Jobangebot aus der Schweiz

BellaCiao

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Hallo liebe Community,

ich habe heute ein Jobangebot aus der Schweiz erhalten.
Bei den Gehaltsangaben kippt man als Deutscher ja erst einmal aus den Birkenstocks...

Grundsätzlich bin ich der Scheiz gegenüber äußerst positiv eingestellt und konnte mir schon immer vorstellen dort auch dauerhaft zu leben.
Wirklich damit befasst habe ich mich aber noch nicht, deshalb würde ich gerne eure Meinung hören.

Ich bin Ende 20, seit 3 Jahren bei einem großen Konzern tätig und verdiene aktuell rd. 66 t€ Brutto im Jahr bei 35h/Woche.
Ich schaue mich sporadisch um und höre mir externe Angebote an. Als Gehaltskriterium hatte ich mir mind. 85 t€ (auf 40h Basis) für einen Wechsel vorgenommen.
Das schweizer Angebot beläuft sich nun auf 120 tCHF. Im ersten Moment wahnsinnig viel.

Ich habe dann aber mal das Durchschnittsgehalt der Schweiz herangezogen und einen Faktor berechnet.

In Deutschland verdiene ich aktuell ca. 1,5-faches Durchschnittsgehalt (auf 40h Basis).
In der Schweiz entsprechen die 120 tCHF auch in etwa dem 1,5-fachen Durchschnittsgehalt.
--> Aus dieser Betrachtung heraus wäre der Wechsel für mich keine Verbesserung.

Hinzu kommt, dass ich hier in einem Haus lebe das meinen Eltern gehört und für das ich kaum nennenswerte Miete zahle. In der Schweiz sind Wohnungen extrem teuer.

Zudem habe ich keine Erfahrung über andere Hürden wie z.B.:
  • Rentenanspruch in DE wenn ich auswandern sollte?
  • Rentenanspruch in der Schweiz wenn ich erst mit Ende 20 dort einzahle.
  • Bleiberecht / Arbeitsgenehmigung in der Schweiz?


Hat jemand von euch Erfahrung in der Schweiz? Kann berichten? Aspekte die ich vergessen habe? Wie ist eure Meinung?
 
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Zum Finanziellen:

Schau dir die Mieten an,dann weist du bescheid.So ist es auch mit dem Einkauf des täglichen Lebens.Unterm Strich dürfte es pari sein.
 
Tornavida schrieb:
Zum Finanziellen:

Schau dir die Mieten an,dann weist du bescheid.So ist es auch mit dem Einkauf des täglichen Lebens.Unterm Strich dürfte es pari sein.

Das befürchte ich leider auch.
Mein Kriterium für einen Wechsel ist ja eigentlich eine wesentliche Verbesserung der aktuellen Situation.

Wenn ich unterm Strich mit dem Wechsel aber (maximal) aufs gleiche Niveau komme macht das für mich keinen Sinn.
Noch dazu mit der Gefahr und Hürde komplett ins Ausland zu wechseln, umziehen zu müssen, keine sozialen Kontakte usw.

Wenn man remote aus Deutschland arbeiten könnte und das schweizer Gehalt kassiert wäre das interessant.
 
Wichtig ist nicht die Menge an Gehalt,sondern was und wie du dein Leben damit gestalten kannst.Das muss man alles gut abwägen,jetzt nicht nur für die Schweiz gesprochen.Freunde und soziale Kontakte findest du aber bestimmt auch in der Schweiz,nur der Ausgang und die Runde schmeissen wird deutlich teurer :D
 
Schau dir auch das Durchschnittsgehalt der Gegend an in die du kommen würdest. Zürich ist anders als Bern oder Genf.

Die Hauptfrage: Willst du in der Schweiz dauerhaft bleiben? Wenn nein sollte dir die Arbeit gefallen und möglichst weiterbringen. Sprich eine Position mit mehr Verantwortung oder bei der du etwas neues lernst. Dann kannst du in ein paar Jahren wieder zurück nach D mit neuen Fähigkeiten. Nur wegem dem Geld bringt es nichts zu wechseln.
 
Ich würde gerne in der Schweiz leben. Aber der Schritt tatsächlich „auszuwandern“ hat mich bisher abgeschreckt.

Den genauen Standort kenne ich noch nicht. Ich weiß nur dass es die "Zentralschweiz" ist.
 
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Aus welcher Ecke aus Deutschland kommst du denn? Verstehst du die Schweizer? Sprache ist wichtig. Du sollst ja auch im Alltag zurecht kommen.



120 k Franken ist für die Schweiz schon ein ordentliches Gehalt.

Von dem Gehalt musst du auch deine Altervorsorge bestreiten.

42 Stunden Woche ist üblich in der Schweiz. 25 Tage Urlaub. Wenn sie es gut mit dir meinen sogar 30. 30 ist nicht Standard.

Zentral Schweiz vermutlich Zug....
 
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Ich komme aus BW, Nähe Karlsruhe. Bin in gut 2 Stunden in Zürich. Aber Zentralschweiz ist ja nochmal ein gutes Stück weiter.

Schweizer die "Deutsch" mit Dialekt sprechen verstehe ich. Schweizer die Schweizerdeutsch, italienisch oder was auch immer sprechen verstehe ich nicht.

Aktuell bin ich ziemlich verwöhnt mit 35h und 42 Tagen Urlaub.
Dass es nur 25 Tage gibt und 42h normal sind spricht auch nicht unbedingt dafür.

120 tCHF liegen so genau an der Grenze zwischen "wow, so viel" und "wow, in der Schweiz ist das überhaupt nicht so viel"...

Hätte er 100 tCHF geboten hätte ich direkt abgesagt. Bei 150 vermutlich direkt zugesagt. Aber bei 120 bin ich wirklich unschlüssig.

In Deutschland hatte ich auch schon Angebote zu 85 t€.. da wäre ich vermutlich finanziell besser dran. Und es wäre bequemer weil man sich nicht an ein neues Land anpassen muss.

Ich bin in Deutschland schon sehr stark verwurzelt. Ich kenne das deutsche Recht, ich kenne die deutsche Steuer, ich kenne die Sitten, ich kenne die Sprache, ich "verstehe" die Politik.

Von den ganzen Themen habe ich in der Schweiz absolut keine Ahnung.

Es fängt schon damit an dass ich nicht weiß ob man in der Schweiz so einfach Mietwohnungen findet, was sie kosten, wie man das mit der Kauton handhabt, ob möbliert vermietet wird, ob eine Küche vorhanden ist, wie man einen Internetvertrag abschließt, wie das als "Ausländer" dort funktioniert usw.

Die Schweiz liegt zwar direkt nebenan... aber dadurch dass sie kein Teil der EU sind ist dort gefühlt nichts wie in Deutschland.

Ich hatte an der Uni mal einen deutschen Dozenten der für mehrere Jahre in der Schweiz gelebt hat und wieder zurückgekommen ist. Der hat immer nur gepredigt dass es super kompliziert ist wieder zurückzukommen. Die genauen Gründe sind mir mittlerweile aber wieder entfallen. Ich meine es hatte etwas mit der Versicherung oder Rente zu tun in die man nicht so einfach wieder zurückwechseln konnte.
 
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Wie würdest Du die folgenden Punkte priorisieren?

  • Einkommen
  • Schweiz als neues Zuhause
  • Beruf (Tätigkeit/Karriere)
  • Privatleben/Familienplanung

Versuche das mal in eine Rangfolge zu bringen (gleiche Plätze gibt es nicht!).
 
BellaCiao schrieb:
Es fängt schon damit an dass ich nicht weiß ob man in der Schweiz so einfach Mietwohnungen findet, was sie kosten, wie man das mit der Kauton handhabt, ob möbliert vermietet wird, ob eine Küche vorhanden ist, wie man einen Internetvertrag abschließt, wie das als "Ausländer" dort funktioniert usw.
Ich glaube ein umzug in ein anders Land ist eher nichts für dich. Wenn du dir um diesen kleinkram schon solche gedanken machst, stellt sich mir die Frage wie du mit den grossen dingen umgehen wirst.
Es gibt Leute die kannst du am anderen Ende der Welt abstellen und die kommen zurecht und es gibt solche die nicht aus ihren Strukturen ausbrechen können. Gefühlt nach deinen Aussagen bist du eher der zweite Typ. Geld sollte kein Entscheidungskriterium sein. Auch bei 150k nicht.
Ich bin schweizer und kann dir sagen, als deutscher ist es hier nicht immer sehr rosig. 42h sind nur die Soll Zeit. Von Ist Zeit reden wir hier nicht. Gerade anspruchsvolle Positionen gehen schnell in die 50 oder 60 Stunden über.

Befor hier ein Aufschrei kommt, es ist nicht böse gemeint. Es ist aber so das es nicht für alle was ist auszuwandern und sich in einem Fremden Land zurecht zu finden. Das muss einem liegen.
 
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Gibt auch noch die Alternative "Grenzgänger". Allerdings sind die Mieten hier unten durch die Nähe zur Schweiz auch schon pervers hoch. Und für den deutschen Fiskus bist du dann auch ein gefundenes Fressen..:evillol:.
 
Binalog schrieb:
Wie würdest Du die folgenden Punkte priorisieren?

  • Einkommen (1)
  • Schweiz als neues Zuhause (3)
  • Beruf (Tätigkeit/Karriere) (2)
  • Privatleben/Familienplanung (4)

Versuche das mal in eine Rangfolge zu bringen (gleiche Plätze gibt es nicht!).

Siehe rote Zahlen.
Ich bin noch recht jung und möchte noch Karriere machen. Deshalb ist Gehalt nicht alles. Ich würde auch auf Gehalt verzichten, wenn sich die Station gut im CV macht.

Die angepotene Position ist aber bei einem eher unbekannten Unternehmen und hat auch keinen super tollen Titel. Also nicht wirklich ein Grund unbedingt zu wechseln.

Das Gehalt ist eher so lala hatten wir gesagt.

Schweiz als neues Zuhause wäre toll - aber nicht von jetzt auf morgen ganz alleine ins kalte Wasser springen und unüberlegt umziehen.

Privatleben/Familie ist für mich eher unwichtig, da ich aktuell sowieso alleine bin.
Ergänzung ()

@Berom ich habe mal bei einem deutschen, im Dax gelisteten IT-Konzern gearbeitet. Dort war es ganz normal dass man (für ein paar Jahre) ins Ausland geht.
Allerdings wurde dort auch alles organisiert. Es gab Wohnungen, Sprachkurse, die Firma hat sich um alle Papiere gekümmert, hat sogar Steuerthemen übernommen - so dass man sich als Mitarbeiter voll und ganz auf die Position fokussieren konnte.

Wenn man in eine kleine Klitsche wechselt die 0,0 für den neuen Mitarbeiter tut ist das aber deutlich schwerer. Eine neue Position, ein neues Umfeld, ein neues Unternehmen - das sind bereits große Herausforderungen. Wenn man sich dann privat auch noch um den ganzen lästigen Papierkram kümmern muss sollte man sich das schon überlegen.
Ergänzung ()

Schnitzel99 schrieb:
Gibt auch noch die Alternative "Grenzgänger". Allerdings sind die Mieten hier unten durch die Nähe zur Schweiz auch schon pervers hoch. Und für den deutschen Fiskus bist du dann auch ein gefundenes Fressen..:evillol:.
Um täglich zu pendeln ist die Zentralschweiz zu weit weg. Da sitzt man täglich 3-4 Stunden im Auto. Zusätzlich zu einer (mind.) 42h Woche.

Wäre die Stelle in Zürich oder Basel wäre das die Lösung.
Ergänzung ()

Und dass Deutsche in der Schweiz nicht unbedingt gerne gesehen sind ist ja auch kein Geheimnis.
 
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BellaCiao schrieb:
Und dass Deutsche in der Schweiz nicht unbedingt gerne gesehen sind ist ja auch kein Geheimnis.
Das möchte ich doch wiedersprechen. Sie sind sehr gerne gesehen. Es ist wenn es nicht so klappt die art und weise vom Auftretten. Oft werden die deutschen als überheblich und besserwisserisch erlebt. Dies kommt in der Schweiz nicht sehr gut an.

BellaCiao schrieb:
Wenn man in eine kleine Klitsche wechselt die 0,0 für den neuen Mitarbeiter tut ist das aber deutlich schwerer. Eine neue Position, ein neues Umfeld, ein neues Unternehmen - das sind bereits große Herausforderungen. Wenn man sich dann privat auch noch um den ganzen lästigen Papierkram kümmern muss sollte man sich das schon überlegen.
Ja klar ist es aufwand. Aber wir reden hier von einige Tage Aufwand. Dann ist das erledigt. Ist wohl der Preis fürs Paradis :D Sorry passte so gut :daumen:
Aber es gibt auch hier Hilfe für so was. Findest du im Internet.

:D:D:D
 
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BellaCiao schrieb:
Siehe rote Zahlen.
Ich bin noch recht jung und möchte noch Karriere machen. Deshalb ist Gehalt nicht alles. Ich würde auch auf Gehalt verzichten, wenn sich die Station gut im CV macht.
(...)
Dann passt aber die Rangfolge nicht.

Wenn Du Karriere machen möchtest, dann muss/sollte jeder Wechsel entweder ein Aufstieg in der Hierarchie sein (z. B. Sachgebietsleiter > Abteilungsleiter) oder (mindestens) vom kleinen Unternehmen zum größerem.

Alles andere wäre aus Sicht der Karriere Stillstand oder Rückschritt. Wenn es um den Aspekt des Einkommens geht, dann sollte bei einem Wechsel auf gleicher Ebene oder Unternehmensgröße zumindest ein sehr deutliches Gehaltsplus herausspringen. Bedenke dabei, wenn Du in der Hierarchie nicht aufsteigst und die Unternehmensgröße nicht steigt, sondern nur das Gehalt, dann baust Du Dir einen "goldenen Käfig". 40jährige Sachbearbeiter aus einem Kleinunternehmen mit dem Gehalt eines AL sind in der Regel nicht sonderlich gefragt. (IT-Branche nehme ich vorsichtshalber aus, sonst hagelt es wieder Einwürfe)
 
BellaCiao schrieb:
Und dass Deutsche in der Schweiz nicht unbedingt gerne gesehen sind ist ja auch kein Geheimnis.
Ist auch so ein Punkt...

Zum Thema Renten:
Mit Ende 20 bist du noch jung genug um lange genug in die Schweizer Rentenkasse einzuzahlen. Mit dem Gehalt auch locker in die 3. Säule.
 
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@Binalog ja, ist mir durchaus bewusst. Aber diese Gehälter werden in der aktuellen Zeit auch nicht für Sachbearbeiter geboten.

Wenn ich von 66 auf 85 t€ steige dann verbirgt sich dahinter immer ein "besserer" Job.

Am liebsten wäre mir natürlich auch wenn mir jemand aus der Schweiz eine Teamleiterposition mit 200 k Jahresgehalt in einem weltbekannten Konzern anbietet.
Aber die Realität sieht nunmal anders aus :D
Ergänzung ()

Berom schrieb:
Das möchte ich doch wiedersprechen. Sie sind sehr gerne gesehen. Es ist wenn es nicht so klappt die art und weise vom Auftretten. Oft werden die deutschen als überheblich und besserwisserisch erlebt. Dies kommt in der Schweiz nicht sehr gut an.

Witzig, das Gleiche sagen die Deutschen über die Schweizer :D

Der Konzern in dem ich arbeite hat eine Tochterfirma in der Schweiz. Ich habe häufiger mal mit den Leuten dort zu tun. Kein Hate gegen Schweizer, aber die sind schon sehr abgehoben und denken sie wären etwas Besseres. Die kann man nur im Zaum halten wenn man ihnen klar macht dass wir die Konzernmutter sind und sie nach unserer Pfeife zu tanzen haben :p
 
Was du halt nicht vergessen solltest ist das Netzwerk das du dir in Zürich oder auch in Zug aufbauen kannst. Das ist der Schlüssen zu den topjobs. Dies ist halt die andere Seite. Vieles läuft über beziehungen und vieles geht auch nicht ohne diesen. Diese baust du aber von D aus nicht auf.
 
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Ich habe übrigens eine Lösung für mein Problem.
Ich habe vor einiger Zeit mal eine Reportage gesehen von einer Person die quasi vor der gleichen Entscheidung stand. Er hat damals gesagt er möchte gerne 160 kCHF - in der Annahme dass die Gegenseite sowieso nicht auf das Angebot eingeht.
Sie haben seine Forderung aber erfüllt und er ist in die Schweiz gegangen.

Das kam mir gerade wieder in den Sinn. So werde ich es auch machen. Ich sage für 150 kCHF können sie mich haben. Entweder sie lehnen ab (wovon ich ausgehe) - oder ich bekomme mein Wunschgehalt und gehe in die Schweiz.
 
Thema Mietswohung


 
BellaCiao schrieb:
(...) Ich sage für 150 kCHF können sie mich haben. Entweder sie lehnen ab (wovon ich ausgehe) - oder ich bekomme mein Wunschgehalt und gehe in die Schweiz.
Oder sie bieten 135k CHF.

Oder formulierst Du Dein 150k-Angebot als final?
 
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