• Mitspieler gesucht? Du willst dich locker mit der Community austauschen? Schau gerne auf unserem ComputerBase Discord vorbei!

News Belgien erläutert: Warum Spiele mit Beuteboxen Glücksspiele sind

cor1 schrieb:
Das stimmt aber so mal hinten und vorne nicht. In StGB § 284 steht, dass öffentlich veranstaltete Glückspiele verboten sind. Genau deswegen gibt es ja auch das sogenannte "Glücksspielmonopol" in Deutschland. Nach meinem Rechtsverständnis müsste also - FALLS Deutschland Beuteboxen tatsächlich irgendwann als "Glücksspiel" einstufen würde - die Publisher tatsächlich eine Lizenz erwerben, so absurd das nach heutiger Gesetzeslage auch klingen mag. Genau deswegen sind Online-Glücksspiele in Deutschland auch verboten.

Jetzt ist aber eben die Frage, ob Beuteboxen genau so bewertet werden.

Wenn Lootboxen für dich unter "öffentlich veranstaltete Glückspiele" fallen, ja dann gute Nacht.

Nein ist er nicht. Sonst wär es dir ja auch gestattet, diverse "Kräuter" anzubauen für den Eigenbedarf.
Mit Logik oder dergleichen braucht man hierbei nicht ansetzen.

Für sein Handeln verantwortlich.
Wenn derjenige Kräuter anbaut, muss er mit den Konsequenzen leben.
 
Kettla schrieb:
Ich hoffe, andere Länder, vor allem Deutschland, ziehen nach.

In Deutschland müssen sich zuerst "Fachleute" in der Öffentlichkeit profilieren.
Danach muss eine Kommission eingerichtet werden.
Diese Kommission erarbeitet dann ein Konzept zur Prüfung von Glücksspiel in Computerspielen.
Nach 3 Jahren wird dann festgestellt, dass der Ansatz falsch war, also wird alles verworfen und eine neue Kommission wird damit betraut.
2 Jahre später wird dann ein Dokument vorgelegt wie man Glücksspiel in einem Computerspiel zu bewerten hat.
Auf dieser Grundlage wird dann ein Gesetzesentwurf von der Bundesregierung dem Bundesrat oder umgekehrt vorgelegt.
Der Bundesrat muss dann erst einmal dazu Stellung beziehen.
Danach muss der Entwurf neu verfasst werden, da die Rentner im Bundesrat Fremdwörter wie "Computer" oder "Internet" nicht entziffern können. 3 Jahre später kommt es dann zur Lesung im Bundestag.
Bundesrat legt Einspruch ein (haben schon wieder vergessen worum es ging, also erst einmal nein sagen).
Vermittlungsausschuss.
Vermittlungsausschuss kommt zum Schluss, dass der Entwurf neu erarbeitet werden muss.
2 Jahre später liegt der Entwurf wieder im Bundestag.
3 Jahre später heißt es dann, es wurde vergessen.
In der Realität spielt das Thema schon keine Rolle mehr, da die Hersteller bereits andere Tricks nutzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: .fF
wenn also ein Staat sich dieser Aufgabe annimmt und zudem eine auf neutraler Ebene nur als absolut nachvollziehbar zu bewertende Erklärung abgibt und Menschen DANN noch meckern wird schnell klar, dass die Dummheit dieser Menschen keine Grenzen kennt.

Saubere Sache - bitte mehr davon - bis Deutschland dann irgendwann vielleicht unter Umständen - und das auch nur mit Vorbehalt eventuell dann ggf. einsieht, dass dringendster Handlungsbedarf besteht.
 
@SKu: Tolle Satire. Danke.
... und wahrscheinlich näher an der Wahrheit, als die meisten Politiker zugeben wollen würden.
Davon ab, Du hast vergessen, die mittlerweile aktiv gewordenen Lobbyisten zu erwähnen. ;)
 
Relevant für die Einstufung von Beuteboxen als Glücksspiel war zunächst der Umstand, dass in den Spielen eine zusätzliche Zahlung für einen zufälligen Gewinn verlangt wird. Als besonders gefährlich wird hierbei die Online-Komponente angesehen: Sie erzeuge sozialen Druck und fälschlicherweise den Eindruck, dass gewisse „Errungenschaften auf Fähigkeiten und nicht auf Zufall basieren“.
Lässt sich diese Begründung nicht allgemein auf alle ingame mit echtem Geld erwerbbaren "Güter" ausweiten?

Btw. Ich habe in einem ähnlichen Thread heute morgen geschrieben, warum ich es kritisch sehe wenn Lootboxen allgemein verboten werden.

Man versucht hier ein Problem mit dem Holzhammer zu erschlagen.
Der Jugendschutz wäre gefragt, minderjährigen den Zugang zu Bezahlsystemen zu erschweren und nicht die Mechaniken selbst zu verbieten.

Was passiert denn wenn Lootboxen verboten werden? Die Publisher werden neue Methoden finden Geld zu generieren: Ausufernder DLC-Wahnsinn. P2W ohne Lootboxen und höhere Preise werden die Folge sein.
Lootboxen mit rein kosmetischen Items waren ein vertretbares Übel, das den Publishern gute Einnahmen beschert hat ohne das Gameplay negativ zu beeinflussen.
Was nun kommt kann eigentlich nur schlechter sein.
 
​So löblich ich die Maßnahme finde, Lootboxen gegen Echtgeld zu verbieten, so sehr muss ich ankreiden, dass die Argumentation der Belgier nicht ganz lückenlos ist. Die Argumentation ist in ihrer Idee grundsätzlich gut, man darf sich aber nicht so große Schnitzer erlauben, wenn man das durchziehen möchte.

Zudem wird auch der Wechselkurs als psychologisch manipulativ gebrandmarkt
Will Belgien jetzt generell jede Währung außer dem Euro abschaffen? Mit dieser Argumentation kann man auch den Dollar oder Yen verteufeln.
es sei möglich, unendlich lange mit Boxen zu „Wetten“, ohne etwas zu „gewinnen“
Formulierungen, die sich viel zu einfach umgehen lassen, sollten hier nicht als Argument herhalten. Das zieht die angedrohten Rechtsstreits in ungeahnte Längen.
Als besonders gefährlich wird hierbei die Online-Komponente angesehen: Sie erzeuge sozialen Druck und fälschlicherweise den Eindruck, dass gewisse „Errungenschaften auf Fähigkeiten und nicht auf Zufall basieren“.
Bei einigen Titeln lassen sich sämtliche Inhalte aus Lootboxen auch direkt im Shop kaufen, nur halt für einen höheren Preis. Dieses Argument lässt sich für viele Titel also zu leicht entkräften, weil die eigentliche Intention nicht vorhanden ist.
Den Beuteboxen wird außerdem konstatiert, ausgefeilte Animationen wie bei Slotmaschinen einzusetzen, die gezielt Spannung aufbauen.
Und wenn diese Animationen nicht wären würde man Ihnen unterstellen, dass sie zu oft hintereinander ausgeführt werden können? Und wenn zwischen dem Kauf zweier Lootboxen eine Zeitsperre wäre, würde man ihnen unterstellen den Wert durch die künstliche Verknappung zu erhöhen? Ach halt, letzteres tut man ja auch so schon .... Das ist ein unfassbar dummes Argument.


Ich könnte so vermutlich jeden zweiten Satz auseinandernehmen. Die Belgier täten gut daran, als Argument einfach nur "Bezahlung von zufälligen Spiel-Inhalten mit über den Kaufpreis hinausgehenden zusätzlichen Geldaufwendungen" zu verwenden. Grundsätzlich bin ich ja bei Ihnen, aber eigentlich zeigt doch die Historie, dass Rechtsstreits durch unsinnige Paragraphen unendlich in die Länge gezogen werden. Hier sollten sie ganz genau bedenken, mit welchen Argumenten sie ihre Ansichten durchsetzen wollen ...
 
M@rsupil@mi schrieb:
Wow, danke Belgien und viel Erfolg. :)

Die wissen halt was gut ist. Sei es Pommes, Bier oder auch sowas :D
Solche Nachbarn hat man gerne.
 
tOTT1 schrieb:
Für sein Handeln verantwortlich.
Wenn derjenige Kräuter anbaut, muss er mit den Konsequenzen leben.

Konsequenzen die es nur gibt weil der Staat Erwachsenen Personen vorschreibt was sie zu tun oder zu lassen haben.

Tabak darfst du nur deswegen nicht anbauen weil dem Staat sonst die Steuern flöten gehen.
 
Roche schrieb:
Ich kaufe solche Spiele einfach nicht und fertig.
Das betrifft aber nicht nur "solche PC Spiele nicht kaufen", sondern einen weit größeren Markt, die Mobile Games. (auch wenn du diese auch nicht nutzt)

Free to install, Free to play, manche sogar recht lange, aber ständig bling-bling "kaufen sie Item X oder Box Y mit Items für nur Z Cent/Euro".

Der ganze Markt würde dann in Belgien auch verboten, zu Recht wie viele hier meinten. Wenn das EU weit käme, hätte das wiederum den Effekt dass sämtliche solcher iOS/Android Games EU-weit verboten wären. Beuteboxen rausprogrammieren ist nicht, dann wäre es ja komplett Freeware, verdient der Anbieter ja nichts mit, oder es hätte unzählige Werbeeinblendungen mehr (wenn das überhaupt noch geht). Und teils unzureichend wirksame "Ländersperren" in sämtliche Mobile Games mit Beuteboxen reinprogrammieren, ein riesen Aufwand.

Ich sag ja nur, wertungsbefreit, wäre schon eine riesen auswirkung.
 
AbstaubBaer schrieb:
Obwohl der Bericht mangels Beweisen nur von einer Möglichkeit spricht, ist davon auszugehen, dass sie als Wahrscheinlich angenommen wird. Ein solches Vorgehen wäre indes „weit entfernt vom korrekten Spielverlauf“.

Da haben die ihre Hausaufgaben aber nicht gemacht. Blizzard hat das vor ein paar Monaten schon zugegeben und hat sich diesen "Geniestreich" sogar patentieren lassen.

Wenn man mal etwas genauer forschen würde, würde man wohl festellen, dass in den meisten Online-Spielen, Spieler die ersten Plätze belegen, die am meisten Echtgeld investiert haben. Zufall? Eher nicht!
 
SKu schrieb:

Du hast vergessen: es gab Neuwahlen und die neue Regierung möchte den Sachverhalt nochmal "vorbehaltslos", "sachlich" und "wertneutral" bewerten . :D
 
Xes schrieb:
Lässt sich diese Begründung nicht allgemein auf alle ingame mit echtem Geld erwerbbaren "Güter" ausweiten?

Btw. Ich habe in einem ähnlichen Thread heute morgen geschrieben, warum ich es kritisch sehe wenn Lootboxen allgemein verboten werden.

Man versucht hier ein Problem mit dem Holzhammer zu erschlagen.
Der Jugendschutz wäre gefragt, minderjährigen den Zugang zu Bezahlsystemen zu erschweren und nicht die Mechaniken selbst zu verbieten.

Was passiert denn wenn Lootboxen verboten werden? Die Publisher werden neue Methoden finden Geld zu generieren: Ausufernder DLC-Wahnsinn. P2W ohne Lootboxen und höhere Preise werden die Folge sein.
Lootboxen mit rein kosmetischen Items waren ein vertretbares Übel, das den Publishern gute Einnahmen beschert hat ohne das Gameplay negativ zu beeinflussen.
Was nun kommt kann eigentlich nur schlechter sein.

Nein, weil der Erwerb nicht in Verbindung mit einer Zufallsmechanik steht.

Wenn die Anbieter mit ihren Spielen nicht den Gesetzen entsprechen - und das ist in Belgien Grundlage des Handelns - dann droht ein "Verbot". Jugendschutz wird ja gefordert, aber dazu braucht es wohl erst einmal die nötige Legitimiation (Spiele mit Lootboxen = Glücksspiel).

Publisher sind nicht arm. Wenn sie neue Wege zur Gewinmaximierungen finden wollen, bitte - aber legale und moralisch weniger verwerfliche. Sich vor "höheren Preisen" und mehr DLCs zu fürchten, ist ein wenig schal. Was man damit fordert ist, eine schwächere Gruppe (Minderjährige, Süchtige) das eigene Spielvergnügen querfinanzieren zu lassen, indem diese Gruppe hemmungsloses Profitstreben befriedigen soll. Ziemlich schwere Kost.

Mehr DLCs und höhere Preise würde ich aber nicht nur daher befürworten. Solche Maßnahmen sind transparente Angebote, bei denen man sich recht einfach entscheiden kann. Lootboxen dann noch als beste der schlechten Maßnahmen zu bezeichnen, macht die Sache aber richtig absurd. Schlimmer waren DLCs und Mikotransaktionen sicher nicht - und die Zufallssysteme haben Einfluss auf das Gameplay. Siehe Battlefront 2, siehe Schatten des Krieges, das sind nur zwei Spiele, bei denen der Einfluss der Kisten richtig aufgefallen ist. Auch wenn der Inhalt nur Skins sind, wird das Spiel doch darauf ausgerichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Yoshi_87 schrieb:
Konsequenzen die es nur gibt weil der Staat Erwachsenen Personen vorschreibt was sie zu tun oder zu lassen haben.

Tabak darfst du nur deswegen nicht anbauen weil dem Staat sonst die Steuern flöten gehen.

Bis zu 99 Pflanzen darfst du Tabak im Garten für den Eigenbedarf aufziehen.

http://www.tabakanbau.de/de/faq-q.php?id=1067

@ Topic ich würde ja zu gerne den EA CEO hinter Gittern sehen .... :cool_alt:
 
Sehr gut, Belgien bringt endlich mal so einige Punkte auf den Tisch. Es wird getrickst und beschissen ohne Ende.
Was ich auch früher mal erwähnt habe und Belgien mit aufzählt: Es reicht die Tatsache dass es überhaupt da ist/käuflich erwerbar ist, völlig egal was drin ist oder was es bewirkt.

Schade nur wie es bei uns im Schneckentempo aufgefasst wird und hinther wieder nichts bei rumkommt.
Ja wir haben Fachkräftemangel, vorallem in der Politik !
 
Der belgische Gesetzgeber hat Arsch in der Hose. So klar und deutlich kommt nur ein "stabil aufgestellt" über die Merkelschen Lippen.
 
SoDaTierchen schrieb:

Will Belgien jetzt generell jede Währung außer dem Euro abschaffen? Mit dieser Argumentation kann man auch den Dollar oder Yen verteufeln.

Nicht ganz richtig. In Japan bezahlt man nicht mit Schlumpfbeeren und deine persönliche Währung hast du auch noch nicht rausgebracht.

Sackhaare wären witzig, die zumindest erinnern an eine Szene mit Eric Cartman.
 
AbstaubBaer schrieb:
[...] Publisher sind nicht arm. Wenn sie neue Wege zur Gewinmaximierungen finden wollen, bitte - aber legale und moralisch weniger verwerfliche. [...]

Exakt! Und eben weil Minderjährige betroffen sind, muss der Gesetzgeber hier handeln. Ich höre meine ehemaligen Berger Chef motivierend im Ohr brüllend:"So, und jetzt das Ganze in Lichtgeschwindigkeit!"
 
tOTT1 schrieb:
Wenn Lootboxen für dich unter "öffentlich veranstaltete Glückspiele" fallen, ja dann gute Nacht.

Oh Du gehst schon schlafen? Hast Du auch Gegenargumente, ausser dasss die Formulierung Dir nicht passt? Hier geht es um Glücksspiele und die werden nun mal in diesem Paragraphen momentan abgehandelt. Meine Aussage ist: Bisher bestimmt der Deutsche Staat, wer Glücksspiele veranstalten oder eine Einrichtung für Glücksspiele bereitstellen darf und ich bezweifle stark, dass sich das auf tatsächliche Casinos beschränkt.
 
7hyrael schrieb:
allerdings sind die angebrachten Voraussetzungen sehr niedrig um als Glücksspiel durchzugehen und ich vermute dass jegliche Art von Belohnungssystem quasi da drunter fällt, wenn eine klare Progression dabei nicht gegeben ist, einschließlich sämtlicher Spiele die in irgend einer Art lootbasiert sind. Sprich jegliches ARPG das einen Onlinemodus hat wohl auch. Schließlich ist auch hier der Loot komplett Random und birgt einen Prestige-Wert.

Nein, zumindest nicht solange man sich den Loot nicht auch zusätzlich über Echtgeld im Shop kaufen kann, denn:

Relevant für die Einstufung von Beuteboxen als Glücksspiel war zunächst der Umstand, dass in den Spielen eine zusätzliche Zahlung für einen zufälligen Gewinn verlangt wird.

Solange also der Zufallsloot nur erspielt werden kann ist alles in Butter. Ebenso sind DLCs und andere Microtransaktionen in Ordnung solange sie kein Zufallselement enthalten sondern klar ersichtlich ist was man bekommt (z.B. auch die zusätzlichen Truhenplätze in PoE)

AbstaubBaer schrieb:
Publisher sind nicht arm. Wenn sie neue Wege zur Gewinmaximierungen finden wollen, bitte - aber legale und moralisch weniger verwerfliche. Sich vor "höheren Preisen" und mehr DLCs zu fürchten, ist ein wenig schal. Was man damit fordert ist, eine schwächere Gruppe (Minderjährige, Süchtige) das eigene Spielvergnügen querfinanzieren zu lassen, indem diese Gruppe hemmungsloses Profitstreben befriedigen soll. Ziemlich schwere Kost.

Danke dass das mal jemand anspricht. Denn genau das ist das Problem an dieser Geschäftspraxis. Und ich hoffe das es nicht nur bei Belgien bleibt sondern die EU das übernimmt.
 
Zurück
Oben