Nvidia nForce 2 im Test: Asus A7N8X mit Athlon XP2700+ unter der Lupe

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Jan-Frederik Timm
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Fazit

Es mag vielleicht nicht dem hochdeutschen Sprachgebrauch entsprechen, aber angesichts einer deartigen Vorstellung fällt uns prompt nur ein Ausruf ein: Wow! Was nVidia mit dem nForce 2 auf die Beine gestellt hat, hat Hand und Fuss. Und dass uns bereits ein Beta-Board diesen Eindruck vermitteln konnte, mag einiges bedeuten. Besonders erfreulich erscheint die Tatsache, dass dieser Chipsatz entgegen einiger Entwicklung seiner Konkurrenten eine klare Daseinsberechtigung hat. nVidia hat die Stärken des Vorgängers konsequent weiter entwickelt: Die hoch integrierte Southbridge bietet nun USB 2.0 und optional in der Variante MCP-T Dual-LAN, alte Stärken wie der OnBoard-Sound oder die verbesserte TwinBank-Architektur sind weiterhin mit von der Partie. Zwar kommt die doppelte Speicherbandbreite nur einer eventuell integrierten Grafik zu Gute, hier wird sie jedoch für die richtige Performance sorgen. Freuen wird sich über die Einführung des nForce 2 jedoch nicht nur nVidia, auch AMD dürfte ob der gezeigten Performance Freudensprünge vollführen und hat derartige Boards nicht umsonst für den Launch der letzten XP CPUs auserkoren. Die von uns in unserem Artikel Athlon XP 2700+ und 2800+ im Test noch vor zwei Wochen aufgestellte Prozessor-Rangordnung kann mit dem nForce 2 wohl erneut überarbeitet werden. Zwar konnte der XP2800+ in Verbindung mit dem EPoX 8K3A+ den Pentium 4 2,8GHz mit DDR333 knapp in die Schranken verweisen, an den P4 mit Rambus4200 kam er jedoch noch immer nicht heran. Diese Bild scheint sich nun gewendet zu haben. Zwar stand uns nur der Athlon XP2700+ für einen Test zur Verfügung. Die Resultate verdeutlichen jedoch, dass es der XP2800+ im Durchschnitt wohl geschafft hätte, den P4 2,8GHz mit RAMBUS auf den 2. Platz zu verweisen.

Dennoch, auch hier gibt es erneut einige Einschränkungen zu machen. Zum einen scheint der nForce 2 seine Leistung erst bei einem FSB von 166MHz zu entfalten. Bestückt man ihn mit einer solchen CPU vom Typ 2700+ oder 2800+, hat kein Konkurrenzchipsatz eine Chance gegen das Prachtwerk aus dem Hause nVidia. Wie ein Test von Tecchannel.de gezeigt hat, kann er im Betrieb mit 133MHz FSB jedoch nicht an der Konkurrenz von KT333 und KT400 vorbei ziehen. Und auch wenn der XP2800+ mit Hilfe des nForce 2 nun doch erneut die Führung in der Prozessorrangliste übernommen hat, bleibt auch hier ein Wehmutstropfen: Diesen Prozessor wird es voraussichtlich erst ab Anfang 2003 zu Kaufen geben und dann sind die nächsten Intel CPUs bereits erhältlich.

Nichtsdestotrotz hat nVidia gezeigt, dass es sich lohnt, Chipsätze mit Bedacht zu entwickeln. Qualität statt Quantität scheint hier erstaunlicher Weise das Motto gewesen zu sein. Hoffen wir, dass man sich auch in Zukunft auf diese Tugenden besinnt und nicht wie die Konkurrenz oder die eigene Grafik-Sparte in immer kürzeren Evolutionsschritten neue Produkte ohne Innovationen auf den Markt wirft.

Nochmals anmerken wollen wir, dass das Review auf Basis einer Beta-Platine und einer frühen Bios-Version entstanden ist. Mängel wie die fehlende Multiplikatorwahl dürfte im Final behoben sein.

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