Warenkorb - überproportional gestiegen. Nur, weil eine Statistik etwas besagt, ist sie noch lange nicht realitätsnah. (Und die Kritik gerade am "Warenkorb" ist seit Jahren kaum zu überhören.)

Regards, Bigfoot29
 
Bigfoot29 schrieb:
@joshy337: Ich respektiere Dein Wissen aus dieser Zeit. Ich kenne die Technik der frühen 80er nicht, daher war das, was Ende der 80er war (und an das, an das ich herankam), für mich der initiale Maßstab. Und ich hätte damals einen 286er finanzieren können oder eben einen Amiga 2000. Besserer Sound, bessere Grafik als das x86-Modell, welches mir angeboten wurde und Aussicht auf deutlich bessere Spiele-Auswahl machten es mir letztlich leicht.
Danke für Dein Verständnis, Bigfoot29. Ich wollte Dich oder den Amiga keinesfalls irgendwie kritisieren.
Der Commodore Amiga war, als er 1985 rauskam, war ein kleines Wunder.
Es gibts sogar ein Video von der NASA, die die Amiga-Hardware auch mal eingesetzt hatte.
Dazu anbei noch ein YT-Video von der Premiere in Deutschland von 1986 (ich hoffe, die CB-Moderatoren
sind mir nicht böse, wenn ich in diesem Thread ausnahmsweise abschließend noch einen letzten Videolink einbaue):

https://www.youtube.com/watch?v=z_m-9PLanp0

Verglichen mit dem originalen IBMs (PC,XT,AT) und den Heimcomputern damals war er wirklich futuristisch anmutend.
Ich selbst schätze den Amiga auch, weil er die Plattform war, auf der die Tracker-Szene (Amiga MODs) ihre Geburststunde hatte.
In den 90ern habe ich oft diese Musik gehört und sehr gemocht (wer kennt noch "Guitar Slinger" ?). :D

Damals noch mit MODPlay Pro (DOS) und MOD4WIN (Win 3.1). Das war auch die Zeit, als ich anfing,
einfache Covox-Stecker zu bauen.
Unter MODPlay Pro konnte man damit über den Parallelport Musik hören.
Das Basteln hat mir trotz der Mühe und angebrannter Finger sehr Spaß gemacht. :)

Bigfoot29 schrieb:
Und auch wenn es für Dich eher ein Sport war, die config.ini zu frisieren: Kannst Du akzeptieren, dass das manchen massiv auf die Nerven geht, wenn man es gewohnt war/ist, ein Spiel per Diskette einlegen (oder Doppelklick aufs Icon, falls man es installiert hat) zu starten ohne fummeln zu müssen?
Sicher. Obwohl ich ehrlich gesagt damals über nicht viel Know-How verfügte. :(
Ich kam eher von der Heimcomputer-Schiene (hatte einen Sharp) und hatte mit Datassette und BASIC angefangen.

Unter DOS habe ich eigentlich nicht viel verändert, die meisten Dinge liefen.
War aber eher deswegen so, weil ich die Startdateien aufs nötigste reduziert hatte.

Sprich, SmartDrive, Ansi.sys und Co rausgeworden. Für Maus und Tastatur habe ich dann alternative Treiber genommen,
die älter oder kleiner waren. Die gabs meist auf den Shareware-CDs von CDV (aus Karslruhe)
oder den ARI-CDs. Da waren auch viele Tipps enthalten, da die CD einen Katalog hatte.

Das alles wiegesagt auf einem gebrauchten 286er. Der konnte nur 16-Bit Software verabeiten.
Dessen 16-Bit Protected-Mode war im Prinzip nur für Himem.sys und Windows 3.10 zu gebrauchen.
Mit 4 Megabyte lief Windows dann recht brauchbar im Standard-Modus. Mit Sound AdLib/SoundBlaster-Sound.

Aber ich denke, ich war dann doch eher die Ausnahme.
Mein PC hatte nur einfache Hardware und brauchte daher nicht so viele speicherhungrige Treiber.

Ich vermute, im Grunde war die Speicheroptimierung eine Sache, die vor allem 486er-Systeme betraf (aber nicht nur).
In den 90ern gab es auch viele anspruchsvolle DOS-Spiele, die auch das letzte Byte aus dem Konventionellen Speicher kitzeln wollten. Dazu kamen noch Treiber für CD-ROM Laufwerke, Soundkarten, Netzwerkkarten, etc.
Glücklicherweise gab es da bereits Speichermanager zu kaufen, die aber nicht viele Leute hatten,
da entweder zu teuer, oder weil sie es nicht wussten. Ab MS-DOS 6.x kam dann MemMaker und hat das Optimieren ein bischen einfacher gemacht.

Da dafür aber ein 386er oder höher nötig war, habe ich als 286er-Besitzer dieses Kapitel aber etwas versäumt.
Darum habe ich auch die ganzen Probleme mit Spielen verpasst, die nicht starteten wenn DOS mit EMM386 geladen wurde bzw.
im V86-Modus lief. Bein PC lief überwiegend im Real-Modus oder im 16-Bit Protected-Mode, wenn Windows 3.1 lief.

Vermutlich war das auch der Grund, warum es in den 80er solche Probleme nicht so häufig gab (da gabs auch weniger Laien, bzw. PCs waren eher Arbeitstierw. Außer in den Staaten, evtl.-Dort waren C64/Amiga/Atari
nicht so populär wie bei uns. Dementsprechend gab es dort viele PC-Spiele.
Anfangs vor allem Adventure von Infocom und Sierra On-Line. und den Flugsimulator natürlich.
Der Tandy 1000 war sehr beliebt. Ähnich wie der Schneider PC 1512 bei uns. Der Nachfolger, der PC 1640 war übrigens EGA-Kompatibel, was im Widerspruch zu dem steht, was ich zuvor über EGA/VGA sagte. Ausnahmen bestätigen eben manchmal die Regeln. ;) ).

Wenn man mit DOS 3.30 arbeitete und 640KB RAM hatte, war alles okay.
Lotus 1-2-3 und Co. unterstützten EMS-Speicher, der per Zusatzkarte bereitgestellt wurde.
Bei DOS 4.0 sah es dann schon anders aus (es brauchte mehr RAM und konnte den Kernel nocht nicht auslagern,
wie DOS5/6 es später konnten).

CD-ROM Laufwerke und Co, brauchte man da noch nicht. Außerdem konnte man, wenn man nur CGA bzw. Herkules-Grafikkarten im System hatte, das A-Segment nutzen. Sprich der Bereich von 640-703KB war nicht belegt (da lag später dann der Framebuffer für EGA/VGA, wie heute üblich).

Wenn man also eine RAM-Karte für den Konventionellen Speicher anpasste (das waren diese -heute seltenen-
Upgrade-Karten für Asbach-Uralt-PCs, die weniger als 640KB hatten), konnte man bis zu 703 KB unter DOS haben.
Ggf. war dann ein Tool wie 704K.COM notwendig, damit die alten DOSen es erkannten.
Es gab damals auch spezielle Mods für den PC/XT, die das direkt ermöglichen.

Vegleichbares gab es auch für Atari ST und Amiga.
Die Emulatoren dort, PC-Ditto, PC-Speed, AT-Once, Bridgeboard, etc. untersützten Dinge,
zu die kein echter PC/XT bei uns in Europa fähig war. 703KB RAM, Tandy 1000-Grafik, usw.
Beim Amiga konnte sogar DOS im Fenster laufenlassen und ein Festplatten-Image als virtuellens C-Laufwerk einrichten.
Im Prinzip ähnlich wie unsere heutigen Emulatoren/Virtualisierer wie VirtualBox und Virtual-PC.

Zurück zum PC/XT: Ohne installierte Grafikkarte, konnte man auf einem PC/XT sogar bis zu ca. 900KB haben,
da der Speicher ab 640KB ja nicht belegt war (außer durch System-BIOS am Ende; also ca. um die 900KB
oder durch Option-ROMS -BIOSe- auf MFM/RLL-Plattencontrollern oder anderen Karten).
Das war nützlich für Betreiber von Mailboxen oder Datenbanken.
Die Ausgabe/Eingabe für DOS erfolgte dann via CTTY-Befehl über serielles Kabel und ein Terminal.


Bigfoot29 schrieb:
Auch musste man beim A2000 nichts löten. Das Kickstart-ROM kam gesockelt und war per - nachgekaufter - Zusatzplatine schaltbar. Allerdings lief nicht alles von A500-Zeiten mit Kickstart 3.x, weswegen der Schalter bis auf Spielereien eigentlich immer auf 2.x blieb.
Ich meinte ja nur, dass es in der Amiga-Szene viele talentierte Bastler gab.

Das war nicht negativ gemeint, im Gegenteil. Ich selbst hab schon als Kind gerne gebastelt.
Hatte damals ein Bausatz für ein Detektor-Radio (Kristallempfänger/Crystalradio) für Mittelwelle
und später mehrere Kosmos-Baukästen (u.a. den Hi-Tec Baukasten mit PC-Interface für Parallelport
und Win 3.1; lief ab 286er und hatte Beispielprogramme für Visual Basic 2 bzw. VB3).

Bigfoot29 schrieb:
Der PC kam per 286-Bridgekarte ins System. Und bis auf Prince Of Persia gab es nichts, was ich auf diesem Part des Systems gespielt hätte. Ich habe lediglich kennengelernt, was ich auch vormals nicht vermisst habe. Konfigurationswirrwar, DIP-Wüsten und die unsäglich meise Qualität der PC-Speaker in einer Zeit von 2-Kanal-7Stimmen (ja, ich weiß, gecheatet... orginal konnte der AMiga nur 4)-Audio.
War eine gute Entscheidung von Dir, wie ich finde. :daumen: Der 286er war ein bewährter Prozessor, auch wenn oft Witze über ihn gemacht wurden, weil er einen Reset, brauchte, um in den Real-Mode zurückzukehren.
Fun fact: In der damaligen DDR war der 80286 übrigens die letzte große Chipentwicklung gewesen (U80601)

Oft wurde behauptet, Himem.sys mache den 286er daher langsamer (stimmte übrigens nur Anfangs;
Himem.sys nutze später LOADALL und blieb im Real-Mode).
Und im Real-Mode bzw. unter DOS war er wesentlich schneller als ein 8088 oder NEC V20.
Obwohl der NEC V20 auch Befehle des 8018x bzw. des 286er kannte. Ein 8MHz PC/XT Emulator mit V20 oder gar v30 wäre auch nicht schlecht gewesen, wenn Du dich anderst entschieden hättest.

Der Amiga
Bigfoot29 schrieb:
Und nein, die wenigsten PCs damals hatten eine Soundkarte verbaut.
Das war, anders als beim Amiga, alles nochmal extra Zubehör zum Basis-Set..
Da will ich Dir auch garnicht widersprechen. Der PC von der Stange hatte keine.
Bei Spielern (Neudeutsch "Gamern") wurden aber schnell AdLib-Karten bzw. Klone verbaut.
Das war der Vorgänger des SoundBlasters (AdLib hatte nur einen YM3812 Synthi an Port 388h/389h).

Beim SoundBlaster kam dann noch ein D/A-Wandler und GamePort (+MIDI) dazu.
Die ärmeren unter uns hatten dann nur den Covox-Stecker. Pinball Fantasies und Co. unterstützten den,
da sie Amiga-MODs abspielen (Ironie des Schicksals). Auch gab es TEMU, einen Tandy 3-Voice Emulator.
Damit konnte man dann zumindest Musik in Spielen wie zum Beispiel Leisure Suit Larry oder Kings Quest hören
(Spiel mit /T starten). Unter Windows 3.1 gab es dafür auch einen Treiber, ebenso wie den berühmten Speaker.drv für den PC-Lautsprecher.

Bigfoot29 schrieb:
Übrigens der einzige Grund, im Amiga zu löten war, den Speaker des 286er zum Sprechen zu kriegen. Der war nämlich nicht mit verbaut (oder mitgeliefert), sondern hätte separat gekauft werden müssen oder aber eben tatsächlich an eine Leiste im Amiga gelötet werden müssen.
Ah okay, das wusste ich nicht. Konnte man nicht auch eine ISA-Soundkarte in den Amiga 2000 einstecken ?
Sofern die Software vom Bridgeboard es erlaubt, hätte man dann evtl. zumindest AdLib-Soundeffekte kören können.
Denn AdLib braucht nur wei I/O-Kanäle und keine IRQs/DMAs etc. Der Wahnsinn" kam erst mit SoundBlaster. ;)

Ab SB16/AWE wurde es dann -zugegeben. unnötig kompliziert, weil noch ein zusätzlicher DMA-Kanal gebraucht
wurde, ein IDE/ATAPI-Interface drauf war, eine MPU401 Port 330h belegt und die neueren Karten als Krönung
Plug&Pray benutzen und die furchtbaren Creative-Treiber brauchten.

Mit der SoundBlaster 1.x, 2.0 und Pro war es zuvor noch einfacher. Da gings noch ohne Treiber.
Einfach Jumper (Steckbrücken) setzen und fertig. Meist konnte man sogar die Standardeinstellung lassen:
Auspacken, Einstecken, spielen.
Okay, oft musste man den IRQ ändern. Also von IRQ7 auf IRQ5.
Oder einen Port/DMA-Kanal wechseln, weil irgendeine Zusatz-Steckkarte diesen Kanal bereits benutze.

Bigfoot29 schrieb:
Von funktionierender Sprach-Synthese, preemptives (und heute wieder verwendetes) Multitasking und einem klaren Error-Handling des Amiga will ich da noch gar nicht anfangen. (Auf dem PC schmierte halt schlicht das System weg. Warum durfte man selber debuggen.)
Ja, den Sprachsynthesizer kenne ich. :) War eines der Dinge, die ich auf meinem damaligen A500 als erstes ausprobiert hatte.
Erinnerte mich etwas an die Syntbox aus dem Streifen WarGames. In echt wurde damals wohl ein Spezialchip per
seriellen Kabel an den IMSAI 8080 (ein Z80-Rechner mit CP/M) angeschlossen. Evtl. sogar parallel zum Terminal
verdrahtet. Oder so ähnlich. Das war etwas vor meiner Zeit.

Bigfoot29 schrieb:
Regards, Bigfoot29
Beste Grüße und
Danke für das interessante Gespräch,
Joshy337
 
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Tjaa... Amigas hatten - hier in Europa - ihren Reiz. Und ja, über den Teich hinweg hat man diese Liebe nie wirklich verstanden. :/
@joshy337: Ich antworte mal in freien, nicht unbedingt zusammenhängenden "Episoden" auf Deine Punkte.

Die MOD-Community habe ich tatsächlich erst so wirklich auf dem PC kennengelernt. ModPlay und Co kenne ich auch noch. Ein guter Bekannter hatte sogar mal eine Version, die man, je nach Umfang, erst noch selbst für Dos kompilieren musste. Entsprechend waren dann neben den Stereo-Lautstärkebalken ggf. noch "Mäusekino" und Oszi drin. Aber nur auf dem 386. Auf dem 286 war nur die Minimal-Version drin. :) Und ja, es gab sehr, sehr schöne Songs damals. Einige, wenige habe ich immernoch. Die Basteleien mit dem Parallelport habe ich auch gelesen, wenn auch nicht selber ausprobiert. Allerdings hatte ich relativ früh (1993? 94?) einen Soundblaster 2.0 in einer Spezial-Version. Das Ding konnte zwar nicht aufnehmen, hatte dafür aber 4MB Wavetables per Chip dabei. Ein Restposten eines lokalen IT-Ausrüsters. Adlib? Roland? Pfft! Midi und man stand MIT dieser Karte mitten im Konzertsaal. (Leider hat eine Überspannung - Blitzschaden - die Karte samt damaligem 486er gegrillt. Ich hab nie wieder was ähnliches bekommen, bis Musik dann halt direkt per WAV (bzw. CD-Audio) oder MP3 abgespielt wurde.)

Tja, was die config-Basteleien angeht: Wie gesagt... mit dem 286er (via Bridgeboard) hab ich kaum gespielt. Daher war mir der Speicher da egal. Dos 4.40 war von Hause aus mit dabei. auf 4 (oder 5?) 5.25"-Disketten. Und auf dem 486er war es dann - hatte 4 MB RAM - echt die Hölle. Allerdings hatte ich nicht den Freundeskreis, der mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte, was die Optimierungen angeht. Wir fingen alle bei 0 an und das Inter-Netz gab es damals noch nicht. - Und die Mailbox-Systeme konnte sich von uns keiner leisten (bzw. die Eltern hätten einen erschlagen, wenn man mal eben den kompletten Abend die Telefonleitung belegt. Selbst lokale Gespräche im Ort kosteten ja damals richtig Geld. ). :)

Was das Bridgeboard angeht, muss ich allerdings ein klein wenig einschränken. Das Ding IST ein normaler 286er (gabs auch als 8086) mit 1 MB RAM und CGA-Grafik (welche, wie Du schon richtig schreibst, über einen Emulator-Treiber unter Amiga in einem separaten Fenster angezeigt wurde). Die 1000er und 2000er-Serie konnten diese Bridgeboards auf jeden Fall verwenden. Die 500er-Amigas meines Wissens nach auch. Je nach Amiga-Modell hießen sie nur anders (SideCar, BridgeBoard, ...). Später muss es wohl auch noch stärkere Modelle gegeben haben. Aber da die Zeit damals eh schon "rum" war, habe ich nach stärkeren Bridgeboards nichtmal mehr gesucht. :)
Um einer Frage von weiter unten aus Deinem Text vorzugreifen: Der A2000 hatte vor seinem letzten Zorro-Steckplatz - so hießen die Steckplätze für Amigas) einen 16-Bit ISA-Steckplatz. Und dahinter "wohnten" noch zwei weitere 16-Bitter und ein 8-Bitter. Also ja, entsprechend ließ sich eigene Hardware (wie eben jene Soundkarte) betreiben. Aber wie gesagt... über 200 Mark gebraucht für das Bridgeboard war damals schon viel Geld. Da musste man auch erstmal mit dem leben, was man hatte. :D
Was die Platten angeht: Das kann ich bestätigen. Allerdings habe ich das anders herum genutzt: Eine IDE-Platte war deutlich billiger als die SCSI-Platten, die der Amiga benötigt hätte. Ergo hab ich damals von meiner 120MB-Platte 20 MB abgezapft und via Janus-Software an den Amiga durchgereicht. Um die Festplatte jetzt im Amiga standardmäßig nutzen zu können, musste eine eigene Boot-Diskette erstellt werden, die nach dem Kickstart (aus dem ROM) noch die nötigen Treiber lud, um den 286er anzufahren und sobald der "da" war, die 20MB IDE-Partition im Amiga einzuhängen um dann von DIESER Platte weiter zu booten.

Wir haben damals schon krude Zeug gemacht, um Geld zu sparen... :D

Ich hab das mit dem Amiga und basteln auch nicht negativ verstanden. Ich hab mich ehrlich gewundert, wo man IM Amiga so viel hätte rumlöten wollen. Da kenne ich von PC-Zeiten viel gruseligere Dinge. Da wurden Chips überlötet, wir haben von ausgeschlachtetem SIP-Speicher die Beinchen abgefeilt, um sie als SIM-Speichermodule (dann mit den heute üblichen, nur etwas kleineren Speicher-Form) im Rechner meines Kumpels nutzen zu können. - Der hatte einen 386er. - Und was weiß ich nicht noch alles. Vielleicht liegt es auch daran, dass man damals so viel basteln konnte (und auch manchmal musste, wenn das Geld knapp war), dass ich heute AMDs Vorgehen, die Sockel stabil und die Prozessoren so lange wie möglich drauf funktional zu halten, deutlich besser finde, als von Intel mit jeder CPU-Revision ein neues Board vorgesetzt zu bekommen... Das "hey... Geld gespart!" ist einfach weg. :/

Robotron hat also doch noch 286er gebaut? Sieh mal einer an... :) Ich hatte nur mal einen Robotron EC 1834 in den Fingern... Schräge Sache, das. Aber der lebt auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. (Andererseits... der Dachboden meiner Eltern ist groß! Hmmm...)

Letztlich hätte es vermutlich viele gute Systeme gegeben. Ich kam damals vom Atari 800 mit Datasette. Der fiel mir - viel Taschengeld kostend - via Annonce zu. Da gab es die ersten Spiele. Und das hat geprägt. Damit musste der Nachfolger ein System sein, welches zum Spielen geboren ist. Und da fiel Schneider, Amstrad, Atari und x86 für mich als pubertären Holzkopf einfach raus. Ich wollte Grafikpracht, den Audio-Bombast eines Lotus III, Turrican II, R-Type, BattleSquadron und wie sie alle hießen. :evillol:

Jetzt weiß ich auch, woher das Tandy kommt. :D - Man lernt immer noch dazu. Wie geschrieben... zu Anfang hab ich auf dem PC auch nur den Speaker gehabt. Ich hatte den Vorteil, dass er, da er an die Amiga-Ausgabe gelötet gewesen ist, den Quäken-Klang direkt auf Lautsprecher. Da konnte man durchaus was rausholen, wenn das nicht nur so ein 0.25W Pseudo-Piepser war. Ansonsten kenne ich sowohl Adlib als auch Roland32. Beides klang im Vergleich zu Midi gruselig. Da war ich von den Mods vorher und dem Wavetable-Midi nachher leider völlig verwöhnt. :)
Was mich nur wirklich wundert: Ich hab grade nochmal gesucht: Ich finde die Karte nicht mehr. Es hieß Soundblaster 2.0 Play (oder so), hatte keine Eingangs-Schnittstellen (man konnte nix aufnehmen), und ich bin mir nicht mehr sicher, ob die 4MB Wavetable über Daughterboard kamen oder nur als riesen-Chip auf die Platine gesteckt waren... Am Ende wars doch eine SB16 mit Daughterboard.

Allerdings kenne ich die ISA-Wirren auch noch zu gut... via Jumper oder DIP-Schalter (da die teuer waren, meistens doch per Jumper) wurde konfiguriert, was das Zeug hielt. IRQ 5 oder 7? DMA 0, 1 oder 3? MIDI über 300 oder 330? Musste man alles wissen. Mit Plug and Pray wurde es dann erstmal noch schlimmer, weil man im schlimmsten Fall das System mit einer neuen Karte erstmal nicht mehr gebootet bekam, bis man die Standard-Settings der Karta via Treiber anders eingestellt hatte. Hier war Win95, besser noch Win98 definitiv ein Segen (zumindest in der Windows-Welt). Grafische Einstellmöglichkeiten. Autokonfigurationen, die auch halbwegs funktionierten... ein Traum. (Dazu kam noch der erweiterte IRQ-Bereich der 16 und 32-Bit-Modi.)

Das Kompliment für die nette Unterhaltung gebe ich gerne zurück! Vielen Dank! Hat mich gefreut, mal in Erinnerungen schwelgen zu können. :)

Bis zum nächsten Mal!

Regards, Bigfoot29
 
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