Bald sind Wahlen in Europa...

dungeonlight

Cadet 3rd Year
Registriert
Apr. 2013
Beiträge
37
opener_fitbpanq.jpg


Ja, für viele kommt das überraschend; viele haben das nicht auf dem Schirm, aber so schnell kann's gehen:
Die EUWahl 2014 steht vor der Tür ! :p



28countries6dftk.jpg


Da... findet se statt; in den 28 Staaten der EU



dates_fitdtjpd.jpg


Und das ueber vier Tage verteilt, Holland & das vereinigte Königreich machen den Anfang, und so waelzt sich dann die EU-Wahl durch Europa – Österreich & Deutschland sind am 25. Mai 2014 dran.



plenum_fite3ft0.jpg


Da... wählen wir 751 Personen rein; 96 davon wählt Deutschland rein, 18 davon Österreich.



praesikandi_fit9rzib.jpg


6 Partei-Familien haben Kandidaten in's Rennen um die EU-Kommissionspräsidentschaft geschickt.


In Deutschland:

25wahlvorschlaegee2krw.jpg


• ... sind 25 Parteien zur EU-Wahl 2014 zugelassen
• ... 'ne Prozent-Hürde gibt's nicht; die wurd' ja kürzlich wiederholt – Anmerk.: OMG, wie peinlich m( – vom Bundesverfassungsgericht einkassiert
• ... die natürliche Prozent-Hürde ist aufgrund der großen Platz-Anzahl Deutschlands im EU-Parlament nicht der Rede wert: Schon ab 0,52 % bekommt eine Partei einen Platz im EU-Parlament



In Österreich:

bl6gndriyaecmi3.jpglaaxpmt.jpg


• ... sind 9 Parteien zur EU-Wahl 2014 zugelassen
• ... theoretisch... liegt die Prozent-Hürde bei 4%, ABER...
• ... weil Österreich bevölkerungsgrößenbedingt nur 18 Plätze im EU-Parlament hat, ergibt sich praktisch eine höhere, natürliche Prozent-Hürde von 5%


Wahlhilfen:
OMG, OMG, OMG !! WEN WÄHL' ICH BLOß !?
Auch dieses Jahr zur EU-Wahl 2014 gibt's natürlich eine Reihe von Wahlhilfen, die einem dabei behilflich sind, die für sich persönlich beste Wahlentscheidung zu treffen:

Der EU-Wahl-o-mat : Super gut gemacht; da kann man auch mal sehen, was wäre, wenn man jetzt in einem anderen EU-Land leben würde; daneben finden sich zu allen EU-Ländern und der EU insgesamt topaktuelle Wahlprognosen, Informationen zu den Kandidaten, usw. Wenn ihr eine der 20 Wahl-o-mat-Fragen nicht versteht, klickt einfach auf die beiden blauen Balken auf denen "Pro & Contra" und "Erklärung" steht, um euch Hintergründe zur Frage anzeige zu lassen.

Der Wahl-o-mat aus Deutschland : Muss man nicht mehr viel zu sagen; der ist allseits bekannt.

Der Wahl-o-mat aus Österreich



Und da der Thread hier natürlich nich nur der Information, sondern auch der Diskussion dienen soll:
• Wenn ihr euer Kreuzchen nur von einer einzigen Forderung bzw. einem einzigen Thema abhängig machen würdet, welches wäre das dann ?
• Was ist bei euch bei den Wahl-o-Maten rausgekommen ? Seid ihr überrascht über euer Wahl-o-mat-Ergebnis, oder kam das raus, was ihr erwartet hattet ?
• Was ist eurer Meinung nach in der letzten Legislaturperiode, also in den letzen 5 Jahren, der beste Beschluss des EU-Parlaments gewesen, und was der schlechteste Beschluss ?
• Wisst ihr schon, wen ihr wählen werdet ? Wenn ja, wen und warum ?
• Wen würdet ihr sonst wählen, wenn nicht eure erste Wahlentscheidung ?
• Habt ihr schon irgendwelche Kuriositäten im Vorfeld der EU-Wahl 2014 gesichtet ?
 
Briefwahl ist schon erfolgt - Wahl-O-Mat bestätigt nochmals meine Kreuzchen ...

Zu deinen Fragen. Für mich ist eine einzige Position bei allen Fragen am wichtigsten:

Haften Staaten für die Kreditaufnahme der Mitgliedsstaaten (Eurobonds) -> hier ein absolutes und unbestreitbares "NEIN!". Schulden dürfen nicht nicht sozialisiert werden. Der Fehler wurde bei den Banken gemacht und auch bei Griechenland.

Aus meiner Sicht würde die Einführung von Eurobonds nur bedeuten, dass die Staaten ein Wettrüsten bei der Kreditaufnahme betreiben - den wer am wenigsten Kredit hat und somit die geringsten Belastungen und die beste Bonität muss für die Schulden aller Anderen bezahlen.
Was würde die Länder davon abhalten z.B. ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1 Mio. € pro Monat pro Person einzuführen? Die Bürger freut es - die Wiederwahl ist sicher - bezahlen dürfen es die anderen Staaten ...

Weitere Punkte sind auch wichtig, dieser ist aber aus meiner Sicht der Knackpunkt. Geht man dort Kompromisse ein, geht es und uns bald sehr sehr schlecht.
 
Die nennen sich halt "Christen". Ob sie das dann auch wirklich sind, steht auf einem anderen Blatt :D


Ich bin sowieso für eine Stärkung der EU. Aber dann muss (!) es dort auch viel mehr Transparenz, direkte Demokratie, direktere Wahlen usw. geben.
Ansonsten finde ich: Subventionen runter, Vorratsdatenspeicherung weg (Fokus auf Bürger- und Menschenrechte), Euro behalten, Freihandelsabkommen mit den USA (gemeinsame Standards, weg mit den Zöllen).

Bin mit dem Wahl-O-Mat-Ergebnis nicht ganz zufrieden. Maximal 75% Übereinstimmung sind nicht der Brüller.
Aber ich denke, ich weiß wen ich wählen werde. Nur verraten werde ich das nicht ;)
Schlechte Beschlüsse gibt es zuhauf. Ganz hervorragend im negativen Sinne war hier die Glühbirnen-Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
_killy_ schrieb:
Aus meiner Sicht würde die Einführung von Eurobonds nur bedeuten, dass die Staaten ein Wettrüsten bei der Kreditaufnahme betreiben - den wer am wenigsten Kredit hat und somit die geringsten Belastungen und die beste Bonität muss für die Schulden aller Anderen bezahlen.
Was würde die Länder davon abhalten z.B. ein bedingungsloses Grundeinkommen von 1 Mio. € pro Monat pro Person einzuführen? Die Bürger freut es - die Wiederwahl ist sicher - bezahlen dürfen es die anderen Staaten ...
Eurobonds bergen sicherlich einige Risiken (wenn auch gleichzeitig einige "unbestreitbare" Vorteile), aber dennoch ist das von dir beschriebene Szenario unrealistisch. Jedes Modell von Eurobonds und davon gibts es dutzende, beinhaltet Grenzen und Regularien für die Ausgabe. Entweder werden die Bonds nur gemeinschaftlich ausgegegeben und die Erlöse dann aufgeteilt oder die Ausgabe der Bonds wurde an eine Höchstgrenze von x-Prozent des eigenen BIPs gekoppelt usw. usf..
 
c137 schrieb:
Ich bin sowieso für eine Stärkung der EU. Aber dann muss (!) es dort auch viel mehr Transparenz, direkte Demokratie, direktere Wahlen usw. geben.

gerade den aspekt direktdemokratischer elemente finde ich, ist ein wichtiges instrument, um die eu bürgernäher zu gestalten. der weg dorthin ist aber äusserst steinig. wenn ich aber aussagen gewisser politiker lese, dann könnte man wirklich meinen, dass sie die direkte demokratie wie der teufel das weihwasser scheuen. interessant hierzu ist aus dieser minireportage punkt 3: Direkte Demokratie: Mehr Schweiz für die EU.

dungeonlight schrieb:
• Wenn ihr euer Kreuzchen nur von einer einzigen Forderung bzw. einem einzigen Thema abhängig machen würdet, welches wäre das dann ?
• Was ist bei euch bei den Wahl-o-Maten rausgekommen ? Seid ihr überrascht über euer Wahl-o-mat-Ergebnis, oder kam das raus, was ihr erwartet hattet ?

als schweizer kann man eigentlich nur zu den ersten zwei punkten stellung nehmen, über die anderen ist es etwas schwierig. beim ersten punkt würde ich gleich etwas swissness reinbringen, nämlich die einführung von weiteren direktdemokratischen instrumenten. gerald häfner formuliert das ziemlich eloquent: "Die EU muss von einem Elitenprojekt zu einem Projekt der Bürger werden. Nichts fürchtet die EU-Elite aber mehr als einen Machtverlust durch die direkte Demokratie."
der zweite punkt ist mehr so aus neugier. etwas mehr als 70% zustimmung sind etwas mau. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Von keiner Partei mehr als 65% Zustimmung - wie erwartet.......
und wieder einmal geht es zur Wahl Pest gegen Cholera!
 
Wenn man mit einer Partei bei 75% dieser - was sind es? 38? - Fragen übereinstimmt, ist das doch gar nicht so schlecht. Das höchste bei mir waren 70%. Überrascht hat mich am Wahl-o-Mat diesmal eher, dass die Piraten bei mir so weit unten waren. Gut, hätte jetzt auch nicht unbedingt vorgehabt die zu wählen, aber dass die soweit unten landen wie die Linke hätte ich nicht gedacht. Die rutschen halt doch auch immer mehr in die linke Ecke ab.
Mehr direkte Demokratie wäre wohl auch kein Fehler - auch wenn ich bezweifle, dass dadurch alles viel besser würde, viele Leute haben halt doch andere Ansichten als ich und über "banale" Entwürfe, wie z.B. die Staubsaugerleistung zu deckeln (bin ich dagegen) lässt man dann ja sowieso wieder nicht abstimmen.
Dennoch, ein bisschen mehr Volkswille durch Volksentscheide wär schon nicht verkehrt.

Ich denk mal, ich weiß, was ich wählen werde. Und nur so nebenbei, warum treten denn die Violetten nicht an? Deren Texte waren mitunter noch unterhaltsamer als die von der PARTEI.
 
@ Woods

Ich darf dich leider korrigieren. Die bisherigen Entwürfe zu Eurobonds sahen immer vor, dass diese für Schulden ab ein bestimmten Verschuldungsgrad haften und nicht bis. Somit gibt es sehrwohl ein Wettrüsten beim Verschulden wenn Eurobonds eingeführt werden. Weiterhin bestand durch die Einführung des Euros faktisch eine "Eurobonds-Situation". Die Staaten haben sich angeglichen bei ihren Schuldzinsen. Dennoch haben einige Länder die Situation nicht vernünftig genutzt und über ihre Verhältnisse gelebt.

Eine Einführung von Eurobonds nützt nunmal nur den überschuldeten Staaten etwas.

PS da am Kapitalmarkt ausreichend gierige Investoren agieren, konnte ja selbst Griechenland eine neue Schuldverschreibung zu vernünftigen Zinsen begeben. Somit sollten Eurobonds hoffentlich auch vom Tisch sein.
 
simpsonsfan schrieb:
Mehr direkte Demokratie wäre wohl auch kein Fehler - auch wenn ich bezweifle, dass dadurch alles viel besser würde, viele Leute haben halt doch andere Ansichten als ich und über "banale" Entwürfe, wie z.B. die Staubsaugerleistung zu deckeln (bin ich dagegen) lässt man dann ja sowieso wieder nicht abstimmen.

ist doch völlig normal, dass andere leute eine andere ansicht haben als du. und den eu-bürger interessieren jetzt nicht irgendwelche technischen detailfragen. für ihn gibt es so die möglichkeit auch innerhalb der legislaturperiode (und nicht nur bei wahlen) themen einzubringen, welche die bevölkerung der eu beschäftigt. zwar gibt es die bürgerinitiative, aber wenn sie der eu nicht passt, kann sie nach der anhörung wieder in die schublade verstaut werden. es braucht meiner ansicht nach etwas verbindlicheres. die bürgerinitiative ist aber sicher ein wichtiger schritt auf dem weg dorthin.
 
Mal schnell den Wahl-O-Mat durchgeballert und es deckt sich sich am meisten mit der Partei, die ich auch sympathisiere: AfD. Und die Partei, die für mich gar nicht geht, ist ganz hinten.
- AfD: 71,6%
- FDP: 69,6%
- CDU: 66,7%
- NPD: 65,7%
- Linke: 52,9%
- Piraten: 48%
- SPD: 47,1%
- Grüne: 46,1%
Manche Thesen werde ich ggf. überdenken, weil jetzt nur schnell gemacht.

Die Wahlprogramme der verschiedenen Parteien muss ich mir dann auch noch mal geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
das Problem beim Wahlomat ist doch das man nur 8 Parteien wählen kann - auf diese Art und Weise gehen die meisten, kleineren Parteien eh unter! Vermutlich ist das auch der Grund warum es so ist!

@ Banger
interessant, fast genau das umgekehrte Ergebnis zu mir, nur das bei mir die freien Wähler ganz vorne sind, die Du wohl erst gar nicht angeklickt hast, FDP ganz unten (alles andere hätte mich auch gewundert) und dicht gefolgt von der AfD die für mich auch nur die FDP 2.0 ist!
 
Schade, das wir hier wohl keine hohe Wahlbeteiligung erreichen werden.
Ich finde die Europawahl mindestens so wichtig wie die Bundestagswahl, eher sogar noch wichtiger!
 
Du schließt aus dem Interesse / Feedback eines Europa-Wahl-Threads in einen Technik-Forum (!) auf die Wahlbeteiligung die erreicht wird? Interessant.

@Topic
Kann mir mal jemand diese schwachsinnige acht Parteien Begrenzung bei dem Wahl-O-Mat erklären? Ist der Programmierer zu einfach nur zu dumm das gescheit zu machen?
 
_killy_ schrieb:
Haften Staaten für die Kreditaufnahme der Mitgliedsstaaten (Eurobonds) -> hier ein absolutes und unbestreitbares "NEIN!". Schulden dürfen nicht nicht sozialisiert werden. Der Fehler wurde bei den Banken gemacht und auch bei Griechenland.
Die Schuldenunion ist doch schon lange Realität. Auch wenn alle Parteien außer den Piraten so tun als ob sie dagegen wären.
Zum Glück ist der Wähler vergesslich, kurz vor der Wahl gibt es erstmal keine weiteren Krisengipfel und Hilfspakete. :lol:

das Problem beim Wahlomat ist doch das man nur 8 Parteien wählen kann
Wenn die PARTEI die Macht übernommen hat wird nur noch eine Partei zur Auswahl stehen!

Die Begrenzung hat nichts mit Dummheit des Programmierers zu tun. Es sind eine etablierter Reihe Parteien wie die ehemals wichtige FDP eingerahmt, damit auch ja die angewählt und später gewählt wird. Der Rest ist doch nur da um einen Schein der Objektivität zu erreichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mir mal jemand diese schwachsinnige acht Parteien Begrenzung bei dem Wahl-O-Mat erklären?

Zum einen, was Unyu schrieb, zum anderen auch, damit nicht standardmäßig alle Parteien ausgewählt sind und dann der unbescholtene Bürger auf einmal eine hohe Übereinstimmung mit der NPD kriegt, das geht ja nicht.

Ich klicke einfach wieder auf zurück, behalte die höchste Partei und gehe so nacheinander alle Parteien durch, man muss ja dafür zum Glück nicht jedesmal die Fragen neu ausfüllen. Ich fände es aber auch besser, wenn man ale gleich auf einmal auswählen könnte, so muss ich nur meine Maus stärker abnutzen.

speedyjoe schrieb:
Schon klar, ich sage ja auch, ich bin für mehr Volksbeteiligung. Ich gebe mich nur nicht - wie manch anderer das durchaus tut - der Illusion hin, das mein Wille dem Volkswillen entspricht.
 
Lars_SHG schrieb:
@ Banger
interessant, fast genau das umgekehrte Ergebnis zu mir, nur das bei mir die freien Wähler ganz vorne sind, die Du wohl erst gar nicht angeklickt hast, FDP ganz unten (alles andere hätte mich auch gewundert) und dicht gefolgt von der AfD die für mich auch nur die FDP 2.0 ist!

Die kleinen Parteien habe ich hinterher dazugenommen. Bei Pro-NRW hatte ich ca. 76% und bei Volksabstimmung 75%. :freak: Alle anderen Parteien hatten weniger als die AfD.
 
_killy_ schrieb:
@ Woods

Ich darf dich leider korrigieren. Die bisherigen Entwürfe zu Eurobonds sahen immer vor, dass diese für Schulden ab ein bestimmten Verschuldungsgrad haften und nicht bis. Weiterhin bestand durch die Einführung des Euros faktisch eine "Eurobonds-Situation". Die Staaten haben sich angeglichen bei ihren Schuldzinsen. Dennoch haben einige Länder die Situation nicht vernünftig genutzt und über ihre Verhältnisse gelebt.

Eine Einführung von Eurobonds nützt nunmal nur den überschuldeten Staaten etwas.

Du darfst mich natürlich immer korrigieren! Aber mir ist kein einziges Modell bekannt, das ernsthaft diskutiert wurde, welches unbegrenzte Verschludung ermöglicht hätte. Aber vielleicht kannst du mir ja eins nennen?
Zur Angleichung der Zinsen nach Euro-Einführung: Das war kein politische Handlung sondern einzig ein Resultat frei agierender Märkte. Hier hat niemand eingegriffen. Und Spanien/Irland beispielsweise waren bis zur Finazkrise Musterknaben was die eigene Fiskalpolitik betraf. Dennoch standen sie pllötzlich nach der Finanzkrise ganz schön im Regen - ganz ohne vorher über ihre Verhältnisse gelebt zu haben.
Wenn Eurobonds zu Beruhigung der Kapitalmärkte beitragen und den Euro stabilisieren, nutzen diese auch nicht verschuldete Staaten.
 
Ich mach' mal 'n bisschen das mit dem Fragen durchgehen:


Wenn ihr euer Kreuzchen nur von einer einzigen Forderung bzw. einem einzigen Thema abhängig machen würdet, welches wäre das dann ?

Definitiv die Ablehnung des Freihandelsabkommens TTIP, das momentan noch verhandelt wird.
Demnach disqualifizieren sich schon mal die CDU, die SPD, die FDP für mich, wo diese 3 besagten Parteien doch für TTIP sind...


Was ist bei euch bei den Wahl-o-Maten rausgekommen ? Seid ihr überrascht über euer Wahl-o-mat-Ergebnis, oder kam das raus, was ihr erwartet hattet ?

Beim EU-Wahl-o-maten:

wahl-o-mat-eu-eu-wahliepzc.jpg


Was mich überrascht hat:
In England gibt's 'ne Abgeordnete, die überall genau das gleiche wie ich geantwortet hat; und gleiches
gilt für die portugiesischen Grünen - dat ist mir mal sympathisch ! :D
Für's Nachvollziehen, einfach auf diesen Link hier klicken; beim EU-Wahl-o-maten kann man sein Ergebnis nämlich als Link teilen ^^ ...


Beim Wahl-o-maten aus Deutschland:

wahl-o-mat-de-eu-wahleoj6u.jpg



Beim Wahl-o-maten aus Österreich:

wahl-o-mat-at-eu-wahln6otf.jpg



Aber alles in allem nicht sonderlich überraschend für mich; die 2 jeweils best-platziertesten Parteien sind auch in meiner engeren Auswahl.


Was ist eurer Meinung nach in der letzten Legislaturperiode, also in den letzen 5 Jahren, der beste Beschluss des EU-Parlaments gewesen, und was der schlechteste Beschluss ?
Der wichtigste war meiner Meinung nach die Ablehnung des internationalen Abkommens ACTA im Juni 2012 - ACTA ist eigentlich der gleiche Mist wie das Freihandelsabkommen TTIP, bloß dass ACTA nicht gleich auch noch indirekt unsere Demokratie ausgehebelt hätte und unsere Sozialstandards auf Ramsch-Niveau herabgestuft hätte. Aber ich rechne dem EU-Parlament die Ablehnung von ACTA nicht sonderlich hoch an, weil im Vorfeld der Abstimmung hunderttausende Menschen weltweit auf die Straßen gingen und gegen ACTA demonstrierten - sowas gab's noch nie zuvor - die Ablehnung ACTAs war richtig, aber halt nur Folge des enormen Drucks, den die Zivilgesellschaft auf die EU-Abgeordneten aufgebaut hat.

Der beste Beschluss des EU-Parlaments in der letzten Legislaturperiode ist für mich also ein anderer, und zwar die Sicherung der Netzneutralität Anfang April 2014 – also die Verhinderung, dass sich das freie und offene Internet zu einem 2-Klassen-Internet entwickelt, das Monopolisten fördert und als Zensur- und Überwachungsstruktur ausgeprägt ist. Dieser Beschluss war nämlich nicht nur fundamental wichtig, sondern erfolgte auch gegen starken Widerstand: Sowohl die EU-Kommission als auch der verlaufsführende Ausschuss waren nämlich für die Abschaffung der Netzneutralität, und wenn Kommission und verlaufsführender Ausschuss für etwas sind, dann fügt sich das EU-Parlament in der Regel dem; es hat also echt Mumm und Haltung gebraucht, um dem Widerstand zum Trotz für Sicherung der Netzneutralität zu stimmen.

Der meiner Meinung nach schlechteste Beschluss des EU-Parlaments in der letzten Legislaturperiode war definitiv, dass das EU-Parlament kürzlich für "Investorenschutz" gestimmt hat; damit ist die rechtliche Grundlage dafür geschaffen worden, dass Großkonzernen Klagerecht auf entgangene Profite gegenüber Staaten eingeräumt werden kann. In einer politischen Umgebung mit solchen Mechanismen haben Sozialstandards wie Umweltschutz, Arbeitnehmerschutz, Tierschutz, Verbraucherschutz, Datenschutz, Daseinsfürsorge, Finanzmarkt-Regulierung, etc. mittelfristig keinen Bestand.
Ich hab' mir mal die Mühe gemacht und rausgesucht, wer denn konkret namentlich FÜR und wer GEGEN Investorenschutz nach TTIP-Vorbild gestimmt hat; diese offizielle Quelle liefert Aufschluss darüber - ab Seite 130:

Was dieser zu entnehmen ist:

Wer FÜR Investorenschutz nach TTIP-Vorbild gestimmt hat:
- SPD (also die europäische Fraktion, in der SPD drinsteckt)
- CDU (also die europäische Fraktion, in der CDU drinsteckt)
- FDP (also die europäische Fraktion, in der FDP drinsteckt)
- ECR - das ist die europäische Fraktion der Konservativen und EU-Skeptiker
- EFD - das ist die europäische Fraktion der EU-Skeptiker und Rechtspopulisten
- ca. 34 % der fraktionslosen EU-Abgeordneten

Wer GEGEN Investorenschutz nach TTIP-Vorbild gestimmt hat:
- LINKE (also die europäische Fraktion, in der LINKE drinsteckt)
- GRÜNE (also die europäische Fraktion, in der die GRÜNEN drinstecken)
- PIRATEN (Amelia Andersdotter, Christian Engström; siehe Seite 131, oben, Fraktion Verts/ALE [= frz. für Greens/EFA] )
- ca. 66% der fraktionslosen EU-Abgeordneten
 
@ Woods

Mit den Eurobonds impliziert man ja direkt ein gewissen Schuldenniveau was mindestens erreicht werden muss, damit alle haften. Somit gibt es immer einen Anreiz über diesem Niveau zu liegen. afaik lag dies bei 60% Verschuldungsgrad. Wie du auch festgestellt hast, wurden nie Obergrenzen definiert ... dies war auch nie im Interesse der Länder, welche die Eurobonds-Einführung beführworteten.

Ich sag nicht, dass alle Länder über ihre Verhältnisse gelebt haben, dennoch würden Eurobonds zu weniger Verantwortung der Politik gegenüber der anderen Mitgliedsstaaten führen. Jedes Wahlgeschenk an die eigenen Bürger sichert nunmal die eigene Position, die anderen die die Schulden zurückzahlen müssen, sind zum Glück nicht die wahlberechtigen Wähler im eigenen Land ...

Kapitalmärkte funktionieren nunmal besser, wenn man auch Ausschläge zulässt. Der Irrglaube ist doch, dass es immer eine leichet Bewegung nach oben geben muss und alles andere was ein wenig volatil ist, dann versuchen zu regulieren. Schwankungen zeigen nunmal Risiko auf. Risiko muss transparent sein, damit auch der korrekte Preis für das Risiko bezahlt wird. Auch beunruhigte Kapitalmärkte sorgen dafür, dass das Gleichgewicht wiederhergestellt wird. Bsp. Deutschland - schaust du dir den Dax Stand zu Ende 2007 an, lag dieser bei 8.000 Punkten. In der Krise ist der DAX auf unter 4.000 Punkte gefallen (2009) - aktuell ist der bei über 9.000 Punkte. In der Zeit waren in Deutschland weder Massen von Leuten arbeitslos, noch gab es einen extremen Anstieg an Insolvenzen. Ein Kurs zeigt nur die Risikobereitschaft der Anleger an. Nicht mehr.
 
Zurück
Oben