70er-Jahre Verstärker brummt

Hoeze

Lieutenant
Registriert
Juni 2010
Beiträge
696
Hallo zusammen,
ich habe hier einen alten Perpetuum Ebner Hifi Studio 20 aus den 70er Jahren, den ich gerne verwenden möchte.

Leider brummt/rauscht ein Lautsprecher ein bisschen und der zweite etwas stärker, was auf Dauer ganz schön nervt.
Wenn ich die Lautsprecher tausche (links/rechts), wandert auch das Brummen.
Deshalb denke ich, dass die Ursache des Brummens im Plattenspieler zu finden ist.

Außerdem steht in der Nähe des Plattenspielers ein WLAN-Router, der leider noch zusätzliche Störgeräusche verursacht, wenn er eingeschaltet ist.

Hat hier jemand Erfahrung mit solchen Geräten und kann mir sagen, ob bzw. wie sich das abstellen lässt?
Ich habe gehört, dass bei solchen Geräten bspw. gerne mal die Kondensatoren altersschwach werden.
 
Du hast ja eh keine Garantie oder irgendwas mehr drauf.
Schraub das Ding halt mal auf und schau wie die Kondensatoren/ die Platine aussieht.
Wenn da was verkokelt oder bei den Kondensatoren aufgeplatzt aussieht kann das schonmal der Fehler sein.
Wäre zumindest das was ich machen würde. :)
 
Hallo ist ein sehr komplexes Problem.Ich würde es mal mit einem anderen Verstärker probieren.Bei so einem alten Verstärker sind die Elkos meistens durch
 
muh0rsen schrieb:
Schraub das Ding halt mal auf und schau wie die Kondensatoren/ die Platine aussieht.
Und vorher Stecker ziehen und aufpassen was du anfasst mit bloßer Hand ⚡
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: muh0rsen
Wenn du nicht gerade einen Elektriker kennst, der dir das Teil für ein Bier durchmisst, entsorgen.

Die Teile bekommst du für unter 100€ bei Ebay nachgeschmissen.
 
Plattenspieler brummt nur, wenn man ihn als Quelle auswählt und auch den Lautstärkesteller hochzieht.

Gib das Teil am Besten in eine Fachwerkstatt, wenn Du es noch benutzen möchtest. Ferndiagnose im Forum hilft da wenig, insbesonders hier bei Computerbase. Evtl. würde das HiFi-Forum gehen, aber dann solltest Du Dich aber auch etwas mit Elektronik auskennen (Messen, Löten, Bauteilebeschaffung...).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PHuV und whats4
du brauchst einen klassischen radiobastler.
also analogtechniker.
behebbar ist das sicher, aber wahrscheinlich müssen das eine oder andere bauteil getauscht werden.
überleg mal, das teil ist fast fünfzig jahre alt.
geh in ein forum, wo du auskunft kriegst, wo in deiner umgebung eine geeignete firma findest.

die kosten werden überschaubar, aber ned billig sein, weil zeitintensiv.
und der techniker, der es kann, wird mindestens graue schläfen haben.
aber er wird sich freuen über das teil.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PHuV, Vindoriel und amorosa
HiFi-Forum ist sicher die besser Anlaufstelle...allerdings ohne Grundkentnisse schwierig...

Aber das kannst Du versuchen, wenn es nur beim Plattenspieler ist:

  • Tonabnehmer abnehmen und mal Kontakte VORSICHTIG reinigen (weiss nicht, wie das System aufgebaut ist), sieht ähnlich wie bei Dual aus, könnte einfach zu entfernen sein
  • mal an einem anderen Stromkreis testen
  • wenn es aber auf einem Kanal stärker ist vermutlich eher ein Elko in der Vor- oder Endstufe
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: muh0rsen und whats4
Danke schon mal für eure Antworten :)
Ich möchte den Plattenspieler selbst reparieren. Ein Freund (gelernter Elektroniker) unterstützt mich, allerdings hat keiner von uns je versucht einen Verstärker zu reparieren.
Deswegen habe ich diesen Thread geöffnet. Eventuell gibt es ja typische Alterskrankheiten (wie Kondensatoren), die man prüfen sollte.

Ich weiß, dass das Problem etwas mit der Verstärkerelektronik zu tun hat, weil es keinen Unterschied macht, ob der Plattenspieler, das Radio oder der externe Eingang aktiv ist.
stummerwinter schrieb:
  • wenn es aber auf einem Kanal stärker ist vermutlich eher ein Elko in der Vor- oder Endstufe
Danke, das war die Art Tipp die ich gesucht habe.
Dann werden wir wirklich erstmal die Elkos durchmessen :)
 
Zuletzt bearbeitet: (Zitat vergessen)
also grundsätzlich:

bei einem gerät in dem alter müssen die kondensatoren getauscht werden. die siebelkos im netzteil könnten noch ok sein - nachmessen und nach schäden ausschau halten, beulen, oxidation usw. alle anderen elkos in vorstufe, endstufe und klangregelung raus. da ist mindestens 1/3 hinüber. wenn die siebelkos zu groß zum messen sind -> tauschen.

als ersatztypen sind nichicon gold / muse optimal. auf die polung achten. muse für unpolar, rest gold.

digikey ist hier die richtige adresse.

alle schalter, potis, wippen usw. sollten mit einem kontaktspray behandelt werden. kontaktchemie produkte würde ich nicht nehmen, da agressiv. teslanol oszillin ist ein super mittel, das keine oberflächen angreift. um den schalter / poti bissl küchenpapier legen, damit das teslanol nicht überall rumläuft. und dann ordentlich auf die kontaktflächen im poti/schalter sprühen. dann schalter / poti mehrmals bewegen, damit die schmutzschicht gelöst wird. danach nochmal "durchwaschen" und abtrocknen lassen.

https://www.amazon.de/Teslanol-Kont...06C7G1DNYWY&psc=1&refRID=2CNJGE07X06C7G1DNYWY

zudem sollten alle lötstellen nachgelötet werden. verwendet dazu verbleites lot, bspw von ersa. gut lüften und nicht einatmen. unverbleites lot zusammen mit verbleitem kann schnell aufreissen.

ein durchgehendes rauschen liegt sehr häufig an einem kleinen transistor. endstufentransistoren sind nur sehr selten defekt.

rauschen könnte auch durch dioden verursacht werden. als upgrade kann man hier moderne ultrafast dioden nehmen.

ploppen, schwankungen in der lautstärke, aussetzer usw sind verdreckte schalter und potis.

defekte kondensatoren können sich ganz unterschiedlich auswirken, je nachdem, wo sie sitzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hoeze
Zu Siebelkos:

Hängt vom Hersteller ab, gerade die Siebelkos "leiden", zB durch die Umstellung der Netzspannung von 220 V auf 240 V. Bei Luxman (L-410 Siebelkos ausgelegt auf 63 V, wenn Gerät nicht umgebaut/umgeschaltet ist liegen da gerne mal 65 V oder mehr an) und Harman Kardon sind die an der Grenze...nach meiner Erfahrung, gehen die zuerst kaputt, dann eher andere. Eine Ausnahme bilden einige Elko-Serien, die zB in SONY ES-Geräten verbaut wurden...

Hatte schon etliche Elkos ausgebaut und nachgemessen, of waren die selbst nach 40 Jahren noch ok...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hoeze
Kommt halt immer aufs Gerät an, wie knapp die dimensioniert sind. Aber guter Punkt mit der Spannungsumstellung. Wenn man die Siebelkos tauscht, macht eine höhere Spannungsfestigkeit Sinn. Die großen siebelkos sind dafür beim rumstehen robuster. Es gibt Elko Serien, die einfach nicht gut altern und heftig driften oder auslaufen.

Ich habe neulich meinen kenwood ka 990v neu aufgebaut (recap, neuer OP amp, neue Dioden) und der hatte keinen offensichtlich defekten Elko, aber der Sound hat ordentlich zugelegt.
Yamaha C4 Vorstufe profitiert auch ungemein von neuem elkos. Die blühen nach einem recap richtig auf.
Es gibt allerdings auch verstärker, die so aufgebaut sind, dass man neue elkos kaum raushört, wie bspw. die alte AVM V1. Aber dann hat man trotzdem die Gefahr eines "Schläfer-Defekts" ersteinmal gebannt. Man sieht halt nicht rein.

Wenn man ein Gerät offen hat und es weiterhin benutzen will, ist ein recap imo nie ein Fehler, vorallem dann, wenn die Geräte einfach aufgebaut sind und nicht unmengen an elkos drinstecken.
 
stummerwinter schrieb:
Hängt vom Hersteller ab, gerade die Siebelkos "leiden", zB durch die Umstellung der Netzspannung von 220 V auf 240 V. Bei Luxman (L-410 Siebelkos ausgelegt auf 63 V, wenn Gerät nicht umgebaut/umgeschaltet ist liegen da gerne mal 65 V oder mehr an)
Wieder ein Beispiel, warum man von Luxman großen Abstand nehmen sollte, alles auf Kante genäht trotz hoher Verkaufspreise. Normalerweise wählt man die Spannungsfestigkeit dann eine Nummer größer, wenn man schon fast an die grenze kommt, kostet kaum mehr, trägt aber deutlich zur Haltbarkeit bei.

Aber gut, Luxman und die Fachhändler leben von Servicedienstleistungen (Wartung, Reparaturen...), allerdings werden im Ausland gekaufte Geräte (z.B. wenn man beruflich im Ausland wohnte und dort einen Luxman kaufte, nicht wegen niedrigerer Preise im Ausland) strikt abgelehnt.
Edit: Das mit "nicht-PIA-Geräten" war Accuphase, nicht Luxman.

duskstalker schrieb:
Ich habe neulich meinen kenwood ka 990v neu aufgebaut (recap, neuer OP amp, neue Dioden) und der hatte keinen offensichtlich defekten Elko, aber der Sound hat ordentlich zugelegt.
Yamaha C4 Vorstufe profitiert auch ungemein von neuem elkos. Die blühen nach einem recap richtig auf.
Kannst Du das auch belegen? Z.B. durch Messungen vorher / nachher?
Ok, der HighEnder (nicht auf Dich bezogen) oder "HighFideler" meint eh, dass Messungen völlig nutzlos sind, schließlich hört man ja...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu Luxman: mal abgesehen vom Klang (was wen überhaupt Geschmacksache ist) hatte bisher bei folgenden Geräten nur eins, bei dem die Siebelkos durch waren, kaum Potiprobleme (wie bei HK, Yamaha, Pioneer) noch sonstige Elkos durch, was beim 4XX noch bekannt ist, sind die Relais, sollte man vorsorglich tauschen

L190 - seit '87 im Erstbesitz
L410
L430
L510 - hier waren die Siebelkos ausgelaufen, getauscht, läuft
C02/M02
A371

So grenzwertig können die Geräte nicht "gestrickt" sein, sonst wären die alle durch...

Wir sprechen hier von Geräten mittlerweile > 30 Jahre alt, da ist das Thema Wartung/Reparatur eh Spezialisten vorbehalten. Mag sein, dass das nach der Übernahme durch Alpine anders war...
 
chris12 schrieb:
kannst du deine vorbehalte gegen luxman auch belegbar beweisen?
Hatte es in dem Fall mit Accuphase verwechselt, wo Geräte, die nicht über PIA vertrieben worden sind, Reparaturen / Servicedienstleistungen abgelehnt werden, wenn man offizielle Werkstätten nimmt (und die Anderen werden keine Serviceunterlagen bekommen).

Und das mit "auf Kante genäht": Wenn schon bei 230 V Netzspannung (nicht 240 V, wie @stummerwinter meint) 65 V an einem 63 V Kondensator anliegen, dann sind es bei 220 V dann 62,1 V, also voll auf Kante genäht. Dazu kommt auch, dass die Netzspannung eine Abweichung von +/- 10% haben darf, sowohl bis Mitte der 80er bei 220 V (242 V erlaubt) als auch heute bei 230 V.

Da die tatsächliche Netzspannung meist über 230 V ist, ist es ratsam, ältere Geräte auf 240 V (früher Großbritannien) einzustellen.
 
Wenn ich micht komplett täsuche, lagen bei mir am L-410/L-430 bei 239 V (+/-) rund 64 V oder 65 V an (beim 220 V Gerät), nach der Umstellung auf 240 V kein Thema mehr, bei den meisten geht das durch umstecken.

Ja, das ist knapp, hatte aber noch keinen 4XX in Händen, wo die Elkos wirklich durch waren, habe trotzdem idR immer 80 V Siebelkos verbaut.

Aber jetzt wird es wirklich OT...

zum Topic: schau mal, ob man den auf 240 stellen kann, geht zB bei 70er-Jahre Pios und 80er HKs...
 
Vindoriel schrieb:
Kannst Du das auch belegen? Z.B. durch Messungen vorher / nachher?

Nein, weder wüsste ich wie man das in vollem Umfang messtechnisch nachweisen soll, noch habe ich das passende Labor für das, was man nachweisen könnte. Irgendwas messen kann jeder, aber der Knackpunkt liegt darin, das richtige korrekt zu messen.

Ich beschränke mich daher beim Messen auf die Sollwerte im Serviceheft und der Rest kommt wies kommt.
 
stummerwinter schrieb:
zum Topic: schau mal, ob man den auf 240 stellen kann, geht zB bei 70er-Jahre Pios und 80er HKs...
Nein, leider nicht. Ich habe nur die Option für 110V oder 220v.
 
Zurück
Oben