A
andiac
Gast
AW: Cannabis Legalisierung
@ cerasus
Dachte schon, ihr ignoriert meinen Beitrag völlig. Aber danke, dass du doch noch den Mut aufgebracht hast, darauf einzugehen.
Also, ich habe aufgehört, weil ich schlicht gemerkt habe, dass ich den Weg als regelmäßiger Drogenkonsument nicht mein ganzes Leben lang gehen wollte. Ich habe gemerkt, dass ich psychisch krank bin und deshalb konsumiere. Also war mir klar, dass mir letzten Endes nur die Aufarbeitung meiner Probleme aus dem Dilemma raushilft, und das Heroin mir nur eine Zeit lang, sozusagen als Brücke, behilflich sein kann/konnte.
Ob ich damals eine Therapie gemacht hätte, wenn ich nicht die Auflage (Therapie statt Knast) bekommen hätte, lässt sich schwer sagen. Aber ich kann dir mit Sicherheit leider sagen, dass diese Therapie damals mir nicht geholfen, sondern sogar schwer geschadet hat. Durch den ganzen Druck, den die da aufgebaut haben, indem die mich quasi mit der Androhung der Gefängnisstrafe zum Seelenstriptease zwingen wollten, bin ich retraumatisiert worden und leide seither unter schweren dissoziativen Störungen. Kannst ja mal googeln, wenn du wissen möchtest, was das ist.
Nuja. Um bei deiner Frage zu bleiben: Es kann sehr gut möglich sein, dass ich zu dem damaligen Zeitpunkt noch keine Therapie angefangen hätte, hätte man mich nicht dazu gedrängt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eine begonnen hätte, wenn ich mich dazu bereit gefühlt hätte. Aktuell mache ich ja auch eine ambulante (Trauma-)Therapie. Und die mache ich ja auch aus völlig freien Stücken. Allerdings habe ich mir da natürlich eine Therapieform und Therapiestelle ausgesucht, die genau auf meine Problematik spezialisiert ist. Und natürlich arbeiten die völlig ohne übertriebenen Druck und Knastandrohungen.
Ich denke, du hast mich nicht ganz richtig verstanden, Ich hab mich wahrscheinlich auch nicht exakt genug ausgedrückt. Die betroffenen Heroinabhängigen, die ich kennengelernt habe (und von mehreren Therapeuten, Sozialarbeitern und aus Büchern weiß ich, dass das in 99% der Fälle so ist) haben nicht nur irgendwelche "Problemchen", ein bisschen viel Stress o.ä. Das sind schon richtig schwerwiegende Probleme und Erlebnisse, die sie mit sich schleppen und aufarbeiten "müssen".
Auch da hast du mich leider nicht ganz korrekt verstanden.
Es ist richtig, dass ich mir sicher bin, dass das H mir eine Zeit lang helfen konnte. Aber wie gesagt kann das nicht zur Lösung der zugrunde liegenden Probleme führen. Dazu muss man schon seine Vergangenheit betrachten und aufarbeiten. Eine geeignete Therapiestelle mit einem Therapeuten, bei dem man sich wohl fühlt, kann da sehr gut bei behilflich sein.
Allerdings halte ich nichts von den Therapiekliniken, die speziell für Drogenabhängige ausgelegt sind. Denn die versuchen die Leute mit (psychischer) Gewalt von den Drogen weg zu bekommen. Ich hatte dort den Eindruck, die Therapeuten dort wären der Ansicht, dass sie den Betroffenen nur "ein bisschen" Disziplin beibringen müssten. Aber so ist es mitnichten. Disziplin alleine bringt da garnichts. Sollte ein aktuell Heroinabhängiger hier mitlesen, so rate ich ihm, sich selber eine ambulante Therapiestelle zu suchen. Und ganz wichtig ist dabei, dass man sich bei dem Therapeuten wohl fühlt. Sollte das nicht der Fall sein: Unbedingt sagen und sich einen anderen Therapeuten suchen!
@ cerasus
Dachte schon, ihr ignoriert meinen Beitrag völlig. Aber danke, dass du doch noch den Mut aufgebracht hast, darauf einzugehen.
Also, ich habe aufgehört, weil ich schlicht gemerkt habe, dass ich den Weg als regelmäßiger Drogenkonsument nicht mein ganzes Leben lang gehen wollte. Ich habe gemerkt, dass ich psychisch krank bin und deshalb konsumiere. Also war mir klar, dass mir letzten Endes nur die Aufarbeitung meiner Probleme aus dem Dilemma raushilft, und das Heroin mir nur eine Zeit lang, sozusagen als Brücke, behilflich sein kann/konnte.
Ob ich damals eine Therapie gemacht hätte, wenn ich nicht die Auflage (Therapie statt Knast) bekommen hätte, lässt sich schwer sagen. Aber ich kann dir mit Sicherheit leider sagen, dass diese Therapie damals mir nicht geholfen, sondern sogar schwer geschadet hat. Durch den ganzen Druck, den die da aufgebaut haben, indem die mich quasi mit der Androhung der Gefängnisstrafe zum Seelenstriptease zwingen wollten, bin ich retraumatisiert worden und leide seither unter schweren dissoziativen Störungen. Kannst ja mal googeln, wenn du wissen möchtest, was das ist.
Nuja. Um bei deiner Frage zu bleiben: Es kann sehr gut möglich sein, dass ich zu dem damaligen Zeitpunkt noch keine Therapie angefangen hätte, hätte man mich nicht dazu gedrängt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eine begonnen hätte, wenn ich mich dazu bereit gefühlt hätte. Aktuell mache ich ja auch eine ambulante (Trauma-)Therapie. Und die mache ich ja auch aus völlig freien Stücken. Allerdings habe ich mir da natürlich eine Therapieform und Therapiestelle ausgesucht, die genau auf meine Problematik spezialisiert ist. Und natürlich arbeiten die völlig ohne übertriebenen Druck und Knastandrohungen.
Dann möchte ich dir noch sagen, dass jeder in seinem Leben Probleme hat oder irgendein Problem schon zu finden wird den Konsum zu rechtfertigen.
Ich denke, du hast mich nicht ganz richtig verstanden, Ich hab mich wahrscheinlich auch nicht exakt genug ausgedrückt. Die betroffenen Heroinabhängigen, die ich kennengelernt habe (und von mehreren Therapeuten, Sozialarbeitern und aus Büchern weiß ich, dass das in 99% der Fälle so ist) haben nicht nur irgendwelche "Problemchen", ein bisschen viel Stress o.ä. Das sind schon richtig schwerwiegende Probleme und Erlebnisse, die sie mit sich schleppen und aufarbeiten "müssen".
Zu guter Letzt finde ich es schade, dass du meinst, dass dir deine Drogen geholfen haben und es kein Medikament auf der Welt gibt, dass dasselbe gemacht hätte. Denn dadurch hebelst du das ganze medizinische System aus. Psychologen? Psychiater? Ärzte? Wofür? Du kurierst dich (zufällig) ja selbst.
Auch da hast du mich leider nicht ganz korrekt verstanden.
Es ist richtig, dass ich mir sicher bin, dass das H mir eine Zeit lang helfen konnte. Aber wie gesagt kann das nicht zur Lösung der zugrunde liegenden Probleme führen. Dazu muss man schon seine Vergangenheit betrachten und aufarbeiten. Eine geeignete Therapiestelle mit einem Therapeuten, bei dem man sich wohl fühlt, kann da sehr gut bei behilflich sein.
Allerdings halte ich nichts von den Therapiekliniken, die speziell für Drogenabhängige ausgelegt sind. Denn die versuchen die Leute mit (psychischer) Gewalt von den Drogen weg zu bekommen. Ich hatte dort den Eindruck, die Therapeuten dort wären der Ansicht, dass sie den Betroffenen nur "ein bisschen" Disziplin beibringen müssten. Aber so ist es mitnichten. Disziplin alleine bringt da garnichts. Sollte ein aktuell Heroinabhängiger hier mitlesen, so rate ich ihm, sich selber eine ambulante Therapiestelle zu suchen. Und ganz wichtig ist dabei, dass man sich bei dem Therapeuten wohl fühlt. Sollte das nicht der Fall sein: Unbedingt sagen und sich einen anderen Therapeuten suchen!
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