Verschiedene Fragen zu Aktien und Dividenden

Holt schrieb:
Als den Markt definiert man gewöhnlich den Index[...]
Ein Index kann ein(e) Benchmark sein.
Als 'Markt' wird kein Index definiert, denn das sind - in diesem Fall - die (jeweiligen) Börsen.

Holt schrieb:
[...]und da der ETF diesen Index auf den man sich jeweils bezieht ja auch nur abbildet aber eben Kosten verursacht, kann man den einfach nie schlagen.
Es mag sich zwar blöd lesen, aber das stimmt so nicht.
Überschreiten z.B. Erträge aus der Wertpapierleihe die Kosten oder hat man einen replizierenden ETF mit optimiertem Sampling, dessen Portfolio im benötigten Maß besser performt, als der Index, (oder, oder, oder,) passiert das nicht selten auch bei ETFs.

Grüße,
cb-leser
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was ist die jeweilige Börse? Woran liest Du die Entwicklung des Aktienmarktes in Deutschland, z.B. an der Frankfurter Börse denn ab? Die allermeisten machen das am DAX, einige auch am bereiter gefassten CDAX, der an der Frankfurter Wertpapierbörse im General Standard und Prime Standard notierten deutschen Aktien umfasst. Aber es ist damit immer noch nur ein Index und dessen Entwicklung bezeichnet man eben als die Entwicklung des Marktes. Du kannst auch für Dich was anderes als Markt definieren, etwa die Depots Deiner Nachbarn, aber realistisch ist sowas nicht.
 
Holt schrieb:
Und was ist die jeweilige Börse?
Ich glaube ich verstehe die Frage nicht :confused_alt:
Wertpapiere können an Börsen gehandelt werden. Diese Börsen sind dann Märkte ('Orte des Zusammentreffens von Angebot und Nachfrage') für Wertpapiere.
'jeweiligen' deshalb, weil du nicht an jeder (Wertpapier-)Börse jedes Papier handeln kannst.

Holt schrieb:
Woran liest Du die Entwicklung des Aktienmarktes in Deutschland, z.B. an der Frankfurter Börse denn ab? Die allermeisten machen das am DAX, einige auch am bereiter gefassten CDAX, der an der Frankfurter Wertpapierbörse im General Standard und Prime Standard notierten deutschen Aktien umfasst.
"'Die' Entwicklung des Aktienmarktes in Deutschland" kann ich nirgends ablesen, wohl aber z.B. die Entwicklung von DAX, MDAX, SDAX, CDAX.
Aktienindizes sind doch nichts weiter, als nach bestimmten Kriterien zusammengestellte / gewichtete / bewertete Wertpapierkörbe.

Holt schrieb:
Aber es ist damit immer noch nur ein Index und dessen Entwicklung bezeichnet man eben als die Entwicklung des Marktes.
Die Entwicklung eines Index ist die Entwicklung eines Index.
Die geschlagene Brücke zur 'Marktentwicklung' ist Käse.
Im Wertpapierkorb zum DAX enthaltene Aktien können prinzipiell auch an anderen Börsen (Stuttgart, Tradegate, Berlin, München, Düsseldorf, ...) oder von mir aus auch OTC gehandelt werden, ohne dass das - trotz auch evtl. abweichender Preise - den Stand des DAX auch nur irgendwie beeinflusst, der durch Xetra-Kurse ermittelt wird. Gehören diese anderen Handelsorte dann nicht zum Markt?

Holt schrieb:
Du kannst auch für Dich was anderes als Markt definieren, etwa die Depots Deiner Nachbarn, aber realistisch ist sowas nicht.
Die Depots meiner Nachbarn (falls sie überhaupt solche besitzen) sind ebenfalls keine Märkte, sondern Konten. Von daher stimme ich dir hier voll und ganz zu - realistisch ist dieser Vorschlag absolut nicht. ;)

Grüße,
cb-leser
 
Ja die Börse ist der Ort wo Aktien (und andere Papier wie Anleihen) gehandelt werden und damit der Markt, ab woran misst man dann die Performance des Marktes? Eben anhand eines Index! So ist es, ob Du es einsehen kann und willst oder nicht, weil Du "'Die' Entwicklung des Aktienmarktes in Deutschland" .. nirgends ablesen" kannst und es wie alle andere machst, die es eben anhand eines Index tun, ob die nun auf den DAX, MDAX, CDAX etc, schauen, ist da wirklich sekundär. Jeder ETF bildet nun einmal einen solche Index passiv ab und wird ihn wegen der Kosten halt auch niemals schlagen oder auch nur langfristig gleichziehen können. Was ist daran nicht zu verstehen?

Wieso nun die Entwicklung des jeweils von einer Person gewählten Indexes nicht als die Marktentwicklung anzusehen ist, wird wohl ewig Dein Geheimnis blieben, zumal Du da zwar widersprichst, ein andere Definition es Marktentwicklung als die Entwicklung eines Indexes aber schuldig bleibst. Stattdessen scheibst Du selbst im Absatz davor "'Die' Entwicklung des Aktienmarktes in Deutschland" kann ich nirgends ablesen, wohl aber z.B. die Entwicklung von DAX, MDAX, SDAX, CDAX." Also einigen wir uns doch darauf, dass die Marktentwicklung realistisch nur anhand der Entwicklung eines Börsenindex zu ermitteln ìst?

"Gehören diese anderen Handelsorte dann nicht zum Markt?" Die Abweichungen sind doch minimal, zumal es ja auch Händler gibt die darauf Profit schlagen indem sie bei größeren Differenzen die Aktien hier kaufen und dort verkaufen. Das es bei den Kursen an anderen Börsen gewisse Abweichungen gibt, ist also nicht zu vermeiden, aber die dürften sich im Mittel wieder ausgleichen und für langfristig orientierte Anleger daher total irrelevant sein.
 
Holt schrieb:
[...]weil Du "'Die' Entwicklung des Aktienmarktes in Deutschland" .. nirgends ablesen" kannst und es wie alle andere machst, die es eben anhand eines Index tun, ob die nun auf den DAX, MDAX, CDAX etc, schauen, ist da wirklich sekundär.
Neben der Tatsache, dass du damit unterschiedliche Wertpapierkörbe (im Falle DAX / MDAX sogar ohne 'gemeinsamer Schnittmenge') ansiehst:
Wenn sich der geneigte Leser aktuell beispielsweise die 1-Jahres-Performances von DAX und MDAX in Prozent ansieht, wird er dir eine solche Aussage aufgrund eines zweistelligen Unterschieds (also im Betrag mehr als 10%) wahrscheinlich nicht abkaufen. Wem das eine Jahr zu kurz ist, der nehme gerne auch die entsprechenden 5- oder 10-Jahres-Performances.
Und nicht vergessen: das spielt sich alles auf "dem deutschen Aktienmarkt" ab. ;)

Holt schrieb:
Jeder ETF bildet nun einmal einen solche Index passiv ab und wird ihn wegen der Kosten halt auch niemals schlagen oder auch nur langfristig gleichziehen können. Was ist daran nicht zu verstehen?
Daran ist nicht zu verstehen, dass ein ETF 'seinen' Index (nach Kosten) 'niemals schlagen' können sollte, wo es doch Produkte gibt, denen genau das gelingt.
DE0002635307 (um ein Beispiel für einen solchen ETF zu nennen) hatte lt. iShares-Website in den vergangenen 5 Jahren jeweils (vom 30. Juni eines Jahres bis 30. Juni des Folgejahres) eine bessere Rendite als der zugehörige Index.
Im KIID (dort jeweils für ganze Kalenderjahre) ist das zwar wechselhaft, aber auch hier wird der Index nach Kosten im Schnitt geschlagen. Gründe siehe oben.

Holt schrieb:
Wieso nun die Entwicklung des jeweils von einer Person gewählten Indexes nicht als die Marktentwicklung anzusehen ist, wird wohl ewig Dein Geheimnis blieben, zumal Du da zwar widersprichst, ein andere Definition es Marktentwicklung als die Entwicklung eines Indexes aber schuldig bleibst.
Weil man dafür erstmal definieren muss, was eine 'Marktentwicklung' überhaupt sein soll. Der Bezug auf einen Index schränkt (bewusst) ein.
Deiner (nicht meiner) Denkweise nach kannst du den DAX als 'Markt' definieren und dein Nachbar macht dasselbe mit dem MDAX.
Der Unterschied? Dein Nachbar sieht z.B. in den vergangenen 10 Jahren eine deutlich bessere Entwicklung, als du.
Da werden natürlich Äpfel mit Birnen verglichen - aber wer von euch beiden sieht denn jetzt "den (Obst-)Markt"?
Ich sage: niemand.

Holt schrieb:
Also einigen wir uns doch darauf, dass die Marktentwicklung realistisch nur anhand der Entwicklung eines Börsenindex zu ermitteln ìst?
Nein. Höchstens Ausschnitte und das zusätzlich nur definitionsabhängig.

Holt schrieb:
Die Abweichungen sind doch minimal,[...]
Nicht immer, aber (je nach Wertpapier) meistens.

Holt schrieb:
[...]für langfristig orientierte Anleger daher total irrelevant sein.
Unter dieser Einschränkung und im Verhältnis zur sonstigen Wertentwicklung stimmt das häufig.

Grüße,
cb-leser
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

gerne würde ich in vier ETFs auf die folgenden Indexe / Indizes investieren:

  • MSCI World
  • MSCI World Small Cap
  • MSCI Emerging Marktes
  • S&P 500

Haltet ihr das für sinnvoll? Welche Anteile würdet ihr jeweils empfehlen, z.B. alle mit 25%? Könnt ihr mir jeweils gute spezifische ETFs für die einzelnen Indexe empfehlen? In welche ETFs investiert ihr (am liebsten mit ISIN)?

Vielen Dank, niqlas
 
Zuletzt bearbeitet:
niqlas schrieb:
Haltet ihr das für sinnvoll?
Das kommt auf dein Ziel an - ich vermute aber 'mal ins Blaue, dass das nicht das ist, was du gerne hättest.

Begründung:
Schau dir 'mal die Zusammensetzung des MSCI World an. Factsheet MSCI World
Da dieser nach Marktkapitalisierung gewichtet ist, liegt der Anteil der in den USA 'beheimatete' Anteil bei grob 60% (Stand: 30. Juni 2016), was mancher schon als 'zu viel' ansieht.

Der S&P 500 beinhaltet wiederum 500 der größten in den USA domizilierten Unternehmen, die Schnittmenge zum MSCI World ist (mindestens) enorm groß, d.h. du machst eine bereits USA-lastige Anlage noch USA-lastiger.

An dieser Stelle schiebe ich die auf den Eingangssatz bezogene Frage ein: Willst du das?
---

Ansonsten würde ich empfehlen, dich hier ein Wenig umzusehen.
Manches ist extremst umfangreich und erschlägt einen förmlich; themenbezogen machen für dich (mMn.) Ramsteins ETF-Depot aufbauen und Holzmeiers Steuerstatus und Trackingdifferenzen von Aktien-ETFs auf Standardindizes Sinn.
(Für Letzteres ist aufgrund der umfangreichen Tabellen in Bildform ein Account empfehlenswert und behandelt umfangreich konkrete Produkte, während Ersteres eher grundlegend ist. Grundsätzlich geht's aber auch ohne Account, Produkte werden dort an jeder Ecke / in fast jeder 'Zusammenstellungsanfrage' empfohlen / besprochen.)
[EDIT]Gerade ganz neu entdeckt scheint mir auch dieser Thread einen Blick deinerseits wert zu sein.[/EDIT]

Allgemein macht es aber auch Sinn, über den 'ETF-Tellerrand' zu schauen und ggf. weitere Punkte abzuklappern bzw. darüber nachzudenken.
(Sonstige Absicherung(en)? Ggf. andere Anlagevehikel?)
Siehe zu solchen Punkten z.B. o.g. Links tieferer Ebenen und die diversen Unterforen des WPFs.

Grüße,
cb-leser
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gerade noch ein bisschen was zu ETFs gelesen. Sind die vier oben genannten Indizes schon zu viel?

EDIT: Du warst schneller, cb-leser. Vielen Dank für die Links und den Tipp zur Entfernung des S&P 500.

EDIT 2: Oder doch die Ein-Fonds-Strategie mit einem MSCI ACWI?
 
Zuletzt bearbeitet:
niqlas schrieb:
Ich habe gerade noch ein bisschen was zu ETFs gelesen. Sind die vier oben genannten Indizes schon zu viel?
[...]
EDIT 2: Oder doch die Ein-Fonds-Strategie mit einem MSCI ACWI?
Die Qual der Wahl.
Ich kann's nur wiederholen: "Das kommt auf dein Ziel an."

Ich vermute einfach 'mal, dass du eher 'unbedarft' bist und eine Art 'einfaches Weltdepot' haben möchtest, also eine möglichst hohe, insbesondere regionale Diversifizierung erreichen möchtest, denn sonst wäre wahrscheinlich die Wahl der Indizes anders ausgefallen - aber wie gesagt, bloße Vermutung!
Ob es Sinn macht, einen, zwei, drei, ... ETF(s) zu wählen, hängt in erster Linie von der Pflegebereitschaft dem Depot gegenüber und dem zu investierenden Kapital / der Sparrate ab.
Siehe dazu bitte den (an dieser Stelle wiederholt, muss also wichtig sein ;) ) empfohlenen Faden Ramsteins an.
Auch zur Gewichtung, die ja Teil deiner (weiter) obigen Frage war, solltest du versuchen, diese nach BIP, Equal Weight (was du 'eingangs' in #286 beispielhaft vorgeschlagen hattest) und MCap (wie verlinkt) zu verstehen.

Und ebenfalls nocheinmal: Es gibt rund um solche Investition so viele Punkte, die man beachten sollte, sodass man sich schon eine ganze Weile einlesen sollte, bis man zumindest ein Gespür für diese Themen entwickelt hat. Die Depotbesprechungen im WPF z.B. können wertvolle Tipgeber dafür sein, wo Fallen lauern könnten.
Das erleichtert zumindest vieles.

Um dennoch auch noch eine direkte, pragmatisch orientierte Antwort zur 'Gesamtstrategie' zu geben:
In der Regel / der Erfahrung nach fängt man im Aktienbereich mit ETFs auf die Indizes MSCI World und MSCI Emerging Markets ganz gut an.
Erstens hat man hier (im Gegensatz zum vorgeschlagenen MSCI ACWI) eine ausreichend große Produktauswahl, zweitens lassen sich die zwei ETFs gut mit kleinen (das ist dann bei z.B. 4 ETFs und 10% 'Pazifik-Anteil' normalerweise eher ungünstig / unwirtschaftlich) bis großen Sparraten vereinbaren, drittens sind zwei Produkte (platt gesagt) immernoch sehr übersichtlich und pflegeleicht(er als noch mehr davon).
Gewichtung? Ich sag' mal 60/40 (World / EM).
Und: 'Anfangen' meint hier nicht, dass man dieses System ab irgendeinem Punkt zwingend über den Haufen werfen muss.

Wie gesagt handelt es sich hierbei um eine 'pragmatisch orientierte Antwort'; manch einer möchte die angesprochene USA-Lastigkeit des "MSCI World"-ETFs durch beimischen eines ETF auf einen "Euro(pa)-Index" reduzieren oder baut den ETF gleich selbst anders gewichtet (ggf. auch reduziert um Kanada und / oder die Pazifik-Region) nach - und, und, und...
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass prinzipiell zig andere, ebenfalls gut begründbare Antworten denkbar sind.
Pragmatisch gedacht halte ich - rein subjektiv - die Genannte jedoch für einen üblicherweise (!) sehr guten - wenn nicht gar den besten - Kompromiss. Unter individuellen (eher seltenen) Prioritätsverschiebungen kann das auch gerne anders aussehen.
Die o.g. Gewichtung fällt auch 'so halb' vom Himmel - gerne wird 70/30 (ich sag' mal 'historisches BIP') genommen, andere passen sie jedes Jahr grob an's jeweilige BIP der Regionen an, aber hey - warum nicht einfach 50/50? (Vgl. 2. Absatz, letzter Satz)
Das geht alles, wenn man möchte. :)

Für konkrete Produkte sind dann idealerweise weitere Faktoren (insbes.: Sparerpauschbetrag ausgeschöpft?) zu berücksichtigen; siehe dazu insbesondere 'den Holzmeier' und Depotbesprechungen.

Grüße,
cb-leser

P.S.: Wenn du ggf. einen 'sanft-einfachen' Einstieg in die Materie suchst, könnte dir auch der finanzwesir gut gefallen.
Ist in manchen Punkten nicht immer 100% exakt, aber normalerweise sehr gut verständlich und nicht selten unterhaltsam-launig.
Teilweise stark erhöhte Tauchtiefe kannst du - neben auch sehr guten 'Basics' - bei Bedarf im WPF finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo cb-leser,

vielen Dank für Deine Antwort.

cb-leser schrieb:
"Das kommt auf dein Ziel an."
Mein Ziel ist, irgendwann von den Ausschüttungen leben zu können. Die Ausschüttungen sollen (soweit ich weiß) im Durchschnitt bei etwa 2,0% liegen. Angenommen man hat irgendwann 1.000.000€ in einen (ausschüttenden) ETF investiert, so hat man ein jährliches Einkommen von 20.000€. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob man damit zufrieden ist. Wenn man so viel verdient, dass man eine Millionen Euro ansparen konnte, wird man wahrscheinlich einen dementsprechend hohen Lebensstandard haben, sodass 20.000 Euro pro Jahr nicht ausreichen werden, um diesen Lebensstandard zu halten. Aber darum soll es hier nicht gehen.

Haltet ihr es grundsätzlich für sinnvoll und realistisch, einen Betrag von einer Millionen Euro in einen ETF zu investieren und von den Erträgen zu leben?


cb-leser schrieb:
Ich vermute einfach 'mal, dass du eher 'unbedarft' bist und eine Art 'einfaches Weltdepot' haben möchtest, also eine möglichst hohe, insbesondere regionale Diversifizierung erreichen möchtest, denn sonst wäre wahrscheinlich die Wahl der Indizes anders ausgefallen.
Ja, das Portfolio soll die Grundsätze "Keep it simple and stupid" (KISS-Prinzip) und "Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzu zu fügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann." (Antoine de Saint-Exupéry, Terre des Hommes) befolgen. Möglichst einfach und simpel. Man soll nicht alle 6 Monate ein Rebalancing zwischen 9 ETFs machen müssen und auch nicht jeden Monat prüfen müssen, ob alle ETFs noch steuereinfach sind. Die ETFs sollen 40 Jahre liegen gelassen werden können und dann immer noch "funktionieren".


cb-leser schrieb:
Ob es Sinn macht, einen, zwei, drei, ... ETF(s) zu wählen, hängt in erster Linie von der Pflegebereitschaft dem Depot gegenüber und dem zu investierenden Kapital / der Sparrate ab.
Welche Kapitalbeträge und Sparraten sprechen für bzw. gegen bestimmte Investitionen?

Vielen Dank für die Links zum Finanzwesir und dem Wertpapier-Forum.



Das Portfolio soll nach aktuellem Wissenstand so aussehen.

MSCI World: 60% oder 70%
MSCI Emerging Markets: 40% oder 30% (ich bin mir noch nicht ganz sicher wegen der Gewichtung)

Ausschüttend, Replizierend, Steuereinfach (am besten soll der Fonds in der Vergangenheit nicht ständig zwischen "steuereinfach" und "steuerhässlich" gewechselt haben), der Sparerfreibetrag bei mir ist aktuell noch nicht ausgeschöpft


Jetzt stellt sich die Frage: Welche Fonds soll ich nehmen?
Was ist der Unterschied zwischen den normalen iShares und den iShares Core? EDIT: Die Cores sind thesaurierend, oder?

Vielen Dank und liebe Grüße, niqlas

EDIT:
Was haltet ihr von
1. iShares MSCI World UCITS ETF (Dist), siehe https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B0M62Q58
2. iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF (Dist), siehe https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=IE00B0M63177

Soweit ich das überprüfen konnte, erfüllen sie alle oben genannten Kriterien (steuereinfach, etc.). Ist die TER beim EM mit 0,75% p.a. zu hoch? Was bedeutet im Namen das "Dist" in Klammern?

Angenommen, wir haben einen bzw. mehrere ETFs gefunden. Wie, also auf welche Weise, investiert man sein Kapital am besten in die ETF? Nehmen wir beispielsweise 10.000€. Investiert man diese auf einen Schlag? Oder macht man zu Anfang einen Sparplan mit jeweils 2.000€, damit man das Geld über fünf Monate gestreut investiert (Cost Average Effekt) und dann schraubt man den Sparplan auf den gewünschten Betrag herunter? Was empfehlt ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
niqlas schrieb:
Haltet ihr es grundsätzlich für sinnvoll und realistisch, einen Betrag von einer Millionen Euro in einen ETF zu investieren und von den Erträgen zu leben?
Wenn du eine 1M€ investierst, heißt das nicht, dass du auch 1M€ im Depot liegen hast. Hoffentlich und typischerweise (natürlich nicht sicher) wird das eher mehr als weniger, sodass die 2% (hoffentlich) nicht bei 20.000€ p.a. stagnieren. (Am Rande: 2% vor oder nach Steuern?)

niqlas schrieb:
Man soll nicht alle 6 Monate ein Rebalancing zwischen 9 ETFs machen müssen und auch nicht jeden Monat prüfen müssen, ob alle ETFs noch steuereinfach sind. Die ETFs sollen 40 Jahre liegen gelassen werden können und dann immer noch "funktionieren".
Von diesem Gedanken solltest du dich mMn. verabschieden.
Es ist ja so, dass sich das bei manchen ETFs auch 'mal ändert und ebenso der 'rechtliche Rahmen' nicht immer gleich bleiben wird. Gerade was die Abgeltungssteuer angeht ist man ja dabei, sich Gedanken über Alternativen zu machen.
Was man natürlich versuchen kann, ist nahe heranzukommen.

niqlas schrieb:
Welche Kapitalbeträge und Sparraten sprechen für bzw. gegen bestimmte Investitionen?
Das ist natürlich immer auch Ermessenssache (!), aber jemand, der z.B. mit 100€/Monat eine 4-ETF-Lösung mit 30/30/10/30 USA / Europa / Pazifik / Emerging Markets bauen möchte, hat ggf. das falsche Vehikel gewählt.
Warum wählt man überhaupt 'feinere' (und damit kompliziertere) Aufteilungen? Nicht nur, aber hauptsächlich deshalb, weil man die Gewichtung besser steuern möchte (z.B. wg. der erwähnten USA-Lastigkeit, außerdem: Rebalancing!), ggf. eine leicht bessere Kostenstruktur erreicht oder irgendwelche exotischen Dinge vorhat.
Wenn man darauf verzichten kann & will, gibt es auch bei hohen Summen eher wenig Grund, von einfachen Lösungen abzuweichen. Wie gesagt - das ist individuell unterschiedlich.
Was man aber festhalten kann ist, dass das - umgekehrt - erst bei höheren Summen wirklich sinnvoll umgesetzt werden kann. Es macht wenig Sinn, mit Kleinstbeträgen ein Rebalancing durchführen zu wollen.
Das bedeutet nämlich normalerweise: hohe Transaktionskosten, absolut kaum messbarer Nutzen.
Aber lies dich unbedingt ein, viele Fragen klären sich dann von ganz alleine.

niqlas schrieb:
Vielen Dank für die Links zum Finanzwesir und dem Wertpapier-Forum.
Gerne. Gerade der 'Finanzwesir' ist ein Freund der einfachen Lösungen, wie du womöglich schnell feststellen wirst.
Die noch recht junge Podcastreihe dort ist auch ganz nett und gibt einen schönen 'Querschnittseinstieg'.

niqlas schrieb:
ich bin mir noch nicht ganz sicher wegen der Gewichtung
Nicht heiß machen, im Endeffekt nimmt sich das 1.) in den genannten Dimensionen normalerweise kaum etwas und 2.) kann dir heute niemand sagen, wie's für die Zukunft besser ist.

niqlas schrieb:
Sparerfreibetrag bei mir ist aktuell noch nicht ausgeschöpft
Das würde mit ETFs auf die geplanten Indizes auch 'ne ganze Weile dauern, bis das der Fall ist.
Ggf. darüber nachdenken, das über ein bis zwei Anleihen und vergleichsweise niedrigen Einsatz zu tun, dafür bei den ETFs das Auswahluniversum erweitern. 'Swapper' sind nicht 'böse' und der Sparer-Pauschbetrag dann anderweitig bedient.

niqlas schrieb:
Was ist der Unterschied zwischen den normalen iShares und den iShares Core?
Vergleiche die zugehörigen Informationsquellen von iShares.

niqlas schrieb:
Soweit ich das überprüfen konnte, erfüllen sie alle oben genannten Kriterien (steuereinfach, etc.). Ist die TER beim EM mit 0,75% p.a. zu hoch? Was bedeutet im Namen das "Dist" in Klammern?
Fang' an zu lesen! Erst Wissen sammeln, dann fundiert handeln. Angesichts der o.g. 40 Jahre rennt dir in den kommenden Monaten eher nichts davon.

niqlas schrieb:
Was empfehlt ihr?
Lesen, lesen und - genau - lesen, dann nach ggf. erfolgloser Recherche weitere Fragen stellen.
Auf Antworten und Empfehlungen zu den hier gestellten Fragen wirst du an allen möglichen Ecken und Enden stoßen, wenn du möchtest auch auf informative Hintergründe zu den Themen (wie z.B. Cost Average und TER). Für maximalen Effekt dabei noch das Hirn einschalten und dann passt das. :)

Viel Erfolg,
cb-leser
 
Zuletzt bearbeitet:
Am wichtigsten beim Sparen ist im übrigen das regelmäßige Sparen an sich.
Du bist jetzt seit Januar mit dem Thread hier vertreten, in der Zeit sind bei mir schon 7 mal 8 00€ in die Sparpläne geflossen. Das beste Produkt nutzt nix wenn man nicht irgendwann mal anfängt.
Das Thema ETF besparen ist aus meiner Sicht eigentlich "zuende diksutiert". Steht alles in den Links von cb-leser. Du must nur entscheiden wie "aufwendig" du es willst (1 ETF, 2 ETF, 3 ETF, etc...).
 
Ein letztes Mal brauche ich noch Eure Hilfe.

niqlas schrieb:
Auf welche Weise investiert man sein Kapital am besten in einen ETF? Nehmen wir beispielsweise 10.000€. Investiert man diese auf einen Schlag? Gibt es bei ETFs einen Ausgabeaufschlag? Oder macht man zu Anfang einen Sparplan mit jeweils 2.000€, damit man das Geld über fünf Monate gestreut investiert (Cost Average Effekt) und dann schraubt man den Sparplan auf den gewünschten Betrag herunter?
 
niqlas schrieb:
Ein letztes Mal brauche ich noch Eure Hilfe.

cb-leser schrieb:
Auf Antworten und Empfehlungen zu den hier gestellten Fragen wirst du an allen möglichen Ecken und Enden stoßen, wenn du möchtest auch auf informative Hintergründe zu den Themen (wie z.B. Cost Average und TER). [...]

Viel Erfolg,
cb-leser
 
feynman schrieb:


Danke für den Tipp, das Buch ist gestern bei mir eingetroffen.
Ergänzung ()

Es gibt zum Beispiel den iShares MSCI World UCITS ETF (Dist), siehe u.a. bei Comdirect und bei justETF

1. Wofür steht das "Dist" in Klammern am Ende des Namens?

2. Hier ist das deutsche Factsheet zum ETF (Quelle: justETF). Dort wird eine Ausschüttungsrendite von 2,02% angegeben. Worauf bezieht sich diese relative Angabe der Rendite? Wovon sind es 2,02%?

Vielen Dank
 
Zuletzt bearbeitet:
niqlas schrieb:
Wofür steht das "Dist" in Klammern am Ende des Namens?
Hier. (Das Ding heißt 'Anfängerthread', sicher auch ein guter Faden...)

niqlas schrieb:
Hier ist das deutsche Factsheet zum ETF (Quelle: justETF). Dort wird eine Ausschüttungsrendite von 2,02% angegeben. Worauf bezieht sich diese relative Angabe der Rendite?
Schau' doch 'mal ins Factsheet, da steht's (ernsthaft!) drin. :D

Grüße,
cb-leser
 
Da steht doch:
Ausschüttungsrendite: Die Ausschüttungsrendite bezeichnet das Verhältnis der
ausgeschütteten Erträge während der vergangenen zwölf Monate zum aktuellen
Fondsvermögen des Produkts.

PS: cb-leser war schneller.
 
Hey :)

Erstmal möchte ich sagen, dass das ein super Thread ist! Vorallem das ständige Nachhaken des TE finde ich bewunderswert. Wirklich viele nützliche Infos und Links hab ich hier gefunden.

Ich würde gerne wissen, wie ihr zu Stopp-Loss Ordern steht? Widerspricht sich das mit der Hold&Buy Strategie?

Einerseits ist es ja ganz gut, weil man (bestenfalls) vor größeren Verlusten bewahrt wird. Aber anderseits, kann es ja sein, dass der Kurs sich schnell wieder erholt und dann ärgert man sich doch nur, dass der Stopp-Loss gegriffen hat.

Wie handhabt ihr das?
 
Rios schrieb:
[...]Vorallem das ständige Nachhaken des TE finde ich bewunderswert.
Ich auch - aber vielmehr deshalb, weil die allermeisten Fragen mit einem fast unumgänglichen Einlesen in die Materie an geeigneteren Orten als diesem Computerbase-Forum recht schnell abgegrast wären. ;)

Rios schrieb:
Ich würde gerne wissen, wie ihr zu Stopp-Loss Ordern steht? Widerspricht sich das mit der Hold&Buy Strategie?
Das kommt darauf an, wie man 'Buy & Hold' 'für sich' interpretiert.
Sagt man hier knallhart 'kaufen, liegenlassen und auf Dividenden hoffen' (ist nicht meine Einstellung), dann widerspricht sich das natürlich, weil 'Stop-Loss' ein Orderzusatz für Verkaufsorders ist, die man damit mit seiner Definition prinzipiell ausgeschlossen hat.

'Stop-Loss'-Orders nutzt man normalerweise - wie der Name schon sagt - um Verluste (möglichst) zu begrenzen.
Ein weniger konservativer 'Buy & Hold'-Anleger wird solche Marken vllt. setzen, um einen Teilverkauf zu tätigen und (nach hoffentlich weiter gefallenen Kursen) wieder aufzustocken. Eine Garantie dafür gibt es aber - wie du bereits geschrieben hast - bei Weitem nicht.

Ich habe bisher darauf verzichtet, auch aufgrund der (noch) geringen Positionsgrößen; es kann aber sein, dass sich das bald ändert.

Grüße,
cb-leser
 
Zurück
Oben