Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

@mo schrieb:
Im Gegensatz zur Religion, schafft bezahlte Arbeit materielle Befriedigung. Von Religion wird auch niemand satt!
Von daher ist der Vergleich so sinnvoll wie einen Goldhamster zum Schatzmeister zu machen.
scheinbar ist deine Aussage nicht ganz zutreffend, denn einen Post vor deinem, steht ja quasi das Gegenteil:
PeterPlan schrieb:
Ich weiß nicht, ob "Freiheit" in diesem Zusammenhang tatsächlich das passende Wort ist. Wenn man sich mal die allgemeine Preisentwicklung in Relation zur Lohnsteigerung der letzten Jahre anschaut...

In meinem Umfeld gibt es einige junge Familien mit je zwei Kindern. Beide Eltern berufstätig oder zumindest einer der Partner in Vollzeit in einem gelernten Beruf. Die haben keine "Wahlfreiheit",
DerOlf schrieb:
Also bleibe ich in der WG ... einfach weil es momentan für mich die einzige Möglichkeit darstellt, stadtnah zu wohnen (ich bin auf die Öffies angewiesen) UND deswegen nicht ausschließlich bei Aldi, KiK und Co einkaufen zu können.
Im Gegenzug lebe ich dann halt mit einem Vermieter, der sich zu wünschen scheint, dass man ihn regelmäßig hochleben lässt, weil er ja weniger als 10,- pro m² kalt verlangt und habe einen Mietvertrag, der es EINEM MIeter erlaubt, die beiden anderen in Geiselhaft zu nehmen (Gemeinschaftsmietvertrag).

Aber ich habe weiterhin die Wahl.
das Beispiel von Olf finde ich gut, der hier sehr gut aufzeigt, niemand hat die Wahl.

Gleichzeitig stimmt aber auch:

Man hat immer eine Wahl.

Fazit:
Wir als Gesellschaft oder als Mensch sind noch nicht so weit entwickelt wie wir glauben zu sein.

(Religionen und Wissenschaft bieten Antworten, aber nachweislich bzw. offenkundig, keine beweisbar richtigen Antworten/Wahrheiten auf entscheidende Fragen wie Determinismus etc.)

Stephen King hat da was interessant geschrieben: (das ist Science Fiction, denke aber jeder kennt ja Stephen King)
'Das Ende des ganzen Schlamassels' (engl.: The End of the Whole Mess) Ein Wunderkind erfindet ein Mittel, das bei jedem Lebewesen Aggressionen mindern kann, und findet einen Weg, die gesamte Menschheit damit zu impfen. Das Leben wird zum Paradies auf Erden – bis die Nebenwirkungen einsetzen und alle Menschen an Demenz sterben. Die Geschichte wurde als Episode in der US-TV-Reihe Nightmares & Dreamscapes: Nach den Geschichten von Stephen King verfilmt.

und hier das noch reichste Land der Welt:
1643080466659.png
 
Zuletzt bearbeitet:
BlackhandTV schrieb:
das Beispiel von Olf finde ich gut, der hier sehr gut aufzeigt, niemand hat die Wahl.

Gleichzeitig stimmt aber auch:

Man hat immer eine Wahl.
Ein scheinbares Paradoxon.

Aber im Grunde auch nicht, denn man hat halt nicht einfach die freie Wahl zwischen verschiedenen Lebensentwürfen, sondern diese Entscheidung ist an mehr als unsere persönliche Neigung geknüpft.
Jede Wahl hat Konsequenzen ... und auch bei diesen müssen wir (vor der Wahl eines Lebensentwurfes) entscheiden, ob wir diese zu tragen bereit sind. Dafür müssen wir in unseren geldbasierten Gesellschaft z.B. wissen, was unser gewählter Lebensentwurf kostet und wo dieses Geld her kommen soll (kann/will ich mir das leisten?).

Genau auf diesen Umstand bin ich nach dem "aber ich habe weiterhin die Wahl" eingegangen.
Da stehen die Dinge, welche die Wahl einer teureren Wohnung für mich momentan bedeuten könnte.
Auf dieser Basis fasse ich den Entschluss, in der WG zu bleiben, denn für eine teurere Wohnung, die ich dann alleine bewohne, müsste ich auf Geld (höhere Fixkosten), und wahlweise Freizeit (mehr Arbeitsstunden) oder ein wenig Bequemlichkeit (Jobwechsel) verzichten.

Möglich wäre es auch anders, aber das ist mir momentan auf mehreren Dimensionen einfach zu teuer.
Aber ich bin froh, diese Wahl überhaupt zu haben. Viele Menschen in meinem Alter (ende 40er) können sich nichtmal im Ansatz vorstellen, in einer Wohngemeinschaft zu leben ... ich kann das, und das verschafft mir diese Option erst.
 
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BlackhandTV schrieb:
scheinbar ist deine Aussage nicht ganz zutreffend, denn einen Post vor deinem, steht ja quasi das Gegenteil:
Ich wüsste jetzt nicht wieso!

Ich habe eine allgemeine Feststellung zu einer sehr pauschalen Einschätzung eines anderen Kollegen gepostet.
Der Kollege im Post davor hat Details aus dem Alltagsleben angesprochen. Diese wiedersprechen sich nicht. Eigentlich haben sie nichts miteinander zu tun, da der Kollege ja keinerlei Bezug zu Religion hat. Diese allein schafft nun mal kein Einkommen, da es der Herr den Seinen halt nicht im Schlaf gibt.

Dass die Welt gerecht ist, hat keiner behauptet.
 
Da ja das Thema digitale Währungen demnächst aufkommen wird, hätte ich eine Frage zu folgendem Gedankenexperiment:

Nehmen wir an, wir stellen auf 100% digitale Währung um.

Jede Person erhält mit seinem Perso, sein persönliches digitales Konto bei der Zentralbank.

Wir schaffen alle Steuern ab und hinterlegen eine einzige Regel:

Jede Transaktion (Verschiebung von Geld von Konto A nach Konto B) wird mit x% z.B. 10% besteuert.

Bei Tod der Person wird das Vermögen auf diesem Konto entsprechend der Erbreihenfolge verteilt und mit 10% automatisch versteuert.

Könnte das funktionieren?

Wenn nein, wieso nicht?
 
Weil es sozial ziemlich unfair wäre, da sämtliche Steuerprogression wegfällt? Die einzige Komponente, die eine anpassung an die Verhältnisse der individueller Person ermöglicht, wäre die Häufigkeit. Ob ein Reicher nun tatsächlich öfter Überweisungen tätigt, sei mal dahingestellt. Vermutlich sind oft nur die einzelnen Summen höher.

Steuerfreibeträge etc. würden ebenfalls komplett wegfallen. Deine Idee in allen ehren aber das beduetet wohl einfach deutlich höhere Steuerbelastung für Familien und Ärmere, während Reiche überdurchschnittlich profitieren. Eben weil Freibeträge und Steuerentlastungen speziell für diese Gruppen ersatzlos wegfallen.


Desweiteren fallen ja, wenn ich das richtig sehe, sämtliche Unternehmenssteuern weg? Oder ist mir Personen auch juristische PErsonen zu verstehen?

Die Frage ist also weniger, ob es funktioniert (rein technisch und vermutlich rein vom Steueraufkommen her ja) sondern ob es sozial funktioniert. Und das sehe ich nicht. Und kann quasi auch nicht berechnet werden, da dazu einfach die Datenlage nicht vorliegt (beispiel: wieviele Transaktionen finden überhaupt statt? Ganz entscheidend um überhaupt zu bewerten, wie hoch der Steuersatz sein müsste und ob das Steueraufkommen, was nötig ist, damit erzielt werden kann. Wieviele bei Unternehmen, wieviele bei Privatpersonen? Wie oft überweisen die unterschiedlichen Einkommensschichten? Nur so könnte man erkennen, ob das sozial "gerecht" ist.)

PS: So Zahlenspiele dieser Art sind ohne Fakten/Datenlage dazu ziemlich nutzlos, weil es reine Gedankenspiele sind, die nicht im Ansatz auf die Realität umgemünzt werden können bzw. man nicht prüfen kann, ob sie funktionieren oder nicht.
 
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@Andy8891

Damit würdest du Menschen mit niedrigen/kein Einkommen schlechter stellen. Aktuell zahlen diese keine Einkommenssteuer. In deinem Modell würden sie aber 10% zahlen.

Weiterhin stellst du jedes Immobilienvermögen und Kapitalvermögen steuerfrei. Kapitalvermögen ist ja nicht zwingend immer als Aktie auf dem Depot. Die meisten Familienunternehmen sind GmbHs ...

Aktuell ja in den Medien gut verbreitet - die hohen Sprit Preise. Dort hast du über Mwst. sowie Energiesteuer eine deutlich höhere Steuerquote als deine 10% je Transaktion. (würde die Preise ja dann gut reduzieren, die Einnahmen des Staates aber ebenfalls)

Die Mwst würde somit auf 10% reduziert werden, sowie alle Einkommenssteuern (heute in Spitze bei 47%) und Unternehmenssteuern (25%).

M.E. nach würde der Staat insgesamt weniger Steuern einnehmen und könnte somit nicht die heutigen Aufgaben wahrnehmen. Man müsste somit den Staat ebenfalls schlanker und effizienter umbauen.

Sind so die ersten Punkte die mir direkt dazu einfallen.
 
Erkekjetter schrieb:
Weil es sozial ziemlich unfair wäre, da sämtliche Steuerprogression wegfällt?
??

Ja es gäbe keine Einkommensteuer usw. mehr.

Dh. Jemand mit 5 T € Brutto erhalt 4.500 € aufs Bankkonto, jemand mit 10 T Brutto 9 T € ... ich sehe da eber kein Problem.

Da alle Bereiche betroffen wären, wäre es auch eine Chance, die Löhne in welcher Form auch immer anzupassen.

Erkekjetter schrieb:
Die einzige Komponente, die eine anpassung an die Verhältnisse der individueller Person ermöglicht, wäre die Häufigkeit.
?? Was meinst du damit?

Erkekjetter schrieb:
Ob ein Reicher nun tatsächlich öfter Überweisungen tätigt, sei mal dahingestellt.
Was hat das mit öfter zu tun? Du kannst einen € nur einmal ausgeben oder?

Ob jemand 1x 1.000 € ausgibt oder 10 x 100 € macht am Ende das gleiche aus.

Erkekjetter schrieb:
Vermutlich sind oft nur die einzelnen Summen höher.
Ja und da der %-Satz gleich bleibt, spielt es keine Rolle.

Erkekjetter schrieb:
Deine Idee in allen ehren aber das beduetet wohl einfach deutlich höhere Steuerbelastung für Familien und Ärmere,
Welche Belastung, wenn es ausschließlich 10% sind und nichts anderes dazukommt?

Du kannst z.B. 2.000 € Lohn genau einmal ausgeben und zahlst dafür genau einmal 200 € Steuern.

Was meinst du mit stärkerer Belastung?

Erkekjetter schrieb:
während Reiche überdurchschnittlich profitieren. Eben weil Freibeträge und Steuerentlastungen speziell für diese Gruppen ersatzlos wegfallen.
Reiche werden deutlicher belastet, da sowohl der Geldeingang als auch der Geldausgang 100% zuverlässig besteuert werden und dies nicht umgangen werden kann.

_killy_ schrieb:
Damit würdest du Menschen mit niedrigen/kein Einkommen schlechter stellen. Aktuell zahlen diese keine Einkommenssteuer. In deinem Modell würden sie aber 10% zahlen.
Die Umsatzsteuer würde wegfallen.

_killy_ schrieb:
Weiterhin stellst du jedes Immobilienvermögen und Kapitalvermögen steuerfrei.
Solange du in Geschäften nicht mit Immobilienanteilen oder Aktienanteilen bezahlen kannst, spielt dies keine Rolle.

Sobald du deine Immobilie/Aktien zu Geld machst, fallen entsprechend 10% Steuern an.

_killy_ schrieb:
M.E. nach würde der Staat insgesamt weniger Steuern einnehmen
Das wäre eben die Frage, wie viel Geld wird denn in Deutschland jährlich von Konto A nach B bewegt?

Davon x% und du hättest die Steuereinnahmen.

Geschenke gäbe es damit natürlich auch nicht mehr.



Erkekjetter schrieb:
Desweiteren fallen ja, wenn ich das richtig sehe, sämtliche Unternehmenssteuern weg? Oder ist mir Personen auch juristische PErsonen zu verstehen?

Es geht ja um Bankkonten. Juristische Personen erhalten dementsprechende Bankkonten, über die die Unternehmenstätigkeit abgewicjekt wird, mit den gleichen Regeln.

Dh. Jede Zahlung die Sie tätigen wird besteuert und jeder Zahlungseingang ist bereits besteuert.



Erkekjetter schrieb:
Und kann quasi auch nicht berechnet werden, da dazu einfach die Datenlage nicht vorliegt (beispiel: wieviele Transaktionen finden überhaupt statt?
Diese Daten liegen den Banken ja vor. Wäre sicherlich kein Problem, dies anonymisiert auszuwerten.
 
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Andy8891 schrieb:
Könnte das funktionieren?

Kinderabteilung in der Bücherei "Fantasie-Helden" oder wie kommst du darauf so etwas komplexes wie unser Wirtschaftssystem und die Ökonomie, die sich über hunderte von Jahren etabliert haben durch so eine völlig abstruse und wilde Idee zu ersetzen.

Ist dir im Ansatz auch nur bewusst was du da schreibst? Ich habe ganz starke Zweifel. Ich mein der Gedanke steht dir aber das wars auch schon irgend wie ... Weißt du wieviel Zahnräder in diesem System ineinandergreifen?

Andy8891 schrieb:
Wenn nein, wieso nicht?

So funktioniert das nicht, es liegt an dir uns aufzuzeigen wieso es bzw. das es funktionieren kann/wird, da du diese "These"/Idee aufgestellt hast.

Dafür müsstest du dich aber vermutlich erstmal einige Monate wenn nicht Jahre mit Wirtschaft und Ökonomie beschäftigen/studieren um eine überhaupt eine ernstzunehmende "These" aufzustellen, falls da mal reicht.

Eine abstruse Idee in ein Forum reinstellen, kein Fakten, Daten, Argumente, Beweise liefern aber vor anderen eine Begründung fordern wieso es nicht funktionieren wird ... :freak:

Hört sich irgend wie nach der Bibel an :D

Update: War ja klar das da nicht mal ein Versucht kommt, wie denn auch wenn man vom Thema nicht mal das Grundwissen hat.
 
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Andy8891 schrieb:
Ja es gäbe keine Einkommensteuer usw. mehr.

Dh. Jemand mit 5 T € Brutto erhalt 4.500 € aufs Bankkonto, jemand mit 10 T Brutto 9 T € ... ich sehe da eber kein Problem.

Niedrige Einkommen unterliegen aktuell gar keiner Einkommenssteuer. Somit würdest du Geringverdiener in deinem System zusätzlich belasten.


Andy8891 schrieb:
Reiche werden deutlicher belastet, da sowohl der Geldeingang als auch der Geldausgang 100% zuverlässig besteuert werden und dies nicht umgangen werden kann.

In der Spitze zahlt ein Reicher 47% Einkommenssteuer. In deinem System würde somit zuverlässig ein Reicher weniger Steuern zahlen.

Andy8891 schrieb:
Die Umsatzsteuer würde wegfallen.

Damit würdest du eine extrem hohe Einnahmequelle des Staates streichen.

Andy8891 schrieb:
Solange du in Geschäften nicht mit Immobilienanteilen oder Aktienanteilen bezahlen kannst, spielt dies keine Rolle.

Auf Immobilien zahlt man aktuell Grundsteuer als Vermögenssteuer. Streichst du diese, wird Vermögen gar nicht mehr besteuert.

Andy8891 schrieb:
Sobald du deine Immobilie/Aktien zu Geld machst, fallen entsprechend 10% Steuern an.

Ich kann auch GmbH Anteile handeln, da fallen in deinem System dann gar keine Steuern mehr an.

Was möchtest du mit deinem System besser machen? Was wäre das Ziel insgesamt? (mehr Steuern, weniger Steuern, alle gleich besteuern unabhängig vom Einkommen)
 
@Eldok
_killy_ schrieb:
Niedrige Einkommen unterliegen aktuell gar keiner Einkommenssteuer. Somit würdest du Geringverdiener in deinem System zusätzlich belasten.
Niedrige Einkommen zahlen aber Umsatzsteuer ...

_killy_ schrieb:
Auf Immobilien zahlt man aktuell Grundsteuer als Vermögenssteuer. Streichst du diese, wird Vermögen gar nicht mehr besteuert.
Es sollen ja auch keine Vermögen sondern nur Geldflüsse besteuert werden.

_killy_ schrieb:
Ich kann auch GmbH Anteile handeln, da fallen in deinem System dann gar keine Steuern mehr an.
Wie meinst du das?

Das du sagst: Ich gebe dir x Prozent vom Unternehmen y für die Immobilie A?

Dies könnte, falls ein Missbrauch stattfindet, gesetzlich geregelt werden.

Also das bestimme Vermögen nur durch Bezahlung (Geld) übertragen werden können.

_killy_ schrieb:
Was möchtest du mit deinem System besser machen?
Alle Schlupflöcher schließen und den Finanzmarkt einbremsen.

_killy_ schrieb:
Was wäre das Ziel insgesamt? (mehr Steuern, weniger Steuern, alle gleich besteuern unabhängig vom Einkommen)

Steuersystem vereinfachen um weniger Schlupflöcher zu haben und Bürokratieaufwand abzubauen.

Btw: Gibt es eigentlich einen Grund, warum Aktienkäufe Umsatzsteuerfrei sind?

Hintergrund: Der bloße Erwerb, das bloße Halten und der bloße Verkauf von Aktien stellt für sich genommen keine wirtschaftlichen Tätigkeiten dar und unterliegt daher auch nicht der Umsatzsteuer.

Ich würde bei dieser Begründung mitgehen, wenn Aktien, wie vorgesehen für Dividenden gehandelt werden.

Wenn aber Aktien wegen Kursgewinnen gehandelt werden, frage ich mich, was genau der Unterschied zu einer normalen Ware ist, die ich billig einkaufe und versuche teurer zu verkaufen.
 
Andy8891 schrieb:
Niedrige Einkommen zahlen aber Umsatzsteuer ...

Würden sie in deinem System ja ebenfalls tun.

Andy8891 schrieb:
Es sollen ja auch keine Vermögen sondern nur Geldflüsse besteuert werden.

Du sprichst hier über 6 Billionen EUR Immobilienvermögen, die du von jetzt auf gleich mal steuerfrei stellst. Womit kompensierst du diesen Steuerausfall? Die Umsatzsteuer willst du ja auch deutlich reduzieren.

Andy8891 schrieb:
Wie meinst du das?

Das du sagst: Ich gebe dir x Prozent vom Unternehmen y für die Immobilie A?

Dies könnte, falls ein Missbrauch stattfindet, gesetzlich geregelt werden.

Dein System hat mehr Lücken als du dir vorstellen kannst. Es klingt so schön simpel, aber bietet unheimlich viele Möglichkeiten wie man es umgehen kann.


Andy8891 schrieb:
Alle Schlupflöcher schließen und den Finanzmarkt einbremsen.

Du machst grad mehr Steuerschlupflöcher auf, als dass du diese schließt. Warum möchtest du den Finanzmarkt einbremsen?

Andy8891 schrieb:
Steuersystem vereinfachen um weniger Schlupflöcher zu haben und Bürokratieaufwand abzubauen.

Du bräuchtest ja weiterhin Bürokratie - wie obig beschrieben müsstest du ja wieder neue Regeln schaffen, damit keine Steuervermeidung stattfindet.

Andy8891 schrieb:
Btw: Gibt es eigentlich einen Grund, warum Aktienkäufe Umsatzsteuerfrei sind?

Hintergrund: Der bloße Erwerb, das bloße Halten und der bloße Verkauf von Aktien stellt für sich genommen keine wirtschaftlichen Tätigkeiten dar und unterliegt daher auch nicht der Umsatzsteuer.

Aktien sind keine Waren. Aktien sind ein verbrieftes Recht auf Eigentum. Aktien kann man langfristig halten um somit auch auf das Unternehmen Einfluss zu nehmen. Aktiengewinne unterliegen aber entweder der Abgeltungssteuer oder dem persönlichen Steuersatz. Somit werden die Gewinne aus den Transaktionen schon besteuert.


Andy8891 schrieb:
Ich würde bei dieser Begründung mitgehen, wenn Aktien, wie vorgesehen für Dividenden gehandelt werden.

Werden sie, siehe oben.

Andy8891 schrieb:
Wenn aber Aktien wegen Kursgewinnen gehandelt werden, frage ich mich, was genau der Unterschied zu einer normalen Ware ist, die ich billig einkaufe und versuche teurer zu verkaufen.

Genau da ist der Unterschied. Aktien verbriefen das Eigentumsrecht am Unternehmen. Man kauft Aktien somit nicht um zu konsumieren, sondern du kannst langfristig mit Aktien dich am Unternehmen beteiligen.

Aktien sind aber nicht steuerfrei.


Ich würde dir mal ein paar Kurse zu denn deutschen Steuergesetzen empfehlen. Du scheinst mir diverse Steuerarten gar nicht zu kennen und deshalb eine vermeintliche Ungerechtigkeit daraus abzuleiten.
 
Andy8891 schrieb:
Btw: Gibt es eigentlich einen Grund, warum Aktienkäufe Umsatzsteuerfrei sind?
Ja, unter anderem weil es kein Konsumgut ist und zudem ja die Gewinne versteuert sind. Käme nun auch noch Umsatzssteuer dazu, im Gegensatz zu allen anderen Wertanlagen, würde das noch unrentabler werden, allerdings ist das private Vorsorgen unter anderem mit Aktien/ETFs nicht nur notwendig heutzutage sondern auch erwünscht von staatlicher Seite aus. Dort dann zum Beispiel Umsatzsteuer zu erheben würde das ja komplett konterkarieren...
Andy8891 schrieb:
Niedrige Einkommen zahlen aber Umsatzsteuer ...
Die zahlen alle. Ganz unabhänig vom Einkommen. Einkommenssteuer jedoch nicht. Selbst jemand wie dir muss doch sofort auffallen, dass mit deinem Vorschlag eine höhere Belastung unterer Einkommen unvermeidbar ist.
Andy8891 schrieb:
Steuersystem vereinfachen um weniger Schlupflöcher zu haben und Bürokratieaufwand abzubauen.
Die Idee in allen Ehren, aber die Lösung wird nicht sein, von einem "Extrem" isn andere zu verfallen und damit sämtliche Steuerungsmöglichkeiten innerhalb der Besteuerung aufzugeben und jeden gleich zu behandeln.
Andy8891 schrieb:
Ich würde bei dieser Begründung mitgehen, wenn Aktien, wie vorgesehen für Dividenden gehandelt werden.

Wenn aber Aktien wegen Kursgewinnen gehandelt werden, frage ich mich, was genau der Unterschied zu einer normalen Ware ist, die ich billig einkaufe und versuche teurer zu verkaufen.
1. Nicht alle Unternehmen zahlen Dividenden.
2. Wo ist der Unterschied zwischen ausgezahlten Dividenen und Kursgewinnen? Es ist doch völlig egal, ob das Unternehmen die Gewinne auszahlt (Dividenden) und die Aktie dann ex Dividenede, sprich mit dem Abschlag in Höhe der Dividende gehandelt wird oder reinvestiert und damit den Wert des Unternehmens steigert (Kursgewinne)

Nimms mir nicht übel, deine Vorschläge und Fragen werfen ernsthafte Zweifel bei mir auf, wie tief dein Wissen über dieses Thema sind.
 
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Andy8891 schrieb:
Niedrige Einkommen zahlen aber Umsatzsteuer ...
Falls das nicht klar ist: Niedrige Einkommen sind steuerlich in DE kaum belastet, die Hauptlast für diese Einkommensschicht stellen die Sozialbeiträge dar. Mich wundert es ohnehin immer bei der Diskussion um die Steuergerechtigkeit das hier nie Bezug genommen wird, hast du schonmal einen Lohnzettel genau angeschaut?

Um es zusammen zu fassen: Steuerentlastungen sind bei niedrigen Einkommen völlig wirkungslos, das hat einmal den Grund der Mathematik und das viele Steuern gar nicht greifen. Politiker die in den Talkshows rauf und runter plappern das Steuerentlastungen und Vereinfachungen die niedrigen Einkommen entlasten würde, lügen oder leiden an Dyskalkulie oder beides.

Die von dir vorgeschlagenen Maßnahmen wären ein Fest für Einkommen so ab 80k und aufwärts und für Menschen im Niedriglohnsektor arbeiten eine Katastrophe, da ja die Freibeträge und Ausnahmeregelungen für sie weg fallen.
 
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_killy_ schrieb:
Du sprichst hier über 6 Billionen EUR Immobilienvermögen, die du von jetzt auf gleich mal steuerfrei stellst. Womit kompensierst du diesen Steuerausfall? Die Umsatzsteuer willst du ja auch deutlich reduzieren.

Das ist doch alles linke Tasche -> rechte Tasche.

Das Geld das für Steuer A drauf geht, ist nichtmehr für Steuer B vorhanden.

_killy_ schrieb:
Dein System hat mehr Lücken als du dir vorstellen kannst. Es klingt so schön simpel, aber bietet unheimlich viele Möglichkeiten wie man es umgehen kann.
Kannst du das bitte ausführen?

Du kannst es nur umgehen, wenn du nicht bezahlst sondern tauschst.

Genauso könntest du das heutige Steuersystem auch umgehen.

Das tauschen bei Privatpersonen mag ja noch funktionieren. Bei Unternehmen ist dies bereits heute verboten.


_killy_ schrieb:
Warum möchtest du den Finanzmarkt einbremsen?
Weil der Sinn von Aktien die Unternehmensbeteiligung war und bei einer Beteiligung ist es doch halbwegs logisch, das diese eine gewisse Zeit erfolgen sollte oder nicht?

Was ist denn das für eine Beteiligung, wenn ich heute einsteige und morgen wieder aussteige?

_killy_ schrieb:
Aktien sind keine Waren.
Laut einer Definition. Eine Definition die eine Tomate als eine Frucht definiert.

Wie ich geschrieben habe, würde ich dieser Definition folgen, wenn Aktien in der heutigen Zeit nicht wie 0815 Waren gehandelt werden würden.

_killy_ schrieb:
Werden sie, siehe oben.
Dies dürfte aber ein kleinerer Teil sein.

Gibt es einen Vergleich zwischen Dividende und Kursrendite?

_killy_ schrieb:
Man kauft Aktien somit nicht um zu konsumieren,
Wenn ich etwas kaufe, um es weiterzuverkaufen, konsumiere ich auch nicht oder?

_killy_ schrieb:
Ich würde dir mal ein paar Kurse zu denn deutschen Steuergesetzen empfehlen. Du scheinst mir diverse Steuerarten gar nicht zu kennen und deshalb eine vermeintliche Ungerechtigkeit daraus abzuleiten.
https://www.destatis.de/DE/Themen/S...ige-steuereinnahmen-vor-steuerverteilung.html

Der Großteil ist Lohn und Umsatzsteuer.

Aktien werden doch andauernd gehandelt. Wieso sind die Steuereinnahmen so niedrig?

Oder verwischt der Staat durch irgendwelche Verrechnungen seine eigenen Statistiken?

Erkekjetter schrieb:
Ja, unter anderem weil es kein Konsumgut ist und zudem ja die Gewinne versteuert sind. Käme nun auch noch Umsatzssteuer dazu, im Gegensatz zu allen anderen Wertanlagen, würde das noch unrentabler werden, allerdings ist das private Vorsorgen unter anderem mit Aktien/ETFs nicht nur notwendig heutzutage sondern auch erwünscht von staatlicher Seite aus. Dort dann zum Beispiel Umsatzsteuer zu erheben würde das ja komplett konterkarieren...
Das dürfte eher theoretischer Natur sein, da die Steuer in den Aktienkurs mit eingepreist wäre.

Angebot und Nachfrage oder nicht?

Eine Steuer auf den Aktienkauf und Verkauf würd eine lange Haltedauer begünstigen und einen häufigen Kauf und Verkauf bestrafen.

Erkekjetter schrieb:
Die Idee in allen Ehren, aber die Lösung wird nicht sein, von einem "Extrem" isn andere zu verfallen und damit sämtliche Steuerungsmöglichkeiten innerhalb der Besteuerung aufzugeben und jeden gleich zu behandeln.

Aber jeder ist doch gleich oder nicht? :cool_alt:

Ob der Staat dann Steuergeschenke macht, bleibt der Regierung überlassen.

Erkekjetter schrieb:
2. Wo ist der Unterschied zwischen ausgezahlten Dividenen und Kursgewinnen?
Die dividende ist der realle Gewinn der Unternehmen.

Natürlich kann auch zunächst in Wachstum investiert werden um die langfristige Dividende zu erhöhen.

Der Kurs ist Glaubenssache und birgt ein entsprechendes Risiko für Blasen.

Je mehr Geld da ist, desto höher werden fast automatisch die Kurse, während die Dividende aufgrund von z.B. steigenden Kosten sinken könnte.

Erkekjetter schrieb:
und damit den Wert des Unternehmens steigert (Kursgewinne)
Ist es nicht so, das Unternehmen von Kurssteigerungen keinerlei Mehrwert haben, wenn sie keine neuen Aktien ausgeben?

Erkekjetter schrieb:
Nimms mir nicht übel, deine Vorschläge und Fragen werfen ernsthafte Zweifel bei mir auf, wie tief dein Wissen über dieses Thema sind.
Ich denke der Markt wird in der Realität so sehr verzerrt, das keinerlei aussagekräften Dinge über irgendwas gemacht werden können.

Bestes Beispiel Zuschüsse KfW.

Ich bezahle Steuern, und ein Teil davon wird für diese Zuschüsse genutzt.

Diese Zuschüsse erhöhen aber die Kosten (Unternehmen schlagen den Zuschuss auf Ihre Preis drauf) und den Wert der Immobilie.

Dh. erst zahle ich Steuern, damit eine Immobilie anstatt 300 T € dann 350 T € kostet.
Ich zahle 300 T €, kann die Immobilie aber aufgrund des höheren Wertes dann für 350 T weiterverkaufen.

Dh. der nächste Käufer muss für die Immoblie anstatt 300 T nun 350 T bezahlen und derjenige hat damit indirekt durch seine Steuern dazu beigetragen, das die Immobilie teurer wurde.

The_waron schrieb:
Mich wundert es ohnehin immer bei der Diskussion um die Steuergerechtigkeit das hier nie Bezug genommen wird, hast du schonmal einen Lohnzettel genau angeschaut?
Ja und deswegen wundert es mich, warum weiterhin argumentiert wird, das bei einer pauschalen Besteuerung von 10% eine höhrere Belastung entsteht anstatt mit SV Beiträgen und Umsatzsteuer.

Dabei ist nichtmal die Frage geklärt, wie hoch der Lohn überhaupt nach der Umstellung wäre.

Korrekterweise müssten die Bruttolöhne komplett neu verhandelt werden und deutlich sinken.

Dies macht aber keinen Unterschied, da am Ende eh nur das "realle" Einkommen (das was auch dem Konto landet) zählt.

The_waron schrieb:
Die von dir vorgeschlagenen Maßnahmen wären ein Fest für Einkommen so ab 80k und aufwärts u
Die Umstellung sollte genutzt werden, um den "Wert" der Arbeit neu zu bewerten.

Ideallerweise wäre so eine Umstellung nach dem nächsten Währungscrash der ja früher oder später bevorsteht.

Die Frage wird dann sein, ob man den Fehler weiterhin drin lässt, oder mal was neues versucht.
 
Andy8891 schrieb:
Alle Schlupflöcher schließen und den Finanzmarkt einbremsen.
Das verweigert die (weltweite) Politik eben schon seit Jahrzehnten. Aus welchen Gründen auch immer.
 
Andy8891 schrieb:
Wie ich geschrieben habe, würde ich dieser Definition folgen, wenn Aktien in der heutigen Zeit nicht wie 0815 Waren gehandelt werden würden.
Werden sie nicht. Lies doch mal bitte nach, was ein Konsumgut definiert. Das kann eine Aktie schlicht nicht sein.
Andy8891 schrieb:
Das dürfte eher theoretischer Natur sein, da die Steuer in den Aktienkurs mit eingepreist wäre.
1. Nein ist sie nicht. Kann sie auch gar nicht...
2. Wo wäre da der Unterschied zu weiteren Steuern? Die wären dann ebenso eingepreist. Ergo völliger Unsinn.
3. Warum muss eine Aktie zwingend lang gehalten werden? Oo Weder macht das in dem zwang Sinn für die Altervorsorge noch generell.
Andy8891 schrieb:
Die dividende ist der realle Gewinn der Unternehmen.
Der Kursgewinn auch. Sorry, aber was du dazu hier ablässt ist der blanke, vermutlich ideologisch eingefärbter Blödsinn und aht NICHTS mit der Realität zu tun... Es ist völlig unerheblich ob ich den Gewinn als Dividende am Ende auszahle oder investiere...
Andy8891 schrieb:
Ist es nicht so, das Unternehmen von Kurssteigerungen keinerlei Mehrwert haben, wenn sie keine neuen Aktien ausgeben?
Wie kommst du denn darauf? Oo Natürlich haben sie das. Durch diverse Effekte.
Andy8891 schrieb:
Ich denke der Markt wird in der Realität so sehr verzerrt, das keinerlei aussagekräften Dinge über irgendwas gemacht werden können.
Auch das ist reiner Stammtischunsinn...
BridaX schrieb:
Bekommt sonst noch wer Kopfschmerzen?
Nein definitiv nicht. Da ist dermaßen viel Unsinn dabei... Davon abgesehen, dass (der USer ist mir zumindest dahingehend nicht unbekannt) ganz offensichtlich gar kein Wunsch nach einer Diskussion über seine Idee besteht. Wer widerspricht dem wird mit teilweise abenteuerlichen Behauptungen entgegengetreten statt den eigenen Standpunkt zu überdenken oder eben die Einwürfe einfließen zu lassen. Offenbar wird nur reine Zustimmung erwartet. MIt anderen Worten, Zeitverschwendung sich weiter zu beteiligen. Abgesehen davon das der Unsinn dann unkommentiert bleibt und nicht richtig gestellt wird.

Ich mein, mal kurz darüber nachgedacht, warum das kein Experte oder Wirtschaftswissenschaftler je ernsthaft diskutiert hat sollte doch zeigen, wie unausgegoren diese Idee ist. Außer man ist so verblendet und glaubt, dass keiner so clever war...
 
Erkekjetter schrieb:
Wirtschaftswissenschaftler
"Kaffeesatz lesen, zur Wissenschaft aufgeblasen" Zitat Volker Pispers, Kabarettist. Sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen, auch wenn der Kommentar bestimmt gleich schwimmen lernt.:D
 
Gott, wie oft Pispers hier im Forum schon zitiert wurde oder als "Quelle" mißbraucht ohne ihn in seinem Tun verstanden zu haben... Der Herr ist Satiriker zur Unterhaltung. Liest du den Postillion auch um dich über das Tagesgeschehen zu informieren? Satire übertreibt und überspitzt, dass ist ihre ureigenste Wirkweise. Satire wortwörtlich zu nehmen ist weder intelligent noch sinnvoll...
 
Erkekjetter schrieb:
Satire wortwörtlich zu nehmen ist weder intelligent noch sinnvoll...
Das Kabarett hat mir vor über 30 Jahren die Augen über unser Wirtschaftssystem geöffnet. Deswegen stehe ich für immer in der Schuld von Pispers, Hildebrandt & Co. Ich habe begriffen, wie ich in diesem System pausenlos verarscht werde.:freaky:
 
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