Projekt 3D gedrucktes mini-ITX Gehäuse

flexi256

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Hallo zusammen,

Ich war bis jetzt eigentlich immer nur als Beobachter hier im Forum unterwegs. Da ich im Moment ein bisschen Zeit in meinen Ferien habe, freue ich mich Euch mein geplantes Projekt vorzustellen. Das Ganze möchte ich hier nicht ganz ohne Eigennutz präsentieren, da ich mir auch ein paar Tipps und Anregungen Eurerseits verspreche ;).

Letztens habe ich mir einen 3D-Drucker zugelegt (Mendel90-Kit von Nophead). Mittlerweile druckt er munter vor sich hin, bis jetzt aber hauptsächlich Kalibrationsmodelle, Visitenkartenhalter und sonstige Spielereien. Nun ist es höchste Zeit, dass das Ding auch mal was sinnvolles ausspuckt. Deshalb trifft es sich gerade gut, dass ich meinen alten Desktop-PC ersetzen möchte. Als logische Schlussfolgerung möchte ich mir nun das Gehäuse des neuen PCs selbst drucken.

Ich habe ein paar Anforderungen an einen Computer, welche meine Komponentenswahl schon sehr eingegrenzt hat:
- Ich möchte eine potente CPU da ich ab und zu aufwändige Simulationen mache, die nur den Prozessor fordern.
- Der Computer soll möglichst leise bis unhörbar sein (ja ich bin empfindlich).
- Ich möchte nicht mehr länger einen riesen Klotz auf dem Schreibtisch stehen haben.
- Ein gelegentliches Spiel sollte drin liegen. Dafür stelle ich gerne auch die Grafikeinstellungen runter (Monitor hat auch nur Full-Hd).
- Das Preis-Leistung-Verhältnis sollte stimmen. Übertrieben gesagt möchte ich nicht für 10% Mehrleistung einen Aufpreis von 100% bezahlen.
- Kein Aquarium.
- Übertakten ist eigentlich nicht geplant, höchstens um aus Neugierde an die Grenzen zu gehen.

Diese Komponenten sind bis jetzt meine erste Wahl:
- CPU: Intel Core i5-5675C
- CPU-Kühler: Noctua NH-L9x65 (ohne Lüfter um Höhe zu sparen)
- Grafikkarte: keine dezidierte Grafikkarte
- Mainboard: Mini-ITX Gigabyte GA-H97N-WIFI
- Arbeitsspeicher: 2x8GB DDR3-1600 HyperX Fury
- SSD: 500GB Samsung 850 EVO Basic
- Netzteil: Chieftec SFX-350BS (eventuell auch ein industrielles wie z.B. in https://www.computerbase.de/forum/t...7l-volumen-und-integriertem-netzteil.1394919/ verbaut), (es gäbe noch diese Pico-PSUs, aber irgendwie machen die einen schlechten Eindruck auf mich)
- Gehäuse-Lüfter: 3x Noctua NF-A6x25 (eventuell zu schwach)
- Front-Panel: Lian-Li PW-IN20AV65T0 (ein Einschaltknopf fehlt noch, aber der lässt sich schon auftreiben)

Um Euch mal grob zu zeigen wie ich mir das Ganze bis jetzt ungefähr vorstelle, hier eine schnell angefertigte CAD-Grafik.
Die Herausforderung von dem Gehäuse wird wohl sein, abgesehen vom 3D-Druck, die CPU möglichst leise zu kühlen und trotzdem sehr klein zu bleiben. Ich würde dabei gerne ausprobieren, ob es einen Vorteil hat die Luft von unten nach oben durch das Gehäuse ziehen zu lassen. Vielleicht unterstützt der Kamineffekt ja die Kühlung entscheidend? Vielleicht ist somit ja ein beinahe passiver Betrieb möglich?
Für das Netzteil ist eigentlich kein Platz vorhanden. Darum kann ich mir vorstellen, dass ich es ein wenig unschön ausserhalb des Gehäuses an die Seite klatsche..

3D_printed_mini_ITX_case.png
Ich hoffe die Grafik ist mehr oder weniger verständlich. Das grüne ist das Mainboard. Der grosse Klotz darauf der lüfterlose CPU-Kühler. Ganz am Boden sind die drei 6cm-Gehäuselüfter. Natürlich fehlen noch Standfüsse, dass da überhaupt Luft von unten durchströmen kann. Ganz rechts an der Seite ist das SFX-Netzteil, ja ein bisschen fehl am Platz. Die Abmessungen sind noch nicht ganz klar. Aber ein mini-ITX Board hat 17cmx17cm was schon einmal die unteren Grenzen setzt. Ja, an jeder Kunstschule wäre ich total aufgeschmissen :cool_alt:.

Gerne würde ich ein paar Kommentare von Euch hören. Denkt Ihr diese Kühlung ist so zu schwach? Falls Interesse vorhanden ist, poste ich auch Bilder zum Druck und finalen Zusammenbau. Für Anregungen, Vorschläge und Kritik bin ich immer offen.

Grüsse,
flexi256
 
EM Strahlung, immer ein Thema bei nicht-metallischen Gehäusen. Nur mal so in den Raum geworfen.
 
Hi coasterblog,
Danke für den Hinweis. Ehrlich gesagt mache ich mir da jedoch nicht allzu grosse Sorgen. Ich möchte das Gehäuse bestimmt auch nicht verkaufen. Und dass der PC auf dem Schreibtisch EMV Probleme generiert kann ich mir kaum vorstellen, solange ich ein hochwertiges Netzteil benutze. Da gibt es einige schlimmere Dinge. Unter anderem kann man ja auch Benchtable "Gehäuse", sowie Plastikbomben-Laptops kaufen. Die sind beide auch nicht geschirmt :).
Werde meinen Handyempfang im Auge behalten und berichten ;).

Gruss,
flexi256
 
Hab auch nicht behauptet dass es schlimm ist ;) Du hast es als Hinweis erkannt, mehr war es auch nicht. Hälst du uns evtl. mit Bildern hier auf dem Laufenden? :)
 
Werde gerne ein paar Bilder posten. Freut mich wenn sich jemand für das 3D-Drucken interessiert. Ist ja nicht gerade das typische Forum dafür ;). Wird aber wahrscheinlich noch ein paar Tage dauern, da das CAD Design für mich ziemlich aufwändig ist. Da fehlen noch ein paar Grundlagen meinerseits.

PsychoPC: Hmm, dann werde ich noch ein wenig suchen. Vielleicht muss ich halt diese Kamineffekt-Idee aufgeben, und es braucht trotzdem einen Lüfter für den CPU-Kühler...
 
flexi256 schrieb:
Diese Komponenten sind bis jetzt meine erste Wahl:
- CPU: Intel Core i5-5675C
- CPU-Kühler: Noctua NH-L9x65 (ohne Lüfter um Höhe zu sparen)

- Gehäuse-Lüfter: 3x Noctua NF-A6x25 (eventuell zu schwach)

Ich würde das Seitenteil exakt im Bereich des CPU Kühlers ausschneiden und das als Lufteinlass verwenden. Dann oben die 60er als Abluft, nicht unten als Zuluft.
Wobei ich glaube dass die 60er im Betrieb gar nicht notwendig wären.

Wegen Netzeil:
Entweder ein Board mit Anschluss für externes NT kaufen oder eben ein PicoPSU
 
ich hätte ja bald gesagt nimm nen thin-mini-itx board wie z.b. http://www.gigabyte.com/products/product-page.aspx?pid=5290#ov
problem ist halt nur das außer den H87 versionen malwieder nix im deutschen endkundensegment auftaucht -.-

weil thin-mini-itx hat den vorteil das das board deutlich flacher ist (weniger widerstand für eine lüfterkonfig wie die deine) und vorallem brauchts nur ein externes 19V netzteil
 
Oh mann, danke Lexel, wusste gar nicht dass es noch ein Thin-Format gibt. Das wäre ja ideal! Leider finde ich keines mit Broadwell-Chipsatz :( Das von Dir verlinkte Gigabyte ist ziemlich das einzige, nur gibt es keinen Händler der das hat...

Grundsätzlich klingt ein Pico-Netzteil schon verlockend. Nur finde ich kein einziges in der Schweiz (wahrscheinlich hat das auch irgend einen guten Grund). Und diverse Tests sind nicht wirklich vielversprechend (z.B. https://www.computerbase.de/2013-04/streacom-nano-150-watt-pico-netzteil-test/). Oberste Priorität ist natürlich dass der PC problemlos läuft.
 
Also dann geb ich auch mal meinen Senf dazu:

Also als allererstes: Tolle idee, wenn man schon so nen Drucker hat, warum nicht für was "sinnvolles" benutzen? :D Allerdings, du hast mit einem 3D-Drucker so viele Freiheiten, willst du wirklich eine einfach Box machen? Ein bisschen außergewöhnlichere Formen wären meiner Meinung nach angebracht, insbesondere bei den Lüftungslöchern.

Zur Belüftung: Da du das Gehäuse im 3D-Drucker fertigst, kannst du dir das zunutze machen, indem du den Luftstrom der drei 60mm Lüfter direkt durch den CPU-Kühler leitest. Das Seitenteil wäre an der Stelle dann also dicker, von vorne kommt eine zusätzliche Schräge rein, bau dir einfach einen Kanal, der alle Luft durch den Kühler leitet, dann wirst du dir keine Sorgen um Temperaturen machen müssen.

Thin mITX: Großartiger Formfaktor, macht die Sache mit dem Netzteil auch einfacher, weil du direkt ein externes Laptop-Netzteil anschließen kannst. Derzeit gibts sieben thin mITX boards (nur Sockel 1150), die alle hier zu finden sind: http://geizhals.de/?cat=mbp4_1150&xf=4400_7#xf_top
Für Sockel 1151 wird Gigabyte wird außerdem das H170TN und Z170TN rausbringen, ersteres ist auch schon auf ihrer Website zu sehen. Für keins dieser Boards gibt es aber einen Release-Termin.
Der Vorteil an thin mITX ist außerdem, dass die Position des Sockels festgelegt ist, ein Upgrade wird also später erleichtert, wenn du die Luftkanal-Idee von oben umsetzt. Andererseits kannst du dir auch jederzeit ein neues Gehäuse drucken.
Das "Problem" an thin mITX ist, dass in der Regel maximal CPUs mit einer TDP von 65W verbaut werden können, aber da fällt der i5 deiner Wahl ja rein.

SFX-Netzteil: Falls du thin mITX benutzt, brauchst du das natürlich nicht. Falls du lieber klassisches mITX nutzt, könntest du ja das Netzteil unten ins Gehäuse bauen. Wird zwar sehr hoch, nimmt aber auf dem Schreibtisch genauso wenig Platz weg. Das hieße zwar, dass du die Belüftung ein bisschen umdenken musst, ändert aber nichts daran, dass du für den Kühler einen Luftkanal modellieren kannst.
 
Habe jetzt trotzdem ein normales mini-itx mainboard bestellt. Einfach weil mir die Broadwell-CPU gefällt um gelegentliche spielen zu können ohne eine dezidierte Grafikkarte zu benötigen. Und für den Chipsatz konnte ich halt keines im thin-Format finden :S.

Super Idee iFreilicht! Eigentlich plante ich wirklich einfach nur ne Box zu machen. Aber eine Schräge ist viel besser :D.
 
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