Probezeit kündigen sinnvoll?

konkretor

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März 2011
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Hallo Leute,

Ich habe am 1.11 ein Stelle angetreten bei einem renommierten Dienstleister in der IT Welt.

Gehalt, Bonus, Home Office Regelung alles top.

Problem ist die Abteilung wo ich bin ist der Mülleimer der Firma. Hier wird alles hin geschoben was andere Abteilungen nicht lösen wollen oder können. Die eigentliche Arbeit bleibt liegen. Es gibt kaum Doku und wenn sind es irgendwelche OneNote Stücke, die kaum zu gebrauchen sind.
Es ist völlig unstrukturiert. Zuständigkeits Probleme, kalte Konflikte zwischen ganzen Abteilungen sowie Mitarbeiter. Auf die Probleme hab ich meinen Vorgesetzten schon angesprochen. Da kam ja wissen wir, wir sind dran.
Nach diversen Gesprächen mit anderen aus der Abteilung ist der Zustand schon seit Jahren so. Es ist schlimmer geworden laut Kollegen die schon länger da sind.

Das HR ist auch keine Hilfe, da kam auch keine gescheite Antwort.

Sinnvoll sich gleich weg zu bewerben. Auf stehen weiter machen.
Groß Energie in den Laden zu stecken habe ich nicht. Da sich wenig ändern wird.


Meinungen?
 
1) Nie kündigen ohne neuen Arbeitsvertrag mit Unterschrift des Arbeitgebers zuhause.
2) Sicherstellen, dass unter gar keinen Umständen eine zweite Kündigung innerhalb der nächsten 18-24 Monate erfolgt.

Du kannst dir auch überlegen, ob du das jetzt 18-30 Monate einfach durchziehst. Vielleicht für's Geld, vielleicht für den Lebenslauf oder irgendwelche Lernerfolge. Ich persönlich schaue bei sowas auf mein Seelenheil und überlege, wie sehr mich die negativen Punkte tatsächlich tangieren und wie weit ich diese einfach ignorieren oder umschiffen kann.


Höre aber bitte auf jeden Fall auf den Laden ändern zu wollen, das ist vergebens, gerade als "Neuer", wenn keine Bereitschaft seitens der Unternehmenskultur besteht. Bei so einer Kultur interessiert sich weder HR noch deine Abteilung für dich; du ziehst so nur Fokus auf dich, den du nicht haben willst.
 
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Bewerbe dich weiter, gerade in der IT ist es ja aktuell mehr als leicht zügig was neues zu finden.
Kündige dann wenn Du einen neuen vernünftigen Job gefunden hast und auf keinen Fall früher.
Wie Idon schon sagt wäre es sehr vorteilhaft wenn dann aber der nächste Schuss sitzt. Einen Griff daneben wie bei der jetzigen Stelle kannst Du aber in jedem Bewerbungsgespräch erklären: "hatte andere Erwartungen an die Stelle die nicht erfüllt wurden... / die Aufgabenstellungen entsprachen nicht den besprochenen..."
 
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Wie lange sollte man den bleiben bis man einen internen oder externen Wechsel anstrebt?
 
Danke für die sinnlose Antwort. Meine Frage war eher ob man nach 1 oder 2 Jahren wechseln sollte.
 
Wir werden immer dann skeptisch, wenn es mehrere "Kurzstationen" in einem gewissen Zeitraum gibt. Aber selbstverständlich fragen wir auch nach, woran es lag, wenn es auch nur eine war. Der Bewerber sollte dann im eigenen Interesse auch die Wahrheit sagen. Denn wir kennen unseren "Laden" und können dann auch einschätzen, ob er bei uns glücklich wird.
 
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@brettler

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Es gibt Branchen und Unternehmen da ist es üblich und erwartet, dass alle 2-3 Jahre gewechselt wird. In anderen Branchen kommt es darauf an, was gerade gesucht wird - ein krasser Change Manager oder jemand Beständiges.

Alles unter 18 Monaten finde ich persönlich auf jeden Fall schwierig.
 
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brettler schrieb:
Danke für die sinnlose Antwort. Meine Frage war eher ob man nach 1 oder 2 Jahren wechseln sollte
Dann solltest du deine fragen auch konkreter Stellen! @Inzersdorfer hat hier schon die richtige Antwort gegeben.

Und übrigens: "den" wird meistens mit 2 N geschrieben. Im obigen Zusammenhang also DENN ;)
 
brettler schrieb:
Wie lange sollte man den bleiben bis man einen internen oder externen Wechsel anstrebt?
Meine Meinung:

Erste Anstellung sollte nicht kürzer als zwei Jahre dauern und am besten mit einem sehr guten Zeugnis enden.

Danach kann man ca. 5 Jahre pro Station rechnen, d. h. entweder:

  • Wechsel nach extern mit Aufstieg in der Hierarchie
  • Wechsel in ein größeres Unternehmen
  • Interner Aufstieg in der Hierarchie

Nach 15 Jahren auf dem selbem Sachbearbeiterstuhl mit denselben Aufgaben und Verantwortungen ist der Karrierezug abgefahren.

In speziellen Branchen mag es anders sein.
 
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konkretor schrieb:
Sinnvoll sich gleich weg zu bewerben.
Aus meiner Sicht durchaus, die Probezeit ist nicht nur eine Probezeit für den AG, sondern auch für den AN.

brettler schrieb:
Wie lange sollte man den bleiben bis man einen internen oder externen Wechsel anstrebt?
Das hängt m.M.n. beides vom Arbeitgeber ab.

Bei uns gibt es in der Regel interm eine einjährige Bewerbungssperre. Das liegt aber auch daran, dass dies alles keine Stellen sind, in denen man nach 2-4 Wochen voll einsatzfähig ist.

Ext. sollte man sowas halt begründen können und es hängt sicher auch von der Größe der neue Firma und dem konkreten Personaler/Recruiter ab.

Binalog schrieb:
Danach kann man ca. 5 Jahre pro Station rechnen, d. h. entweder:
Das dürfte wohl extrem von der Branche abhängen. Mir wäre ein Bewerber, der jeweils (aus der Bewerbung erkennbar) nach Projektende neue Aufgaben sucht, auch bei mehrmaligen Wechseln nach 2-3 Jahren im Zweifel lieber wie jemand, der stur alle 4-5 Jahre wechselt weil ihm mitten im letzten Projekt auffällt, dass ihm das Projekt nicht gefällt.

Binalog schrieb:
Nach 15 Jahren auf dem selbem Sachbearbeiterstuhl mit denselben Aufgaben und Verantwortungen ist der Karrierezug abgefahren.
Das mag für die ext. Bewerbung zum kleinen Startup gelten. Bei uns intern (Konzern mit ca. 5000 MA am Standort) bei weitem nicht. Egal, ob man sich "nur" fachlich verändern will, vom SW-Archivekten in eine leitende Tätiglkeit wechselt oder vom lokalen Sachbearbeiter zum global im Unternehmne agierenden Fachexperten (im selben Themengebiet) wird. Es gibt auvch Leute, die nach 10-15 Jahren in einer Tätigkeit noch gewillt sind, sich weiter zu bilden und sich zu verändern.
 
Doch ist ein großes Problem, erst am Freitag gab's virtuellen Rüffel wieso jenes nicht erledigt wurde. Ein Problem der Prioritäten, sind die Tickets durch. Alle waren wichtig für die anderen Abteilungen. Stimmt hinten und vorne nicht mit den Abläufen.
 
Na aber sowas von rechtfertigen. Das ist total durch, bist keine 4 Wochen da kennst kaum den Laden. Sollst schon 110% liefern.
Von der toxischen Team Stimmung ganz zu schweigen. Naja ich mach mir mal meine Gedanken...
 
gymfan schrieb:
(...) Es gibt auvch Leute, die nach 10-15 Jahren in einer Tätigkeit noch gewillt sind, sich weiter zu bilden und sich zu verändern.
Diese Fälle mag es geben, aber sie sind nicht die Regel. Lebensläufe von Mitarbeitern, die nach 15 Jahren als Sachbearbeiter im selben Unternehmen ohne Entwicklungstendenzen in dieser Zeit (das hatte ich geschrieben), noch als Führungskraft durchstarten, dürften äußerst selten vorkommen.
Ergänzung ()

konkretor schrieb:
(...)Naja ich mach mir mal meine Gedanken...
Und Gedanken über die Gedanken Deiner Vorgesetzten.

Zwei Fragen:

- Du hast innerhalb von 28 Tagen alle Probleme und zugehörigen Ursachen in Deiner Abteilung ergründet und nebenbei auch noch die Personalabteilung darüber informiert?

- Hast Du Befürchung die Probezeit nicht zu überstehen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
cartridge_case schrieb:
Warum so lange?
[...]

Wie geschrieben: Vielleicht ist das Gehalt weit überdurchschnittlich gut, es gibt etwas zu lernen oder zu erleben oder einfach nur als Absicherung falls beim nächsten Arbeitsplatz etwas schief geht.

Hier hat aber @Binalog einen guten Punkt gebracht: Wenn man meint, dass man die Probezeit nicht übersteht, natürlich lieber direkt etwas anderes suchen!
 
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@Binalog Zu deiner Fragen , leider Ja, da kommt nur zurück wissen wir, ist was in Planung. Alleine in 2021 sind von 3 Einstellungen schon 2 in der Probezeit selber gegangen.

Probezeit sehe ich aktuell kein Probleme
 
Weil ich gerade drauf stoße - wie es immer ist: Love it, change it or leave it.

Ich war früher eher von der Sorte "damit muss ich halt jetzt leben", damit bin ich aber fertig. Ich trete lieber den Leuten auf die Beine und mache mich ggf. im ersten Moment unbeliebt - dafür funktioniert's danach auch. Oder ich schaue mich nach Alternativen um als Plan B.

Die Frage ist - welcher Typ bist du? Aber wenn "gehen" genauso wenig eine Option ist wie "sich arrangieren" dann wird es Zeit aufzudrehen. Fachlich gesehen natürlich. Als Externer hat man da immer einen anderen Blick und kann einen anderen Blickwinkel und neue Lösungen mitbringen.
 
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