Zotac Zbox Magnus EN1060 im Test: Leistung für AAA-Titel auf engstem Raum

Volker Rißka
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Zotac Zbox Magnus EN1060 im Test: Leistung für AAA-Titel auf engstem Raum

Einleitung

Die Zbox Magnus EN1060 sowie ihr stärkeres Schwestermodell EN1070 vom Mini-PC-Spezialisten Zotac vereinen einen aktuellen Vier-Kern-Prozessor aus der Skylake-Generation von Intel mit einer diskreten Pascal-Grafiklösung von Nvidia im kompakten Gehäuse. Das ergibt ein sehr leistungsstarkes Gespann auf kleinstem Raum, welches darüber hinaus mit vielen Anschlüssen punkten will. Die Schattenseite ist der Preis, der mit über 900 Euro fast vierstellig ausfällt.

Kann klein auch AAA-Titel?

Was das Modell Zotac Zbox Magnus EN1060 als Erbe der Steam Machine des letzten Jahres leistet, klärt der ComputerBase-Test, der neben den Standard-Benchmark-Werten von Mini-PCs dieses Mal aber auch einen Blick auf ein herausforderndes Blockbuster-Spiel der Saison 2016/2017 wirft und so zeigt, ob der kleine Desktop-PC auch dafür geeignet ist.

Zotac Zbox Magnus EN1060 im Detail

In einem 210,0 × 203,0 × 62,2 mm großen Gehäuse verbaut Zotac die eigens entwickelte Hautplatine, die mit den notwendigen Komponenten sowohl auf der Ober- als auch Unterseite bestückt wird. Auf der Oberseite des Mainboards finden primär der Prozessor und die Grafikeinheit ihren Platz, bedeckt von den jeweiligen doch voluminösen Kühlkonstruktionen.

Der Intel Core i5-6400T und die mobile Nvidia GeForce GTX 1060 gehören zwar zu den stromsparenden Vertretern ihrer Zunft, ohne eine aktive Kühlung können der 35-Watt-Prozessor und die vermutlich rund 80 bis 90 Watt starke Grafiklösung aber nicht betrieben werden. Die benötigte Energie stellt das 180-Watt-Netzteil zur Verfügung. Das Gehäuse wiederum ist ein alter Bekannter: Es kam bereits bei der Zbox NEN SN970, Zotacs „Steam Machine“, zum Einsatz, wenn auch in einem anderen Design.

Zotac Zbox Magnus EN1060
Zotac Zbox Magnus EN1060

Die Unterseite der Hauptplatine, die so leicht über die Gehäuseunterseite zugänglich ist, finden die beiden DDR4-Speicherriegel, M.2-Module für WLAN und eine SSD sowie SATA-Massenspeicher in der Größe von 2,5 Zoll Platz. Dafür müssen am Gehäuse nur zwei kleine Rändelschrauben gelöst und dann die Bodenplatte um einen Zentimeter verschoben werden.

Zotac Zbox Magnus EN1060
Zotac Zbox Magnus EN1060

Der Prozessor und die Grafikkarte

Auf Basis von Intels 14-nm-Skylake-Architektur arbeitet im Inneren des kleinen PCs ein Core i5, nicht aus dem Notebook- sondern aus dem Desktop-Segment, weshalb dieser vier vollwertige Prozessorkerne vorweisen kann. In Form eines T-Modells werden diesem aber über die TDP ein wenig die Taktfesseln angelegt, statt 2,7 bis 3,3 GHz wie beim klassischen Core i5-6400 mit 65 Watt TDP sind es beim Core i5-6400T nur noch 2,2 bis 2,8 GHz – bei nur noch 35 Watt TDP. Alle weiteren technischen Eigenschaften entsprechen komplett dem größeren Modell.

Zotac Zbox Magnus EN1060
Zotac Zbox Magnus EN1060

Der 4,4 Milliarden Transistoren fassende GP106-Grafikchip mit seinen 1.280 Shadern wird als MXM-Modul verbaut, die 6 GByte GDDR5-Speicher sind wie üblich auf dieser kleinen Steckkarte angeordnet. Durch den Einsatz des MXM-Formats kann die Grafiklösung schnell ausgetauscht werden, das Modell Magnus EN1070 basiert so zum Beispiel auf dem identischen Unterbau, nur dann mit einer GTX 1070 statt GTX 1060.

Die mobile GeForce GTX 1060 ist laut Nvidia maximal zehn Prozent langsamer als die Founders Edition für Desktop-PCs. Zotac nutzt diesen Spielraum bei der EN1060 aus: Statt 1.506 bis 1.911 MHz wie beim Referenzmodell im Desktop sind es in der Zbox Magnus EN1060 in der Basis 1.404 MHz – der Durchschnittstakt liegt je nach Spiel und Turbo-Einsatz aber darüber, wenngleich sie 1.900 MHz nie erreicht. In Analysetools zeigt die Grafikkarte so aber auch nur eine Leistungsaufnahme von maximal 85 Watt an.

RAM, Massenspeicher und Anschlüsse

Die zwei SODIMM-Slots fassen DDR4-Speicher, beim Massenspeicher gibt es Platz für ein M.2-Modul, welches über den B150-Chipsatz mit vier Lanes im PCIe-3.0.-Protokoll angesprochen wird, am klassischen SATA-Anschluss ist zudem Platz für eine 2,5-Zoll-HDD/SSD. Der zweite M.2-Slot ist wie üblich für ein WLAN-Modul reserviert.

Zotac Zbox Magnus EN1060

Anschlüsse satt

Zotac ist bekannt für eine Vielfalt an Anschlüssen, die sind auch in diesem Modell wieder mit von der Partie. Vier Grafikausgänge, aufgeteilt in jeweils zwei HDMI 2.0 und zwei DisplayPorts nach Standard 1.3, und zwei LAN-Anschlüsse, die von Realtek-Chips gespeist werden, sind weit überdurchschnittlich. USB-Ports gibt es vier auf der Rückseite und zwei in der Front, letztere kommen von ASMedia und bieten echtes USB 3.1 mit 10 Gbit/s (USB 3.1 Gen2), einmal sogar über den neuen Stecker USB Typ C. Ein Kartenleser in der Front sowie ein Kensington-Lock an der Seite rundet neben den typischen Audio-Anschlüssen die Ausstattung ab.

Auf eine Sache, die bei Mini-PCs sonst an der Tagesordnung ist, muss bei der Magnus EN1060 aber verzichtet werden: Eine VESA-Halterung. Das Gehäuse an der Rückseite des Monitors zu befestigen, ist bei dem Modell nicht vorgesehen.

Zotac Zbox Magnus EN1060
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