Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Hallo

Andy8891 schrieb:
Das Problem wirst du ohne digitale Währung mit Totalüberwachung nicht lösen können.
Das ist richtig, von mir aus kann die digitale Währung kommen, von mir aus kann in Deutschland auch mehr überwacht und der völlig übertriebene Datenschutz etwas aufgeweicht werden.

Andy8891 schrieb:
Was daran ist ein Problem?
Das ich dein Modell der Unternehmen/Geschäfte ohne Gewinn ablehne, alleine schon weil es dafür sorgen würde das sich kaum noch jemand selbstständig macht.

Andy8891 schrieb:
Trotzem gibt es auch Gegenden bei denen die Leute x Minuten bis zum nächsten Geschäft brauchen.
Die aber bei den meisten nicht so beliebt sind.

Andy8891 schrieb:
Mit Anbieter meinst du Hersteller oder?
Nein, mit Anbieter meine ich die Anbieter, also die Geschäfte.

Andy8891 schrieb:
Ja Konkurrenz bei den HERSTELLERN. Die darf und soll es weiterhin geben.
Konkurrenz muss es auch bei den Anbietern/Geschäften geben um die Preise zu drücken.

Andy8891 schrieb:
Das setzt vorraus das es dieses Teil im Einzelhandel gibt, was häufig nicht der Fall ist.
Das kann man so pauschal nicht sagen, es gibt in der Realität zum Glück mehrere Geschäfte und nicht nur eins wie in deiner Phantasie.

Andy8891 schrieb:
Taxi? Ist zwar teuer, aber kein unlösbares Problem.
Genau, die Omi auf Grundsicherung kann auch mit dem Taxi zum einkaufen fahren wenn es deiner Phantasie nach in ihrer Nähe kein Geschäft gibt.

Grüße Tomi
 
@Andy8891
In deinem System gibt es nur an einer Stelle Gewinn ... beim Hersteller, der dem Handel einen Preis diktiert.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, willst du doch nur den Handel verstaatlichen ... die Hersteller sollen weiterhin privat bleiben ... die werden Gewinn machen wollen und sie werden sehr wahrscheinlich auf Wachstum stehen.

Preisdiktate gibt es nebenbei heute schon (z.B. seitens Lindt oder Deuter oder Amazon), und in den meisten Fällen machen die den Händlern das Leben eigentlich nur schwerer, weil sie eben nicht auf Lage (Miete) oder regional höhere allgemeine Lebenshaltungskosten reagieren können.

In deinem Prinzip werden die Hersteller faktisch zu Händlern und die ehemaligen Händler verwalten nur noch Showrooms. Ich hätte da als Händler mal gar keinen Bock drauf. Mir macht es Spass, den Leuten das für sie passende Produkt zu verkaufen.

Auf Diktate stehe ich als Linker generell nicht ... und von profitorientierten Unternehmen schon gleich garnicht.
Weil du die Profitorientierung aus den Herstellern aber nicht rausbekommst (und damit aus den Zulieferern, Rohstoffgewinnern u.s.w. auch nicht), ist der Vorschlag mMn nicht besonders intelligent. Der Endverbraucherhandel ist nur ein relativ kleiner Teil ... eben nur der, der nach der Produktion beginnt.

Wie ist es eigentlich mit unterschiedlichen LIeferwegen? ... die kosten ja auch Geld, und wenn das Produkt überall das gleiche kostet (eben den Herstellerpreis), dann geht das ebenfalls zu Kosten der Händler am ende der Lieferkette. Wer bezahlt den Transport, wenn es der Konsument nicht sein soll?
Wieder der Staat vielleicht ... wo soll denn die ganze Kohle herkommen?
Einen Handel, der keinen Gewinn machen darf, kannst du ja auch schlecht besteuern. Soll die gesamte Steuerlast von den Herstellern allein getragen werden? Da kannst du auch gleich alle Konsumenten auf die Lohnlisten der Hersteller setzen, denn das würde in etwa auf's gleiche rauskommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tomislav2007 schrieb:
Das ich dein Modell der Unternehmen/Geschäfte ohne Gewinn ablehne, alleine schon weil es dafür sorgen würde das sich kaum noch jemand selbstständig macht.
? Der Hersteller, der die Wertschöpfung darstellt, kann weiterhin Gewinn machen.

Dh die Personen haben die Wahl:
A: Tarifvertrag im Handel ohne Gewinn (entspricht wahrscheinlich 99% der aktuellen AN)
B: Als Hersteller mit Konkurrenzdruck wie im aktuellen System auch (mit den entsprechenden Gewinnaussichten)

Ich verstehe nicht, wieso es in deiner Welt nur Schwarz und Weiß gibt (Gewinn oder kein Gewinn).
Es wäre doch problemlos möglich, so wie es in Teilen aktuell auch ist, das es Bereiche gibt, die höhere Gewinne ermöglichen und Bereiche die wenig/keinen Gewinn ermöglichen.

Tomislav2007 schrieb:
Die aber bei den meisten nicht so beliebt sind.
Da der Platz begrenzt ist, reguliert sich das über Angbot/Nachfrage.

Tomislav2007 schrieb:
Nein, mit Anbieter meine ich die Anbieter, also die Geschäfte.
Da die Geschäfte keine Wertschöpfung betreiben, haben sie aus meiner Sicht keine Rechtfertigung für Gewinnansprüche.

Ihre aktuellen Gewinnansprüche verteuern Produkte einfach nur zusätzlich.

Tomislav2007 schrieb:
Konkurrenz muss es auch bei den Anbietern/Geschäften geben um die Preise zu drücken.
Ich dachte die Kunden sollen über die Nachfrage den Preis drücken?

Tomislav2007 schrieb:
Das kann man so pauschal nicht sagen, es gibt in der Realität zum Glück mehrere Geschäfte und nicht nur eins wie in deiner Phantasie.
Ich habe ja auch häufig geschrieben und nich das es immer so ist.

Tomislav2007 schrieb:
Genau, die Omi auf Grundsicherung kann auch mit dem Taxi zum einkaufen fahren wenn es deiner Phantasie nach in ihrer Nähe kein Geschäft gibt.
Wieso kommst du jetzt mit der Oma auf Grundsicherung, wenn dein Beispiel vorher das Auto für die Arbeit war?

Die Oma auf Grundsicherung wird die Bremse am Auto sicherlich nicht selbst wechseln.

DerOlf schrieb:
In deinem System gibt es nur an einer Stelle Gewinn ... beim Hersteller, der dem Handel einen Preis diktiert.
Der Hersteller erbringt die Wertschöpfung oder?

Und er diktiert den Preis nicht dem Handel sondern den Kunden.

Ich halte es für dumm, wenn der Hersteller die z.B: TK Pizza für 3€ verkaufen könnte, der Händler sagt: Ne ich geb dir 2 € dafür und kauft sie selbst für 3 €.

Ich dachte wir leben in der Marktwirtschaft, in der die Kunden mit ihrem Einkaufverhalten den Preis beeinflussen können?
DerOlf schrieb:
die werden Gewinn machen wollen und sie werden sehr wahrscheinlich auf Wachstum stehen.
Und das dürfen sie, wenn ihre Produkte nachgefragt werden.

Ich will bei der Produktion von Luxusartikel keine (staatliche) Planwirtschaft. (Mittelfristung solange wir keine echte KI haben die das objektiv ohne Korruption steuern könnte)

DerOlf schrieb:
Preisdiktate gibt es nebenbei heute schon (z.B. seitens Lindt oder Deuter oder Amazon), und in den meisten Fällen machen die den Händlern das Leben eigentlich nur schwerer, weil sie eben nicht auf Lage (Miete) oder regional höhere allgemeine Lebenshaltungskosten reagieren können.
Der Staat erhebt weiterhin die Unternehmenssteuern beim Hersteller. Dh. wenn der Hersteller viel Gewinn macht, bekommt der Staat hohe Steuereinnahmen und kann damit seine Dienstleistung für den Hersteller (die Betreibung der Läden) finanzieren.

DerOlf schrieb:
Ich hätte da als Händler mal gar keinen Bock drauf. Mir macht es Spass, den Leuten das für sie passende Produkt zu verkaufen.

Das kannst du doch weiterhin tun. Oder meinst du, du willst als z.B. Lautsprecherhändler kein Bose anbieten, weil diese aus deiner Sicht schlecht sind?

Damit manipulierst du doch den Markt, wenn die Lautsprecher, aus welchen Gründen auch immer, nachgefragt werden.

DerOlf schrieb:
Weil du die Profitorientierung aus den Herstellern aber nicht rausbekommst (und damit aus den Zulieferern, Rohstoffgewinnern u.s.w. auch nicht),
Ich denke nicht, das eine staatliche Planwirtschaft auf allen Ebenen funktionieren kann.

Auch Kommunismus auf allen Ebenen wird sehr wahrscheinlich mit den aktuellen Menschen nicht funktionieren.

Die Profitorientierung (Wertschöpfung) ist der Innovationsmotor und sorgt für Konkurrenz.

Der Handel hat keinerlei Wertschöpfung, sondern ist nur ein weiterer Preistreiber der ebenfalls Profite haben will. Das der Kunde davon profitiert halte ich für ein Gerücht, da die Produkte bei den meisten Händlern das gleiche kosten.

DerOlf schrieb:
Der Endverbraucherhandel ist nur ein relativ kleiner Teil ... eben nur der, der nach der Produktion beginnt.
Der Endverbraucherhandel verbraucht aber sehr viel Platz in der Stadt.

DerOlf schrieb:
Wer bezahlt den Transport, wenn es der Konsument nicht sein soll?
Das Produkt bezahlt IMMER der Konsument. Ob direkt oder indirekt spielt eigentlich keine Rolle.

DerOlf schrieb:
Wieder der Staat vielleicht ... wo soll denn die ganze Kohle herkommen?
Über die Steuern?
DerOlf schrieb:
Soll die gesamte Steuerlast von den Herstellern allein getragen werden?
Natürlich, weil dort die Wertschöpfung entsteht. Läuft ja aktuell auch so.

DerOlf schrieb:
Da kannst du auch gleich alle Konsumenten auf die Lohnlisten der Hersteller setzen, denn das würde in etwa auf's gleiche rauskommen.
Es geht um das entschlanken und dadurch auch die Schaffung von mehr Transparenz.

Wenn die Nachfrage nach einem Produkt extrem hoch ist, dann sinkt der Preis nicht bei Effizienzsteigerungen.

Außer du willst staatlichen Kommunismus.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Andy8891 schrieb:
Der Hersteller, der die Wertschöpfung darstellt, kann weiterhin Gewinn machen.

Nicht nur der Hersteller ist verantwortlich für eine Wertschöpfung.

Andy8891 schrieb:
Da die Geschäfte keine Wertschöpfung betreiben, haben sie aus meiner Sicht keine Rechtfertigung für Gewinnansprüche.

In der Kette vom Hersteller zum Verbraucher, gibt es viele Zwischenstationen, die eine Wertschöpfung darstellen.

Mal ein "simples" Beispiel: TK Salamipizza
- wer ist der Hersteller? Dr Oetker der alle Zutaten zusammenmischt oder jeder einzelne Betrieb der Zutaten?

In der aktuellen Welt, gibt es folgende Zwischenstationen, die für die Wertschöpfung verantwortlich sind:
-> Bauer der den Weizen anbaut
-> Müller/Fabrik die aus dem Weizen Mehl macht
-> Schweinebauer der die Schweine züchtet
-> Schlachtbetrieb, der die Schweine entsprechend zerlegt
-> Bauer der die Tomaten herstellt
-> Fabrik, welche die Tomaten zu Tomatensauce verarbeitet
-> Forstwirt der die Bäume pflanzt und abholzt
-> Sägewerk, welches die Bäume entsprechend zerkleinert
-> Papierfabrik, welche aus den Baumschnitt entsprechend Papier/Karton herstellt
... die Zutatenliste ist lang und die Zusatzliste was bis zur TK Pizza noch fehlt ebenfalls

danach kommt der eigentliche Produzent der TK Pizza, der alle Zutaten zusammenmischt und das eigentliche Produkt herstellt

- dann kommt der Einzelhandel, der die Produkte vom Hersteller dezentral für die Konsumenten bereitstellt (ja, dass ist auch eine Wertschöpfung, sonst müsstest du immer zur Dr Oetker Fabrik fahren für eine TK Pizza)

Das Beispiel TK Pizza kann man noch weiter auseinander nehmen und immer weitere Punkte einer Wertschöpfung feststellen.

Mal so als kleiner Denkanstoß ;)
 
_killy_ schrieb:
danach kommt der eigentliche Produzent der TK Pizza, der alle Zutaten zusammenmischt und das eigentliche Produkt herstellt
Sehr gut dargestellt. Alle Stationen die du genannt hast, sind meiner Auffassung nach Hersteller.

Der Unterschied ist aber, das diese ganze Kette nicht 1:1 zu der Pizza gehört. Dh. der Pizzaproduzent kann:
  • Den Mehlproduzenten wählen(Konkurrenz)
  • Den Kartonlieferant wählen (Konkurrenz)
usw.

Gleichzeitig:
  • kann der Mehlhersteller den Käufer für sein Mehl wählen (Konkurrenz)
  • kann der Kartonhersteller den Käufer für sein Material wählen (Konkurrenz)

usw.

Dh. es gibt in beide Richtungen Konkurrenzdruck
_killy_ schrieb:
- dann kommt der Einzelhandel, der die Produkte vom Hersteller dezentral für die Konsumenten bereitstellt (ja, dass ist auch eine Wertschöpfung, sonst müsstest du immer zur Dr Oetker Fabrik fahren für eine TK Pizza)
Dies ist aus meiner Sicht keine Wertschöpfung die dem Produkt zugerechnet werden kann. Das Produkt verändert sich nicht dadurch, ob ich es beim Hersteller (z.B Werksverkäufe) oder Händler (Geschäft) kaufe.

_killy_ schrieb:
Mal so als kleiner Denkanstoß
Dies ist mir bekannt.

Fakt ist: Die x unterschiedlichen Händler (Aldi, Lidl usw.) bieten durch ihre gleichzeitige! Anwesenheit keinerlei Mehrwert für das verkaufte Produkt.

Die Redundanzen bei den Händlern verursachen unnötige Kosten ohne Mehrwert.
 
@Andy8891

Für den einfacheren Sprachgebrauch unterscheiden wir schon noch zwischen Hersteller, Verarbeiter etc. Der Begriff an sich ist schon fest belegt mit einer Bedeutung, was wir darunter verstehen.

Weiterhin bieten auch die unterschiedlichen Einzelhandelsketten den Mehrwert der dezentralen Warenbereitstellung. Natürlich ist es egal, bei welchem Einzelhändler du kaufst. Würdest du aber den Einzelhandel aus deiner Gleichung herausnehmen, so musst du damit - je nach Produkt - eine Weltreise machen um dieses dann beim "Hersteller" zu erwerben.

Tausche doch mal TK Pizza mit iPhone aus ... nimm den Handel weg (also auch online) - dann müsstest du nach Asien reisen um ein iPhone zu kaufen.

Der Handel bietet dir ebenfalls eine Wertschöpfung - und zwar die, dass das Produkt zu dir vor Ort gebracht wird - und du nicht zum Produzenten kommen musst.
 
_killy_ schrieb:
Würdest du aber den Einzelhandel aus deiner Gleichung herausnehmen, so musst du damit - je nach Produkt - eine Weltreise machen um dieses dann beim "Hersteller" zu erwerben.
Ich habe nirgendwo geschrieben, das ich den Einzelhandel vollständig abschaffen will oder?

Ich will lediglich die Ressourcenverschwendung in Form von Lagerflächen der unterschiedlichen Einzelhändler durch eine gewisse Zentralisierung vermindern und das aufgeblähte Einzelhandelssystem entschlanken.

_killy_ schrieb:
Der Handel bietet dir ebenfalls eine Wertschöpfung - und zwar die, dass das Produkt zu dir vor Ort gebracht wird - und du nicht zum Produzenten kommen musst.
Und wo widerspricht meine Lösung deiner Argumentation?

Wenn es einen "zentralen" Handelsort gibt, hast du weiterhin alle Vorteile vom vor Ort Handel, aber ohne die Nachteile.
 
Hallo

Andy8891 schrieb:
Da die Geschäfte keine Wertschöpfung betreiben, haben sie aus meiner Sicht keine Rechtfertigung für Gewinnansprüche.
Es macht keinen Sinn mit dir, du träumst von einer linken Phantasiewelt die es zum Glück nicht gibt, selbst im Sozialismus/Kommunismus nicht.

Andy8891 schrieb:
Auch Kommunismus auf allen Ebenen wird sehr wahrscheinlich mit den aktuellen Menschen nicht funktionieren.
Und das ist auch gut so.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Andy8891 schrieb:
Ihre aktuellen Gewinnansprüche verteuern Produkte einfach nur zusätzlich.
Ich glaube, dass gerade das dein Denkfehler ist.

Die Gewinnspanne über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg (also bis hin zum Endabnehmer) hängt am erzielten Marktpreis, den der Endverbraucher wie Smith es ausdrückte "zu zahlen bereit ist".
Überzogene Gewinnerwartungen an einer Stelle im System bedeuten also nur eine zwingend geringere Gewinnerwartungen an den anderen Stationen. Gerade WEIL der Preis an Angebot und Nachfrage hängt.

Die Hersteller werden sich freuen, wenn man die Händler aus dieser Rechnung rausstreicht. Am Markt werden die Produkte ganz sicher dadurch nicht billiger werden (der Konsument hätte nichts davon) aber der Hersteller, der eh schon gut dran verdient, verdient dann einfach etwas mehr.
Auch der nicht großindustriell fertigende Landwirt wird dann am Ende von den größten Abnehmern nicht auskömmlich für seine Milch entlohmnt werden.
Das Geld wird weiterhin irgendwo zwischen Rohstoffproduzent und Konsument auf die Profiteure aufgeteilt ... und das sind eben die einzigen Gewinner in deinem System.

Die Konkurenz unter den Läden macht die Produkte günstiger.
Wenn ein Produkt aufgrund der Gewinnerwartungen des einen Händlers nicht gekauft wird, dann verkaufts eben einer, der weniger Gewinn haben will. Irgendwann bekommt das die Konkurenz mit, und passt ihre Preise an (einfach um mehr verkaufen zu können).
Sinken die Preise so sehr, dass der Handel komplett auf Gewinn verzichten müsste, dann wird der diesen Preisdruck (aus dem Markt) an die Hersteller weitergeben ... und dann werden diese ihre Produkte nicht mehr los, gehen mit dem Preis runter (senken ihre Gewinnmarge) und der Kreislauf nimmt wieder Fahrt auf.
Beim Hersteller wäre es am Ende sicherlich genauso, aber es wäre eben eine weniger diversifizierte Preisbildung, weil es apple-Produkte z.B. in fast jedem Tech-Geschäft zu kaufen gibt ... aber letztlich nur bei einem Hersteller.
Frag mal einen apple Fan nach Alternativen zu apple.
Aber zwischen Saturn, dem kleinen Elektroladebn an der Ecke, Mediamarkt oder Amazon kann auch der wählen.
Nicht ganz wenige Konsumenten orientieren sich da am Preis, und kaufen da wo es am günstigsten ist (die suchen online z.B. gezielt nach den Angeboten mit Gratisversand und bestellen nur dann woanders, wenn es dort MIT Versand günsiger ist).

Die Auswahl des Kunden erzeugt letztlich die Konkurenz (das ist auch im B2B Geschäft, wie du es beschrieben hast, nicht anders) ... und mit dezentralem Einzelhandel mit entsprechendem Handlungsspielraum in der Preisgestaltung ist die mMn einfach etwas größer.
Ergänzung ()

Andy8891 schrieb:
Ich will lediglich die Ressourcenverschwendung in Form von Lagerflächen der unterschiedlichen Einzelhändler durch eine gewisse Zentralisierung vermindern und das aufgeblähte Einzelhandelssystem entschlanken.
Ich finde unser Einzelhandelssystem nicht aufgebläht ... ich halte den aktuell existierenden lokalen Einzelhandel eher für einen traurigen Rest. Aber gut ... so können sich Wahrnehmungen unterscheiden.

Wofür würdest du die freigewordenen Flächen denn nutzen wollen?
Willst du die Handelshäuser mit ihren verschwenderischen Lagern durch Wohnhäuser ersetzen ... oder sollen da direkt noble Lofts rein?
Serverfarmen?
Bei uns gibt es den "Kundenbereich" (Hof, Waschanlage, Toilette und Tankstellenladen) und zwei Lagerräume wobei der eine mal eine KFZ-Werkstatt war (Hebebühne is noch drin). faktisch nutzen wir knapp 30m² als Lager ... maximal 10% des Kundenbereichs. Die Treibstofftanks rechne ich jetzt mal nicht dazu, denn die liegen unterm Kundenbereich.
OK Tankstelle ist auch kein normaler Laden ... aber auch bei denen sind die Lager meist nicht so wirklich riesig.
Die mit den riesengroßen Lagerhallen sind die Logistiker ... und das ist wohl unvermeidbar.

Wie möchtest du diese Flächen einer deiner Meinung nach sinnvolleren Verwendung zuführen?
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Am Markt werden die Produkte ganz sicher dadurch nicht billiger werden
Warum, wenn der Kunde den Preis durch sein Einkaufverhalten beinflussen kann?

DerOlf schrieb:
aber der Hersteller, der eh schon gut dran verdient, verdient dann einfach etwas mehr.
Finde ich immernoch besser als folgenden Fall:

Hersteller könnte die TK Pizza für 3 € verkaufen. Händler sagt: Nene, ich geb dir 2 € dafür und verkauft die Pizza dann selbst für 3 €. Findest du das gerechtfertigt?

DerOlf schrieb:
Auch der nicht großindustriell fertigende Landwirt wird dann am Ende von den größten Abnehmern nicht auskömmlich für seine Milch entlohmnt werden.
Wenn die Kunden für die Milch einer gestreichelten Kuh nicht 10 mal mehr bezahlen wollen, dann ist das so.

Der "Markt" soll doch Nachfrage decken und nicht versuchen irgendein Angebot krampfhaft aufrechtzuerhalten.

DerOlf schrieb:
Das Geld wird weiterhin irgendwo zwischen Rohstoffproduzent und Konsument auf die Profiteure aufgeteilt ... und das sind eben die einzigen Gewinner in deinem System.
So funktioniert eine freie Wertschöpfungskette.

DerOlf schrieb:
Die Konkurenz unter den Läden macht die Produkte günstiger.
Sehe ich in der Realität nicht so. Das einzige was Produkte wirklich günstiger macht sind die Angebote darauf.
Die TK Pizza kostet bei allen Anbietern ungefähr das gleiche, sowohl mit als auch ohne Angebot.

Also habe ich keinerlei Preisreduzierung durch die verschiedenen Händler.

DerOlf schrieb:
Beim Hersteller wäre es am Ende sicherlich genauso, aber es wäre eben eine weniger diversifizierte Preisbildung
Und das wäre ein Vorteil, da dann die Kunden einen höheren Anteil an der Preisbildung hätten.

Ich halte bei Elektronik die Direktvertriebler für das beste System, einfach aufgrund von stabileren Preisen.

Nichts ist ärgerlicher als ein Produkt zu kaufen, das 3 Wochen später reduziert wird.


DerOlf schrieb:
Nicht ganz wenige Konsumenten orientieren sich da am Preis, und kaufen da wo es am günstigsten ist (die suchen online z.B. gezielt nach den Angeboten mit Gratisversand und bestellen nur dann woanders, wenn es dort MIT Versand günsiger ist).
Ja weil es (in der Regel) keinerlei Vorteil bietet für das gleiche Produkt den höheren Preis zu bezahlen.

Weder wird das Produkt dadurch besser, noch erzielt man eine längere Lebensdauer oder hat später einen besseren Weiterverkaufspreis.

DerOlf schrieb:
Die Auswahl des Kunden erzeugt letztlich die Konkurenz
So ist es und deswegen reicht aus meiner Sicht die Konkurrenz auf Herstellerseite. Da die Händlerseite möglicherweise auch Konkurrenzhersteller dahingehend blockiert, dass deren Produkte bereits verfälscht (zu viel oder zu wenig Werbung) auf den Markt kommen.

DerOlf schrieb:
und mit dezentralem Einzelhandel mit entsprechendem Handlungsspielraum in der Preisgestaltung ist die mMn einfach etwas größer.
Ich hab lieber gleichbleibende Preise für gleichbleibende Produkte, anstatt das "willkührliche" (Irgendwelche Marketinggründe wird es für die wöchentlichen Angebote geben) Preisjojo.

Ich würde gerne Produkte dann kaufen, wann ich möchte, anstatt das ich bei jedem Produkt erstmal die Preishistorie studiere und mir denke: Hmm da warte ich lieber nen halbes Jahr, wird dann sicherlich günstiger.

Mit diesem System wird der Konsument der Spielball der Händler. Die Hersteller dürften relativ gleichbleibende Mengen produzieren.

DerOlf schrieb:
Ich finde unser Einzelhandelssystem nicht aufgebläht
  • Wenn innerhalb von 1 km 6 Discounter vorhanden sind
  • Wenn in der Stadt alle 10 Meter ein Pizzaladen ist
  • Wenn auf 1 km Straße 3 Tankstellen stehen

findest du das nicht aufgebläht?

DerOlf schrieb:
Willst du die Handelshäuser mit ihren verschwenderischen Lagern durch Wohnhäuser ersetzen
Wäre eine Möglichkeit.
 
Andy8891 schrieb:
Dies ist aus meiner Sicht keine Wertschöpfung die dem Produkt zugerechnet werden kann. Das Produkt verändert sich nicht dadurch, ob ich es beim Hersteller (z.B Werksverkäufe) oder Händler (Geschäft) kaufe
Das Produkt verändert seinen Wert je nach Status und es stellt bis zum Verbrauch, und je nach Produkt selbst danach noch, immer einen Teil der Wertschöpfungskette dar. Transport, Verkauf und ggf. Wartung, Entsorgung etc. bedingt immer Arbeitsplätze, die wiederum Werte schöpfen.
Der Verzicht darauf wäre für jede moderne Volkswirtschaft das Todesurteil!



Andy8891 schrieb:
Wenn es einen "zentralen" Handelsort gibt, hast du weiterhin alle Vorteile vom vor Ort Handel, aber ohne die Nachteile.
Volkswirtschaftlicher Blödsinn!
 
Hallo

@mo schrieb:
Transport, Verkauf und ggf. Wartung, Entsorgung etc. bedingt immer Arbeitsplätze, die wiederum Werte schöpfen.
Diese gierigen Kapitalisten bereichern sich nur wenn es nach @Andy8891 geht.

@mo schrieb:
Der Verzicht darauf wäre für jede moderne Volkswirtschaft das Todesurteil!
Für @Andy8891 ein akzeptabler Kollateralschaden im Kampf gegen den bösen Kapitalismus.

@mo schrieb:
Volkswirtschaftlicher Blödsinn!
Interessiert @Andy8891 im Kampf gegen den bösen Kapitalismus nicht.

Laßt uns leben wie die Amische.

Grüße Tomi
 
Ich möchte nur endlich eine gerechtere Gesellschaft. Vor allem gehört dazu, das die Grundbedürfnisse eines Menschen vom Staat verwaltet werden. Dazu zählen, die Rente, das Gesundheitssystem, die Bildung, den "normalen" Wohnungsmarkt, Strom+Wasser, die Infrastruktur etc. Der Rest kann meinetwillen weiter den Gesetzen der freien Marktwirtschaft unterliegen. Aber mit den Grundbedürfnissen von Menschen sollte man keinen Profit machen dürfen. So sehe ich das.:D
 
@Discovery_1

Damit hast du ja in Deutschland deine Wünsche erfüllt:
  • Rente: hast du eine gesetzliche Basis Rente, wer mehr will muss privat vorsorgen
  • Gesundheitssystem: hast du staatliche Einrichtungen und auch eine gesetzliche Krankenversicherung
  • Bildung: Schule & Uni fast ausschließlich in staatlicher Hand
  • Wohnungsmarkt: du hast kommunale Wohnungsgesellschaften, sozialen Wohnungsbau etc.
  • Strom und Wasser: ebenfalls kommunale Anbieter
  • Infrastruktur: ebenfalls in staatlicher Hand - da die BRD weiterhin Aktionär der DB ist

In allen Punkten findest du natürlich auch private Anbieter/aus der Wirtschaft. Diese sind für all die Leute, die einfach mehr wollen.
 
@_killy_
Das wäre aber alles Verbesserungswürdig:
  • Rente: ein System für alle, alle zahlen ein (auch Beamte etc.)
  • Gesundheitssystem: Die GKV sollte verpflichtend für alle sein. Wer will kann eine Zusatzkrankenversicherung abschließen. Die Wahlmöglichkeit ist allgemein gesehen nicht gut - vor allem wenn man später in die GKV zurück flüchten muss weil die PKV zu teuer wird bzw. die Einkünfte schrumpfen. Das tut der GKV aber weh und ich seh nicht warum das gut sein soll.
  • Bildung: Grundsätzlich passt das ja. Gibt aber einige Baustellen ;)
  • Der soziale Wohnbau in D ist extrem gering und oft nur auf Zeit, dann wird verkauft und irgendwann ist es doch wieder Privat. Verbesserungswürdig.
  • Infrastruktur: Man sieht die aktuellen Probleme mit Stromanbietern die quasi nicht reguliert sind. Viele Brücken sind an der Grenze zur Einsturzgefährdung. Internetausbau ist sehr schleppend. Auch hier sollten klare Linien und Vorgaben gemacht werden.
 
@_killy_ In all diesen Bereichen findet immer mehr Privatisierung statt. Allein im Gesundheitswesen ist das fatal. Der geht der Patient nicht mehr vor, sondern allein die Rendite für die Aktionäre. Deswegen haben wir schon seit Jahren z. B. den Pflegenotstand in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Beitragsbemessungsgrenzen für Besserverdienende bei der Sozialversicherung sorgt dafür, das z. B. Menschen mit geringem Einkommen prozentual mehr Geld einzahlen müssen, als Menschen mit hohem Einkommen. Ich könnte hier einen Roman schreiben, aber @hallo7 hat schon einiges gut und knapp aufgeführt.
 
Andy8891 schrieb:
Warum, wenn der Kunde den Preis durch sein Einkaufverhalten beinflussen kann?
Das kann er heute doch genauso ... wieso sollte es dem Kunden mehr bringen, wenn die Preise eh überall gleich sind?
Dann hat der einfach nur preislich weniger Auswahl.

Mir ist bisher noch nicht vorgekommen, dass in den den 3 Supermärkten in Reichweite das gleiche Produkt im Sonderangebot war und sogar ohne Sonderangebote unterscheiden sich die Läden teilweise in ihren Preisniveaus (meist aber nur um ein paar cent).
Es gibt Unterschiede, und diese bedeuten für den Kunden Auswahl und für den Handel Konkurenz.

Diese Mechanismen (Kundenauswahl und Konkurenz) willst du abschaffen (bei dir hätte der Kunde nur die Wahl zwischen Kaufen und Nichtkaufen) ... und ich bin nicht der einzige, der dir hier sagt, dass das keine gute Idee ist.
Andy8891 schrieb:
Hersteller könnte die TK Pizza für 3 € verkaufen. Händler sagt: Nene, ich geb dir 2 € dafür und verkauft die Pizza dann selbst für 3 €. Findest du das gerechtfertigt?
Findest du es gerechtfertigt, wenn der Hersteller beim Kunden direkt die 3,- verlangt?
Ich denke du hättest die Pizaa lieber für 2,- ... aber aller Erfahrung mit dem Kapitalismus zur Folge, wird genau das eben nicht passieren, solange der Kunde auch 3,- bezahlt.
Sind dir die 3,- für die Oetker-Pizza zu viel, dann gibts direkt daneben eventuell noch eine von der Eigenmarke (des Händlers), die nur knapp 2,- kostet.
Und das ist die Auswahl, die dir eigentlich der Händler bietet ... die Hersteller hätten an sowas kein Interesse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Discovery_1 schrieb:
@_killy_
Die Beitragsbemessungsgrenzen für Besserverdienende bei der Sozialversicherung sorgt dafür, das z. B. Menschen mit geringem Einkommen prozentual mehr Geld einzahlen müssen, als Menschen mit hohem Einkommen.

Und für die letzten 10.000 Menschen in Deutschland die mehr als die Beitragsbemessungsgrenze verdienen, machen dann den Unterschied aus?!?

Ich meine, wenn ich mit 7.300 EUR Monatsbrutto über der Grenze von 7.200 EUR liege, machen die 100 EUR mehr Brutto auf die ich dann SV Zahle doch nicht die Welt wieder runder ...
 
@_killy_ Der Punkt ist, das Beitragsbemessungsgrenzen sozial ungerecht sind. Seit Jahrzehnten setzt die Politik die Wünsche der Reichen konsequent in die Tat um. Und dafür lassen sich einige Politiker/innen ja bekanntlich gut und gern von deren Lobbys belohnen.
 
@Discovery_1

Die Beitragsbemessungsgrenzen sowie auch die Sozialabgaben betreffen nur Arbeitnehmer.

Wenn du von "Reichen" sprichst, wirst du diese selbst weniger in der Gruppe der Arbeitnehmer finden. Diese generieren ihre Einkommen nicht durch unselbstständige Arbeit.

Somit kannst du die Beitragsbemessungsgrenzen abschaffen und dennoch würde kaum ein "Reicher" mehr in die SV zahlen, weil deren Einkommen nun mal nicht SV Pflichtig ist. ;)

Die Politiker-Kaste hat natürlich nur ihren persönlichen Vorteil im Blick. Beispielsweise haben diese am meisten profitiert durch die Mietdeckelung die es für kurze Zeit in Berlin gab. Da rund um den Bundestag die höchsten Mieten verlangt wurden, konnte durch den Mietendeckel die Politiker ja so eines sparen. Mieter in Neukölln oder Marzahn zahlten ja nicht die Spitzenmieten, die gedeckelt wurden.

Ein "Mehr" an Staat spielt doch gerade den Politiker wieder mehr in die Hände. Dann haben sie mehr Macht und mehr Missbrauchspotenzial um diese Macht für ihre persönlichen Vorteile zu nutzen.
 
Zurück
Oben