Athlon 64 FX-51 und Athlon 64 3200+ im Test: Zauber der AMD64-Architektur

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Thomas Hübner
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Thermische Verlustleistung, Heizkraftwerk?

Beim Kühlerdesign hat AMD einen großen Schritt nach vorne gemacht, doch wie sieht es mit der thermischen Verlustleistung des Prozessors aus? Gleichen der Athlon 64 und Athlon 64 FX eher einem Heizkraftwerk oder fallen sie nicht einmal im Kühlschrank durch infrarote Wärmestrahlung auf?

Bevor wir die Antwort auf diese Frage geben, möchten wir an dieser Stelle einen Vergleich zum Athlon XP 3200+ ziehen. Dieser besitzt eine maximale thermische Verlustleistung von 76,8 Watt und liegt damit recht deutlich unter dem Pentium 3,2 GHz, welcher typischerweise nicht mehr als 82 Watt benötigt, unter extremen Bedingungen aber auch gerne mal 100 Watt verschlingt. Die Zahlen sprechen hierbei klar für den Athlon XP, doch in der Realität sieht die Sache etwas anders aus: Vom Start weg strahlt der Athlon cirka 50°C ab, beim Pentium 4 sind es 5°C weniger. Eigentlich schon verblüffend und dabei schießen erst die Athlon 64 und Athlon 64 FX Prozessoren den Vogel ab.

Auf Anfrage (in den uns vorliegenden technischen Dokumenten wird kein Wort über die thermische Verlustleistung verloren, bzw. zu einem Dokument verwiesen, auf das wir kein Zugriff haben) teilte uns AMD mit, dass die maximale thermische Leistung von Athlon 64 3200+ und Athlon 64 FX-51 (trotz 200 MHz Taktunterschied) identisch ist. Der Schock: beide Prozessoren sollen Maximal 89 Watt verbraten - über 12 Watt mehr als der Athlon XP, welchen man schon zum Heizen kleinerer Räumlichkeiten nutzen kann.

Während unseres mehrtägigen Testbetriebs konnten wie diese Angabe jedoch nicht ganz verstehen. Mit nie über 60°C wurde die CPU nie wirklich heiß und der Kühlkörper nur leicht erhitzt und das mit einem stark gedrosseltem Lüfter, welcher von der Grafikkarte im Schalldruckpegel ganz locker überboten wird. Klasse gemacht, AMD! Da darüber hinaus der Speichercontroller in den Prozessor gewandert ist, werden auch die externen Chips für die Anbindung von Peripheriegeräten deutlich entlastet, und können damit ohne Probleme passiv gekühlt werden.