Bigeagle
Lt. Commander
- Registriert
- Nov. 2008
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Irgendwo hat er/sie ja recht, also tu ich mal was.mischaef schrieb:Wenn ihr es alle doch so viel besser wisst, warum übernehmt ihr nicht das Ruder und organisiert alles?
An die Moderation: Ich bin mir nicht sicher ob das in Politik und Gesellschaft gehört da es ja schon Gesellschaftliche relevanz hat oder in den Treffpunkt ... ggf bitte passend verschieben.
Infolinks:
Ärzteblatt zur 'lebensdauer' des Virus
RKI Steckbrief zum Virus
Mir ist aufgefallen dass ich mich bisher kaum umstellen musste was offenbar für viele nicht gilt. Da liegt es irgendwo nahe das auch mal weiterzugeben. Ursache ist meinerseits ein erhöhtes Ekelgefühl, weniger hygieneorientierte und sozial eingestellte Mitbewohner im Hochhaus und eine Abneigung gegen unnötigen Kontakt mit fremden/unangenehmen Menschen da ich dies als teils sehr anstrengend und unangenehm empfinde.
Distanz
- Wohl das einfachste, einfach abstand zu anderen Menschen halten, sofern möglich. Nicht dicht hinter anderen herlaufen, platz machen wenn jemand den Weg kreuzt, in Warteschlangen nicht ungeduldig oder gar aggressiv nachrücken (sondern sich eher an LKW Fahrern am Grenzübergang orientieren, die warten oft bis mindestens eine Fahrzeuglänge platz ist und rollen dann im Standgas nach. Ruhig handeln ist entspannter für alle.)
- Treppe statt Fahrstuhl falls möglich und sinnvoll. Ich muss typischerweise in den 12. oder 16. Stock.
Kontakt
- Eine Hand für das dreckige, eine für das saubere. Uralte Sache. Ich benutze fast nur die rechte Hand für den Kontakt mit 'fremden' Dingen wie Türklingen, Fahrstuhlknöpfe etc. Die Linke ist damit im normalfall sauber und für Dinge wie Wimpern aus dem Auge fischen frei auch wenn mal wieder jemand auf die Türklinke oder den Fahrstuhlknopf gespuckt hat die man benutzen muss.
- Türen öffnen geht meistens mit einem oder zwei Fingern. Klinke runterdrücken und mit der Fußspitze (ohne übermäßig viel Kraft) aufstoßen. Wenn die Tür auf Zug zu öffnen ist kommt man eventuell nicht darum herum Zeige- Mittel- und Ringfinger zu benutzen um genug Kraft aufzubringen.
- Fahrstuhlknöpfe nicht mit der Fingerkuppe, sondern mit der Fingerspitze, idealerweise dem Fingernagel betätigen. Minimiert nicht nur die Kontaktfläche, Dreck haftet auf schlechter daran. Besonders sehr kleine Objekte wie Viren und Bakterien kleben förmlich an Fingerspitzen dank Schweiß und Talg die zu gesunder menschlicher Haut gehören.
- Alternative Kontaktfläche Fingerknöchel. Für einen Finger entscheiden. Ich benutze das mittlere Gelenk vom rechten Zeigefinger für die Lichtschalter im Treppenhaus da die zu schwergängig sind für Fingernagel. Ellbogen (sehe ich in letzter zeit oft) sind aus meiner Sicht schlecht. Große Kontaktfläche und entweder mit Stoff oder Haut was beides besser haftend ist als die üblicherweise glatten Kunststoff- oder Metalloberflächen und komplizierter zu reinigen wenn man wieder zuhause ist.
- Nach dem Kontakt mit 'dreckigen' Dingen die entsprechende Hand als solche abspeichern und Kontakt mit dem Gesicht, insbesondere Augen, Nase, Mund meiden. Stellt euch vor ihr hättet die Spucke irgendeines euch unangenehmen Menschen an den Fingern.
- Wenn sich der Kontakt nicht vermeiden lässt verwendet möglichst nur Daumen (unerlässlich zum greifen), Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Der kleine Finger steuert sowieso kaum Kraft oder Funktion bei. Dafür ist der dann frei falls es doch mal unwiderstehlich an der Nase juckt oder ähnliches.
Verhalten (wenn jemandem ein besserer Name einfällt immer her damit)
- Panik steckt an. Panik hilft praktisch nicht gegen Krankheiten. Das ist was für den Fluchtreflex bei drohender physischer Gewalteinwirkung. Ruhe, Gelassenheit können auch anstecken und bieten deutlich mehr Vorteile in den meisten Situationen. Persönliche Meinung.
- Hamstern schadet aktiv anderen indem z.b. nichts mehr da ist wenn jemand tatsächlich akut etwas benötigt. Macht also einfach nicht mit solange kein kurzfristiger Bedarf besteht. Sagt sich vermutlich leichter als es ist. Ich habe beispielsweise auf Flächendesinfektionsmittel das theoretisch für einen bald nach Hause kommenden Freund benötigt wird verzichtet weil kaum noch etwas da war und wir höchstwahrscheinlich eine andere Lösung finden. Verdünnter Spiritus tuts auch, oder einfach mehr Vorsicht bei der Vermeidung der entsprechenden Oberflächen. Desinfektionsmittel bedarfsgerecht verwenden, sprich gestaffelt nach mindestanforderung: Das 'richtige' ist auch für den Einsatz direkt auf Wunden oder frischer Wundnaht geeignet und dort unersetzlich. Für die Hände tuts aber auch minderwertiges Desinfektionsmittel oder zur Not stinknormale Seife. Gegen das Coronavirus hilft Seife direkt, in diesem Fall reduziert es nur die Bakterienbelastung durch die normale schmutzablösende Wirkung. Doch selbst wenn eigentlich eine richtige keimtötende desinfektion der Hände beim Verbandwechseln gefordert ist - da kommt auch noch das Wunddesinfektionsspray drauf.
Kp, zu viel text? Ich hoffe dass so klarer wird was genau ich meine und warum man das tun sollte.
- Leute die ihren Job machen nicht anmaulen. Die machen schließlich nur ihren Job. Kassierer, Sachbearbeiter, Callcentermitarbeiter, Postboten etc pp. Die haben alle praktisch keinen Einfluss darauf was sie zu tun haben und sind demnach NICHT der richtige Ansprechpartner für beschwerden. Außer natürlich es geht um etwas das tatsächlich speziell diese Person betrifft. Wenn jemand an der Kasse die Ware beim scannen ableckt beschwert euch. Für alles weniger tragische überlegt noch mal ob das tatsächlich etwas ändern würde und euch oder jemand anderem helfen würde. Wenn nicht ziemlich sicher beides mit Ja beantwortet werden kann lohnt sich der Ärger nicht.
- Freundlichkeit hilft euch selbst indem es verhindert dass andere allein schon als reaktion auf euch unfreundlich werden. So lästig das auch sein kann
- Galgenhumor reduziert die persönliche emotionale Last. Ich fand es zum Beispiel sehr amüsant dass die Leute Klopapier hamstern. Da kommt eine ATEMWEGSerkrankung auf uns zu, kein Dünnschiss. Aber wenn die Leute gerne Klopapier in ihrer Wohnung stapeln ... nur zu. Irgendwann ist die Wohnung voll und der Rest kann wieder normal einkaufen. Genauso: Warum kaufen die alle Spagetti weg, lassen aber die gleichteuren Spätzle liegen? Sind doch praktisch auch nur Nudeln. Ich habe nun eben Spätzle, Pizza und Backcamembert auf dem Speiseplan. Eher eine positive entwicklung für mich.
Hygieneschleuse - aka Haus/Wohnungstür
- Die als dreckig abgespeicherten Hände sind hoffentlich noch in erinnerung. Ärmel hochkrempeln mit dem kleinen Finger. Hände mit irgendeiner Seife waschen reicht gegen das Coronavirus, hauptsache sie ist fettlösend. Ungefähr 40 Sekunden. Wenn die Hände tatsächlich deckig oder fettig sind spart es Seife wenn man einen Durchgang gegen den groben Dreck und das Fett macht und danach den langen zwecks Viruszerstörung. Rein aus praktischen erwägungen da Seife Mangelware geworden ist, es muss nicht eine ganze Handvoll Flüssigseife sein (habe ich tatsächlich oft gesehen O.o') sondern üblicherweise reicht bei meiner 'technik' ein leichter klaps auf den Spender um einen bis zu erbsengroßen tropfen auf die hand zu geben. Ich orientiere mich bei meiner Seife an der Schaummenge. Schäumts nicht sind die Hände fettig, also verreiben, abspülen, nächster durchlauf. Schäumts verreiben (wie man das richtig macht findet ihr notfalls hier) und erstmal eine weile gelangweilt weitermachen während man sich fragt wie viel wasser da wohl gerade unnötig wegläuft. Das weiterreiben dient unter anderem der sicherstellung der gleichmäßigen verteilung der seifenlösung falls doch noch lokal genug dreck ist um die seife zu binden. Danach können die Hände wieder als sauber gelten und der Rest der Wohnung ist frei zum anfassen. Der eigene Körper ebenfalls ganz nach Bedarf.
- Falls andere Körperteile als die Hände mit potentiell dreckigen Oberflächen in Kontakt gekommen sind sind diese genauso zu behandeln. Passiert mir praktisch kaum. Aber falls jemand versucht hat euch zu entführen, ihr eine Prügelei hattet oder ähnliches einfach versuchen sich zu merken was von einem selbst potentiell dreckig geworden ist und entsprechend behandeln.
- Trockene, rissige Haut oder Ausschlag kann erheblich schlimmer sein als zu wenig Händewaschen. Eure Haut ist so ziemlich die beste Barriere vor der Außenwelt die ihr habt. Damit die funktioniert sondert sie Talg ab, schwitzt usw. Trockene Haut stört die mikrobielle normalbesiedelung die es allen anderen schwerer macht auf eurer Haut zu überleben. (Nein, Bakterien haben eher keine Willkommenskultur ... Pilze auch nicht.) Rissige Haut sollte logisch sein, Löcher im Schutzpanzer sind scheiße. Ausschlag kann ebenfalls für kleine Öffnungen sorgen, besonders bei Bläschenbildung.
- Bei auftretender Hautreizung durch das vermehrte/verlängerte Händewaschen also mit einer Handcreme (im normalfall tuts jede übliche creme auf glycerinbasis - die wohl einfachste und billigste form. Bei besonderer empfindlichkeit dürfte das meistens schon bekannt sein und entsprechende alternative vorhanden) gegenhalten. Dann Händewaschen reduzieren - insbesondere solches innerhalb der eigenen Wohnung wo keine Virusabwehr notwendig ist. Bin allerdings ein Kosmetiknoob abgesehen von etwas basiswissen aus technischem interesse.
Ich glaube das wars erstmal. Bett ruft
Ergänzungen, Richtigstellungen etc sind erwünscht.
Feedback ebenfalls, denn vom Gefühl her ist das hier überflüssig weil viel zu offensichtlich/selbstverständlich.
Zuletzt bearbeitet:
(Infolinks ergänzt)