News Digitalsteuer: EU plant 3-prozentige Steuer für Digitalkonzerne

TrueAzrael schrieb:
Kann mir kaum Vorstellen das irgendein Unternehmen das in Deutschland brav seine Steuern zahlt auch nur annähernd 60% des Gewinnes abdrücken muss. Von daher sind die 3% mit Vorsicht zu genießen, dass ist unter Umständen ne ganz schön saftige Steuer, da die vom Umsatz und nicht vom Gewinn erhoben wird.

Die Vergleichbarkeit ist einfach nicht gegeben.

VW: Arbeitsplätze in DE und ganz Europa -> Abgaben in Form von Lohnnebenkosten, Steuer auf Gehälter, usw; dann noch Steuer auf die Produkte die hier verkauft werden

Bei (virtuellen) Dienstleistungen die in Europa von extern gemacht werden ist das ganze recht diffus.
 
Einfach nur ekelhaft und asozial, diese EU mit ihrem krankhaften Steuerwahn! Immer schön drauf auf die wertschöpfenden Unternehmen und letztlich den kleinen Mann. Die EU leistet nichts vernünftiges, aber hauptsache schön die Kohle einsacken. Mir wird schlecht...

Steuern sind Raub! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
 
pilot.andy schrieb:
Immer schön drauf auf die wertschöpfenden Unternehmen und letztlich den kleinen Mann.
Die Unternehmen um die es hier geht "wertschöpfen" in der EU und leisten hier keine Abgaben. Insofern muss dann der "kleine Mann" umsomehr abdrücken.

Die EU leistet nichts vernünftiges, aber hauptsache schön die Kohle einsacken. Mir wird schlecht...

Das musst du näher spezifizieren.
 
gaelic schrieb:
Die Vergleichbarkeit ist einfach nicht gegeben.

VW: Arbeitsplätze in DE und ganz Europa -> Abgaben in Form von Lohnnebenkosten, Steuer auf Gehälter, usw; dann noch Steuer auf die Produkte die hier verkauft werden

Dann nimmt man eben ein Unternehmen, dass reale Produkte in Übersee herstellt und mit minimalstem Personal in der EU verkauft. Zahlen die brav die Steuer auf den in der EU erwirtschafteten Gewinn, kommt da vermutlich weit weniger rum, als 3% vom Umsatz in der EU des selben Unternehmens.
Die 3% sollen so wie ich das sehe die Ersatzsteuer für die von IT-Unternehmen nicht geleistete (bzw. in andere Länder legal verschobene) Gewerbesteuer sein. Gewerbesteuer zahlt man vom Gewinn, die 3% vom Umsatz, das sind zwei Welten.
Nicht das ich mich über die generelle Höhe beschweren würde, nur sind das eben in reinen Zahlen keine Peanuts im Vergleich zu dem was andere abzuleisten haben, so wie das hier teilweise dargestellt wird.

pilot.andy schrieb:
Steuern sind Raub! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Würde gerne wissen wie weit der einzelne Bürger kommen würde wenn er sämtliche staatlich finanzierten Sach- und Dienstleistungen nicht verwenden dürfte.
Man kann ja einzelne Steuern hinterfragen, oder wie BlackWidowmaker weiter oben das System mit dem sich der Staat finanziert, aber nicht alle Steuern ohne Differenzierung als Raub zu bezeichnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Isen schrieb:
Alles Reaktionen auf die Strafzölle.
Die EU spielt ein perversen Spiel auf Kosten der Verbraucher besonders des deutschen Verbrauchers und das seit bestehen. Wie man sowas toll finden kann... naja gut.
Lasst den Handelskrieg beginnen!

Wahaha, Strafzölle... Donald Trump hat eine sehr vereinfachte Ansicht vom globalen Handel. Er hat Strafzölle auf Stahl und Aluminium erhoben, um die nationale Produktion zu erhöhen. Die in den USA vorhandenen Stahl- und Aluminiumwerke sind nicht imstande, ihre Produkte günstig genug anzubieten. Andere Quellen, u.a. auch aus der EU, bieten günstigere Preise an. Strafzölle drücken ausländische Angebote künstlich nach oben und machen nationale Produktion wieder konkurrenzfähig mit dem Ausland.

Allerdings gibts da einen Haken. Sämtliche Produkte, die andere Unternehmen aus eben diesem Stahl oder Aluminium bauen, werden ihrerseits auch teurer. Jedes Auto aus den USA, jedes Flugzeug von Boing, etc. ist nun künftig teurer - in den USA und auch im Rest der Welt. Dementsprechend werden mehr Kunden nun lieber alternative Quellen wählen, vllt. Flugzeuge von Airbus.

In der Hinsicht ist dieser "Handelskrieg" von Donald Trump nicht negativ zu betrachten. Im Gegenteil, Donald Trump schießt den USA damit selbst ins Bein. Er hat uns damit langfristig einen Gefallen getan. Klar, kurzfristig gesehen haben Stahlwerke und Aluminiumhütten außerhalb der USA mit den Folgen zu kämpfen - allerdings ausschließlich mit ihren Exporten in die USA.

Vor etlichen Jahren hat die USA schonmal Strafzölle auf Stahl erhoben. Und dabei tausende Arbeitsplätze in der Stahlindustrie geschaffen. Das ging auf die Konkurrenzfähigkeit der Industriezweige, die davon abhängig waren. Dort wanderten Unternehmen ins Ausland ab, wo der Stahl günstiger war. Oder sie mußten dicht machen. Schlußendlich gingen deutlich mehr Arbeitsplätze in den Sekundärindustrien verloren als in der Stahlindustrie geschaffen wurden. Nachdem das selbst den Politikern bewußt wurde wurden diese Strafzölle wieder abgeschaffen.

Auch wenn das in den Nachrichten gerade ein heißes Thema ist... Zoll auf Warenkategorien gibt es seitdem es Handel gibt. Ständige Schwankungen sind üblich und finden jährlich statt. Große Handelsabkommen, in denen Nationen zumeist auch Punkte hineinbringen, die mit Handel garnichts zu tun haben und eher auf politische Ideologie basiert, sind nicht umsonst hunderte Seiten stark. Donald Trumps Strafzölle sind Ergebnisse eines Elefanten, der im Porzellanladen Ordnung schaffen will. :-)

In der Hinsicht bezweifle ich auch, daß diese Digitalsteuern etwas mit der aktuellen Handelspolitik der USA zu tun haben. Ebenso bezweifle ich, daß sich der Vorschlag der Digitalsteuer überhaupt durchsetzt. Steuern auf Umsatz würden nicht vorhersehbare Konsequenzen haben. Ich bin mir sicher, daß die Unternehmen, auf die sie wirklich abzielen, weiterhin zahlreiche Schlupflöcher finden. Das Leistungsschutzrecht hatte - bis auf die Tatsache, daß es zahllose kleine Unternehmen plattgemacht hat - keinerlei Effekt auf das Unternehmen, auf das es eigentlich abzielte.

Die Verlage wollten Google dazu zwingen, ihnen Lizenzkosten zu zahlen um die ersten zwei Sätze zu einem Artikel darzustellen. Google hat daraufhin jedem Verlag angeboten, entweder eine Verzichtserklärung auf diese Lizenzkosten zu unterschreiben oder Google hat sie in ihrer Suchmaschine nicht gelistet. Die Verlage fielen aus allen Wolken als ihre Zugriffszahlen plötzlich rapide sanken. Und eine Gerichtsklage, die Google zur Listung zwingen sollte, war erfolglos. Oh, war da nicht eine ähnliche Gesetzesvorlage in die EU eingebracht worden, nachdem die deutsche Version schon so erfolgreich war? ;-)
 
Die Extrasteuer dürfte den Unternehmen peng sein ... auch wenn sie EU-weit kommen ... dann zahlen sie halt minimal 3%.
Das ist nichts weiter, als eine untere Schranke im konkurenzkampf um den Titel des "Steuerparadieses numero uno".
Apple zahlt in Irland dann halt 3,1% Steuern ... und natürlich ist das mit Blick auf die Bilanzen ein riesiger Batzen Geld, der da WENIGER abgeführt werden muss, als im Nachbarland, wo man einfach keine Vesteuerung unter 4% durchbekommt.

Es ist tatsächlich nichts gewonnen, denn die Unternehmen werden es an die Kunden weitergeben (was sollen sie auch sonst machen?), und die Länder, die es eben so handhaben, werden weiterhin einen Konkurenzkkampf mit ihren Steuerniveaus veranstalten.

Besser wäre wohl eine Kapitaltrransfer-Steuer in höhe von 25% auf JEDEN Euro/Dollar (oder was auch immer genutzt wird) ... fällig, wenn das Geld auf ein Konto ausserhalb der EU transferiert wird (z.B. in die Schweiz).
Innerhalb der EU auch gerrne dynamisch, als "Ausgleichssteuer" ... zahlt Aplle in Irland nur 0,1% UmSt (oder was auch immer), dann zahlen sie eben auf jeden Transfer von deutschen auf auf irische Konten den Differenzbetrag (18,9%) zum deutschen Niveau (DE hier als Beispiel).

Zum Steuerschlupflöcher schließen:
Wärt ihr, die ihr das fordert (und dabei meine Zustimmung habt), Politiker, dann würdet ihr das nicht fordern, denn ihr würdet genau diese Schlupflocher selbst nutzen wollen ;)
Einfach mal drüber nachdenken ...

pilot.andy schrieb:
Steuern sind Raub! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Vollkommen falsch. Steuern sind der einzige weg, auf dem der Staat Geld einnehmen kann ... ohne Steuereinnahmen könnte kein Staat agieren.

Erst Steuern machen ein staatliches Gebilde überaupt handlungsfähig ... letztlich bezahlt dieser "Raub" auch die Polizeikräfte, die DEIN Eigentum schützen sollen, die Lehrer, die deine Kinder ausbilden sollen und am Ende vielleicht sogar deine mikrige Grundsicherung im Alter.
Wie stellst du dir das ohne Steuern vor?
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Die Extrasteuer dürfte den Unternehmen peng sein ... auch wenn sie EU-weit kommen ... dann zahlen sie halt minimal 3%.
Das ist nichts weiter, als eine untere Schranke im konkurenzkampf um des Titel des "Steuerparadieses numero uno".
Apple zahlt in Irland dann halt 3,1% Steuern ... und natürlich ist das mit Blick auf die Bilanzen ein riesiger Batzen Geld, der da WENIGER abgeführt werden muss, als im Nachbarland, wo man einfach keine Vesteuerung unter 4% durchbekommt.

Das stimmt so eben nicht. Wurde schon mehrfach ausgeführt, auch von mir. Die 3% sind eine Umsatzsteuer, keine (wie sonst üblich) Gewinnsteuer. Selbst bei einem Extrem hohen Jahresgewinn von 50% des Umsatzes entspricht das bereits 6% Gewinnsteuer. Bei einem Jahresgewinn von 30% des Umsatzes entspricht das 10%, bei 10% des Umsatzes entspricht das bereits 30% Gewinnsteuer.

DerOlf schrieb:
Es ist tatsächlich nichts gewonnen, denn die Unternehmen werden es an die Kunden weitergeben (was sollen sie auch sonst machen?), und die Länder, die es eben so handhaben, werden weiterhin einen Konkurenzkkampf mit ihren Steuerniveaus veranstalten.

Das ist bei jeder Art von Unternehmenssteuer der Fall. Unternehmer die umzulegende Steuern nicht in die Produktpreise integrieren gehen üblicherweise Pleite. Edit: Auf Gewinn eingezogene Steuern können natürlich maximal zu einem nicht existenten Gewinn führen. Aber ohne Rücklagen, geht das für gewöhnlich nicht lange gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Völlig unverständlich wie sich hier erwachsene, gestandene Männer und Frauen kein Leben ohne Staat und Steuern vorstellen können - ihr könnt doch auch alleine Einkaufen gehen, ein Netflix Abo abschliessen und ebenso alleine aufs Klo gehen - oder wischt euch Vater Staat auch noch den Hintern ab? Kein selbstbestimmt lebender Mensch braucht einen Staat, das ist Fakt.

Und mal ehrlich, logischerweise müssen Steuern Raub sein, denn Sie werden GEGEN MEINEN WILLEN von mir genommen. Das ist eines der obersten Axiome im Libertarismus bzw. der österreichischen Schule. Wer mehr wissen will googelt.

Was unterscheidet demnach den Staat noch von der kriminellen Mafia? Auch die Mafia nimmt Schutzgeld, und bietet den Geschäften unter ihrer Kontrolle den besagten "Schutz" dafür - ob diese Geschäfte wollen oder nicht. Wo ist der Unterschied?

Moralisch und ethisch gibt es absolut KEINE rechtfertigung pro Steuern. Denn jeder der Steuern befürwortet findet es denklogisch gut und richtig Menschen GEGEN IHREN WILLEN um die Früchte ihrer Arbeit zu bringen. Wie asozial ist das denn bitte?

Der Kollege der vor mir sagte "Steuern machen ein staatliches Gebilde überaupt handlungsfähig" - ja richtig, stimmt. Aber brauche ich dieses Gebilde? Habe ich einen freiwilligen Vertrag mit diesem Gebilde abgeschlossen? Möchte ich die "Produkte" die mir dieses Gebilde anbietet überhaupt haben?

Nein, möchte ich nicht! Also mit welchem Recht nimmt mir dieses Gebilde gegen meinen Willen mit Gewalt mein Geld weg?

Auf die schnelle eine PDF zu einem FOCUS Money Artikel der das alles nochmal sehr schön zusammenfasst: https://www.oliverjanich.de/fm-der-goldene-kaefig.pdf

Es bleibt dabei - Steuern sind Raub.
 
So, so und ohne Steuern beschützt dich die Polizei eben zum Spaß und das Krankensystem ebenso wie das Schulsystem wird schon irgendwie laufen. Kohle für eine Chemo zahlst du sicher aus der Portokasse? Sorry aber was ist das für ein Käse?
 
leckerKuchen schrieb:
So, so und ohne Steuern beschützt dich die Polizei eben zum Spaß und das Krankensystem ebenso wie das Schulsystem wird schon irgendwie laufen. Kohle für eine Chemo zahlst du sicher aus der Portokasse? Sorry aber was ist das für ein Käse?

Käse? Erstmal möchte ich dich bitten davon abzusehen pauschal etwas als Käse zu bezeichnen, nur weil du es vermutlich gar nicht verstehst, oder dir die Vorstellungskraft dazu fehlt. Aber keine Angst, so schwer ist das alles glücklicherwiese dann doch nicht zu verstehen:

Wer kümmert sich ohne Staat um dich wenn du krank bist? Easy - deine Versicherung.
Wer sorgt dafür dass deine Straßen oder dein Kiez sicher ist? Easy - deine Versicherung.
Wer zahlt für deine Bildung oder die deiner Kinder? Easy - du selbst natürlich! Genau so wie du auch deinen Autoführerschein selbst bezahlt hast.

So schwer zu verstehen?
 
Die Gesellschaft hat sich nunmal auf eine Staatsform geeinigt welche zur Ausführung ihrer Aufgaben auf Steuern angewiesen ist. Wenn dir das nicht gefällt, kannst du dir gerne ein anderes Land suchen oder eine Partei wählen bzw. gründen welche sich gegen Steuern ausspricht.
 
Steuern sind gut. Diese ermöglichen uns Straßen, Krankenhäuser, Schulen, staatlich finanzierte Forschung und kurbeln durch Rückfluß in die Privatwirtschaft auch diese lokal an.

Wer keine Steuern möchte, geht mal nächste Woche in den Wald und schaut sich den dort vorhandenen Komfort und Service an. Da is nämlich nix.
 
pilot.andy schrieb:
Wer kümmert sich ohne Staat um dich wenn du krank bist? Easy - deine Versicherung.
Wer bezahlt den Bau der Krankenhäuser und die Ausbildung der Ärzte und Pfleger? Wer tritt da überhaupt als Arbeitgeber auf und legt die Richtlinien/Standards fest? Und woher haben die Krankenversicherungen eigentlich ihr Geld?

pilot.andy schrieb:
Wer sorgt dafür dass deine Straßen oder dein Kiez sicher ist? Easy - deine Versicherung.
Wer nimmt Festnahmen vor, führt Prozesse und vollzieht Urteile? Klar, ne kleine Privatarmee wäre schon chic. Auch sehr praktisch, wenn der, der sich das leisten kann, damit auch seine Vorstellungen von Recht und Gesetz durchsetzen kann. Eine allgemeine Versicherung wäre natürlich der Heilsbringer. Blöd nur, wenn man ausgeraubt wird und gerade seine Versichertenkarte nicht dabei hat - oder sich nur den Basistarif leisten kann, der leider nicht vor Diebstahl und Einbruch schützt. Was passiert eigentlich, wenn ein Täter teurer versichert ist als sein Opfer? Gleichbehandlung oder Interessenskonflikt seitens der "Versicherung"?

pilot.andy schrieb:
Wer zahlt für deine Bildung oder die deiner Kinder? Easy - du selbst natürlich!
Schonmal das Schulgeld von Privatschulen gesehen? In welche Gesellschaft das langsam aber sicher führt, kann man sehr schön in Frankreich und England beobachten.



Weißt du, du hast zwei elementare Prinzipien nicht verstanden, die ich dir aber gerne erkläre:

1.: Jeder Mensch ist vor dem Staat gleichgestellt und genießt dieselben Rechte (gerade Sicherung von Grundbedürfnissen) und Pflichten, v.a. unabhängig von seinem Einkommen. Bei einer Versicherung ist das genau umgekehrt: wer mehr zahlt bekommt mehr und wer kein Geld hat, hat Pech gehabt und gehört nicht zum Club. Mache ich mich strafbar, wenn ich aus dem Haus gehe und die Straße benutze, ohne in den Fond für Infrastruktur eingezahlt zu haben? Muss ich in meinem eigenen Interesse meinen Nachbarn anzeigen, von dem ich weiß, dass er auch bestimmte Leistungen wie z.B. Infrastruktur in Anspruch nimmt und absichtlich keine Zahlung dafür leistet? Warum sollte ich überhaupt dafür zahlen, dass die Feuerwehr bereit steht, um im Notfall die Schule meiner Kinder zu löschen? Reicht doch, wenn sich ein Dummer findet, der die ganze Rechnung übernimmt.
Das gute am Staat ist, dass jeder an allem ein bisschen Teilhaber ist und so von nichts bestimmten ausgeschlossen werden kann.

2.: Eine Versicherung ist nicht zuletzt auch auf Profit ausgelegt. Das heißt im Klartext: bei soviel Gebühren wie möglich nur so wenig wie möglich auszahlen. Ein Staat funktioniert genau umgekehrt: den Menschen soviel Leistung wie machbar und sinnvoll ermöglichen, dafür aber (zumindest in der Theorie) so wenig Geld wie nötig einzunehmen. Und dann wäre da noch die Sache mit den Staatsschulden, mit denen für uns Sachen bezahlt werden, die aber vermutlich sowieso nicht zurückgezahlt werden müssen, sondern nur auf dem Papier vererbt werden. Eine Versicherung hätte es da bei ihrer Hausbank schon schwieriger.


Desweiteren ist die regulatorische Macht des Staates von entscheidender Bedeutung. Wenn private Firmen für Sicherheit sorgen sollen, wer will denn da wem vorschreiben, wann und gegen wen Waffeneinsatz erlaubt ist? Warum sollte ein Krankenhaus denn alte Menschen behandeln? Rechnet sich doch gar nicht.
Wenn man da dann doch lieber Vorschriften und Gesetze hätte, muss man auch für deren Entwicklung und Durchsetzung bezahlen. Nennt man dann Staat und Steuern.

Ein System der totalen Plutokratie, so wie du es forderst, kann gar nicht funktionieren, denn es bildet zwei privilegierte Randgruppen, meinetwegen mit Abstufungen, heraus: die Schwerreichen einerseits, die sich die Dienstleistung von einigen Mittellosen andererseits leisten können und diese über Wasser halten. Ohne eine ausgleichende Macht wie den Staat, der auch mittels Lohnsteuer einen sozialen Ausgleich schafft, wird es große Masse geben, die so gerade eben zum Sterben zu reich und zum Leben zu arm ist, trotzdem jedoch systemerhaltende Funktion durch Bereitstellung von Arbeitskraft erfüllt, allein schon aufgrund des Prinzips der Arbeitsteilung. Und dafür braucht es eben eine Gegenleistung, z.B. in Form von garantierter Versorgung der Grundbedürfnisse.
 
Pipmatz schrieb:
3% wowwwww.

Lächerlich und peinlich.

Die EU will gar keine Besteuerung,...

dMopp schrieb:
Ich bin dafür. Der Verbraucher soll es am Ende ruhig zahlen. Das ist der SINN. Vielleicht wachen dann einige mal wieder aus ihrem Konsumschlaf auf. Wenn es EU-Weit gilt, ist wenigstens ein Loch geschlossen.

Toms schrieb:
Wie kann man bitte gegen eine stärkere Besteuerung der Tech-Unternehmen sein?!

Darum geht es nicht, der EU ist der Grund für die Steuer ziemlich egal, es geht nur um die eigene Steuer selbst.

ExigeS2 schrieb:
Mir stösst nur sauer auf, das die steuer vom Grosseuropäischen Reich eingezogen wird und nicht von den Ländern.

In Brüssel sitzen doch noch grössere Pfeiffen als in den einzelnen Landesregierungen...

Die praktische Macht hat nur 2 Säulen, das eine ist die Gesetzgebung das andere die Geldverteilung. Die Gesetzgebung hat die EU faktisch schon übernommen, die Geldverteilung fließt ihr Stück für Stück mehr zu. Aktuell entscheidet sie über Fördermittel schon bis in tiefe Bereiche hinein, ist dafür aber noch auf Einnahmen durch die Mitgliedsstaaten angewiesen. Jede eigene Steuer stärkt die EU Macht, weil die Staaten weniger Einfluss auf die Geldströme haben.

Das beste Beispiel ist die normale Stadt. Bürgermeister und Rat, als den eigentlichen Kern der Demokratie, kann man sich eigentlich schenken, die haben nämlich eben über dieses Konstrukt nichts mehr zu melden. Der städtische Haushalt besteht aus Zwangsaufgaben und Pflichten, auf der anderen Seite aus zugeteilten und anteiligen Einnahmen. Gebaut, eingerichtet und gestaltet werden kann praktisch nur wenn es dafür eine Förderung gibt. Was gefördert wird entscheiden aber nicht die dort Gewählten.
Genau das ist die Machtausübung der EU. Es ist schon ziemlich weit, so ist der deutsche Haushalt durch den ESM faktisch unterworfen, der EU Haushalt dagegen nicht.

Zudem glaube ich nicht das die Steuer ein Mehr bringt, was wenn im Gegenzug nationale Steuern gesenkt werden, dann ist es nur eine Verschiebung des Geldes und damit der Macht zur EU.

Daher sollte man gegen jede EU Steuer sein, egal auf was und wofür, eine solche stärkt immer die unlegitimierte Brüsseler Gewalt.
 
supermanlovers schrieb:
Die Gesellschaft hat sich nunmal auf eine Staatsform geeinigt welche zur Ausführung ihrer Aufgaben auf Steuern angewiesen ist. Wenn dir das nicht gefällt, kannst du dir gerne ein anderes Land suchen oder eine Partei wählen bzw. gründen welche sich gegen Steuern ausspricht.

Falsch.
Die "Gesellschaft" hat sich überhaupt nicht auf irgendetwas geeinigt. Ich wurde niemals in meinem Leben gefragt ob ich dem Modell Staat+Steuern zustimmen möchte. Und ich wette, das wurdest du auch nicht. ;)

Also hör auf hier irgendwelche Märchen von dieser ominösen "Gesellschaft" zu erzählen, die sich angeblich auf irgendetwas geeinigt hätte. Ich einige mich in der Regel mit dem Dönermann an der Ecke darauf dass ich meinen Kebap extra Scharf will, und bezahle dann auch freiwillig dafür. Aber ich erinnere mich beim besten Willen nicht daran mich mit 80 Mio. Deutschen darauf geeinigt zu haben Steuern zu bezahlen mit denen Millardengräber wie der BER Hauptstadtflughafen "gebaut" werden.

Wenn du diesen simplen Fakt nicht anerkennen kannst oder willst, dann tut es mir leid, mehr kann ich dazu nicht sagen.

Simple Man schrieb:
Steuern sind gut. Diese ermöglichen uns Straßen, Krankenhäuser, Schulen, staatlich finanzierte Forschung und kurbeln durch Rückfluß in die Privatwirtschaft auch diese lokal an.

Wer keine Steuern möchte, geht mal nächste Woche in den Wald und schaut sich den dort vorhandenen Komfort und Service an. Da is nämlich nix.

Steuern sind gut sagst du? Okay. Dann war es gut dass mit Steuergeld im 2 WK unter einem gewissen Führer gewisse Einrichtungen erbaut wurden in denen gewisse Mitmenschen anderen Glaubens interniert wurden und massenhaft zu Tode gekommen sind?

Wow, verblüffend wie man das auch nur im entferntesten gut finden kann. Aber gut, jedem das seine. Ich finde es ekelhaft und extrem abstoßend.

Zum Rest aus dem Zitat:
Selbstverständlich wird es in einer Welt ohne Steuern und Staat auch Firmen und Unternehmen geben die weiterhin Krankenhäuser, Straßen und Schulen bauen und betreiben. Und natürlich wird das auch etwas kosten, ganz klar. Nichts im Leben ist umsonst. Für den Döner an der Ecke bezahle ich ja schließlich auch. Ich hoffe, du auch.;)


@BoardBricker:
Es ist ja schonmal schön dass die Mühe gemacht wurde so einen langen Beitrag zu verfassen, nur steht da leider sehr viel falsches und das Meiste ergibt auch überhaupt keinen Sinn. Es wird die ausgleichende Funktion eines freien Marktes, das Wirken von Angebot & Nachfrage sowie das zusammenkommen friedlicher Marktteilnehmer über die Preisbildung komplett ignoriert.

Nur so viel. Der Markt hat immer recht, und der Staat kann niemals besser wissen was gut für die Marktteilnehmer ist, als die Marktteilnehmer selbst. Logisch.

Einfaches Beispiel ---> DDR = 100% Staat, bringt als einziges Automobil den Trabi hervor, und zwar mit über 10 Jahren Wartezeit. Und das, obwohl klar war dass fast jeder erwachsene Bürger ein Bedürfnis nach einem Automobil hat.

Dagegen die BRD als Staat mit einer im Vergleich zur DDR deutlich freieren Marktwirtschaft ---> Mercedes-Benz, AUDI, BMW und Co. Hier konnte und kann jeder der möchte das Auto seiner Träume konfigurieren und kaufen, und bekommt es innerhalb einiger Wochen sogar auf den eigenen Hof geliefert.

Ich denke mehr muss man für den Moment wirklich nicht sagen.

Trotzdem danke für deinen Aufwand mit dem langen Text.
Nur Eines noch. Du willst Menschen gegen ihren Willen zu etwas zwingen, bzw findest es in Ordnung dass der Staat genau das macht? Ich bin der Meinung so etwas fällt unter die Bezeichnung asozial. Aber wie gesagt, jedem das seine.

VG
 
Für unsere Freunde der selbstbestimmung:
Ab nach Afghanistan oder Simbabwe, da bekommst Du alles nur mit eigenem Geld.
Sicherheit: Deine Privatarmee
Bildung: Deine Privatlehrer
Pension: Dein angespartes Geld
und nun der Realitätscheck: Oje, doch nicht so toll.

Steuern können für einen Ausgleich sorgen. Sie bilden das fundementale Netz für ein sicheres Zusammenleben. Nur Länder mit hohen Steuersetzen gelten als besonders lebenswert.

EU,Parlamentarismus, Demokratie sind die Möglichkeiten für einen lebenswerten Staat.
Lobbyismus, unregelmentierter Kapetalismus, Neiddebatten sind gift für Herz und Kopf.
 
pilot.andy schrieb:
Die "Gesellschaft" hat sich überhaupt nicht auf irgendetwas geeinigt. Ich wurde niemals in meinem Leben gefragt ob ich dem Modell Staat+Steuern zustimmen möchte. Und ich wette, das wurdest du auch nicht. ;)

Diese Entscheidung haben deine Eltern für dich getroffen. Mit deiner Volljährigkeit kannst du dich entscheiden ob du dich diesem System unterwerfen willst. Falls nicht steht es dir frei dieses Land zu verlassen.
Es zwingt dich keiner hier zu bleiben. Bitte geh!
https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheitliche_demokratische_Grundordnung

Aber offenbar lebst du in deiner eigenen verworrenen Welt. Bist du vielleicht Reichsbürger? :lol:
 
Weder will ich einen totalitären Staat wie die DDR, noch war die BRD ein Staat ohne Gesetze, der alles dem freien Markt überlassen hat. Wie gesagt, der Staat nimmt als mäßiges Regulativ eine entscheidende Rolle bei der fairen Gestaltung eines gesellschaftlichen Zusammenlebens ein.

Ich empfehle dir sehr, dich mit aufklärerischer Literatur, wie z.B. dem Gesellschaftsvertrag von Rousseau auseinander zu setzen. Auch Staatstheorie, wie weit ein Staat prinzipiell qua Verfassung reichen darf, ist interessant. Als Lesetipp vielleicht mal "über die Freiheit" von John Stuart Mill ausprobieren.

Desweiteren erkennt man bei dir noch weitere Denkfehler. Abgesehen davon, dass du anscheinend die Notwendigkeit einer übergeordneten Macht, die den Gemeinwillen repräsentieren soll und die Gleichverteilung von Freiheiten garantiert, nicht anerkennst:
Du sagtest: niemand habe sich mit dir geeignet, dass man von dir Steuern nimmt und damit bestimmte Sachen finanziert. Stimmt. Aber diejenigen, die vor Jahrzehnten auch willentlich die Grundlagen geschaffen haben, von denen du lebst und profitierst, wurden auch nicht gefragt, ob du das dann darfst. Ein Generationenvertrag ist ein weiterer, wichtiger, wenn auch kritischer Baustein einer Gesellschaft, aber davon willst du vermutlich nicht viel wissen.

Frag dich doch einfach mal, wie der ganze Wohlstand und die Annehmlichkeiten, mit denen wir leben, zustande gekommen sind. Von der rein wirtschaftlichen Seite her dürften das vermutlich Arbeitsteilung und Spezialisierung sein, die zu mehr Produktivität und mehr Angebot an Waren und Dienstleistung führen.
Willst du dein Brot selber backen, die Schweine für dein Schnitzel selber züchten und schlachten? Nein. Also bezahlst du jemanden für das fertige Produkt. Dummerweise sind manche Tätigkeiten nicht teuer genug, als dass der Ausübende, wie die Klofrau, davon leben kann. Da ich aber trotzdem gerne in ein sauberes Bahnhofsklo scheiße, anstatt selber immer Putzzeug mitzuschleppen, kann ich damit leben, wenn die Dame noch Aufstockungsleistungen bekommt und nicht an einer Grippe verreckt, weil kein Geld für Medikamente da ist.
Manches wird für den Einzelnen auch erst erschwinglich, wenn die Mehrheit mitmacht. Was soll ich auch alleine mit einer Autobahn, vorausgesetzt, ich könnte sie mir leisten.
Vergiss aber auch nicht, dass derjenige, der mit seinem Beruf deutlich mehr Geld verdient als andere, dies nur kann, weil es ihm die Struktur von Gesellschaft, Staat und Wirtschaft ermöglicht hat. Ist es wirklich so unfair, etwas von dem Mehr an Geld abzugeben, was ich ohne die Anderen gar nicht hätte?

Du siehst, der Staat hat viele nützliche Aufgaben. Nichts gibt es umsonst und dafür müssen halt Steuern sorgen. Von mir aus kannst du es auch Clubgebühr oder Generalversicherungs- und Investitionsgebühr nennen.

Und bevor du weiter gegen alles und jeden auskeilst: Entwickle doch mal eine - wirklich konsequent zu Ende gedachte - Vision davon, wie du dir eine Gesellschaft vorstellst, die ganz ohne einen Staat und die Erhebung von Steuern auskommt. Das würde mich wirklich mal interessieren.
 
BoardBricker schrieb:
Und bevor du weiter gegen alles und jeden auskeilst: Entwickle doch mal eine - wirklich konsequent zu Ende gedachte - Vision davon, wie du dir eine Gesellschaft vorstellst, die ganz ohne einen Staat und die Erhebung von Steuern auskommt. Das würde mich wirklich mal interessieren.


Das muss ich nicht. Dazu gibt es bereits sehr gute Literatur. Ich empfehle "Oliver Janich - Sicher ohne Staat".

PS: Selbstverständlich habe ich auch schon Rousseaus propagandistisches Machwerk "Gesellschaftsvertrag" gelesen. Eine Ansammlung von hohlen Phrasen die nur vor Idiotie strotzen. Es gibt keinen Gesellschaftsvertrag. Jedenfalls keinen der rechtskräftig von mir, und auch nicht von dir, unterzeichnet wurde. Wenn doch, bitte zeige ihn mir.

Ich sage ja auch gar nicht dass ihr keine Steuern zahlen dürft und euch keinem Staat unterwerfen sollt, aber bitte zwingt mich nicht dazu. ;) Ich habe hier mein rechtmäßig erworbenes Stück Land, mein Haus, meinen Besitz.

Einer hat hier gemeint ich solle doch nach Somalia o.ä. gehen. Wirklich? Ich soll mein Eigentum aufgeben nur weil dir/euch nicht passt wie ich Lebe? Das ist asozial.

Es steht jedem frei FREIWILLIG Steuern zu zahlen, wenn er dies denn will. Da lege ich niemandem Steine in den Weg. Aber bitte zwingt mich nicht, und auch keinen Anderen dazu. So einfach ist das.

Steuern sind Raub - das möchte ich nur immer und immer wieder betonen, bis es auch beim letzten Verfechter des Gewaltmonopolisten Staat ankommt.



@altissimus: Ohje, wirklich so naiv? Zitat: "fundementale Netz für ein sicheres Zusammenleben" ---> siehe mein 2 WK Beispiel im Post weiter vorne. Staaten, diese Institutionen die Kriegstreiber NUMMER 1 auf diesem Planeten sind, die für zig hundert Millionen Tote verantwortlich sind, als "fundamentales Netz für Sicherheit" zu bezeichnen. Herrje... Wirklich ernst gemeint? Das kann doch nicht ernst gemeint sein...


@supermanlovers: Nein, ich bin kein Reichsbürger, das würde ja auch gar keinen Sinn ergeben, denn wie du eigentlich sehen müsstest lehne ich jede Form von Zwang und Gewaltherrschaft ab.
Ich bezeichne mich selbst als Libertär. Googel hilft.

VG
 
supermanlovers schrieb:
... Bist du vielleicht Reichsbürger? :lol:

Nicht alles vermischen, Reichsbürger haben kein Problem mit Steuern, nur halt für einen anderen Staat.

Die Schnittmenge wäre aber gegen EU-Steuern, also die hier thematisierte, zu sein.
Da bin ich auch klar dagegen.
 
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