Test Threadripper 3970X mit 180W im Test: Auch mit 100 Watt weniger TDP weit vor der Konkurrenz

Klassikfan schrieb:
Wie schon erwähnt: Wenn man einen Kühler fände, der wirklich nur die Wärmeenergie (in Watt) abführt, die als TDP-Wert angegeben ist, würde keine CPU mehr mit ihren spezifizierten Spannungen und Taktraten laufen, sondern binnen Sekunden wegen Überhitzung throttlen.
Nein, das Thema ist sehr viel komplexer. Mein alter i5-2500K blieb auf dem Intel DH67CL mit dem Boxed-Kühler zwar nicht so lange im Turbo, dafür hat der Luftstrom vom Kühler die Spannungswandler-ICs direkt angeblasen. Mit Tower-Kühlern war das mangels zu knapper Dimensionierung der VRMs (und ohne Passivkühler) eine Katastrophe. Habe daher einen Top-Blow-Kühler eingesetzt, der reichte für den Alltag (in Prime blieb die CPU so lange im Turbo, bis die Spannungswandler so heiß wurden, dass die CPU nicht mal mehr den Basistakt halten konnte).
Klassikfan schrieb:
Das weiß ich selbst, daß die heutige "Definition" seitens Intel und später dann auch AMD anders ist!
Dazu fällt mir dann folgender Spruch ein: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Die von dir gewünschte (alte) Definition der TDP passt nicht zu den heutigen Gegebenheiten von CPUs. Und ja, ich finde die Entwicklung besser als die alte Technik. Turbo, gerade im Notebook, hat viel mehr Vor- als Nachteile.
 
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iamunknown schrieb:
Dazu fällt mir dann folgender Spruch ein: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Die von dir gewünschte (alte) Definition der TDP passt nicht zu den heutigen Gegebenheiten von CPUs.
Aber genau das täte sie doch! Wenn eine CPU unter Vollast 200 Watt verbrät, und der Kühler das wegkühlen kann, ist alles in bester Ordnung! Eine TDP die 200W angibt, wäre hier also absolut zielführend! Die Hersteller könnte meinetwegen einen anderen Wert wie "Average Power Consumption" oder irgendwas daneben schreiben, um den üblichen Durchschnittsverbrauch zu kennzeichnen, aber die TDP ist seit alters her der Wert, an dem sich die Dimension des Kühlsystemes orientieren muß. Und das ist heute eben völlig unmöglich, da mehrere neue völlig willkürlich gebastelte "Definitionen" existieren, die die Kühlerproduzenten gar nicht berücksichtigen können, selbst wenn sie es wollten. Bei Thermalright etwa wird daher auch seit langem schon nur noch die Wattzahl angegeben, die der Kühler schafft. Keine TDP mehr. Aber um zu erfahren, wieviel Watt Hitze eine konkrete CPU erzeugt, gibts eben leider keine Herstellerangaben mehr!

DAS ist das Problem!
Hier hat sich das Marketing durchgesetzt, die möglichst niedrige Angaben auf die Packung schreiben wollen. Egal, wie weit sie von der Realität weg sind. Verläßt man sich auf diese, gibts im Alltagsbetrieb aber Probleme. Und nur, weil die CPUs heute dank Throttling nicht mehr abrauchen, muß man das ja nicht gutheißen, oder?
 
Klassikfan schrieb:
Aber genau das täte sie doch! Wenn eine CPU unter Vollast 200 Watt verbrät, und der Kühler das wegkühlen kann, ist alles in bester Ordnung! Eine TDP die 200W angibt, wäre hier also absolut zielführend!
Nochmals: Nein: Wenn deine angenommenen 200 Watt für den Turbo gelten dann muss der Kühler eben keine 200 Watt abführen können, außer du möchtest den Turbo(!) durchgängig verwenden.
 
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Gibt halt Leute, die kein Argument nachvollziehen wollen....

Dabei hab ich es nun wirklich verständlich und ausführlich erläutert.
 
Ich wünsche mir, dass hier ein anerkannter Experte zum Thema mal ein deutliches Wort spricht........
 
iron-man schrieb:
Ich wünsche mir, dass hier ein anerkannter Experte zum Thema mal ein deutliches Wort spricht........
Vergiss es, Du wirst keinen Experten finden der von allen hier anerkannt werden würde, die Fanboys der jeweiligen Lager nutzen dies Thema nämlich wie fast alle CPU Themen nur wieder für blödsinnige Grabenkämpfe oder um zu Trollen.

Die TDP ist bei spätestens allen CPUs mit offenem Multi auf einem entsprechenden Board total bedeutungslos, da hier nur das Board vorgibt wie viel Takt und Spannung die CPUs sich genehmigen dürfen und die Boardhersteller die Werte schon im Default meistens Wert einstellen, die weit über den Vorgaben der CPU Herstellers liegen. Zumindest bei Intel Boards, AMD scheint da die Daumenschrauben bis Zen2 stärker angezogen zu haben. Aber wie ich schon schrieb, ist man auch da allenfalls eine Einstellung vom Übertakten entfernt: "Bei hothardware war für den 3970X die Leistungsaufnahme für das Gesamtsystem 400W @Stock, 537W mit PBO und 594W bei AutoOC"

Wäre es ein Intel Board, hätte der Hersteller das AutoOC wahrscheinlich schon ab Werk aktiviert.

Also vergesst die TDP und schaut auf die Power Limit im UEFI, damit kann man dann die Leistungsaufnahme auf das gewünschte Niveau einstellen und sollte dies entsprechend der verbauten Kühlung auch machen. OEMs machen dies ja auch, wie man z.B. in diesem Review der Xeon-D auf Supermicro Board bei Anandtech sieht, da ist bei beiden Xeon-D die Peak minus der Idle Power auf 1W genau die TDP.
 
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Klassikfan schrieb:
Gibt halt Leute, die kein Argument nachvollziehen wollen....

Dabei hab ich es nun wirklich verständlich und ausführlich erläutert.
Willkommen in unserer Welt. ;)
Für die TDP nach klassischem Muster wäre der Durchschnittsverbrauch im Volllastszenario von Bedeutung. Der kurzfristige Maximalwert spielt da keine Rolle. Und wenn das Kühlsystem noch Raum nach oben bietet, warum sollte dieser nicht genutzt werden?
Es stellt sich also nur die Frage, ob es zulässig ist, eine TDP anzugeben, die im Normalfall nicht der Wahrheit entspricht.
Und das ist eine nicht trivial zu beantwortende Frage.
Der Normalfall ist je nach Kühlung und je nach Motherboard einfach ein anderer.
Auch gehören einer TDP-Klasse (immer) diverse CPUs an, auch für die gilt, dass der Stromverbrauch nicht identisch ist.
Die TDP-Angabe ist also wenn er nicht star festgelegt wird eh nicht sonderlich präzise.

Aber der wesentliche Punkt ist für mich. Die meisten Konsumenten kaufen sich eine neue CPU um mehr Leistung zu bekommen. Wenn das BIOS default so eingerichtet wäre, dass Leistung auf der Strecke bleibt um einer TDP-Angabe zu genügen wären die Prioritäten falsch gesetzt.
Einzige was durchaus wünschenswert wäre, wäre rine Ein-klick-Lösung für einen ECo-Modus, in dem moderates UV kombiniert mit der Einhaltung der spezifizierten TDP(Lastdurchschnitt) ermöglicht würde, gerne auch mit der Möglichkeit das TDP-Limit noch stärker zu beschneiden.
 
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Na, daß die TDP nicht identisch mit dem Verbrauch ist, das galt ja schon immer. Schon, weil sie nicht als je nach CPU unterschiedliche Wattzahl daherkommt, sondern in Klassen. Nur war es eben "früher" (das klingt so nach "Opa erzählt vom Krieg", dabei ist es erst so 10-15 Jahre her) so, daß eine CPU so gut wie nie auch nur in die Nähe der TDP kam. Das war auch wichtig, weil die CPUs damals nicht throttlen konnten, und ein zu knapp dimensionierter Kühler das Abrauchen zur Folge haben konnte.

Heute aber ist es genau umgekehrt. Die TDP ist ein Muster ohne Wert, und wenn die CPU nur das Doppelte unter Vollast zieht, hat man schon Glück. Als Orientierungswert für die Kühlerauswahl taugt sie damit überhaupt nicht mehr Dabei war das mal die eigentliche Bedeutung.
 
Klassikfan schrieb:
wenn die CPU nur das Doppelte unter Vollast zieht, hat man schon Glück.
Was haben die Einstellungen der Power Limits im BIOS mit Glück zu tun? Allenfalls was der Boardhersteller da im Default einstellt, ist Glückssache, aber wie schon geschrieben, sollte jeder Anwender diese Einstellungen überprüfen und entsprechend korrigieren, wenn ihm die Defaulteinstellungen nicht passen, etwa weil die CPU zu warm wird oder ihm die Leistungsaufnahme zu hoch ist. Ich verstehe echt nicht wieso Du Dich so rentet weigerst dies zu verstehen.
 
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So, @Holt, nur für dich greife ich jetzt kurz vor dem Jahresende noch einmal zum Schrauber und quäle den 24er bei 180 Watt durch den Parcours. :D
 
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Artikel-Update: Die Redaktion hat den Ryzen Threadripper 3970X auch noch einmal mit 140 Watt TDP getestet, also genau der Hälfte der ab Werk zugestandenen Leistungsaufnahme. Gegenüber 180 Watt geht das durchschnittliche Ergebnis in den Multi-Core-Benchmarks noch einmal um neun Prozent zurück, der Leistungsverlust je 10 Watt weniger TDP nimmt also deutlich zu. Der Ryzen Threadripper 3960X mit 280 Watt TDP wird dann auch nicht mehr geschlagen, mit zwei Prozent Rückstand bleibt es aber knapp. Der 32-Kern-Vorgänger wird noch mit 28 statt 40 Prozent bei 180 Watt TDP geschlagen.

[Diagramm: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]

Mit 95 Watt TDP (ca. einem Drittel der Werks-TDP) fällt die Multi-Core-Leistung dann um weitere 41 Prozent ab. Die CPU liegt jetzt mit dem 2950X mit 16 Kernen und 180 Watt TDP quasi gleich auf. In Anbetracht der Leistungsaufnahme ist das immer noch erstaunlich, nutzen wird den 3970X aber mit Sicherheit so niemand mehr.

[Bilder: Zum Betrachten bitte den Artikel aufrufen.]

Die CPU mit noch weniger als 140 Watt TDP zu testen, ist dann derzeit auch nur über das BIOS möglich: Egal welcher Wert über Ryzen Master unterhalb von 140 Watt definiert wird, dieses Tool setzt ihn immer wieder auf 140 Watt zurück. Ryzen Master lässt damit quasi das Leistungsniveau des 3960X zu, aber nicht weniger.
 
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Klassikfan schrieb:
Nur war es eben "früher" (das klingt so nach "Opa erzählt vom Krieg", dabei ist es erst so 10-15 Jahre her) so, daß eine CPU so gut wie nie auch nur in die Nähe der TDP kam. Das war auch wichtig, weil die CPUs damals nicht throttlen konnten, und ein zu knapp dimensionierter Kühler das Abrauchen zur Folge haben konnte.
Das Problem hatte tatsächlich AMD, bei Intel ist das schon sehr lange implementiert:
 
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Der gleiche Test mit dem 64 Kerner wäre sehr interessant!
 
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Beim 64 Kerner lohnt es sich nicht das Power-Limit zu senken, da der schon bei Last auf allen Kernen in dem Bereich arbeitet wo die Effizienz hoch ist:

Zen2_Watt_Performance.png
 
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wern001 schrieb:
bin mal gespannt ob der 32 kerner günstiger wird wenn das 64 Kern Monster auf den Markt kommt.

Ich sehe da keine großen Sprunge im Preis außer sie haben noch eine Überraschung auf Lager so dass sie es wirtschaftlich verkraften können die cpu noch billiger anzubieten.

Im Moment hat AMD ja alle Preissegmente Abgedeckt und für jeden Geldbeutel was parat.

AMD ist Konkurenzlos mit den TR4 in Moment.
Hardware/Elektronik verliert sehr schnell an Wert im Gegenteil zu einem Instrument (Gitarre Fender Stratocaster , ESP etc)

Der Preis wird mit der Zeit fallen und umso schneller wenn es Konkurrenz gibt

Meine Intel 4930k 3930k haben knapp 700€ gekostet 8 Jahr später kriegst du die brinahe hinterhergeschmissen für um die 50€ gebraucht.

P/L Design Technisch gönne ich AMD den Erfolg mit dem 7nm verfahren.
 
Eben.... Jetzt lassen wir AMD erst einmal Geld verdienen mit ihren Gerätschaften. Schliesslich soll der Aufschwung ja auch nachhaltig gestaltet werden.

Preisbrecher spielen sie sowieso schon die ganze Zeit in großem Stil.
Die sollen ruhig mal ein wenig einsacken. Das resultiert ja auch in Reserven für Forschung und Entwicklung + Marketing.

Es ist vermessen, da jetzt schon auf große Nachlässe zu gieren...

LG
Zero
 
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ZeroZerp schrieb:
Es ist vermessen, da jetzt schon auf große Nachlässe zu gieren...
Mal ganz davon abgesehen dass die CPUs eh schon konkurrenzlos günstig sind. Was kostet denn eine vergleichbare CPU sonst (ich weiß, rhetorische Frage :rolleyes:)?
 
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PS828 schrieb:
Dank der TDP spart man auch Heizkosten. Das ist ja in einem Haushalt sicher immer ein stattlicher Betrag.

Heizung ein grad runter - - > - 13% kosten. Skaliert linear bis zum ausschalten :D

Unangenehm ist dies nun nicht mehr zwingend, da man die Heizung mit eingebauter Luftverwirbelung unterm Tisch stehen hat :freaky:

Das Thema hatten wir ja auch grade :D
 
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