Drei GPU-Kühler im Vergleich: Thermalright, Scythe und Alpenföhn

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Martin Eckardt
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Fazit und Empfehlungen

Im Test konnten wir drei Retailkühler für die Grafikkarte vorstellen, welche mit unterschiedlichen Konzepten auf ihre Art punkten wollen. Allen drei Probanden können wir eine bessere Leistung bescheinigen als den üblichen Referenzkühlern der Spielergrafikkarten. Setzen die VGA-Hersteller jedoch bereits auf verbesserte Kühlerdesigns wie im Fall unseres MSI-Beispiels, schwinden auch für die Nachrüst-Exemplare schnell die Argumente.

Shaman, Setsugen 2 und Peter
Shaman, Setsugen 2 und Peter

Als klarer Testsieger geht der Thermalright Shaman aus unseren Betrachtungen hervor. Der qualitativ piekfein gefertigte VGA-Kühler überzeugt durch sehr hohe Kühlleistungen auch bei niedrigen Drehzahlen, die angenehm leise, nebengeräuscharme TR-Serienbelüftung und die einfache Montage mit hoher Kompatibilität für AMD- und Nividia-Beschleuniger. Hinzu gesellen sich mögliche, abgestimmte Erweiterungen (etwa Spannungswandler-Kühler) durch die umfangreiche Thermalright-Produktpalette. Als Kritikpunkt muss sich der Shaman den gesteigerten Platzbedarf als Vier-Slot-Lösung ankreiden lassen. Wer sich mit diesem Umstand arrangieren kann, bekommt für derzeit unter 50 Euro eine absolut gelungene Kühlkonstruktion, die sich vor keiner Single-GPU-Grafikkarte fürchten muss und klar unsere ComputerBase-Empfehlung verdient hat.

Empfehlung 06/2011
Empfehlung 06/2011

Scythe hat mit dem Setsugen 2 in dieser Konkurrenz kein einfaches Los gezogen. Unter der Prämisse, einen platzsparenden, aber dennoch einigermaßen leistungsstarken GPU-Kühler zu bauen, hat man aus Sicht der reinen Kühlperformance gegen die Kolosse von Thermalright oder Alpenföhn kaum eine Chance, verbessert sich jedoch im Vergleich zum Vorgänger spürbar. Die meisten Serienkühler im Referenzdesign sollten vom Setsugen 2 außerdem ebenfalls überflügelt und damit insgesamt ordentliche Kühlergebnisse für Chip und Peripherie erzielt werden, sofern man mit dem Japaner nicht die hitzköpfigsten 3D-Beschleuniger bei niedrigen Drehzahlen zu kühlen versucht. Kritisieren müssen wir einerseits den überraschend stark rotorschleifenden Serienlüfter, andererseits die relativ unkomfortable und für freiliegende GPUs nicht ganz ungefährliche Montageart. In der Summe können wir damit für den Scythe Setsugen 2, der für einen Preis von etwa 45 Euro den Besitzer wechselt, keine klare Empfehlung aussprechen.

Wer in Puncto Kühlleistung keine halben Sachen mag, bekommt mit dem Alpenföhn Peter eine adäquate VGA-Kühlerumsetzung serviert. Im variablen Multi-Fan-Betrieb mit beliebigen Lüftern werden dem ambitionierten Kühlfreund kaum Grenzen gesetzt. So brilliert der Alpenföhn Peter auch im Test mit den besten Leistungsdaten, wenngleich der Vorsprung zum Thermalright Shaman meist nur hauchdünn ausfällt. Überdies wartet der Bolide mit sehr hoher Material- und Verarbeitungsgüte sowie einem angenehmen Montagekonzept für den Chipsatzkühler auf. Die separate Aufhängung der Lüfter ist hingegen etwas umständlich und die gesamte Konstruktion im Bezug auf den Platzbedarf im Gehäuse enorm verschwenderisch. Wer neben der Grafikkarte keine weiteren Motherboardslots nutzen will und von der Leistung des Alpenföhn Peter überzeugt ist, muss derzeit etwa 55 Euro allein für den Kühlkörper einplanen. Im hier gezeigten Bundle mit den guten, aber ebenfalls nicht günstigen Alpenföhn-Wing-Boost-Lüftern, steigt der Verkaufspreis auf beachtliche 80 Euro an, wofür bereits die ein oder andere Mittelklasse-Grafikkarte erworben werden kann. Angesichts dieser Tatsachen muss sich der Alpenföhn Peter als Gesamtpaket unterm Strich knapp dem Thermalright Shaman geschlagen geben.

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