Quo vadis BTMG?

AW: Cannabis Legalisierung

@ cerasus

Dachte schon, ihr ignoriert meinen Beitrag völlig. Aber danke, dass du doch noch den Mut aufgebracht hast, darauf einzugehen.

Also, ich habe aufgehört, weil ich schlicht gemerkt habe, dass ich den Weg als regelmäßiger Drogenkonsument nicht mein ganzes Leben lang gehen wollte. Ich habe gemerkt, dass ich psychisch krank bin und deshalb konsumiere. Also war mir klar, dass mir letzten Endes nur die Aufarbeitung meiner Probleme aus dem Dilemma raushilft, und das Heroin mir nur eine Zeit lang, sozusagen als Brücke, behilflich sein kann/konnte.

Ob ich damals eine Therapie gemacht hätte, wenn ich nicht die Auflage (Therapie statt Knast) bekommen hätte, lässt sich schwer sagen. Aber ich kann dir mit Sicherheit leider sagen, dass diese Therapie damals mir nicht geholfen, sondern sogar schwer geschadet hat. Durch den ganzen Druck, den die da aufgebaut haben, indem die mich quasi mit der Androhung der Gefängnisstrafe zum Seelenstriptease zwingen wollten, bin ich retraumatisiert worden und leide seither unter schweren dissoziativen Störungen. Kannst ja mal googeln, wenn du wissen möchtest, was das ist.
Nuja. Um bei deiner Frage zu bleiben: Es kann sehr gut möglich sein, dass ich zu dem damaligen Zeitpunkt noch keine Therapie angefangen hätte, hätte man mich nicht dazu gedrängt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eine begonnen hätte, wenn ich mich dazu bereit gefühlt hätte. Aktuell mache ich ja auch eine ambulante (Trauma-)Therapie. Und die mache ich ja auch aus völlig freien Stücken. Allerdings habe ich mir da natürlich eine Therapieform und Therapiestelle ausgesucht, die genau auf meine Problematik spezialisiert ist. Und natürlich arbeiten die völlig ohne übertriebenen Druck und Knastandrohungen.

Dann möchte ich dir noch sagen, dass jeder in seinem Leben Probleme hat oder irgendein Problem schon zu finden wird den Konsum zu rechtfertigen.

Ich denke, du hast mich nicht ganz richtig verstanden, Ich hab mich wahrscheinlich auch nicht exakt genug ausgedrückt. Die betroffenen Heroinabhängigen, die ich kennengelernt habe (und von mehreren Therapeuten, Sozialarbeitern und aus Büchern weiß ich, dass das in 99% der Fälle so ist) haben nicht nur irgendwelche "Problemchen", ein bisschen viel Stress o.ä. Das sind schon richtig schwerwiegende Probleme und Erlebnisse, die sie mit sich schleppen und aufarbeiten "müssen".

Zu guter Letzt finde ich es schade, dass du meinst, dass dir deine Drogen geholfen haben und es kein Medikament auf der Welt gibt, dass dasselbe gemacht hätte. Denn dadurch hebelst du das ganze medizinische System aus. Psychologen? Psychiater? Ärzte? Wofür? Du kurierst dich (zufällig) ja selbst.

Auch da hast du mich leider nicht ganz korrekt verstanden.
Es ist richtig, dass ich mir sicher bin, dass das H mir eine Zeit lang helfen konnte. Aber wie gesagt kann das nicht zur Lösung der zugrunde liegenden Probleme führen. Dazu muss man schon seine Vergangenheit betrachten und aufarbeiten. Eine geeignete Therapiestelle mit einem Therapeuten, bei dem man sich wohl fühlt, kann da sehr gut bei behilflich sein.
Allerdings halte ich nichts von den Therapiekliniken, die speziell für Drogenabhängige ausgelegt sind. Denn die versuchen die Leute mit (psychischer) Gewalt von den Drogen weg zu bekommen. Ich hatte dort den Eindruck, die Therapeuten dort wären der Ansicht, dass sie den Betroffenen nur "ein bisschen" Disziplin beibringen müssten. Aber so ist es mitnichten. Disziplin alleine bringt da garnichts. Sollte ein aktuell Heroinabhängiger hier mitlesen, so rate ich ihm, sich selber eine ambulante Therapiestelle zu suchen. Und ganz wichtig ist dabei, dass man sich bei dem Therapeuten wohl fühlt. Sollte das nicht der Fall sein: Unbedingt sagen und sich einen anderen Therapeuten suchen!
 
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die gute alte debatte. :) mir schauderts immer wieder, wenn ich die kontra argumentation zum thema cannabis legalisierung lesen muss. eine frage an die kontra fraktion: habt ihr schonmal einen joint geraucht?

ich möchte auch garnicht weiter darauf eingehen, denn es ist sinnlos. ich möchte nur einige dinge zusammenfassen...

-solange es drogen gibt auf dieser welt, wird es auch menschen geben, die sie konsumieren. legal oder illegal.

-es ist der natürliche drang des menschen nach neuen höhepunkten zu suchen. drogen sind eine möglichkeit diesem drang nachzugehen.

-die dosis macht das gift.

-alkohol und nikotin halte ich für wesentlich gefährlicher als cannabis. erstens weil die aktzeptanz in unserer gesellschaft für diese drogen viel höher ist und zweitens weil sie schlicht gesundheitsschädlicher sind. nikotin ist eins der stärksten natürlich vorkommenden nervengifte der welt. der alkoholrausch ist ebenfalls eine folge einer vergiftung.

-psychoaktive substanzen (nikotin, hopfen, cannabis und sogar koffein) haben eine lange geschichte in der kultur der menschen. wir sollten unsere vorfahren, wurzeln und traditionen nicht ohne weiteres ignorieren.

-erst sehr spät wurde der gebrauch von drogen kriminalisiert. siehe prohebition, war on drugs (jetzt war on terror). die deutschen drogengesetze sind überwiegend aus den staaten rübergeschwappt.

-cannabis hat keine bekannte letale dosis! d.h. es gibt keinen nachgewiesenen todesfall, der auf cannabis konsum zurückzuführen ist. (kleiner nachtrag: es gibt natürlich eine letale dosis, die aber praktisch unmöglich durch cannabis produkte apleziert werden kann.)

und nochn nachtrag für die gläubigen...

cannabis wächst natürlich auf unserer erde. wie kann sowas schlecht für uns sein? gott hat uns diese magische pflanze geschenkt und wir sollten sie darum auch zu schätzen lernen.
 
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Also echt cerasus, langsam wird es laecherlich, natuerlich entwickelt sich der Schwarzmarkt, wenn die Steuern ZU HOCH sind. (schon ungefaehr 13 mal in diesem thread erklaert) Daraus macht Du dann, dass das auf jeden Fall passieren wird. Dir muss man echt alles 3 mal erklaeren...

Edit: Diese Drogen sind alle nur so teuer, wegen der Verbote, Hanf ist laecherlich billig anzubauen, Beschaffungskriminalitaet wird wegfallen. Und ja die Menschen tun nunmal was sie tun, Du kannst ja an deren Gutheit appelieren, was am Ende aber zaehlt sind Steuersaetze und Preise.
 
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@jamtoide

Die Steuern sind zu hoch? Selbst Hartz4 Empfänger kriegen ihre Päckchen Zigaretten, obwohl das ein Luxusartikel sein sollte. Ich habe noch nie irgendetwas davon gehört, dass man kein Geld fürs Rauchen gefunden hätte. Zu hoch? Die Steuern fürs Benzin sind zu hoch bzw. durch die Knappheit ist das so. Aber Zigaretten? Luxusartikel? Wenn ich mir keinen Maseratti leisten kann, weil die Steuern für solch motorisierte Wagen zu hoch sind, dann tue ich das auch nicht. Ich stehle mir deswegen aber keinen Wagen, obwohl das eine bessere Rechtfertigung wäre in Anbetracht der Summe, die man hinlegen muss. Aber wer wegen paar Kippen, die pure Luxus sind, noch zusätzlich illegale Ware nimmt, dem kann man gar nichts gerecht machen. Und laut Seppuku sieht es bei den Medikamenten auch nicht anders aus, obwohl man in Deutschland wirklich nicht viel bezahlen muss im Vergleich zu anderen Ländern.

Und was ist damit, dass ich aus eigener Tasche all diese Patienten mitfinanzieren muss, die mit purer Absicht ein Nervengift inhalieren? Wenn ich aus Luxus mich in Gefahr bringe, würde es dir Gefallen, wenn du meine Kosten deckst? Mir muss man alles dreimal erklären, ich weiß. Aber ihr habt die harmlosesten Argumente, die man bringen kann. Die Steuern sind zu hoch...


@Andiac

Also ich verstehe dich nicht. Du gibst indirekt zu, dass die Drogen eine Zuflucht seien und es bei allen anderen Konsumierenden dasselbe vorliegt. Du sagst selbst, dass man die Vergangenheit bzw. die Probleme aufarbeiten muss. So, jetzt die Frage: Geschieht das denn dadurch, indem man weiterhin Drogen zu sich nimmt? Wieso bist du denn für eine Legalisierung? Du müsstest doch dafür aufrufen, dass man die Leute besser aufklären sollte und nicht dafür sein, dass sie leichter an ihr Zeug kommen. Denn du selbst hast ja festgestellt, dass das keine Lösung ist wofür auch immer.

Du sagst, du hättest eventuell, wenn du dich bereit gefühlt hättest, eine Therapie gestartet. Wie bitte hilft dir eine Legalisierung? Dadurch verschiebt sich doch das ganze mit den Therapien, denn man kommt sich eben "normal" vor, weil es ja legal ist.
Und zusätzlich gehst du von dir aus, was ja nicht schlimm ist. Du sagst, du hättest diesen Schritt vielleicht auch selbst gewagt, aber was ist mit all den anderen Menschen? Denkst du die auch? Menschen, die so schwere Probleme haben? Wären sie bereit gewesen? Wenn ja, wann? Es wäre doch für diese Menschen viel leichter dem Entzug zu entgehen, indem sie einfach legal ihr Stoff gekauft hätten, anstatt eine lange Therapie in Kauf zu nehmen. Was ja langfristig dazu führt, dass man immer mehr in kurzer Zeit konsumieren möchten würde. Dazu kämen dann auch noch die seelischen/körperlichen Krankheiten dazu. Genau deswegen ist doch das Zwingen für eine Therapie notwendig, damit man auf die richtige Schiene gerät. Ein Freifahrtschein wäre doch genau das, was dir eben nicht geholfen hätte.

Wenn du aber sagst, man musste "Seelenstriptease" machen, was wirklich sehr grauenvoll klingt und der Gedanke allein haarsträubend ist, dann sollte man die Therapien anders gestalten. Besser machen, umstellen, da bin ich dabei. Selbstverständlich soll eine Therapie auch eine Therapie sein, auch wenn man dazu gezwungen wird, und keine Folter.
Mit der Legalisierung hat das aber nichts zu tun. Denn die Therapien würden ja gleich bleiben, nur dass du legal an das Zeug kommst. D.h. unser Ansatz mit den Steuergeldern sollte vielleicht dort liegen, aber doch nicht bei der Legalisierung.

Alles was purer Luxus ist und zusätzlich Unheil mit sich bringt, sollte verboten bleiben. Also der Masse nicht zugänglich sein. Sondern nur Personen, die eine Berechtigung haben (Chemiker, Ärzte, usw.).

Und es freut mich zu höre, dass es dir im Moment besser geht und du auch von dir aus Hilfe suchst und das ganze durchziehst. Das erfordert eine Menge Selbstdisziplin und Mut.


@Zornbringer

Eine Sache durch historische Entwicklungen zu rechtfertigen, ist grauenvoll. Dann meckert nicht, wenn es Kriege auf der Welt gibt oder Unterdrückungen. Denn es war ja immer so und kann ja dann so bleiben. Wieso noch die Welt verbessern?

Und als gläubiger Mensch kann ich dir nur zustimmen. Alles hat seine Berechtigung. Sowohl auch die Hanfpflanze. Die Medizin kann die Pflanze gut gebrauchen denke ich, damit man den Menschen helfen kann. Oder vielleicht in der Industrie für was weiß ich Artikeln und Gegenstände. Alles, aber bloß nicht als ein Rauschmittel, indem man dadurch seine Mündigkeit verliert und zusätzlich sehr viel Leiden zu anderen fügt.

mfg
 
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Hanf ist laecherlich billig anzubauen,

Heroin ebenso, bzw. der Ausgangsstoff Rohopium. Daraus macht man dann durch einen sehr einfachen chemischen Prozess das Endprodukt "Heroin". Mir persönlich hätte es schon gereicht, wenn ich legal an Opium gekommen wäre. Aber ich weiß nicht, wie das bei den anderen Heroinabhängigen aussieht. Ich vermute, dass natürlich nicht alle mit Opium zufrieden wären.
Nunja. Jedenfalls ist Heroin so leicht zu produzieren, dass man ein Gramm bereits für schätzungsweise 1€ anbieten könnte und immernoch gute 50% Gewinn abstauben würde. Auf dem Schwarzmarkt kostet 1g Heroin (Wirkstoffgehalt nur ca 5-20%) in Deutschland derzeit zwischen 25 und 50€. Je nach Stadt ist das verschieden. Die teuersten Preise gibt es in Bayern. Dort ist auch die Strafverfolgung und Bestrafung am härtesten. Allerdings hat das alleine keine Auswirkung auf die Konsumentenzahlen. Die Szene ist nur verdechter. Es gibt keine öffentlichen Szenetreffpunkte, wo gedealt wird. Selbst in München nicht. Das läuft dort alles privat ab.
Hier in Frankfurt hingegen wird in der Bahnhofsgegend sogar auf der Straße gespritzt und Crack geraucht. Obwohl es dort auch drei Fixerstuben gibt. Verstehe wer will, warum einge trotzdem die Straße bevorzugen. Denn es ist auch nicht so, dass dort keine Polizei patrouillert. Im Gegenteil. Die sind dort immer zugegen. Zivil und in Uniform. Ganz link finde ich die Polizeieinsätze direkt vor den Fixerstuben. Was soll das? Da werden da extra Räume angeboten, wo die Abhängigen den Stoff konsumieren können. Und dann geht die Polizei hin, und fängt die Leute direkt vor der Türe ab. Total asozial und schizophren. Vielleicht gehen deshalb einige nicht dahin und fühlen sich auf der Straße sicherer. ^^

Übrigens habe ich vor wenigen Monaten auf arte eine TV-Sendung zum Thema Drogenlegalisierung gesehen. Dort hatten die eine Diskussionsrunde geladen, die aus Experten aus verschiedenen europäischen Ländern bestand. Und per Telefon zugeschaltet war die führende deutsche Drogenbeauftragte (CDU). Die Experten waren sich alle einig, dass die Verbotspolitik gescheitert ist. Und somit sprachen sie sich alle für eine Legalisierung/Entkriminalisierung aus. Sie nannten auch zig gute und nachvollziehbare Gründe dafür. Die einzige, die anderer Meinung war, war die deutsche CDU-Politikerin. Als ihr die Argumente ausgingen, sagte sie nur noch "in Deutschland wird es trotzdem keine Legalisierung geben. Nichtmal beim Cannabis".
Ich hatte das in einem früheren Post schonmal geschrieben und dort auch den Link zu der Sendung eingebaut.


@ cerasus

Also. Ich bin deshalb für eine Legalisierung, weil das die Lebensqualität und den Gesundheitszustand der Konsumenten/Abhängigen deutlich verbessern würde. Ich habe ja oben bereits einiges dazu erläutert, warum das so ist/wäre.
Und natürlich bin ich daneben auch für eine bessere intensive Aufklärung. Und die Drogentherapiekonzepte sollten m.M.n. dringend überarbeitet und verändert werden.

Nochmal, weil du das anscheinend nicht verstanden hast: Der Heroinkonsum alleine führt nicht zur endgültigen Lösung der zugrundeliegenden schweren Probleme. Aber er kann einem helfen, die Zeit, in der man seelisch noch nicht bereit für eine Therapie ist, deutlich angenehmer und menschenwürdiger (vom Empfinden her) zu überbrücken. Das Heroin übernimmt an der Stelle also genau die Aufgabe, die auch (andere) Medikamente übernehmen können.
Und auch nochmal; weil ich das Gefühl habe, dass das etwas untergegangen ist: Reines Heroin ist für den menschlichen Körper/Organismus ein sehr gut verträglicher Stoff. Die allermeisten Medikamente sind (teilweise sehr deutlich) ungesünder. Gerade was Psychopharmaka betrifft.
 
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Zornbringer schrieb:
habt ihr schonmal einen joint geraucht?
Muss ich erst ein Kind vergewaltigt haben, um über Kindesmissbrauch zu sprechen? Oder was soll diese Frage?
 
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Wow.
Hier gehts nicht um Gewalttaten.
Und ja, um bei sowas mitreden zu können und objektiv zu sein, sollte man es mal getan haben aber nicht abhängig sein.
Dann hat man wenigstens etwas Ahnung.

Wie unsere Politiker mit Internet und Vorratsdatenspeicherung. Die haben auch keine Ahnung.
 
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jamotide schrieb:
Edit: Diese Drogen sind alle nur so teuer, wegen der Verbote, Hanf ist laecherlich billig anzubauen, Beschaffungskriminalitaet wird wegfallen. Und ja die Menschen tun nunmal was sie tun, Du kannst ja an deren Gutheit appelieren, was am Ende aber zaehlt sind Steuersaetze und Preise.

Also noch einmal für dich. Tabak wird auch billig angebaut, aber für dich ist das doch auch zu teuer, obwohl legal und so. Also einmal sagst du, wenn doch alles legal wäre, wäre alles viel billiger und dann meinst du, dass doch Zigaretten so teuer sind.

Und bei Rauschmitteln dieser Dimension wird das noch eine ganze Ecke teurer sein, denn man muss verschärfte Kontrollen einführen. Vielleicht Buchführen wegen der Gesundheit der Menschen. Immer noch gegen die Drogenmafia kämpfen. Die Krankenkassen werden mehr Geld fordern, d.h. noch mehr Steuern. Der Staat wird auch daran was verdienen wollen. Usw.

@Merle

Ich habe in meinem Leben noch nicht einmal ein Bier getrunken, geschweige denn etwas geraucht (auch keine Zigarette). Dann sollte ich vielleicht auch die Klappe halten oder?
Wieso versucht man hier Leute mundtot zu machen?
Eine banale Tätigkeit wie Rauchen oder Trinken führt dazu, dass ihr qualifizierter seid?
Ergänzung ()

andiac schrieb:
Nochmal, weil du das anscheinend nicht verstanden hast: Der Heroinkonsum alleine führt nicht zur endgültigen Lösung der zugrundeliegenden schweren Probleme. Aber er kann einem helfen, die Zeit, in der man seelisch noch nicht bereit für eine Therapie ist, deutlich angenehmer und menschenwürdiger (vom Empfinden her) zu überbrücken. Das Heroin übernimmt an der Stelle also genau die Aufgabe, die auch (andere) Medikamente übernehmen können.
Gut, dann lässt man eben gesetzlich zu, dass die Behandelnden Ärzte und Einrichtungen Heroin gesetzlich verabreichen dürfen zur Behandlung des Patienten (was sowieso erlaubt sein dürfte). Wer also wirklich geheilt werden möchte, dem soll auch eine menschenwürdige Behandlung erlaubt sein. Dagegen sagt niemand was. Was hat das aber mit der Legalisierung an sich zu tun? Sollen diese Menschen Selbstheilung durchführen oder wie, denn genau das forderst du.
Und ein Psychologe wäre eben in der Lage zu entscheiden, wann der Patient in der Lage ist die Drogen abzusetzen um mit der Heilung zu beginnen. Aber ich würde es niemals gern sehen, dass all diese kranken Menschen, die gar nicht in der Lage sind zu wissen, wann sie für etwas bereit sind, ihre Probleme aufschieben können, weil es ja legal ist. Es wäre eben viel einfacher die Probleme ständig durch Drogen auszublenden bis es eben zu spät ist, anstatt wirklich Hilfe zu suchen. Deswegen finde ich es gut, dass man dich gezwungen hat, auch wenn das hart klingt. Wahrscheinlich verdankst du sogar deine jetzige Situation diesem Zwang, wer weiß? Aber natürlich finde ich die Art und Weise wie man dich behandelt hat, nicht richtig. Das muss auf jeden Fall besser werden.
 
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@Merle

Ich habe in meinem Leben noch nicht einmal ein Bier getrunken, geschweige denn etwas geraucht (auch keine Zigarette). Dann sollte ich vielleicht auch die Klappe halten oder?
Wieso versucht man hier Leute mundtot zu machen?
Eine banale Tätigkeit wie Rauchen oder Trinken führt dazu, dass ihr qualifizierter seid?
Falsch. Ich will dich nicht mundtot machen. Aber der Vergleich mit einer Gewalttat (und dann noch diesen Ausmaßes) hinkt. Zudem sagte ich, jemand der es versucht hatte, und nicht abhängig ist, kann objektiver urteilen.
Dir verbietet auch keiner den Mund.
Auch 60 Jahre alte Politiker, die nicht verstehen, wie Bits von A nach B kommen, dürfen bei uns über Internet reden. Und sogar entscheiden. Und Gesetze formulieren.
Anhand von diesem Beispiel unterstelle ich allerdings: Wenn das informiertere, unvoreingenommenere Personen machen, kommen sinnvollere Sachen dabei raus.

Wer bin ich denn, anderen den Mund zu verbieten?! Du kannst tun und lassen, was du willst. Das war meine Ansicht.

*edit:
Ach ja:
Selbstverständlich kann ich mehr und objektiver über die (mMn fatalen) Auswirkungen eines Alkoholrausches reden, wenn ich schon einmal einen hatte.

*edit2:
Theoretisch informiert sein zählt natürlich auch was. Das ist klar. Aber dann noch Praxis und es wird interessant. Eine starke Theorie, etwas Praxis, und man ist mehr im Bilde als zuvor.
 
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@ Merle

Glaubst du wirklich ich muss erst mir mit ein paar Freunden auf der Couch ein paar Joints geraucht haben oder reicht es studiert und in einer Apotheke, in der Methadonsubstitution betrieben wurde, gearbeitet zu haben, um mitreden zu dürfen...
Meine Güte, was manche sich rausnehmen... Was qualifiziert dich also bei dieser Thematik mitreden zu dürfen, wenn man schon anfängt anderen die Kompetenz abzusprechen...?
 
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Ich sagte es über dir. Wer bin ich, dir hier das Mitspracherecht zu verwehren?
Das tue ich auch nicht. Nur Theorie ist nicht alles. Laß das einfach mal so im Raum stehen.

*edit1:
Was mich Qualifiziert? Praktische Erfahrung bis hin zur Sucht und darauf folgend eine intensive Aufarbeitung der Problematik. Mit ziemlich viel theoretischer Literatur.
Aber das wiederum, da ich in dem ganzen Thread immer wieder beide Seiten beleuchtet habe, ohne Präferenz.
 
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Sein Vergleich hinkt meiner Meinung nach gar nicht. Er hätte praktisch alles andere als Beispiel nehmen können. Man muss zum Beispiel kein Pferd gewesen sein um guter Jockey zu sein. Zumindest so antworte einmal ein Trainer, als man bemängelte, dass er doch gar kein guter Trainer sein kann, weil er niemals (professionell) Fußball gespielt hat.

Du solltest auf die Botschaft achten.

Anhand von diesem Beispiel unterstelle ich allerdings: Wenn das informiertere, unvoreingenommenere Personen machen, kommen sinnvollere Sachen dabei raus.

Da stimme ich dir zu. Aber dann sollten wir beide gleich einmal die Klappe halten. Denn wie ich schon sagte, sind die Apotheker, Chemiker, Ärzte und die Wissenschaftler, die Ahnung haben. Und nicht die, die oft bekifft waren oder eben betrunken.

Du denkst, du bist objektiver, wenn du es mal getestet hast? Vielleicht ist aber der Außenstehender objektiver, wer weiß? Weil du vielleicht betroffen bist, gibst du manche Dinge vielleicht nicht zu oder übersiehst es. Aber ich nicht, weil mir alles auffallen würde, was mir nicht normal vorkommt. Und weil ich z.B. nie betrunken gewesen bin, also das mir nicht normal ist, würde mir alles bei einem Betrunkenen auffallen... Vielleicht, vielleicht auch nicht.
 
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Du denkst, du bist objektiver, wenn du es einmal getestet hast? Vielleicht ist aber der Außenstehen objektiver, wer weiß? Weil du vielleicht betroffen bist, gibst du manche Dinge vielleicht nicht zu oder übersiehst es.
Da sind wir am Punkt. Der Chemiker mag die biochemischen Auswirkungen besser verstehen. Die Theorie. Was im Körper geschieht. Aber Theorie ist nicht alles. Denn theoretisch ist das alles höchst bedenklich. Alkohol, Nikotin, Koffein. Dennoch scheint danach nicht gehandelt worden zu sein in der Vergangenheit.
Etwas Praxis kann auch dem Chemiker nicht schaden.
Und ich sage nicht, ICH kann das objektiver beurteilen.
Aber jemand, der beide Seiten kennt (vom selben Stand ausgehen), also zB ein Chemiker der nie was getrunken hat und einer, der schon mal einen gehoben hat.
 
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@ cerasus

Ich wäre damit einverstanden, wenn das so ähnlich laufen würde, wie du beschrieben hast. Also wenn Ärzte (in Zusammenarbeit mit Psychotherapeuten und vielleicht Sozialarbeitern) das Heroin an bestimmte Personen abgeben (verschreiben) würden.
Allerdings bin ich eigentlich grundsätzlich der Ansicht, dass das im Grunde die alleinige Entscheidung eines jeden selbst sein sollte. Wobei man da bei manchen psychisch/seelisch kranken Menschen (das sind Heroinabhängige ja) vorsichtig sein muss. Denn die haben oftmals das Krankheitsbild z.B. "Borderline" o.ä. und neigen zu selbstverletzendem Verhalten. Die sollte man ggf. tatsächlich nicht ganz alleine entscheiden lassen. Insofern wäre eine Zusammenarbeit mit einem Arzt und einem Psychologen i.d.R. wohl deutlich von Vorteil. Bei manch anderem sicher auch. Also wie gesagt: Mit dem Ansatz wäre ich auf alle Fälle einverstanden.

Um nochmal auf meine damalige "Therapie" zu sprechen zu kommen: Dieser Therapieaufenthalt hat mir durch den Zwang und Druck extrem geschadet!!! Therapien durch Zwang KÖNNEN auch garnicht funktionieren. Manche haben immernoch ein falsches Bild von Psychotherapien. Man wird auch nicht therapiert. Wie so gerne gesagt wird. Das ist nichts, was einem von außen verordnet oder übergestülpt werden kann. Die Motivation und "Arbeit" muss von einem selbst ausgehen. Der Therapeut kann einem dabei nur helfen, indem er passende Fragen stellt und passende Tipps und Hilfestellungen gibt. Und wie gesagt: Ganz wichtig ist, dass man sich in Gegenwart des Therapeuten wohl fühlt. Besonders bei Traumatisierten ist das sehr wichtig. Denn sonst kann die Therapie nicht funktionieren, da man sich nicht richtig öffnen kann etc. Und bei vielen Traumatisierten muss eine positiv besetzte sogenannte "Übertragung" stattfinden. Das heißt, man muss sich bei seinem Gegenüber gespiegelt und angenommen fühlen.


P.S.: Und ja. Man kann das natürlich selbst fühlen/erkennen, ob man bereit für eine Therapie ist oder nicht. Kann natürlich gut sein, dass das nicht jedem so geht und manch einer tatsächlich Hilfe bei der Entscheidungsfindung braucht.


Edit: Achso. Danke übrigens für deine Anerkennung! :)
 
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cerasus schrieb:
Eine Sache durch historische Entwicklungen zu rechtfertigen, ist grauenvoll. Dann meckert nicht, wenn es Kriege auf der Welt gibt oder Unterdrückungen. Denn es war ja immer so und kann ja dann so bleiben. Wieso noch die Welt verbessern?

Alles, aber bloß nicht als ein Rauschmittel, indem man dadurch seine Mündigkeit verliert und zusätzlich sehr viel Leiden zu anderen fügt.

der vergleich kriege und gebrauch psychoaktiver pflanzen ist nicht gerade der beste. du schiebst beides irgendwie über einen kamm und das ist falsch. die menschliche geschichte ist geprägt von negativen aber auch positiven dingen. kriege und unterdrückung gehören sicherlich zu den negativen aspekten unserer geschichte und kultur.

psychoaktive pflanzen auf der anderen seite waren in der menschlichen kultur stets elemente von ritualen und zeremonieen religiöser natur. selbst das in der christlichen religion gebräuchliche weihrauch ist hier zu erwähnen.

und inwiefern füge ich anderen leid zu wenn ich einen joint rauche? das würde mich wirklich mal interessieren. ich müsste mal einen alten bekannten fragen, inwiefern das cannabis ihm oder anderen leid zugefügt hat, als er sich während seiner chemotherapie selbst mit cannabis zwecks der apetitanregenden wirkung therapiert hat.

Seppuku schrieb:
Muss ich erst ein Kind vergewaltigt haben, um über Kindesmissbrauch zu sprechen? Oder was soll diese Frage?

das gute alte drogenkonsument=kinderschänder argument. seppuku, du hast mit dieser aussage selbst seppuku gemacht. alle vorherigen und weiteren aussagen deinerseits sind somit nichtig.

cerasus schrieb:
Dann sollte ich vielleicht auch die Klappe halten oder?

Eine banale Tätigkeit wie Rauchen oder Trinken führt dazu, dass ihr qualifizierter seid?

nein. deine klappe halten solltest du nicht. aber du solltest etwas, was du nicht kennst mit mehr toleranz und weniger ignoranz gegenübertreten.

durch den gebrauch von drogen wird man mit sicherheit nicht qualifizierter, aber man weiß auf jeden fall, im gegensatz zu einem nicht konsumenten, wie die droge wirkt. man kennt sowohl die positiven als auch die negativen aspekte.

du hingegen hast ja selbst gesagt, dass du nicht konsumierst und somit auch keine ahnung von der materie direkt hast. insofern kannst du zwar weiterhin deine argumente bringen, die allerdings zwecks mangelnder eigener erfahrung durch nichts gestützt sind.
 
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Ich habe Dir lediglich erklaert, dass die Steuern der Grund fuer den Schwarzmarkt sind, wo Du darauf immergleich wieder hinaus willst uninteressant. Es geht nicht darum, ob sie mir zu teuer sind, oder Hartz4 oder was...es geht einfach um die fundamentale Wirkungsweise von Maerkten. Die Ware an sich verhaelt sich dabei gleich. Ob das Heroin oder Ipods sind, wenn man es zu hoch besteuert, wird es geschmuggelt.
Wir reden hier nicht von ideologischen oder philosophischen Theorien, sondern von empirischen Fakten, die sehr gut dokumentiert sind.
Ich hab genug von den staendigen Ablenkungen und themafremden Vergleichen (wie etwa ins Gesicht treten und zu schnell Autofahren). Ich schlage vor, dass Du Dir mal ein paar Texte ueber die Prohibition, Schwarzmaerkte und Besteuerung durchliest, dann vielleicht noch die gaengigen fuer und wieder Argumente, dann muss man Dir nicht alles dreimal erlaeutern. Das ganze hier ist eigentlich nur noch persoehnliche Aufklaerung und hat nichts mehr mit fuer und wieder zu tun.
Jemand wie seppokko liefert wenigstens noch Kritik die es wert ist zu beruecksichtigen, aber den ewig gleichen Kram, den man ueberall nachlesen kann, immer wieder zu erklaeren macht doch keinen Spass.
 
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Ich habe Dir lediglich erklaert, dass die Steuern der Grund fuer den Schwarzmarkt sind, wo Du darauf immergleich wieder hinaus willst uninteressant. Es geht nicht darum, ob sie mir zu teuer sind, oder Hartz4 oder was...es geht einfach um die fundamentale Wirkungsweise von Maerkten. Die Ware an sich verhaelt sich dabei gleich. Ob das Heroin oder Ipods sind, wenn man es zu hoch besteuert, wird es geschmuggelt.
Naja, gut. Das ist generell unbestreitbar.
 
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Den Cannabis konsum zu entkriminalisieren halte ich für eine vernünftige Lösung bei härteren Sachen wie Kokain oder gar Heroin halte ich das für falsch!
 
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@ Crimvel

Lol. An deinem kurzen Beitrag kann man sehr schön erkennen, wie grauenvoll Volksentscheide sein können. Du lieferst keinerlei Gründe für deine "Meinung". Und ich vermute, du weißt auch viel zu wenig über das Thema.
Folglich müssen wir, die wir ein Anliegen bei dem Thema haben, also hingehen und möglichst alle Unwissenden aufklären. Schrecklich.... ^^


Edit: Achso. Der Hinweis darauf, dass Drogen Jahrtausende legal waren, ist für mich so zu verstehen, dass man daran erkennen kann, dass eine Legalisierung/Entkriminalisierung nicht dazu führt, dass plötzlich so gut wie jeder Drogen konsumiert. In Deutschland. z.B. kann man problemlos Schlafmohn anbauen. Aber es ist in der Geschichte nicht eine einzige Epoche bekannt, in der es erwähnenswerte Probleme mit Opium gegeben hätte.
 
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@andiac

Ich hab mich mit dem Thema eingehend beschäftigt danke (btw keiner mag klugscheisser), es geht um die Abwegung des durch die legalisierung erzeugtem "Schaden"(Nach Kovar/Kleiber werden die Wirkung und sozialen Konsequenzen als übertrieben dargestellt.) und dem positiven Auswirkungen für die Wirtschaft (Besteuerung, Wegfall von Ermittlungsverfahren).
 
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