AMD Radeon R9 Fury X im Test: Eine ernsthafte Alternative zu Nvidias Topmodellen

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Wolfgang Andermahr
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Zusätzliche Tests mit der Radeon R9 Fury X

Wechsel des Radiatorlüfters

Auch wenn der Radiatorlüfter auf der Radeon R9 Fury X eine gute Figur macht, kann die Lautstärke durch den Einsatz eines leiseren 120-mm-Lüfters weiter reduziert werden. ComputerBase geht deshalb der Frage nach, ob auch die Kühlleistung dann noch ausreichend ist, um die Grafikkarte unterhalb von 72 °C zu halten. Grundsätzlich lässt sich jeder andere 120-mm-Lüfter auf dem Radiator der Fury X montieren. Allerdings kann der Lüfter – ohne weitere Umbauten – aufgrund des eigenen Lüfteranschlusses nicht mehr über die Grafikkarte geregelt werden.

Die Tests zeigen, dass nicht irgendein Lüfter installiert werden sollte. Die zwei leisesten Testkandidaten schaffen es zum Beispiel nicht, die Fiji-GPU auf unter 72 Grad Celsius zu kühlen, sodass sich die Grafikkarte leicht heruntertaktet. Auch der beliebte und sehr leise Silent-Wings-Lüfter von be quiet! ist bei 1.000 Umdrehungen pro Minute dazu nicht in der Lage. Bei 1.500 Umdrehungen wird die GPU jedoch sogar zwei Grad kühler als mit dem Standardlüfter und bleibt dennoch 1,5 Dezibel leiser unter Last.

Radeon R9 Fury X – Lüftertausch
  • Temperatur:
    • Silenx Ixtrema @ 1.940 RPM
      52
    • Noctua NF-P12 @ 1.390 RPM
      59
    • Noctua NF-S12A @ 1.240 RPM
      62
    • be quiet! Silent Wings @ 1.500 RPM
      63
    • Referenz (Scythe Gentle Typhoon) @ 1.280 RPM
      65
    • Cooltech CT120 @ 930 RPM
      71
    • be quiet! Silent Wings @ 1.000 RPM
      72
    Einheit: °C
  • Lautstärke:
    • be quiet! Silent Wings @ 1.000 RPM
      37
    • be quiet! Silent Wings @ 1.500 RPM
      38
    • Cooltech CT120 @ 930 RPM
      38
    • Referenz (Scythe Gentle Typhoon) @ 1.280 RPM
      40
    • Noctua NF-S12A @ 1.240 RPM
      40
    • Noctua NF-P12 @ 1.390 RPM
      41
    • Silenx Ixtrema @ 1.940 RPM
      50
    Einheit: dB(A)
  • Takt (Minimum):
    • Referenz (Scythe Gentle Typhoon) @ 1.280 RPM
      1.050
    • be quiet! Silent Wings @ 1.500 RPM
      1.050
    • Noctua NF-P12 @ 1.390 RPM
      1.050
    • Noctua NF-S12A @ 1.240 RPM
      1.050
    • Silenx Ixtrema @ 1.940 RPM
      1.050
    • be quiet! Silent Wings @ 1.000 RPM
      1.018
    • Cooltech CT120 @ 930 RPM
      1.018
    Einheit: MHz

Ebenfalls eine Überlegung wert ist der Einsatz eines Noctua NF-S12A, der mit rund 1.250 Umdrehungen pro Minute und damit nur leicht langsamer als der Referenzlüfter von Scythe dreht. Zwar sind beide Varianten gleich laut, jedoch bleibt die Radeon R9 Fury X mit dem Noctua NF-S12A drei Grad kühler. Ein um ein Dezibel lauterer Noctua NF-P12 (1.390 RPM) ist mit 59 °C GPU-Temperatur sogar sechs Grad kühler als der Standardlüfter. Wer keinen Wert auf die Lautstärke, sondern eine niedrige GPU-Temperatur legt, kann diese noch stärker verringern. Mit einem lärmenden Lüfter ließ sich die Temperatur bei 52 Grad halten.

Tessellation-Leistung

Laut AMD hat Fiji dasselbe Front-End und denselben Tessellator wie Tonga. Der SubD11-Test aus dem DirectX SDK von Microsoft zeigt interessanterweise aber dennoch eine deutlich unterschiedliche Tessellation-Leistung zwischen Tonga und Fiji. Vor allem in niedrigen Tessellation-Faktoren ist die neue GPU dem älteren Design klar überlegen. Je höher der Tessellation-Faktor, desto stärker nähern sich beide Produkte an. Ab den 3x-Faktoren herrscht quasi Gleichstand, wobei Fiji selbst beim höchsten Faktor 64 noch knapp die Nase vorn hat.

Tessellation – Microsoft SDK „SubD11“
04408801.3201.7602.200Punkte Faktor 1Faktor 3Faktor 5Faktor 7Faktor 9Faktor 11Faktor 13Faktor 15Faktor 17Faktor 19Faktor 21Faktor 23Faktor 25Faktor 27Faktor 29Faktor 31Faktor 33Faktor 35Faktor 37Faktor 39Faktor 41Faktor 43Faktor 45Faktor 47Faktor 49Faktor 51Faktor 53Faktor 55Faktor 57Faktor 59Faktor 61Faktor 63

Der Test zeigt darüber hinaus die unterschiedliche Tessellation-Herangehensweise zwischen AMD und Nvidia. So bietet die Fiji-GPU bei niedrigen Tessellation-Faktoren eine deutlich höhere Leistung als die GM200-GPU von Nvidia. Bis zum Faktor zwölf ist die AMD-GPU teils deutlich schneller. Danach dreht sich das Bild jedoch um und Nvidia liefert eine zwischen drei bis vierfach höhere Tessellation-Leistung.

Im Tessmark lässt sich erkennen, dass sowohl Tonga als auch Fiji einen besseren Tessellation-Durchsatz haben als die ältere Hawaii-GPU. Je höher der Tessellation-Faktor, desto mehr kann sich Fiji von Hawaii absetzen und desto näher kommt Tonga an Hawaii heran. Die Differenz zwischen Fiji und GM200 bleibt in dem Test übrigens zwischen den Faktoren acht und 64 gleich. Beim Faktor 32 rückt Fiji interessanterweise etwas näher an die Nvidia-GPU heran.

Tessellation – Tessmark
  • Moderate (X8):
    • GeForce GTX Titan X @ 1.050 MHz
      1.252
    • Radeon R9 Fury X @ 1.050 MHz
      824
    • Radeon R9 390X @ 1.050 MHz
      740
    • Radeon R9 380 @ 1.050 MHz
      428
  • Normal (X16):
    • GeForce GTX Titan X @ 1.050 MHz
      1.000
    • Radeon R9 Fury X @ 1.050 MHz
      652
    • Radeon R9 390X @ 1.050 MHz
      577
    • Radeon R9 380 @ 1.050 MHz
      370
  • Extreme (X32):
    • GeForce GTX Titan X @ 1.050 MHz
      607
    • Radeon R9 Fury X @ 1.050 MHz
      431
    • Radeon R9 390X @ 1.050 MHz
      363
    • Radeon R9 380 @ 1.050 MHz
      260
  • Insane (X64):
    • GeForce GTX Titan X @ 1.050 MHz
      285
    • Radeon R9 Fury X @ 1.050 MHz
      185
    • Radeon R9 390X @ 1.050 MHz
      153
    • Radeon R9 380 @ 1.050 MHz
      147
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)